Jeremia 15 – Studienbibel

Elberfelder Übersetzung (Version 1.3 von bibelkommentare.de) (Vorwort)
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ELB-BK Luther 1912
1 Und der HERR sprach zu mir: Wenn auch MoseMose und SamuelSamuel vor mir ständen, so würde meine SeeleSeele sich nicht zu diesem Volk wenden. Treibe sie von meinem Angesicht weg, dass sie fortgehen.1 Und der HERR sprach zu mir: Und wenngleich MoseMose und SamuelSamuel vor mir stünden, so habe ich doch kein HerzHerz zu diesem Volk; treibe sie weg von mir und lass sie hinfahren!
2 Und es soll geschehen, wenn sie zu dir sagen: Wohin sollen wir fortgehen?, so sage ihnen: So spricht der HERR: Wer zum TodTod bestimmt ist, gehe zum TodTod; und wer zum SchwertSchwert, zum SchwertSchwert; und wer zum Hunger, zum Hunger; und wer zur GefangenschaftGefangenschaft, zur GefangenschaftGefangenschaft.2 Und wenn sie zu dir sagen: Wo sollen wir hin? so sprich zu ihnen: So spricht der HERR: Wen der TodTod trifft, den treffe er; wen das SchwertSchwert trifft, den treffe es; wen der Hunger trifft, den treffe er; wen das GefängnisGefängnis trifft, den treffe es.
3 Denn ich bestelle über sie vier Arten von Unglücken, spricht der HERR: das SchwertSchwert zum Würgen und die HundeHunde zum Zerren1, und die VögelVögel des HimmelsHimmels und die TiereTiere der ErdeErde zum Fressen und zum Vertilgen. 3 Denn ich will sie heimsuchen mit vielerlei Plagen, spricht der HERR: mit dem SchwertSchwert, dass sie erwürgt werden; mit Hunden, die sie schleifenschleifen sollen; mit den Vögeln des HimmelsHimmels und mit Tieren auf Erden, dass sie gefressen und vertilgt werden sollen.
4 Und ich will sie zur Misshandlung hingeben allen Königreichen der ErdeErde, um ManassesManasses willen, des SohnesSohnes HiskiasHiskias, des Königs von JudaJuda, wegen dessen, was er in JerusalemJerusalem getan hat. 4 Und ich will sie in allen Königreichen auf Erden hin und her treiben lassen um ManassesManasses willen, des SohnesSohnes HiskiasHiskias, des Königs in JudaJuda, um deswillen, was er zu JerusalemJerusalem begangen hat.
5 Denn wer wird sich über dich erbarmen, JerusalemJerusalem, und wer dir Beileid bezeigen, und wer wird einkehren, um nach deinem Wohlergehen zu fragen?5 Wer will denn sich dein erbarmen, JerusalemJerusalem? Wer wird denn Mitleiden mit dir haben? Wer wird denn hingehen und dir Frieden wünschen?
6 Du hast mich verstoßen, spricht der HERR, du gingst2 rückwärts; und so werde ich meine Hand gegen dich ausstrecken3 und dich verderben; ich bin des Bereuens müde.6 Du hast mich verlassen, spricht der HERR, und bist von mir abgefallen; darum habe ich meine Hand ausgestreckt wider dich, dass ich dich verderben will; ich bin des Erbarmens müde.
7 Und ich werde sie mit der WorfschaufelWorfschaufel zu den Toren des Landes hinausworfeln; ich werde mein Volk der KinderKinder berauben, es zugrunde richten. Sie sind von ihren Wegen nicht umgekehrt.7 Ich will sie mit der Wurfschaufel zum Lande hinausworfeln und will mein Volk, das von seinem WesenWesen sich nicht bekehren will, zu eitel Waisen machen und umbringen.
8 Ihre Witwen werden mir zahlreicher sein als der Sand der MeereMeere; ich bringe ihnen über die Mütter der Jünglinge einen Verwüster am hellen Mittag, lasse plötzlich Angst und Schrecken auf sie4 fallen.8 Es sollen mir mehr Witwen unter ihnen werden, denn Sand am MeerMeer ist. Ich will über die MutterMutter der jungen Mannschaft kommen lassen einen offenbaren Verderber und die Stadt damit plötzlich und unversehens überfallen lassen,
9 Die sieben gebar verschmachtet, sie haucht ihre SeeleSeele aus; ihre SonneSonne ist untergegangen, als es noch TagTag war; sie ist beschämt und zuschanden geworden. Und ihren Überrest werde ich dem SchwertSchwert hingeben angesichts ihrer Feinde, spricht der HERR. 9 dass die, die sieben KinderKinder hat, soll elend sein und von Herzen seufzen. Denn ihre SonneSonne soll bei hohem TageTage untergehen, dass ihr Ruhm und ihre FreudeFreude ein Ende haben soll. Und die Übrigen will ich ins SchwertSchwert geben vor ihren Feinden, spricht der HERR.
10 WeheWehe mir, meine MutterMutter, dass du mich geboren hast, einen MannMann des StreitsStreits und einen MannMann des ZankesZankes für das ganze Land! Ich habe nicht ausgeliehen, und man hat mir nicht geliehen; alle fluchen mir.“10 Ach, meine MutterMutter, dass du mich geboren hast, wider den jedermann hadert und zankt im ganzen Lande! Habe ich doch weder auf WucherWucher geliehen noch genommen; doch flucht mir jedermann.
