Klagelieder 1 – Studienbibel

Luther-Übersetzung von 1912
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Ansicht

1 Wie liegt die Stadt so wüst, die voll Volks war! Sie ist wie eine Witwe, die FürstinFürstin unter den HeidenHeiden; und die eine KöniginKönigin in den Ländern war, muss nun dienen. 2 Sie weint des NachtsNachts, dass ihr die Tränen über die Wangen laufen; es ist niemand unter allen ihren Freunden, der sie tröste; alle ihre Nächsten sind ihr untreu und ihre Feinde geworden. 3 JudaJuda ist gefangen in Elend und schwerem Dienst; sie wohnt unter den HeidenHeiden und findet keine RuheRuhe; alle ihre Verfolger halten sie übel. 4 Die Straßen gen ZionZion liegen wüst; weil niemand auf ein Fest kommt; alle ihre ToreTore stehen öde, ihre PriesterPriester seufzen; ihre Jungfrauen sehen jämmerlich, und sie ist betrübt. 5 Ihre WidersacherWidersacher schweben empor, ihren Feinden geht’s wohl; denn der HERR hat sie voll Jammers gemacht um ihrer großen Sünden willen, und ihre KinderKinder sind gefangen vor dem Feinde hin gezogen. 6 Es ist von der TochterTochter ZionZion aller SchmuckSchmuck dahin. Ihre Fürsten sind wie die Widder, die keine Weide finden und matt vor dem Treiber her gehen. 7 JerusalemJerusalem denkt in dieser ZeitZeit, wie elend und verlassen sie ist und wie viel Gutes sie von alters her gehabt hat, weil all ihr Volk darniederliegt unter dem Feinde und ihr niemand hilft; ihre Feinde sehen ihre Lust an ihr und spotten ihrer SabbateSabbate. 8 JerusalemJerusalem hat sich versündigt; darum muss sie sein wie ein unrein Weib. Alle, die sie ehrten, verschmähen sie jetzt, weil sie ihre Blöße sehen; sie aber seufzet und hat sich abgewendet. 9 Ihr Unflat klebt an ihrem SaumSaum; sie hätte nicht gemeint, dass es ihr zuletzt so gehen würde. Sie ist ja zu gräulich heruntergestoßen und hat dazu niemand, der sie tröstet. Ach HERR, siehe an mein Elend; denn der Feind prangt sehr! 10 Der Feind hat seine Hand an alle ihre Kleinode gelegt; denn sie musste zusehen, dass die HeidenHeiden in ihr HeiligtumHeiligtum gingen, von denen du geboten hast, sie sollten nicht in deine GemeindeGemeinde kommen. 11 All ihr Volk seufzt und geht nach BrotBrot; sie geben ihre Kleinode um Speise, dass sie die SeeleSeele laben. Ach HERR, siehe doch und schaue, wie schnöde ich geworden bin!

12 Euch sage ich allen, die ihr vorübergehet: Schauet doch und sehet, ob irgendein Schmerz sei wie mein Schmerz, der mich getroffen hat; denn der HERR hat mich voll Jammers gemacht am TageTage seines grimmigen ZornsZorns. 13 Er hat ein FeuerFeuer aus der HöheHöhe in meine Gebeine gesandt und es lassen walten. Er hat meinen Füßen ein NetzNetz gestellt und mich zurückgeprellt; er hat mich zur WüsteWüste gemacht, dass ich täglich trauern muss. 14 Meine schweren Sünden sind durch seine StrafeStrafe erwacht und in Haufen mir auf den Hals gekommen, dass mir alle meine KraftKraft vergeht. Der HerrHerr hat mich also zugerichtet, dass ich nicht aufkommen kann. 15 Der HerrHerr hat zertreten alle meine Starken, die ich hatte; er hat über mich ein Fest ausrufen lassen, meine junge Mannschaft zu verderben. Der HerrHerr hat der JungfrauJungfrau TochterTochter JudaJuda die KelterKelter getreten. 16 Darum weine ich so, und meine beiden AugenAugen fließen mit Wasser, dass der TrösterTröster, der meine SeeleSeele sollte erquicken, fern von mir ist. Meine KinderKinder sind dahin; denn der Feind hat die Oberhand gekriegt. 17 ZionZion streckt ihre Hände aus, und ist doch niemand, der sie tröste; denn der HERR hat rings um JakobJakob her seinen Feinden geboten, dass JerusalemJerusalem muss zwischen ihnen sein wie ein unrein Weib. 18 Der HERR ist gerecht; denn ich bin seinem Munde ungehorsam gewesen. Höret, alle Völker, und schauet meinen Schmerz! meine Jungfrauen und Jünglinge sind ins GefängnisGefängnis gegangen. 19 Ich rief meine Freunde an, aber sie haben mich betrogen. Meine PriesterPriester und Ältesten in der Stadt sind verschmachtet; denn sie gehen nach BrotBrot, damit sie ihre SeeleSeele laben. 20 Ach HERR, siehe doch, wie bange ist mir, dass mir’s im Leibe davon weh tut! Mein HerzHerz wallt mir in meinem Leibe, weil ich so gar ungehorsam gewesen bin. Draußen hat mich das SchwertSchwert und im HauseHause hat mich der TodTod zur Witwe gemacht. 21 Man hört’s wohl, dass ich seufze, und habe doch keinen TrösterTröster; alle meine Feinde hören mein Unglück und freuen sich; das machst du. So lass doch den TagTag kommen, den du ausrufest, dass es ihnen gehen soll wie mir. 22 Lass alle ihre Bosheit vor dich kommen und richte sie zu, wie du mich um aller meiner Missetat willen zugerichtet hast; denn meines Seufzens ist viel, und mein HerzHerz ist betrübt.