Jesaja 65 – Studienbibel

Luther-Übersetzung von 1912
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Ansicht

1 Ich werde gesucht von denen, die nicht nach mir fragten; ich werde gefunden von denen, die mich nicht suchten; und zu den HeidenHeiden, die meinen NamenNamen nicht anriefen, sage ich: Hier bin ich, hier bin ich! [Röm 10,20-21] 2 Ich recke meine Hände aus den ganzen TagTag zu einem ungehorsamen Volk, das seinen Gedanken nachwandelt auf einem Wege, der nicht gut ist. 3 Ein Volk, das mich entrüstet, ist immer vor meinem Angesicht, opfert in den Gärten und räuchert auf den Ziegelsteinen, 4 sitzt unter den Gräbern und bleibt über NachtNacht in den HöhlenHöhlen, fressen Schweinefleisch und haben Gräuelsuppen in ihren Töpfen 5 und sprechen: „Bleibe daheim und rühre mich nicht an; denn ich bin für dich heilig.“ Solche sollen ein Rauch werden in meinem ZornZorn, ein FeuerFeuer, das den ganzen TagTag brenne. 6 Siehe, es steht vor mir geschrieben: Ich will nicht schweigen, sondern bezahlen; ja, ich will ihnen in ihren BusenBusen bezahlen, 7 beide, ihre Missetaten und ihrer VäterVäter Missetaten miteinander, spricht der HERR, die auf den Bergen geräuchert und mich auf den Hügeln geschändet haben; ich will ihnen zumessen ihr voriges Tun in ihren BusenBusen.

8 So spricht der HERR: Gleich als wenn man Most in der Traube findet und spricht: „Verderbe es nicht, denn es ist ein Segen darin!“, also will ich um meiner KnechteKnechte willen tun, dass ich es nicht alles verderbe, 9 sondern will aus JakobJakob Samen wachsen lassen und aus JudaJuda, der meinen BergBerg besitze; denn meine Auserwählten sollen ihn besitzen, und meine KnechteKnechte sollen daselbst wohnen. 10 Und SaronSaron soll eine Weide für die HerdeHerde und das Tal AchorTal Achor soll zum Viehlager werden meinem Volk, das mich sucht.

11 Aber ihr, die ihr den HERRN verlasset und meines heiligen BergesBerges vergesset und richtet dem GadGad1 einen Tisch und schenkt vom TrankopferTrankopfer voll ein der MeniMeni,2 12 wohlan ich will euch zählen zum SchwertSchwert, dass ihr euch alle bücken müsst zur Schlachtung, darum dass ich rief, und ihr antwortetet nicht, dass ich redete, und ihr hörtet nicht, sondern tatet, was mir übel gefiel, und erwähltet, was mir nicht gefiel. 13 Darum spricht der HerrHerr HERRHERR also: Siehe, meine KnechteKnechte sollen essen, ihr aber sollt hungern; siehe, meine KnechteKnechte sollen trinken, ihr aber sollt dürsten; siehe, meine KnechteKnechte sollen fröhlich sein, ihr aber sollt zu Schanden werden; 14 siehe, meine KnechteKnechte sollen vor gutem Mut jauchzen, ihr aber sollt vor Herzeleid schreien und vor Jammer heulen 15 und sollt euren NamenNamen lassen meinen Auserwählten zum SchwurSchwur; und der HerrHerr HERRHERR wird dich töten und seine KnechteKnechte mit einem anderen NamenNamen nennen, 16 dass, welcher sie segnen wird auf Erden, der wird sich in dem wahrhaftigen GottGott segnen, und welcher schwören wird auf Erden, der wird bei dem wahrhaftigen GottGott schwören; denn der vorigen Ängste ist vergessen, und sie sind vor meinen AugenAugen verborgen.

17 Denn siehe, ich will einen neuen HimmelHimmel und eine neue ErdeErde schaffen, dass man der vorigen nicht mehr gedenken wird noch sie zu Herzen nehmen; 18 sondern sie werden sich ewiglich freuen und fröhlich sein über dem, was ich schaffe. Denn siehe, ich will JerusalemJerusalem schaffen zur Wonne und ihr Volk zur FreudeFreude, 19 und ich will fröhlich sein über JerusalemJerusalem und mich freuen über mein Volk; und soll nicht mehr darin gehört werden die Stimme des Weinens noch die Stimme des Klagens. 20 Es sollen nicht mehr dasein KinderKinder, die nur etliche TageTage leben, oder AlteAlte, die ihre JahreJahre nicht erfüllen; sondern die Knaben sollen hundert JahreJahre alt sterben und die Sünder hundert JahreJahre alt verflucht werden. 21 Sie werden Häuser bauen und bewohnen; sie werden WeinbergeWeinberge pflanzen und ihre Früchte essen. 22 Sie sollen nicht bauen, was ein anderer bewohne, und nicht pflanzen, was ein anderer esse. Denn die TageTage meines Volkes werden sein wie die TageTage eines Baumes; und das Werk ihrer Hände wird alt werden bei meinen Auserwählten. 23 Sie sollen nicht umsonst arbeiten noch unzeitige GeburtGeburt gebären; denn sie sind der Same der Gesegneten des HERRN und ihre Nachkommen mit ihnen. 24 Und soll geschehen, ehe sie rufen, will ich antworten; wenn sie noch reden, will ich hören. 25 WolfWolf und LammLamm sollen weiden zugleich, der LöweLöwe wird StrohStroh essen wie ein RindRind, und die SchlangeSchlange soll ErdeErde essen. Sie werden nicht schaden noch verderben auf meinem ganzen heiligen BergeBerge, spricht der HERR.

Fußnoten

  • 1 bedeutet: „Glücksgott“ Gad
  • 2 bedeutet: „Schicksalsgöttin“ Meni