Klagelieder 3 – Studienbibel

Elberfelder Übersetzung (Version 1.3 von bibelkommentare.de) (Vorwort)
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ELB-BK Luther 1912
1 Ich1 bin der MannMann, der Elend gesehen hat durch die RuteRute seines Grimmes.1 Ich bin ein elender MannMann, der die RuteRute seines Grimmes sehen muss.
2 Mich hat er geleitet und geführt in FinsternisFinsternis und Dunkel2.2 Er hat mich geführt und lassen gehen in die FinsternisFinsternis und nicht ins LichtLicht.
3 Nur3 gegen mich kehrt er immer wieder seine Hand den ganzen TagTag.3 Er hat seine Hand gewendet wider mich und handelt gar anders mit mir für und für.
4 Er hat verfallen lassen mein FleischFleisch und meine Haut, meine Gebeine hat er zerschlagen.4 Er hat mir FleischFleisch und Haut alt gemacht und mein Gebein zerschlagen.
5 Bitterkeit4 und Mühsal hat er gegen mich gebaut und mich damit umringt.5 Er hat mich verbaut und mich mit GalleGalle und Mühe umgeben.
6 Er ließ mich wohnen in Finsternissen wie die Toten der Urzeit5.6 Er hat mich in FinsternisFinsternis gelegt wie die, die längst tot sind.
7 Er hat mich umzäunt, dass ich nicht herauskommen kann; er hat schwer gemacht meine FesselnFesseln.7 Er hat mich vermauert, dass ich nicht heraus kann, und mich in harte FesselnFesseln gelegt.
8 Wenn ich auch schreie und rufe, so hemmt er mein Gebet6.8 Und wenn ich gleich schreie und rufe, so stopft er die Ohren zu vor meinem GebetGebet.
9 Meine Wege hat er mit Quadern vermauert, meine Pfade umgekehrt7.9 Er hat meinen Weg vermauert mit Werkstücken und meinen Steig umgekehrt.
10 Ein lauernder BärBär ist er mir, ein LöweLöwe im Versteck.10 Er hat auf mich gelauert wie ein BärBär, wie ein LöweLöwe im Verborgenen.
11 Er hat mir die Wege entzogen und hat mich zerfleischt, mich verwüstet.11 Er lässt mich des Weges fehlen. Er hat mich zerstückt und zunichte gemacht.
12 Er hat seinen BogenBogen gespannt und mich wie ein Ziel dem PfeilPfeil hingestellt.12 Er hat seinen BogenBogen gespannt und mich dem PfeilPfeil zum Ziel gesteckt.
13 Er ließ in meine NierenNieren dringen die Söhne seines KöchersKöchers.13 Er hat aus dem KöcherKöcher in meine NierenNieren schießen lassen.
14 Meinem ganzen Volk bin ich zum Gelächter geworden, bin ihr SaitenspielSaitenspiel den ganzen TagTag.14 Ich bin ein Spott allem meinem Volk und täglich ihr Liedlein.
15 Mit Bitterkeiten hat er mich gesättigt, mit WermutWermut mich getränkt.15 Er hat mich mit BitterkeitBitterkeit gesättigt und mit WermutWermut getränkt.
16 Und er hat mit Kies meine Zähne zermalmt, hat mich niedergedrückt in die AscheAsche.16 Er hat meine Zähne zu kleinen Stücken zerschlagen. Er wälzt mich in der AscheAsche.
17 Und du verstießest meine SeeleSeele vom Frieden8, ich habe des Guten9 vergessen.17 Meine SeeleSeele ist aus dem Frieden vertrieben; ich muss des Guten vergessen.
18 Und ich sprach: Dahin ist meine Lebenskraft und meine HoffnungHoffnung auf10 den HERRN.18 Ich sprach: Mein Vermögen ist dahin und meine HoffnungHoffnung auf den HERRN.
19 Gedenke meines Elends und meines Umherirrens, des WermutsWermuts und der Bitterkeit11!19 Gedenke doch, wie ich so elend und verlassen, mit WermutWermut und GalleGalle getränkt bin!
20 Beständig denkt meine SeeleSeele daran und ist niedergebeugt in mir.20 Du wirst ja daran gedenken; denn meine SeeleSeele sagt mir’s.
21 Dies will ich mir zu Herzen nehmen, darum will ich hoffen:21 Das nehme ich zu Herzen, darum hoffe ich noch.
22 Es sind die Gütigkeiten des HERRN, dass wir nicht aufgerieben sind; denn seine Erbarmungen sind nicht zu Ende12;22 Die Güte des HERRN ist’s, dass wir nicht gar aus sind; seine BarmherzigkeitBarmherzigkeit hat noch kein Ende,
23 sie sind alle MorgenMorgen neu, deine TreueTreue ist groß.23 sondern sie ist alle MorgenMorgen neu, und deine TreueTreue ist groß.
