Jeremia 50 – Studienbibel

Luther-Übersetzung von 1912
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Ansicht

1 Dies ist das WortWort, welches der HERR durch den ProphetenPropheten JeremiaJeremia geredet hat wider BabelBabel und das Land der ChaldäerChaldäer: 2 Verkündiget unter den HeidenHeiden und lasst erschallen, werfet ein PanierPanier auf; lasst erschallen, und verberget’s nicht und sprecht: BabelBabel ist gewonnen, BelBel steht mit Schanden, MerodachMerodach ist zerschmettert; ihre Götzen stehen mit Schanden, und ihre GötterGötter sind zerschmettert! 3 Denn es zieht von Mitternacht ein Volk herauf wider sie, welches wird ihr Land zur WüsteWüste machen, dass niemand darin wohnen wird, sondern beide, Leute und ViehVieh, davonfliehen werden. 4 In denselben Tagen und zur selben ZeitZeit, spricht der HERR, werden kommen die KinderKinder IsraelIsrael samt den KindernKindern JudaJuda und weinend daherziehen und den HERRN, ihren GottGott, suchen. 5 Sie werden forschen nach dem Wege gen ZionZion, dahin sich kehren: Kommt, wir wollen uns zum HERRN fügen mit einem ewigen BundeBunde, des nimmermehr vergessen werden soll! 6 Denn mein Volk ist wie eine verlorene HerdeHerde; ihre Hirten haben sie verführt und auf den Bergen in der Irre gehen lassen, dass sie von den Bergen auf die Hügel gegangen sind und ihre Hürden vergessen haben. 7 Es fraßen sie alle, die sie antrafen; und ihre Feinde sprachen: Wir tun nicht unrecht! darum dass sie sich haben versündigt an dem HERRN in der Wohnung der GerechtigkeitGerechtigkeit und an dem HERRN, der ihrer VäterVäter HoffnungHoffnung ist. 8 Fliehet aus BabelBabel und ziehet aus der ChaldäerChaldäer Lande und stellet euch als Böcke vor der HerdeHerde her.

9 Denn siehe, ich will große Völker in Haufen aus dem Lande gegen Mitternacht erwecken und wider BabelBabel heraufbringen, die sich wider sie sollen rüsten, welche sie auch sollen gewinnen; ihre PfeilePfeile sind wie die eines guten Kriegers, der nicht fehlt. 10 Und das Chaldäerland soll ein RaubRaub werden, dass alle, die sie berauben, sollen genug davon haben, spricht der HERR; 11 darum dass ihr euch des freuet und rühmet, dass ihr mein ErbteilErbteil geplündert habt, und hüpfet wie die jungen Kälber und wiehert wie die starken Gäule. 12 Eure MutterMutter besteht mit großer Schande, und die euch geboren hat, ist zum Spott geworden; siehe, unter den HeidenHeiden ist sie die geringste, wüst, dürr und öde. 13 Denn vor dem ZornZorn des HERRN muss sie unbewohnt und ganz wüst bleiben, dass alle, die bei BabelBabel vorübergehen, werden sich verwundern und pfeifen über all ihre Plage. 14 Rüstet euch wider BabelBabel umher, alle Schützen, schießet in sie, sparet die PfeilePfeile nicht; denn sie hat wider den HERRN gesündigt. 15 Jauchzet über sie um und um! Sie muss sich ergeben, ihre Grundfesten sind zerfallen, ihre Mauern sind abgebrochen; denn das ist des HERRN Rache. Rächet euch an ihr, tut ihr, wie sie getan hat. 16 Rottet aus von BabelBabel beide, den Säemann und den Schnitter in der ErnteErnte, dass ein jeglicher vor dem SchwertSchwert des Tyrannen sich kehre zu seinem Volk und ein jeglicher fliehe in sein Land. 17 IsraelIsrael hat müssen sein eine zerstreute HerdeHerde, die die Löwen verscheucht haben. Am ersten fraß sie der König von AssyrienAssyrien; darnach überwältigte sie NebukadnezarNebukadnezar, der König zu BabelBabel. 18 Darum spricht der HERR ZebaothZebaoth, der GottGott IsraelsIsraels, also: Siehe, ich will den König zu BabelBabel heimsuchen und sein Land, gleichwie ich den König von AssyrienAssyrien heimgesucht habe. 19 IsraelIsrael aber will ich wieder heim zu seiner Wohnung bringen, dass sie auf KarmelKarmel und BasanBasan weiden und ihre SeeleSeele auf dem Gebirge EphraimGebirge Ephraim und GileadGilead gesättigt werden soll. 20 Zur selben ZeitZeit und in denselben Tagen wird man die Missetat IsraelsIsraels suchen, spricht der HERR, aber es wird keine da sein, und die Sünden JudasJudas, aber es wird keine gefunden werden; denn ich will sie vergebenvergeben denen, die ich übrigbleiben lasse.

