Jesaja 49 – Studienbibel

Luther-Übersetzung von 1912
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Ansicht

1 Höret mir zu, ihr InselnInseln, und ihr Völker in der Ferne, merket auf! Der HERR hat mich gerufen von Mutterleib an; er hat meines NamensNamens gedacht, da ich noch im SchoßSchoß der MutterMutter war, 2 und hat meinen Mund gemacht wie ein scharfes SchwertSchwert; mit dem Schatten seiner Hand hat er mich bedeckt; er hat mich zum glatten PfeilPfeil gemacht und mich in seinen KöcherKöcher gesteckt 3 und spricht zu mir: Du bist mein KnechtKnecht, IsraelIsrael, durch welchen ich will gepriesen werden1. 4 Ich aber dachte, ich arbeitete vergeblich und brächte meine KraftKraft umsonst und unnütz zu, wiewohl meine Sache des HerrnHerrn und mein AmtAmt meines GottesGottes ist. 5 Und nun spricht der HERR, der mich von Mutterleib an zu seinem KnechteKnechte bereitet hat, dass ich soll JakobJakob zu ihm bekehren, auf dass IsraelIsrael nicht weggerafft werde (darum bin ich vor dem HERRN herrlich, und mein GottGott ist meine Stärke), 6 und spricht: Es ist ein Geringes, dass du mein KnechtKnecht bist, die StämmeStämme JakobsJakobs aufzurichten und die Bewahrten IsraelsIsraels wiederzubringen; sondern ich habe dich auch zum LichtLicht der HeidenHeiden gemacht, dass du seist mein HeilHeil bis an der WeltWelt Ende. [Apg 13,47]

7 So spricht der HERR, der Erlöser IsraelsIsraels, sein HeiligerHeiliger, zu der verachteten SeeleSeele, zu dem Volk, das man verabscheut, zu dem KnechtKnecht, der unter den Tyrannen ist: KönigeKönige sollen sehen und aufstehen, und Fürsten sollen niederfallen um des HERRN willen, der treu ist, um des Heiligen in IsraelIsrael willen, der dich erwählt hat. 8 So spricht der HERR: Ich habe dich erhört zur gnädigen ZeitZeit und habe dir am TageTage des HeilsHeils geholfen und habe dich behütet und zum BundBund unter das Volk gestellt, dass du das Land aufrichtest und die verstörten ErbeErbe austeilest; [2. Kor 6,2] 9 zu sagen den Gefangenen: Geht heraus! und zu denen in der FinsternisFinsternis: Kommt hervor! dass sie am Wege weiden und auf allen Hügeln ihr Weide haben. 10 Sie werden weder hungern noch dürsten, sie wird keine Hitze noch SonneSonne stechen, denn ihr Erbarmer wird sie führen und wird sie an die Wasserquellen leiten. 11 Ich will alle meine BergeBerge zum Wege machen, und meine Pfade sollen gebahnt sein. 12 Siehe, diese werden von ferne kommen, und siehe, jene von Mitternacht und diese vom MeerMeer und jene vom Lande SinimSinim.

13 Jauchzet, ihr HimmelHimmel, freue dich, ErdeErde, lobet, ihr BergeBerge, mit Jauchzen! Denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Elenden. 14 ZionZion aber spricht: Der HERR hat mich verlassen, der HERR hat mein vergessen. 15 Kann auch ein Weib ihres Kindleins vergessen, dass sie sich nicht erbarme über den SohnSohn ihres Leibes? Und ob sie desselben vergäße, so will ich doch dein nicht vergessen. 16 Siehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet; deine Mauern sind immerdar vor mir. 17 Deine BaumeisterBaumeister werden eilen; aber deine Zerbrecher und Verstörer werden sich davonmachen.

18 Hebe deine AugenAugen auf umher und siehe: alle diese kommen versammelt zu dir. So wahr ich lebe, spricht der HERR, du sollst mit diesen allen wie mit einem SchmuckSchmuck angetan werden und wirst sie um dich legen wie eine BrautBraut. 19 Denn dein wüstes, verstörtes und zerbrochenes Land wird dir alsdann zu eng werden, darin zu wohnen, wenn deine Verderber fern von dir weichen, 20 dass die KinderKinder deiner Unfruchtbarkeit werden noch sagen vor deinen Ohren: Der Raum ist mir zu eng; rücke hin, dass ich bei dir wohnen möge. 21 Du aber wirst sagen in deinem Herzen: Wer hat mir diese geboren? Ich war unfruchtbar, einsam, vertrieben und verstoßen. Wer hat mir diese erzogen? Siehe, ich war allein gelassen; wo waren denn diese? 22 So spricht der HerrHerr HERRHERR: Siehe, ich will meine Hand zu den HeidenHeiden aufheben und zu den Völkern mein PanierPanier aufwerfen; so werden sie deine Söhne in den Armen herzubringen und deine Töchter auf den Achseln hertragen. 23 Und KönigeKönige sollen deine Pfleger, und ihre Fürstinnen deine Säugammen sein; sie werden vor dir niederfallen zur ErdeErde aufs Angesicht und deiner Füße StaubStaub lecken. Da wirst du erfahren, dass ich der HERR bin, an welchem nicht zu Schanden werden, die auf mich harren.

24 Kann man auch einem Riesen den RaubRaub nehmen? oder kann man dem Gerechten seine Gefangenen losmachen? 25 Denn so spricht der HERR: Nun sollen die Gefangenen dem Riesen genommen werden und der RaubRaub des Starken los werden; und ich will mit deinen Haderern hadern und deinen KindernKindern helfen. 26 Und ich will deine Schinder speisen mit ihrem eigenen FleischFleisch, und sie sollen von ihrem eigenen BlutBlut wie von süßem WeinWein trunken werden; und alles FleischFleisch soll erfahren, dass ich bin der HERR, dein HeilandHeiland und dein Erlöser, der Mächtige in JakobJakob.

Fußnoten

  • 1 durch welchen ...: an welchem ich mich verherrlichen will