24 Der HERR ist mein Teil, sagt meine SeeleSeele; darum will ich auf ihn hoffen.24 Der HERR ist mein Teil, spricht meine SeeleSeele; darum will ich auf ihn hoffen.
25 Gütig ist der HERR gegen die, die auf ihn harren, gegen die SeeleSeele, die nach ihm trachtet.25 Denn der HERR ist freundlich dem, der auf ihn harrt, und der SeeleSeele, die nach ihm fragt.
26 Es ist gut, dass man still warte13 auf die Rettung des HERRN.26 Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des HERRN hoffen.
27 Es ist dem MannMann gut, dass er das JochJoch in seiner Jugend trage.27 Es ist ein köstlich Ding einem MannMann, dass er das JochJoch in seiner Jugend trage;
28 Er sitze einsam und schweige, weil er es ihm14 auferlegt hat.28 dass ein Verlassener geduldig sei, wenn ihn etwas überfällt,
29 Er lege seinen Mund in den StaubStaub: Vielleicht gibt es HoffnungHoffnung.29 und seinen Mund in den StaubStaub stecke und der HoffnungHoffnung warte
30 Dem, der ihn schlägt, reiche er den Backen dar, werde mit Schmach gesättigt15. 30 und lasse sich auf die Backen schlagen und viel Schmach anlegen.
31 Denn der HerrHerr verstößt nicht ewiglich; 31 Denn der HERR verstößt nicht ewiglich;
32 sondern wenn er betrübt hat, erbarmt er sich nach der Menge seiner Gütigkeiten.32 sondern er betrübt wohl, und erbarmt sich wieder nach seiner großen Güte.
33 Denn nicht von Herzen plagt16 und betrübt er die Menschenkinder.33 Denn er nicht von Herzen die Menschen plagt und betrübt,
34 Dass man alle Gefangenen der ErdeErde unter seinen Füßen zertrete,34 als wollte er alle die Gefangenen auf Erden gar unter seine Füße zertreten
35 das Recht eines MannesMannes beuge vor dem Angesicht des Höchsten,35 und eines MannesMannes Recht vor dem Allerhöchsten beugen lassen
36 einem Menschen Unrecht tut in seiner Streitsache: sollte der HerrHerr nicht darauf achten?36 und eines Menschen Sache verkehren lassen, gleich als sähe es der HerrHerr nicht.
37 Wer ist, der sprach, und es geschah, ohne dass der HerrHerr es geboten hat? 37 Wer darf denn sagen, dass solches geschehe ohne des HerrnHerrn Befehl
38 Das Böse und das Gute, geht es nicht aus dem Mund des Höchsten hervor?38 und dass nicht Böses und Gutes komme aus dem Munde des Allerhöchsten?
39 Was beklagt sich der lebende MenschMensch? Über seine Sünden beklage sich der MannMann!1739 Wie murren denn die Leute im LebenLeben also? Ein jeglicher murre wider seine SündeSünde!
40 Prüfen und erforschen wir unsere Wege, und lasst uns zu dem HERRNERRN hin">18 umkehren!40 Und lasst uns erforschen und prüfen unser WesenWesen und uns zum HERRN bekehren!
41 Lasst uns unser HerzHerz samt den Händen erheben zu Gott19 im HimmelHimmel!41 Lasst uns unser HerzHerz samt den Händen aufheben zu GottGott im HimmelHimmel!
42 Wir, wir sind abgefallen und sind widerspenstig gewesen; du hast nicht vergebenvergeben.42 Wir, wir haben gesündigt und sind ungehorsam gewesen; darum hast du billig nicht verschont;
43 Du hast dich in ZornZorn gehüllt und hast uns verfolgt; du hast hingemordet ohne Schonung.43 sondern du hast uns mit ZornZorn überschüttet und verfolgt und ohne BarmherzigkeitBarmherzigkeit erwürgt.
44 Du hast dich in eine WolkeWolke gehüllt, so dass kein GebetGebet hindurchdrang.44 Du hast dich mit einer WolkeWolke verdeckt, dass kein GebetGebet hindurch konnte.
45 Du hast uns zum KehrichtKehricht und zum Ekel gemacht inmitten der Völker.45 Du hast uns zu Kot und Unflat gemacht unter den Völkern.
46 Alle unsere Feinde haben ihren Mund gegen uns aufgesperrt.46 Alle unsere Feinde sperren ihr Maul auf wider uns.
47 Grauen und GrubeGrube sind über uns gekommen, VerwüstungVerwüstung und Zertrümmerung.47 Wir werden gedrückt und geplagt mit Schrecken und Angst.
48 Mit Wasserbächen rinnt mein Auge wegen der Zertrümmerung der TochterTochter meines Volkes.48 Meine AugenAugen rinnen mit Wasserbächen über den Jammer der TochterTochter meines Volks.
