Einführung in das 1. Buch Mose

Einführung in das 1. Buch Mose

Das erste Buch Mose ist das erste Buch des sogenannten Pentateuchs (der fünf Bücher Mose) und zugleich das erste Buch der Bibel überhaupt. Man hat die fünf Bücher Mose mit den fünf Fingern einer Hand verglichen, die unbedingt zusammengehören. Dennoch kommt dem Daumen (dem ersten Finger) eine besondere Bedeutung zu. In der Tat ist das erste Buch Mose ebenso grundlegend wichtig für das Verständnis der übrigen vier Bücher von Mose wie aller übrigen Bücher des Alten und des Neuen Testamentes. Es ist die Grundlage, auf der die ganze Offenbarung Gottes in der Bibel ruht. Das erste Buch Mose wird im Neuen Testament in 17 Büchern insgesamt über 60 Mal zitiert, d.h., ohne die Kenntnis dieses alttestamentlichen Buches wird man viele Aussagen im Neuen Testament nicht verstehen.

Man kann das erste Buch Mose ebenso mit dem Fundament eines Hauses vergleichen. Wenn das Fundament nicht gut gelegt ist, wird das ganze Haus instabil sein. Wer die Wege Gottes mit dem Menschen generell und mit seinem Volk Israel im Besonderen begreifen möchte, kommt nicht umhin, das erste Buch Mose sorgfältig zu studieren.

Es ist wahr, dass das erste Buch Mose mit der Geschichte des Weltalls und des Menschen beginnt. Es ist ebenso wahr, dass es mit der Geschichte Gottes beginnt, d.h. wie Gott mit uns Menschen handelt. Es gibt uns grundlegende Antworten auf die essentiellen Fragen nach unserem Woher und unserem Wohin. Es spricht über die Herkunft, Bestimmung und Zukunft des Menschen. Das große Thema der Erlösung des Menschen nimmt in diesem Buch seinen Anfang. Es zeigt uns den Beginn des Heilsplanes Gottes. Wie notwendig dieser Heilsplan ist, wird deutlich, wenn man bedenkt, dass das Buch mit Leben beginnt („im Anfang schuf Gott“) und mit Tod endet („und Joseph starb... und man legte ihn in eine Lade in Ägypten“).

Es ist klar, dass der Teufel dieses Buch ganz attackiert – ebenso wie das letzte Buch, das die Wege Gottes mit der Erde und den Menschen abschließt. Wenn es ihm gelingt, Zweifel an dem Anfang und dem Ende des Handelns Gottes zu säen, hat er ein wesentliches Ziel erreicht.

Das erste Buch Mose versucht der Teufel vor allem durch zwei Dinge anzugreifen:

  1. Er stellt den Inhalt (besonders die Schöpfung) in Frage. Es ist völlig klar, dass ein Mensch, der seine Herkunft und seine Zukunft kennt, in der Gegenwart anders leben wird. Es ist ebenso klar, dass ein Mensch, der den Schöpfer-Gott ablehnt, konsequenterweise den Heiland-Gott ablehnt. Darüber hinaus zeigt das erste Buch Mose, dass der Nachkomme Evas (der Same der Frau) den Teufel (die Schlange) vernichten wird (1. Mo 3,15). Dass Satan alles dagegen aufbringt, liegt auf der Hand.
  2. Er versucht, den Autor zu diskreditieren. Es gibt kaum ein Buch der Bibel, dessen Autor so sehr angegriffen wird, wie gerade der Autor des ersten Buches Mose. Gott hat das vorausgesehen und deshalb keinen Zweifel daran gelassen, dass niemand anders als Mose dieses Buch geschrieben hat.