21 Zieh hinauf wider das Land, das alles verbittert hat; zieh hinauf wider die Einwohner der Heimsuchung; verheere und verbanne ihre Nachkommen, spricht der HERR, und tue alles, was ich dir befohlen habe! 22 Es ist ein Kriegsgeschrei im Lande und großer Jammer. 23 Wie geht’s zu, dass der Hammer der ganzen WeltWelt zerbrochen und zerschlagen ist? Wie geht’s zu, dass BabelBabel eine WüsteWüste geworden ist unter allen HeidenHeiden? 24 Ich habe dir nachgestellt, BabelBabel; darum bist du auch gefangen, ehe du dich’s versahst; du bist getroffen und ergriffen, denn du hast dem HERRN getrotzt. 25 Der HERRHERR hat seinen SchatzSchatz aufgetan und die WaffenWaffen seines ZornsZorns hervorgebracht; denn der HerrHerr HERRHERR ZebaothZebaoth hat etwas auszurichten in der ChaldäerChaldäer Lande. 26 Kommt her wider sie, ihr vom Ende, öffnet ihre Kornhäuser, werfet sie in einen Haufen und verbannet sie, dass ihr nichts übrigbleibe! 27 Erwürget alle ihre RinderRinder, führt sie hinab zu Schlachtbank! WehWeh ihnen! denn ihr TagTag ist gekommen, die ZeitZeit ihrer Heimsuchung. 28 Man hört ein Geschrei der Flüchtigen und derer, die entronnen sind aus dem Lande BabelBabel, auf dass sie verkündigen zu ZionZion die Rache des HERRN, unseres GottesGottes, die Rache seines TempelsTempels. 29 Rufet viele wider BabelBabel, belagert sie um und um, alle Bogenschützen, und lasset keinen davonkommen! Vergeltet ihr, wie sie verdient hat; wie sie getan hat, so tut ihr wieder! denn sie hat stolz gehandelt wider den HERRN, den Heiligen in IsraelIsrael. 30 Darum soll ihre junge Mannschaft fallen auf ihren Gassen, und alle Kriegsleute sollen untergehen zur selben ZeitZeit, spricht der HERR. 31 Siehe, du Stolzer, ich will an dich, spricht der HerrHerr HERRHERR ZebaothZebaoth; denn dein TagTag ist gekommen, die ZeitZeit deiner Heimsuchung. 32 Da soll der Stolze stürzen und fallen, dass ihn niemand aufrichte; ich will seine Städte mit FeuerFeuer anstecken, das soll alles, was um ihn her ist, verzehren.

33 So spricht der HERR ZebaothZebaoth: Siehe, die KinderKinder IsraelIsrael samt den KindernKindern JudaJuda müssen GewaltGewalt und Unrecht leiden; alle, die sie gefangen weggeführt haben, halten sie und wollen sie nicht loslassen. 34 Aber ihr Erlöser ist stark, der heißt HERR ZebaothZebaoth; der wird ihre Sache so ausführen, dass er das Land bebend und die Einwohner zu BabelBabel zitternd mache. 35 SchwertSchwert soll kommen, spricht der HERR, über die ChaldäerChaldäer und über die Einwohner zu BabelBabel und über ihre Fürsten und über ihre Weisen! 36 SchwertSchwert soll kommen über ihre Weissager, dass sie zu Narren werden; SchwertSchwert soll kommen über ihre Starken, dass sie verzagen! 37 SchwertSchwert soll kommen über ihre Rosse und WagenWagen und alles fremde Volk, das darin ist, dass sie zu Weibern werden! SchwertSchwert soll kommen über ihre Schätze, dass sie geplündert werden! 38 Trockenheit soll kommen über ihre Wasser, dass sie versiegen! denn es ist ein Götzenland, und sie trotzen auf ihre schrecklichen Götzen. 39 Darum sollen Wüstentiere und wilde HundeHunde darin wohnen und die jungen StraußeStrauße; und es soll nimmermehr bewohnt werden und niemand darin hausen für und für, 40 gleichwie GottGott SodomSodom und GomorraGomorra samt ihren Nachbarn umgekehrt hat, spricht der HERR, dass niemand darin wohne noch ein MenschMensch darin hause. 41 Siehe, es kommt ein Volk von Mitternacht her; viele HeidenHeiden und viele KönigeKönige werden vom Ende der ErdeErde sich aufmachen. 42 Die haben BogenBogen und LanzeLanze; sie sind grausam und unbarmherzig; ihr Geschrei ist wie das Brausen des MeeresMeeres; sie reiten auf Rossen, gerüstet wie Kriegsmänner wider dich, du TochterTochter BabelBabel. 43 Wenn der König zu BabelBabel ihr Gerücht hören wird, so werden ihm die Fäuste entsinken; ihm wird so angst und bange werden wie einer FrauFrau in Kindsnöten. 44 Siehe, er kommt herauf wie ein LöweLöwe vom stolzen JordanJordan wider die festen Hürden; denn ich will sie daraus eilends wegtreiben, und den, der erwählt ist, darübersetzen. Denn wer ist mir gleich, wer will micht meistern, und wer ist der HirteHirte, der mir widerstehen kann? 45 So höret nun den Ratschlag des HERRN, den er über BabelBabel hat, und seine Gedanken, die er hat über die Einwohner im Lande der ChaldäerChaldäer! Was gilt’s? ob nicht die Hirtenknaben sie fortschleifen werden und ihre Wohnung zerstören. 46 Und die ErdeErde wird beben von dem Geschrei, und es wird unter den HeidenHeiden erschallen, wenn BabelBabel gewonnen wird.