49 Mein Auge ergießt sich ruhelos und ohne Rast,49 Meine AugenAugen fließen und können nicht ablassen; denn es ist kein Aufhören da,
50 bis der HERR vom HimmelHimmel herabschaue und dareinsehe.50 bis der HERR vom HimmelHimmel herabschaue und sehe darein.
51 Mein Auge schmerzt mich20 wegen aller Töchter meiner Stadt.51 Mein Auge frisst mir das LebenLeben weg um die Töchter meiner Stadt.
52 Wie einen VogelVogel haben mich heftig gejagt, die ohne Ursache meine Feinde sind.52 Meine Feinde haben mich gehetzt wie einen VogelVogel ohne Ursache;
53 Sie haben mein LebenLeben in die GrubeGrube hinein vernichtet und SteineSteine auf mich geworfen.53 sie haben mein LebenLeben in einer GrubeGrube fast umgebracht und SteineSteine auf mich geworfen;
54 Wasser strömten über mein HauptHaupt; ich sprach: Ich bin abgeschnitten!54 sie haben auch mein HauptHaupt mit Wasser überschüttet; da sprach ich: Nun bin ich gar dahin.
55 HERR, ich habe deinen NamenNamen angerufen aus der tiefsten GrubeGrube.55 Ich rief aber deinen NamenNamen an, HERR, unten aus der GrubeGrube,
56 Du hast meine Stimme gehört; verbirg dein OhrOhr nicht vor meinem Seufzen, meinem Schreien!56 und du erhörtest meine Stimme: Verbirg deine Ohren nicht vor meinem Seufzen und Schreien!
57 Du hast dich genaht an dem TagTag, da ich dich anrief; du sprachst: Fürchte dich nicht!57 Du nahest dich zu mir, wenn ich dich anrufe, und sprichst: Fürchte dich nicht!
58 HerrHerr, du hast die Rechtssachen meiner SeeleSeele geführt, hast mein LebenLeben erlöst.58 Du führest, HerrHerr, die Sache meiner SeeleSeele und erlösest mein LebenLeben.
59 HERR, du hast meine Bedrückung gesehen; verhilf mir zu meinem Recht21!59 Du siehest, HERR, wie mir so Unrecht geschieht; hilf mir zu meinem Recht!
60 Du hast gesehen all ihre Rache, alle ihre Anschläge gegen mich. 60 Du siehest alle ihre Rache und alle ihre Gedanken wider mich.
61 HERR, du hast ihr Schmähen gehört, alle ihre Anschläge gegen mich, 61 HERR, du hörest ihr Schmähen und alle ihre Gedanken über mich,
62 das Gerede derer, die gegen mich aufgestanden sind, und ihr Sinnen gegen mich den ganzen TagTag.62 die Lippen meiner WidersacherWidersacher und ihr Dichten wider mich täglich.
63 Schau an ihr Sitzen und ihr Aufstehen! Ich bin ihr SaitenspielSaitenspiel.63 Schaue doch, sie sitzen oder stehen auf, so singen sie von mir Liedlein.
64 HERR, erstatte ihnen Vergeltung nach dem Werk ihrer Hände!64 Vergilt ihnen, HERR, wie sie verdient haben!
65 Gib ihnen22 Verblendung23 des Herzens, dein FluchFluch komme über sie!65 Lass ihnen das HerzHerz erschrecken, lass sie deinen FluchFluch fühlen!
66 Verfolge sie im ZornZorn und tilge sie unter des HERRN HimmelHimmel weg! 66 Verfolge sie mit deinem Grimm und vertilge sie unter dem HimmelHimmel des HERRN.

Fußnoten

  • 1 Das dritte Lied ist wie die beiden ersten gebildet, nur mit dem Unterschied, dass hier jede Strophenzeile mit dem Anfangsbuchstaben der Strophe beginnt
  • 2 Eig. und Nicht-Licht
  • 3 O. Führwahr
  • 4 Eig. Gift
  • 5 O. gleich ewig Toten (die nie wiederkommen); vergl. auch Ps. 143,3
  • 6 Vergl. V. 44
  • 7 d.h. von Grund aus zerstört
  • 8 O. von der Wohlfahrt
  • 9 O. des Glückes
  • 10 Eig. von
  • 11 Eig. des Giftes
  • 12 O. nicht aufgerieben, dass seine Erbarmungen nicht zu Ende sind
  • 13 Eig. warte, und zwar still
  • 14 O. wenn er ihm etwas
  • 15 d.h. lasse sich mit Schmach sättigen
  • 16 O. demütigt
  • 17 O. Was beklagt sich der lebende Mensch, der Mann über seine Sündenstrafe?
  • 18 Eig. bis zu dem HERRN hin
  • 19 El
  • 20 W. schmerzt meine Seele
  • 21 Eig. entscheide meine Rechtssache
  • 22 O. du wirst ihnen erstatten ... wirst ihnen geben usw.
  • 23 Eig. Verdeckung