W. Kelly sagt in seinen Vorträgen zu den fünf Büchern Mose folgendes: „Es gibt ein charakteristisches Merkmal göttlicher Offenbarung, dem wir zuerst unsere Aufmerksamkeit widmen sollten. Wir haben es mit Tatsachen zu tun. Die Bibel allein ist eine Offenbarung von Tatsachen und – so können wir im Licht des Neuen Testamentes hinzufügen – einer Person. Das ist von großer Bedeutung. In allen anderen vermeintlichen Offenbarungen ist das nicht so. Sie mögen uns Vorstellungen oder Vermutungen geben: besseres haben sie nicht, und manchmal ist es weniger als das. Sie können nicht mit Fakten aufwarten, weil sie keine Fakten haben. Sie mögen sich in spekulativen Gedanken ergehen, in Vorstellungen und Visionen – ein Ersatz für das, was real ist und letztlich ein Betrug des Feindes. Gott – und nur Gott allein – kann die Wahrheit vermitteln“.1

1. Titel des Buches

Je nach Übersetzung, die der Bibelleser benutzt, wird das erste Buch der Bibel entweder „Genesis“ oder „1. Mose“ genannt.2 In der hebräischen Bibel hingegen tragen die fünf Bücher des Pentateuchs jeweils das erste Wort des Buches selbst als Titel. Die Überschrift „Genesis“ stammt aus der griechischen Übersetzung des Alten Testamentes (der Septuaginta). Genesis bedeutet Entstehung (Erzeugung) oder Geschichte (vgl. 1. Mose 2,4). Dieser Buchtitel entspricht allerdings in etwa der hebräischen Überschrift (bereschit).3 Der deutsche Leser hingegen wird gleich im Buchtitel darauf hingewiesen, dass er es mit dem ersten Buch zu tun hat, dessen Verfasser Mose ist.

2. Der Verfasser

Wie bereits erwähnt, richtet sich einer der Angriffe des Teufels auf die Frage nach dem Verfasser. Weder die jüdische noch die christliche Tradition hatte jedoch damit ein Problem. Für jeden gottesfürchtigen Juden war klar, dass Mose der Autor war und selbst die Pharisäer und Schriftgelehrten zur Zeit des Herrn Jesus haben Mose in keiner Weise als Schreiber des Pentateuchs in Frage gestellt. Gleiches gilt für die Kirchenväter, die aus den Schriften Moses zitieren und keinen Gedanken daran aufkommen lassen, er sei nicht der Autor.

Das in der Vergangenheit häufig angeführte Argument, Mose habe zum Schreiben nicht die notwendige Qualifikation gehabt, ist inzwischen längst ad absurdum geführt. Man weiß heute sehr wohl, dass jemand, der in der Weisheit der Ägypter unterwiesen war (Apg 7,22), alle Voraussetzungen mitbrachte, ein solches Buch schreiben zu können. Darüber hinaus besaß Mose das nötige literarische Können. Er war in der Lage, Berichte zu sammeln und dann – unter der Leitung des Heiligen Geistes – das aufschreiben, was im ersten Buch Mose berichtet wird. Vor allem seine Gemeinschaft mit Gott qualifizierte ihn für diese große Aufgabe.

Die Bibel bestätigt selbst, dass Mose der Verfasser des „Gesetzes“ ist, und damit sind häufig alle fünf Bücher (also die Thora) gemeint (vgl. Jos 1,7; 8,31; Ri 3,4; 1. Kön 2,3; 2. Chr 23,18; Esra 3,2; Neh 8,1; Dan 9,11; Mal 3,22 1. Kor 14,34; Gal 4,21–31).4 Vor allem die letzten beiden Zitate aus dem Neuen Testamente zeigen deutlich, dass Paulus Mose als Verfasser des ersten Buches Mose bezeichnet, denn in beiden Stellen geht es um Ereignisse aus dem ersten Buch Mose (vgl. weiter 2. Kor 3,15). Darüber hinaus bestätigt der Herr Jesus eindeutig die Verfasserschaft Moses (Lk 24,27.44; Joh 5,46.47) und damit zugleich seine Historizität.

