Jeremia 8 – Studienbibel

Luther-Übersetzung von 1912
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Ansicht

1 Zu derselben ZeitZeit, spricht der HERR, wird man die Gebeine der KönigeKönige JudasJudas, die Gebeine ihrer Fürsten, die Gebeine der PriesterPriester, die Gebeine der ProphetenPropheten, die Gebeine der BürgerBürger zu JerusalemJerusalem aus ihren Gräbern werfen; 2 und wird sie hinstreuen unter SonneSonne, MondMond und alles Heer des HimmelsHimmels, welche sie geliebt und denen sie gedient haben, denen sie nachgefolgt sind und die sie gesucht und angebetet haben. Sie sollen nicht wieder aufgelesen und begraben werden, sondern Kot auf der ErdeErde sein. 3 Und alle Übrigen von diesem bösen Volk, an welchem Ort sie sein werden, dahin ich sie verstoßen habe, werden lieber tot denn lebendig sein wollen, spricht der HERR ZebaothZebaoth.

4 Darum sprich zu ihnen: So spricht der HERR: Wo ist jemand, so er fällt, der nicht gerne wieder aufstünde? Wo ist jemand, wenn er irregeht, der nicht gerne wieder zurechtkäme? 5 Dennoch will ja dieses Volk zu JerusalemJerusalem irregehen für und für. Sie halten so hart an dem falschen GottesdienstGottesdienst, dass sie sich nicht wollen abwenden lassen. 6 Ich sehe und höre, dass sie nichts Rechtes reden. Keiner ist, dem seine Bosheit leid wäre und der spräche: Was mache ich doch! Sie laufen alle ihren LaufLauf wie ein grimmiger Hengst im StreitStreit. 7 Ein StorchStorch unter dem HimmelHimmel weiß seine ZeitZeit, eine TurteltaubeTurteltaube, KranichKranich und SchwalbeSchwalbe merken ihre ZeitZeit, wann sie wiederkommen sollen, aber mein Volk will das Recht des HERRN nicht wissen. 8 Wie mögt ihr doch sagen: „Wir wissen, was recht ist, und haben die heilige Schrift vor uns“? Ist’s doch eitel Lüge, was die Schriftgelehrten setzen. 9 Darum müssen solche LehrerLehrer zu Schanden, erschreckt und gefangen werden; denn was können sie Gutes lehren, weil sie des HERRN WortWort verwerfen? 10 Darum will ich ihre Weiber den Fremden geben und ihre Äcker denen, die sie verjagen werden. Denn sie geizen allesamt, beide, klein und groß; und beide, PriesterPriester und ProphetenPropheten, gehen mit Lügen um 11 und trösten mein Volk in ihrem Unglück, dass sie es gering achten sollen, und sagen: „FriedeFriede! FriedeFriede!“, und ist doch nicht FriedeFriede. 12 Darum werden sie mit Schanden bestehen, dass sie solche GräuelGräuel treiben; wiewohl sie wollen ungeschändet sein und wollen sich nicht schämen. Darum müssen sie fallen auf einen Haufen; und wenn ich sie heimsuchen werde, sollen sie stürzen, spricht der HERR.

13 Ich will sie also ablesen, spricht der HERR, dass keine TraubenTrauben am Weinstock und keine Feigen am FeigenbaumFeigenbaum bleiben, ja auch die Blätter wegfallen sollen; und was ich ihnen gegeben habe, das soll ihnen genommen werden. 14 Wo werden wir dann wohnen? Ja, sammelt euch dann und lasst uns in die festen Städte ziehen, dass wir daselbst umkommen. Denn der HERR, unser GottGott, wird uns umkommen lassen und tränken mit einem bitteren Trunk, dass wir so gesündigt haben wider den HERRN. 15 Wir hofften, es sollte FriedeFriede werden, so kommt nichts Gutes; wir hofften, wir sollten heil werden, aber siehe, so ist mehr Schaden da. 16 Man hört ihre Rosse schnauben von DanDan her; vom Wiehern ihrer Gäule erbebt das ganze Land. Und sie fahren daher und werden das Land auffressen mit allem, was darin ist, die Stadt samt allen, die darin wohnen. 17 Denn siehe, ich will Schlangen und Basilisken unter euch senden, die nicht zu beschwören sind; die sollen euch stechen, spricht der HERR. 18 Was mag mich in meinem Jammer erquicken? Mein HerzHerz in mir ist krank. 19 Siehe, die TochterTochter meines Volks wird schreien aus fernem Lande her: „Will denn der HERR nicht mehr GottGott sein zu ZionZion, oder soll sie keinen König mehr haben?“ Ja, warum haben sie mich so erzürnt durch ihre BilderBilder und fremde, unnütze GottesdiensteGottesdienste? 20 „Die ErnteErnte ist vergangen, der SommerSommer ist dahin, und uns ist keine Hilfe gekommen.“ 21 Mich jammert herzlich, dass mein Volk so verderbt ist; ich gräme mich und gehabe mich übel. 22 Ist denn keine SalbeSalbe in GileadGilead, oder ist kein ArztArzt da? Warum ist denn die TochterTochter meines Volks nicht geheilt?