Jeremia 9 – Studienbibel

Luther-Übersetzung von 1912
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1 8:23 Ach, dass ich Wasser genug hätte in meinem HaupteHaupte und meine AugenAugen Tränenquellen wären, dass ich TagTag und NachtNacht beweinen möchte die Erschlagenen in meinem Volk! 2 9:1 Ach dass ich eine HerbergeHerberge hätte in der WüsteWüste, so wollte ich mein Volk verlassen und von ihnen ziehen! Denn es sind eitel Ehebrecher und ein frecher Haufe. 3 9:2 Sie schießen mit ihren Zungen eitel Lüge und keine WahrheitWahrheit und treiben’s mit GewaltGewalt im Lande und gehen von einer Bosheit zur anderen und achten mich nicht, spricht der HERR. 4 3 Ein jeglicher hüte sich vor seinem Freunde und traue auch seinem BruderBruder nicht; denn ein BruderBruder unterdrückt den anderen, und ein Freund verrät den anderen. 5 4 Ein Freund täuscht den anderen und reden kein wahres WortWort; sie fleißigen sich darauf, wie einer den anderen betrüge, und ist ihnen leid, dass sie es nicht ärger machen können. 6 5 Es ist allenthalben eitel Trügerei unter ihnen, und vor Trügerei wollen sie mich nicht kennen, spricht der HERR. 7 6 Darum spricht der HERR ZebaothZebaoth also: Siehe, ich will sie schmelzen und prüfen. Denn was soll ich sonst tun, wenn ich ansehe die TochterTochter meines Volks? 8 7 Ihre falschen Zungen sind mörderische PfeilePfeile; mit ihrem Munde reden sie freundlich gegen den Nächsten, aber im Herzen lauern sie auf ihn. 9 8 Sollte ich nun solches nicht heimsuchen an ihnen, spricht der HERR, und meine SeeleSeele sollte sich nicht rächen an solchem Volk, wie dies ist? 10 9 Ich muss auf den Bergen weinen und heulen und bei den Hürden in der WüsteWüste klagen; denn sie sind so gar verheert, dass niemand da wandelt und man auch nicht ein ViehVieh schreien hört. Es ist beides, VögelVögel des HimmelsHimmels und das ViehVieh, alles weg. 11 10 Und ich will JerusalemJerusalem zum Steinhaufen und zur Wohnung der Schakale machen und will die Städte JudasJudas wüst machen, dass niemand darin wohnen soll.

12 11 Wer nun weise wäre und ließe es sich zu Herzen gehen und verkündigte, was des HERRN Mund zu ihm sagt, warum das Land verderbt und verheert wird wie eine WüsteWüste, da niemand wandelt! 13 12 Und der HERR sprach: Darum dass sie mein GesetzGesetz verlassen, dass ich ihnen vorgelegt habe, und gehorchen meiner Rede nicht, leben auch nicht darnach, 14 13 sondern folgen ihres Herzens Gedünken und den BaalimBaalim, wie sie ihre VäterVäter gelehrt haben: 15 14 darum spricht der HERR ZebaothZebaoth, der GottGott IsraelsIsraels, also: Siehe, ich will dieses Volk mit WermutWermut speisen und mit GalleGalle tränken; 16 15 ich will sie unter die HeidenHeiden zerstreuen, welche weder sie noch ihre VäterVäter gekannt haben, und will das SchwertSchwert hinter sie schicken, bis dass es aus mit ihnen sei. 17 16 So spricht der HERR ZebaothZebaoth: Schaffet und bestellet Klageweiber, dass sie kommen, und schickt nach denen, die es wohl können, 18 17 dass sie eilend um uns klagen, dass unsere AugenAugen von Tränen rinnen und unsere Augenlider von Wasser fließen, 19 18 dass man ein klägliches Geschrei höre zu ZionZion: Ach, wie sind wir so gar verstört und zu Schanden geworden! Wir müssen das Land räumen; denn sie haben unsere Wohnungen geschleift. 20 19 So höret nun, ihr Weiber, des HERRN WortWort und nehmet zu Ohren seines Mundes Rede; lehret eure Töchter weinen, und eine lehre die andere klagen: 21 20 Der TodTod ist zu unseren FensternFenstern eingefallen und in unsere Paläste gekommen, die KinderKinder zu würgen auf der Gasse und die Jünglinge auf der Straße. 22 21 So spricht der HERR: Sage: Der Menschen Leichname sollen liegen wie der Mist auf dem Felde und wie Garben hinter dem Schnitter, die niemand sammelt.

23 22 So spricht der HERR: Ein Weiser rühme sich nicht seiner Weisheit, ein Starker rühme sich nicht seiner Stärke, ein ReicherReicher rühme sich nicht seines Reichtums; 24 23 sondern wer sich rühmen will, der rühme sich des, dass er mich wisse und kenne, dass ich der HERR bin, der BarmherzigkeitBarmherzigkeit, Recht und GerechtigkeitGerechtigkeit übt auf Erden; denn solches gefällt mir, spricht der HERR. 25 24 Siehe, es kommt die ZeitZeit, spricht der HERR, dass ich heimsuchen werde alle, die Beschnittenen mit den Unbeschnittenen: 26 25 Ägypten, JudaJuda, EdomEdom, die Kinder AmmonKinder Ammon, MoabMoab und alle, die das Haar rundumher abschneiden, die in der WüsteWüste wohnen. Denn alle HeidenHeiden haben unbeschnittene Vorhaut; aber das ganze IsraelIsrael hat ein unbeschnittenes HerzHerz.