Unter den Juden war es also keine Frage, dass Mose der Autor der nach ihm benannten Bücher ist. Die Auseinandersetzung unter Christen begann im 17. Jahrhundert mit dem niederländischen Philosoph Baruch de Spinoza (1623–1677), einem Sohn portugiesischer Immigranten, der als einer der Begründer der modernen Bibel- und Religionskritik gilt. Er behauptete u.a., dass die Bibel nicht fehlerfrei sei und deshalb nicht wortwörtlich von Gott inspiriert sein könne. De Spinoza nannte Esra als Verfasser, der eine Vielzahl von Traditionen und Überlieferungen genutzt haben solle, darunter solche, die auf Mose zurückgingen. Etwa zur gleichen Zeit kam die Theorie auf, dass der Pentateuch von verschiedenen Autoren und zu unterschiedlichen Zeiten geschrieben worden sei, die sich unterschiedlicher Quellen bedient haben sollen.5

Wir gehen an dieser Stelle nicht weiter darauf ein, sondern weisen derartige Vorstellungen und Theorien entschieden zurück. Die berechtigte Kritik an der Quellentheorie setzt vor allem bei der weltanschaulichen Ansicht ihrer Verfechter an, die das übernatürliche Handeln Gottes ausschließen und stattdessen lieber der Evolutionstheorie folgen, in der sich Dinge langsam entwickeln. Jede göttliche Offenbarung wird damit untergraben. Archäologische Entdeckungen haben überdies in den letzten Jahrzehnten genügend Material hervorgebracht, das die Kriterien der Quellentheorie in Frage stellt und es sehr viel wahrscheinlicher erscheinen lässt, dass die fünf Bücher Mose deutlich früher geschrieben worden sind.6 Es bleibt dabei, dass nicht wir es sind, die die Bibel beurteilen, sondern die Bibel uns beurteilt (vgl. Röm 9,20). Die Archäologie kann uns durchaus helfen, die Kultur der damaligen Zeit besser zu verstehen. Sie lässt die biblischen Berichte lebendiger werden. Doch letztlich kann nur der Heilige Geist die Wahrheit des ersten Buches Mose so für uns darstellen, dass unsere Herzen erreicht und unser Leben dadurch verändert wird.

Es genügt uns zu wissen, dass die Bibel selbst bestätigt, dass Mose der Verfasser aller fünf nach ihm benannten Bücher ist.7 Mit Ausnahme des ersten Buches ist er sogar Augenzeuge und darüber hinaus Hauptperson. Im ersten Buch Mose ist das natürlich anders. Deshalb stellt sich die Frage, woher Mose seine Informationen hatte. Die Antwort lautet, dass er sie vor allem durch direkte Offenbarungen Gottes empfangen hat. Wenn Gott Paulus mit dem „Geheimnis des Christus“ bekannt machte, das „in anderen Geschlechtern den Söhnen der Menschen nicht kundgetan worden ist, wie es jetzt offenbart worden ist seinen heiligen Aposteln und Propheten im Geist“ (Eph 3,3.5), warum soll Er Mose dann nicht die notwendigen Informationen über das gegeben haben, was Mose sonst von niemandem erfahren konnte? Immerhin wird Mose ein Prophet genannt (5. Mo 18,15), d.h. ein Sprachrohr Gottes für andere. Dass Mose sich darüber hinaus möglicherweise zusätzlich auf Dokumente aus der Zeit der Patriarchen (z.B. Geschlechtsregister) zurückgegriffen hat, ist durchaus denkbar.8 Wichtig ist, dass wir festhalten, dass Mose – wie alle anderen Autoren biblischer Bücher – unter der Leitung Gottes schrieb. 2. Petrus 1,21 bestätigt, dass sie vom Heiligen Geist getrieben waren.

