Jeremia 15 – Studienbibel

Luther-Übersetzung von 1912
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Ansicht

1 Und der HERR sprach zu mir: Und wenngleich MoseMose und SamuelSamuel vor mir stünden, so habe ich doch kein HerzHerz zu diesem Volk; treibe sie weg von mir und lass sie hinfahren! 2 Und wenn sie zu dir sagen: Wo sollen wir hin? so sprich zu ihnen: So spricht der HERR: Wen der TodTod trifft, den treffe er; wen das SchwertSchwert trifft, den treffe es; wen der Hunger trifft, den treffe er; wen das GefängnisGefängnis trifft, den treffe es. 3 Denn ich will sie heimsuchen mit vielerlei Plagen, spricht der HERR: mit dem SchwertSchwert, dass sie erwürgt werden; mit Hunden, die sie schleifenschleifen sollen; mit den Vögeln des HimmelsHimmels und mit Tieren auf Erden, dass sie gefressen und vertilgt werden sollen. 4 Und ich will sie in allen Königreichen auf Erden hin und her treiben lassen um ManassesManasses willen, des SohnesSohnes HiskiasHiskias, des Königs in JudaJuda, um deswillen, was er zu JerusalemJerusalem begangen hat. 5 Wer will denn sich dein erbarmen, JerusalemJerusalem? Wer wird denn Mitleiden mit dir haben? Wer wird denn hingehen und dir Frieden wünschen? 6 Du hast mich verlassen, spricht der HERR, und bist von mir abgefallen; darum habe ich meine Hand ausgestreckt wider dich, dass ich dich verderben will; ich bin des Erbarmens müde. 7 Ich will sie mit der Wurfschaufel zum Lande hinausworfeln und will mein Volk, das von seinem WesenWesen sich nicht bekehren will, zu eitel Waisen machen und umbringen. 8 Es sollen mir mehr Witwen unter ihnen werden, denn Sand am MeerMeer ist. Ich will über die MutterMutter der jungen Mannschaft kommen lassen einen offenbaren Verderber und die Stadt damit plötzlich und unversehens überfallen lassen, 9 dass die, die sieben KinderKinder hat, soll elend sein und von Herzen seufzen. Denn ihre SonneSonne soll bei hohem TageTage untergehen, dass ihr Ruhm und ihre FreudeFreude ein Ende haben soll. Und die Übrigen will ich ins SchwertSchwert geben vor ihren Feinden, spricht der HERR.

10 Ach, meine MutterMutter, dass du mich geboren hast, wider den jedermann hadert und zankt im ganzen Lande! Habe ich doch weder auf WucherWucher geliehen noch genommen; doch flucht mir jedermann. 11 Der HERR sprach: Wohlan, ich will euer etliche übrigbehalten, denen es soll wieder wohl gehen, und will euch zu Hilfe kommen in der Not und Angst unter den Feinden. 12 Meinst du nicht, dass etwa ein EisenEisen sei, welches könnte das EisenEisen und Erz von Mitternacht zerschlagen? 13 Ich will aber zuvor euer Gut und eure Schätze zum RaubeRaube geben, dass ihr nichts dafür kriegen sollt, und das um aller eurer Sünden willen, die ihr in allen euren Grenzen begangen habt. 14 Und ich will euch zu euren Feinden bringen in ein Land, das ihr nicht kennet; denn es ist das FeuerFeuer in meinem ZornZorn über euch angegangen.

15 Ach HERR, du weißt es; gedenke an mich und nimm dich meiner an und räche mich an meinen Verfolgern. Nimm mich auf und verzieh nicht deinen ZornZorn über sie; denn du weißt, dass ich um deinetwillen geschmäht werde. 16 Dein WortWort ward mir Speise, da ich’s empfing; und dein WortWort ist meines Herzens FreudeFreude und Trost; denn ich bin ja nach deinem NamenNamen genannt; HERR, GottGott ZebaothZebaoth. 17 Ich habe mich nicht zu den Spöttern gesellt noch mich mit ihnen gefreut, sondern bin allein geblieben vor deiner Hand; denn du hattest mich gefüllt mit deinem Grimm. 18 Warum währt doch mein Leiden so lange, und meine Wunden sind so gar böse, dass sie niemand heilen kann? Du bist mir geworden wie ein Born, der nicht mehr quellen will. 19 Darum spricht der HERR also: Wo du dich zu mir hältst, so will ich mich zu dir halten, und sollst mein PredigerPrediger bleiben. Und wo du die Frommen lehrest, sich sondern von den bösen Leuten, so sollst du mein Mund sein. Und ehe du solltest zu ihnen fallen, so müssen sie eher zu dir fallen. 20 Denn ich habe dich wider dieses Volk zur festen, ehernen Mauer gemacht; ob sie wider dich streiten, sollen sie dir doch nichts anhaben; denn ich bin bei dir, dass ich dir helfe und dich errette, spricht der HERR, 21 und will dich erretten aus der Hand der Bösen und erlösen aus der Hand der Tyrannen.