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Hiob 34,10 Darum hört mir zu, ihr Männer von Verstand! Fern sei Gott von Gottlosigkeit und der Allmächtige von Unrecht!

Hiob 34,12 Ja, wahrlich, Gott¹ handelt nicht gottlos, und der Allmächtige beugt nicht das Recht.

Hiob 34,13 Wer hat ihm die Erde anvertraut? Und wer den ganzen Erdkreis gegründet²?

Hiob 34,14 Wenn er sein Herz nur auf sich selbst richtete, seinen Geist³ und seinen Odem an sich zurückzöge,

Hiob 34,15 so würde alles Fleisch insgesamt verscheiden und der Mensch zum Staub zurückkehren.

Hiob 34,17 Sollte auch herrschen, wer das Recht hasst? Oder willst du den Allgerechten⁴ verdammen?

Hiob 34,19 Wieviel weniger zu ihm, der die Person der Fürsten nicht ansieht und den Reichen⁵ nicht vor dem Armen berücksichtigt! Denn sie alle sind das Werk seiner Hände.

Hiob 34,20 In einem Augenblick sterben sie; und in der Mitte der Nacht wird ein Volk erschüttert und vergeht, und Mächtige werden beseitigt ohne Hand⁶.

Hiob 34,21 Denn seine Augen sind auf die Wege des Menschen gerichtet, und er sieht alle seine Schritte.

Hiob 34,23 Denn er braucht nicht lange auf einen Menschen acht zu geben, damit er vor Gott⁷ ins Gericht komme.

Hiob 34,24 Er zerschmettert Gewaltige ohne Untersuchung und setzt andere an ihre Stelle.

Hiob 34,26 Er schlägt sie wie Übeltäter auf öffentlichem Platz,

Hiob 34,27 weil sie von seiner Nachfolge⁸ abgewichen sind {And. üb.: denn darum sind sie usw.} und alle seine Wege nicht bedacht haben,

Hiob 34,28 um zu ihm hinaufdringen zu lassen das Schreien des Armen, und damit er das Schreien der Elenden höre.

Hiob 34,29 Schafft er Ruhe, wer will beunruhigen? Und verbirgt er das Angesicht, wer kann ihn schauen? So handelt er sowohl gegen ein Volk, als auch gegen einen Menschen zumal,

Hiob 34,36 Ach, dass doch Hiob fort und fort geprüft würde wegen seiner Antworten nach Frevlerart!

Hiob 35,1 Und Elihu hob wieder an und sprach:

Hiob 35,2 Hältst du das für recht? Du hast gesagt: Meine Gerechtigkeit ist größer als diejenige Gottes⁹.

Hiob 35,3 Denn du fragst, was sie dir nütze: Was gewinne ich mehr, als wenn ich gesündigt hätte?

Hiob 35,5 Blicke zum Himmel und sieh, und schaue die Wolken {Das hebr. Wort bezeichnet eigentl. die dünnen Luftschichten oberhalb der schweren Wolken, dann auch das Himmelsgewölbe; vergl. Kap. 37,18.21} an – sie sind höher als du.

Hiob 35,6 Wenn du sündigst, was tust du ihm an? Und vermehren sich deine Übertretungen, was fügst du ihm zu?

Hiob 35,7 Wenn du gerecht bist, was gibst du ihm, oder was empfängt er aus deiner Hand?

Hiob 35,9 Wegen der Menge der Bedrückungen schreit man; man ruft um Hilfe wegen des Armes der Großen.

Hiob 35,10 Aber man spricht nicht: Wo ist Gott, mein Schöpfer, der Gesänge gibt in der Nacht,

Hiob 35,11 der uns mehr belehrt als die Tiere der Erde und uns weiser macht als die¹⁰ Vögel des Himmels?

Fußnoten

¹ El
² Eig. gesetzt
³ O. Hauch
⁴ W. den Gerecht-Mächtigen
⁵ O. Vornehmen
⁶ Eig. nicht durch Hand (d.h. Menschenhand)

⁷ El

⁸ Eig. von hinter ihm

⁹ El

¹⁰ O. uns belehrt durch die Tiere ..., weise macht durch die usw; vergl. Kap. 12,7

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