3. Ein Teil des Pentateuchs

Das erste Buch Mose ist nicht nur das erste Buch der Bibel, sondern zugleich das erste der fünf Bücher Mose. Diese galten ursprünglich als Einheit und werden oft als „Pentateuch“ bezeichnet. Wir müssen bedenken, dass es zur Zeit, als das Alte Testament geschrieben wurde, keine Bücher (Kodizes) gab, sondern stattdessen Schriftrollen. Diese Schriftrollen wurden zum Schutz in Behältern aufbewahrt. Die Bezeichnung Pentateuch leitet sich aus den beiden griechischen Worten pente (fünf) und tuechos (Gefäß) ab. Es geht also eigentlich um ein „Fünfgefäß“ (oder „Fünfbuch“). Die Juden bezeichnen den Pentateuch als „Thora“ (hebräisch für „Gesetz“ oder „Unterweisung“). Sie sehen die Thora als wichtigsten Teil ihrer Bibel an.9

In der Tat bilden die fünf Bücher Mose eine Einheit: Das erste Buch Mose (Genesis = Anfang) ist das Buch der Anfänge. Es geht um den Anfang des Lebens und die Katastrophe durch den Sündenfall. Das zweite Buch (Exodus = Auszug oder Weggang) ist das Buch der Erlösung des Volkes Gottes aus der Knechtschaft. Das dritte Buch (Levitikus = das Buch der Leviten) spricht von Dienst und von Heiligung, also von dem was Gott von seinem Volk erwarten kann. Das vierte Buch (Numeri = Zahlen, Zählung) behandelt die Erfahrungen und die Ordnung des Volkes Gottes in der feindlichen Wüste. Das fünfte Buch (Deuteronomium = zweites Gesetz) beinhaltet einen Rückblick und Ausblick. Was damals für das irdische Volk Gottes (Israel) galt, gilt in der geistlichen Bedeutung ebenfalls für uns Christen. Auf uns angewandt kann man sagen, dass es in 1. Mose um Leben aus Gott geht. In 2. Mose ist das Thema Erlösung durch Gott. In 3. Mose wird der Dienst für Gott beschrieben. In 4. Mose geht es um ein Leben mit Gott und in 5. Mose um den Ausblick auf Gott. Der Blick geht zurück und nach vorn. Es ist ein Buch der Unterweisung für solche, die bald ihr Erbe in Besitz nehmen.

Es wird unmittelbar klar, dass es in der Erfahrung des Christen ebenfalls eine untrennbare Verbindung zwischen den genannten Themen gibt.10

4. Der Charakter von 1. Mose – Wahrheit oder Mythos?

Das Alte Testament beschreibt in den historischen Büchern Ereignisse, die tatsächlich so stattgefunden haben, wie sie beschrieben werden. Dennoch müssen wir gut beachten, dass die Bibel kein Geschichtsbuch ist, d.h. Geschichte nicht so beschreibt, wie es ein Historiker tun würde. Deshalb erwähnt die Bibel häufig wichtige historische Ereignisse nicht, während sie andere Ereignisse, die für einen säkularen Geschichtsschreiber wichtig sind, überhaupt nicht erwähnt11. Gott beschreibt Geschichte immer so, wie sie für seinen Heilsplan wichtig ist und weil Er eine Botschaft an uns Menschen hat.12 Gleiches gilt, wenn wir an physikalische oder biologische Aussagen denken, wie sie uns z.B. in der Schöpfungsgeschichte oder in dem Bericht über die Flut begegnen. Wenn das erste Buch Mose (und andere Bibeltexte) dazu Aussagen macht, können wir sicher sein, dass sie wahr sind. Dennoch sind sie nicht mit der Brille des Physikers oder Biologen geschrieben. Die Bibel ist kein wissenschaftliches Buch, sondern eine gut verständliche Botschaft Gottes an uns Menschen. Der Schöpfungsbericht z.B. ist keineswegs unwissenschaftlich, sondern eher „nicht-wissenschaftlich“. Der italienische Physiker, Astronom und Mathematiker Galileo Galilei soll gesagt haben: „Die Bibel will uns nicht zeigen, wie der Himmel funktioniert, sondern wie wir in den Himmel kommen“.13

