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Hiob 35,9 Wegen der Menge der Bedrückungen schreit man; man ruft um Hilfe wegen des Armes der Großen.

Hiob 35,10 Aber man spricht nicht: Wo ist Gott, mein Schöpfer, der Gesänge gibt in der Nacht,

Hiob 35,11 der uns mehr belehrt als die Tiere der Erde und uns weiser macht als die {O. uns belehrt durch die Tiere ..., weise macht durch die usw; vergl. Kap. 12,7} Vögel des Himmels?

Hiob 35,12 Dann schreit man, aber er antwortet nicht wegen des Hochmuts der Bösen.

Hiob 35,14 Wenn du auch sagst, du schaust ihn nicht – die Rechtssache ist vor ihm; so harre sein.

Hiob 35,15 Und nun, wenn sein Zorn nicht heimgesucht hat, sollte er nicht sehr wohl um den Übermut wissen?

Hiob 35,16 Und so sperrt Hiob eitler Weise seinen Mund auf, häuft Worte ohne Erkenntnis.

Hiob 36,2 Harre mir ein wenig, und ich will dir berichten; denn noch sind Worte da für Gott.

Hiob 36,3 Ich will mein Wissen von weither holen¹ und meinem Schöpfer Gerechtigkeit geben.

Hiob 36,4 Denn wahrlich, meine Worte sind keine Lüge; ein an Wissen² Vollkommener ist bei dir.

Hiob 36,8 Und wenn sie mit Fesseln gebunden sind, in Stricken des Elends gefangen werden,

Hiob 36,11 Wenn sie hören und sich unterwerfen, so werden sie ihre Tage in Wohlfahrt verbringen und ihre Jahre in Annehmlichkeiten.

Hiob 36,12 Wenn sie aber nicht hören, so rennen sie ins Geschoss und verscheiden ohne Erkenntnis.

Hiob 36,13 Aber die, die gesetzlosen Herzens sind, hegen Zorn: Sie rufen nicht um Hilfe, wenn er sie gefesselt hat.

Hiob 36,16 So hätte er auch dich aus dem Rachen der Bedrängnis in einen weiten Raum geführt, wo keine Beengung gewesen {Eig. dessen Boden nicht beengt gewesen wäre}, und die Besetzung deines Tisches würde voll Fett sein.

Hiob 36,17 Aber du bist mit dem Urteil des Gottlosen erfüllt: Urteil und Gericht werden dich ergreifen.

Hiob 36,20 Sehne dich nicht nach der Nacht, die Völker plötzlich { W. auf ihrer Stelle} wegheben wird {O. wo Völker plötzlich weggehoben werden}.

Hiob 36,21 Hüte dich, wende dich nicht zum Frevel, denn das hast du dem Elend {O. dem Dulden; wie V. 15} vorgezogen.

Hiob 36,22 Siehe, Gott³ handelt erhaben in seiner Macht; wer ist ein Lehrer wie er?

Hiob 36,23 Wer hat ihm seinen Weg vorgeschrieben, und wer dürfte sagen: Du hast Unrecht getan?

Hiob 36,26 Siehe, Gott⁴ ist zu erhaben für unsere Erkenntnis { W. ist erhaben, sodass wir nicht erkennen}; die Zahl seiner Jahre, sie ist unerforschlich.

Hiob 36,27 Denn er zieht Wassertropfen herauf⁵; von dem Dunst, den er bildet, träufeln sie als Regen,

Hiob 36,28 den die Wolken⁶ rieseln und tropfen lassen auf viele Menschen.

Hiob 36,30 Siehe, er breitet sein Licht um sich aus, und die Gründe { W. Wurzeln} des Meeres bedeckt er⁷.

Hiob 36,32 Seine Hände umhüllt er mit dem Blitz { W. mit Licht; so auch Kap. 37,3.11.15}, und er entbietet ihn gegen denjenigen, den er treffen soll⁸.

Fußnoten

¹ O. zu Fernem erheben
² Eig. an Erkenntnissen; so auch Kap. 37,16
³ El
⁴ El
⁵ And. üb.: nieder

⁶ S. die Anm. zu Kap. 35,5

⁷ O. mit den Tiefen des Meeres umhüllt er sich

⁸ O. als einer, der sicher trifft. And.: gegen den Feind

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