11 Der HERR spricht: Wenn ich dich nicht zum Guten stärken5, wenn ich nicht machen werde, dass zur ZeitZeit des Unglücks und zur ZeitZeit der BedrängnisBedrängnis der Feind dich bittend angeht! 11 Der HERR sprach: Wohlan, ich will euer etliche übrigbehalten, denen es soll wieder wohl gehen, und will euch zu Hilfe kommen in der Not und Angst unter den Feinden.
12 Kann man EisenEisen, EisenEisen aus NordenNorden, und KupferKupfer zerbrechen?612 Meinst du nicht, dass etwa ein EisenEisen sei, welches könnte das EisenEisen und Erz von Mitternacht zerschlagen?
13 Dein Vermögen und deine Schätze will ich zur BeuteBeute geben ohne Kaufpreis, und zwar wegen all deiner Sünden und in allen deinen Grenzen. 13 Ich will aber zuvor euer Gut und eure Schätze zum RaubeRaube geben, dass ihr nichts dafür kriegen sollt, und das um aller eurer Sünden willen, die ihr in allen euren Grenzen begangen habt.
14 Und ich werde es deine Feinde in ein Land bringen lassen7, das du nicht kennst; denn ein FeuerFeuer ist entbrannt in meinem ZornZorn, über euch wird es brennen. 14 Und ich will euch zu euren Feinden bringen in ein Land, das ihr nicht kennet; denn es ist das FeuerFeuer in meinem ZornZorn über euch angegangen.
15 HERR, du weißt es ja; gedenke meiner und nimm dich meiner an und räche mich an meinen Verfolgern! Raffe mich nicht hin nach deiner Langmut8; erkenne, dass ich um deinetwillen Schmach trage.15 Ach HERR, du weißt es; gedenke an mich und nimm dich meiner an und räche mich an meinen Verfolgern. Nimm mich auf und verzieh nicht deinen ZornZorn über sie; denn du weißt, dass ich um deinetwillen geschmäht werde.
16 Deine WorteWorte waren vorhanden, und ich habe sie gegessen, und deine WorteWorte waren mir zur Wonne und zur FreudeFreude meines Herzens; denn ich bin nach deinem NamenNamen genannt, HERR, GottGott der HeerscharenHeerscharen.16 Dein WortWort ward mir Speise, da ich’s empfing; und dein WortWort ist meines Herzens FreudeFreude und Trost; denn ich bin ja nach deinem NamenNamen genannt; HERR, GottGott ZebaothZebaoth.
17 Ich saß nicht im Kreis der Scherzenden und frohlockte; wegen deiner Hand saß ich allein, weil du mit deinem Grimm mich erfüllt hast.17 Ich habe mich nicht zu den Spöttern gesellt noch mich mit ihnen gefreut, sondern bin allein geblieben vor deiner Hand; denn du hattest mich gefüllt mit deinem Grimm.
18 Warum ist mein Schmerz beständig und mein Schlag tödlich? Er will nicht heilen. Willst du mir wirklich wie ein trügerischer BachBach sein, wie Wasser, die versiegen9?18 Warum währt doch mein Leiden so lange, und meine Wunden sind so gar böse, dass sie niemand heilen kann? Du bist mir geworden wie ein Born, der nicht mehr quellen will.
19 Darum spricht der HERR so: Wenn du umkehrst, so will ich dich zurückbringen, dass du vor mir stehst10; und wenn du das Köstliche vom Gemeinen ausscheidest11, so sollst du wie mein Mund sein. Jene sollen zu dir umkehren, du aber sollst nicht zu ihnen umkehren. 19 Darum spricht der HERR also: Wo du dich zu mir hältst, so will ich mich zu dir halten, und sollst mein PredigerPrediger bleiben. Und wo du die Frommen lehrest, sich sondern von den bösen Leuten, so sollst du mein Mund sein. Und ehe du solltest zu ihnen fallen, so müssen sie eher zu dir fallen.
20 Und ich werde dich diesem Volk zu einer festen kupfernen Mauer machen, und sie werden gegen dich kämpfen, aber dich nicht überwältigen; denn ich bin mit dir, um dich zu retten und dich zu befreien, spricht der HERR.20 Denn ich habe dich wider dieses Volk zur festen, ehernen Mauer gemacht; ob sie wider dich streiten, sollen sie dir doch nichts anhaben; denn ich bin bei dir, dass ich dir helfe und dich errette, spricht der HERR,
21 Und ich werde dich befreien aus der Hand der Bösen und dich erlösen aus der Faust der Gewalttätigen.21 und will dich erretten aus der Hand der Bösen und erlösen aus der Hand der Tyrannen.

Fußnoten

  • 1 Eig. Herumzerren, Herumschleppen
  • 2 O. gehst
  • 3 Eig. und so habe ich ... ausgestreckt usw., bis zum Schluss von Vers 8 (prophetisches Perfektum)
  • 4 d.i. die Mütter
  • 5 Nach and. Les.: befreien
  • 6 O. Kann Eisen usw. brechen?
  • 7 Eig. mit deinen Feinden ... hinübergehen lassen
  • 8 d.h. indem du meinen Feinden gegenüber langmütig bist
  • 9 Eig. nicht andauern
  • 10 d.h. mir dienst
  • 11 O. absonderst