Die Bibel wird heute zunehmend als ein Buch betrachtet, das einen menschlichen Ursprung hat. Man behauptet, sie beinhalte alte Glaubenszeugnisse von Menschen, die vieles nicht besser wissen konnten, als sie es aufschrieben. Dem ist allerdings nicht so. „Alle Schrift ist von Gott eingegeben“ (2. Tim 3,16). Es ist nicht Menschenwort, sondern Gottes Wort (1. Thes 2,13). Deshalb widerspricht die Bibel in keiner einzigen Aussage bewiesenen wissenschaftlichen Aussagen. Die Bibel enthält keinen einzigen Fehler. A.C. Gaebelein schreibt: „Es gibt keinen Widerspruch zwischen der Bibel und den Ergebnissen unvoreingenommener wissenschaftlicher Forschung. Geologie, Astronomie und andere Wissenschaften mussten mehr als einmal auf einem bereits eingeschlagenen Weg umkehren und ihren Fehler erkennen. Das erste Kapitel der Bibel wird dies niemals tun müssen“.14

Wir haben bereits darauf hingewiesen, dass gerade das erste Buch Mose – und hier ganz besonders der Bericht der ersten 11 Kapitel – besonders angegriffen wird, weil es um den Schöpfer-Gott, den Sündenfall und die Lösung Gottes geht. Eine Behauptung, die häufig aufgestellt wird, lautet deshalb, dass es sich gerade bei diesem Bericht um Mythen (d.h. um sagenhafte Geschichten) handelt.15 Andere sprechen von einer Ätiologie (d.h. einer Erzählung, die etwas verständlich machen und interpretieren will, das nicht erklärbar ist) oder einer Allegorie (d.h. einer bildlichen Darstellung von abstrakten Begriffen). Diese Vorwürfe und Behauptungen müssen ebenfalls entschieden zurückgewiesen werden. Es handelt sich bei dem biblischen Schöpfungsbericht keineswegs um eine Mythologie, eine Ätiologie oder eine Allegorie, sondern um das wahrhaftige Wort Gottes. Natürlich gibt es in der Bibel Symbole und Bilder, dennoch handelt es sich nicht um Mythen, sondern um wahre Begebenheiten. Es geht nicht um Berichte in symbolischer Sprache, die eine „primitive Mentalität“ widerspiegeln und die einfache Weltanschauung der Leute damals zeigen.16 Außerdem gab es in der Mythenliteratur immer eine Entsprechung des Irdischen mit dem Göttlichen. Schon deshalb ist 1. Mose kein Mythos, sondern gerade das Gegenteil. Göttliches und Menschliches kann und darf nicht vermischt und verwechselt werden.

Wir halten fest: Das erste Buch Mose ist weder eine einfache menschliche Chronik, die nach menschlichen Prinzipien verfasst worden ist, noch ist es ein wissenschaftliches Buch. Der Text enthält vielmehr eine wichtige Botschaft Gottes an uns Menschen. Er zeigt uns den Beginn der Menschheit und bereitet die Geschichte Gottes mit den Menschen und mit seinem irdischen Volk Israel vor. Der Bericht ist historisch wahr und steht nicht im Widerspruch zu nachgewiesenen wissenschaftlichen Tatsachen.

5. Genesis – eine Abfolge von Geschlechtern

Dem Leser wird auffallen, dass das Wort „Geschlecht“ (hebr. toledot, gr. Genesis, d.h. Entstehung, Erzeugung, Geschichte, Stammbaum) insgesamt 11 Mal vorkommt. Das teilt das Buch in eine wiederkehrende Abfolge von 12 Geschlechtern ein. Die Anordnung ist nicht immer chronologisch, hat jedoch im Plan Gottes eine Bedeutung.

  1. Die Schöpfung (Kap 1,1-2,3): Hier fehlt die Überschrift „Geschlecht“, weil es um den Anfang (den Startpunkt) geht. Gott führt sein Schöpfungswerk aus, damit Menschen auf der Erde leben können. Gott segnet die Menschen und tut ihnen Gutes. Das Leben der Tiere, der Menschen und der Sabbat werden besonders gesegnet.
  2. Himmel und Erde (Kap 2,4-4,26): Hier lernen wir etwas über die Auswirkungen des Sündenfalls auf die Schöpfung. Zuerst werden Adam und Eva geschaffen, dann fallen sie in Sünde. Der Mensch wird ruhelos und ist auf der Flucht. Kain und seine Nachkommen entwickeln ihre „eigene Welt“. Dem dreifachen Segen Gottes steht ein dreifacher Fluch gegenüber (über Satan, den Erdboden und über Kain). Der Abschnitt berichtet über zwei Morde. Kain erschlägt seinen Bruder Abel und Lamech brüstet sich sogar mit dem Mord an einem Mann (Kap 4,23). Der Abschnitt endet allerdings mit Hoffnung. Seth wird geboren und man fängt an, den Namen des Herrn anzurufen (Kap 4,25.26).
  3. Adam (Kap 5,1-6,8): Dieser Abschnitt geht von Adam bis Noah. Er zeigt einerseits den Niedergang, weil er immer wieder vom Tod spricht (selbst wenn die Menschen verhältnismäßig lange lebten). Gott sieht die große Bosheit des Menschen, und es reut und schmerzt Ihn, dass Er den Menschen geschaffen hat. Er spricht ein vernichtendes Urteil über die Bosheit der Menschen aus (Kap 6,5.6). Andererseits endet der Abschnitt erneut mit Hoffnung. Noah fand Gnade in den Augen des Herrn (Kap 6,8).
  4. Noah (Kap 6,9-9,29): Dieser Teil berichtet über das Gericht Gottes durch die globale Flutkatastrophe. Es schließt sich die Segensankündigung an, dass Gott die Erde nicht noch einmal durch eine Flut richten wird. Es ist von dem Segen Noahs (Kap 9,1) und von dem ersten Bund (Kap 6,18; 9,9) die Rede, allerdings auch von der Trunkenheit Noahs (Kap 9,21) und dem Fluch über Kanaan (Kap 9,25). Das Ende ist der Tod Noahs (Kap 9,29).
  5. Sem, Ham und Japhet (10,1-11,9): Jetzt ist die Rede von Nationen, die sich über die Erde ausbreiten. Ihre Entwicklung ist eine Abwärtsentwicklung. Die Nachkommen Noahs sind überaus fruchtbar und vermehren sich, doch dann erheben sie sich gegen Gott. Der Turmbau zu Babel spricht von ihrem Hochmut und ihrer Arroganz. Die folgende Sprachverwirrung bildet den Höhenpunkt dieses Abschnitts. Babel wird zum Synonym für Verwirrung und Götzendienst. Der letzte Vers spricht davon, dass der Herr die Menschen über die ganze Erde zerstreute (Kap 11,9).
  6. Sem (Kap 11,10-26): Jetzt wird in einem relativ kurzen Abschnitt eine der drei Linien Noahs herausgegriffen. Der Stammbaum führt von Noah über Sem zu Abram. Damit wird das göttliche Handeln mit dem ersten der Patriarchen vorbereitet. Gott lässt die Menschen nicht in ihrer Zerstreuung, sondern wählt einen Mann aus, den Er selbst segnen und durch den Er alle Völker auf der Erde segnen will. Das Gericht über Babel wird mit dem Segen über Abraham verbunden.
  7. Tarah (Kap 11,27-25,11): Während es bisher um einen Wechsel von Fluch und Segen, von Abweichen und Gottestreue ging, handelt Gott jetzt mit einer Familie (und einem Mann speziell), um zu segnen. Der Abschnitt beginnt mit Unfruchtbarkeit und Tod (Kap 11,30.32). Dann wird die Geschichte des Glaubensmannes Abraham ausführlich beschrieben. Er ist eine wesentliche Schlüsselperson im ganzen ersten Buch Mose. Gott wählt ihn aus und teilt ihm seinen Segensplan mit. Der Abschnitt endet erneut mit Tod (dem Tod Abrahams) und leitet über auf den Segen Isaaks (Kap 25,11).
  8. Ismael (25,12-18): Dieser kurze und eingeschobene Abschnitt zeigt, was aus Ismael wurde, der nicht zur Segenslinie gehörte. Danach geht es mit den Nachkommen Abrahams weiter.
  9. Isaak (Kap 25,19-35,29): Isaak ist der Sohn, den Gott Abraham versprochen hatte. Seine Geschichte ist ein Auf und Ab mit positiven und negativen Elementen. Dennoch erfüllt Gott seine Zusagen an Abraham. Der Segen geht auf Isaak und Jakob über (Kap 26,14; 27,29.30). Jakob geht in der Schule Gottes schwere Wege, doch am Ende kommt Gott – nicht zuletzt in seinem Sohn Joseph – mit ihm zum Ziel. Aus Jakob, dem Überlister und Fersenhalter, wird Israel, ein Kämpfer Gottes (Kap 32,29). Der Bericht endet mit dem Tod Isaaks und einem Begräbnis (Kap 35,29).
  10. Esau (Kap 36,1-8): Erneut wird ein kurzer Abschnitt eingeschoben, um die Geschichte Esaus zu zeigen, der ein Gottloser war. Er trennt sich von Jakob und lebt sein eigenes Leben – abseits vom Segen Gottes.
  11. Esau, Vater der Edomiter (Kap 26,9-37,1): Es folgt ein weiterer kurzer Abschnitt, in dem es erneut um Esau geht. Wichtig ist die Feststellung im vorletzten Vers, dass Esau der Vater Edoms war. Edom wurde zu einem wesentlichen Feind des Volkes Gottes. Dem gegenüber steht Jakob (Kap 37,1), der als Fremder im Land Kanaan wohnt und dessen Geschichte sich in Joseph fortsetzt und erfüllt.
  12. Jakob (Kap 37,2-50,26): Der letzte Abschnitt greift die Geschichte Jakobs und seiner Nachkommen auf. Die eigentliche Geschichte dieses Patriarchen beginnt erst mit Joseph, der ein herrliches Bild von dem Herrn Jesus ist, dessen Weg durch Leiden zur Herrlichkeit ging. Wir lernen, warum die Nachkommen Abrahams schließlich in Ägypten waren. Das Buch, das mit Leben beginnt (Kap 1), endet mit der erneuten Feststellung des Todes (Kap 50,26), um so den Ausgangspunkt für Gottes Erlösungswerk in 2. Mose vorzubereiten (vgl. Röm 5,14).17

6. Datierung und Chronologie

Der Verfasser Mose lebte von ca.1526–1406 v.Chr. Wir wissen heute, dass es zu dieser Zeit in Ägypten eine hochentwickelte Hieroglyphenschrift gab, die Mose offensichtlich am Hof Pharaos gelernt hatte. Gott hatte es so geführt, dass er mehr als 30 Jahre lang in aller Weisheit der Ägypter (Apg 7,22) unterwiesen wurde. Er war somit menschlich sehr qualifiziert, ein Buch wie 1. Mose zu schreiben. Diese menschliche Qualifikation reichte jedoch nicht aus. Er war ein „heiliger Mensch“ – der war er in der Schule Gottes geworden – und als solcher wurde er vom Heiligen Geist getrieben (2. Pet 2,21).

Wann genau Mose sein erstes Buch verfasst hat, wissen wir nicht. Es ist wenig wahrscheinlich, dass er es in den ersten 40 Jahren seines Lebens schrieb, als er in Ägypten lebte. Denkbar ist, dass er es in der Zeit tat, als er in Midian die Schafe seines Schwiegervaters weidete. Zeit genug hat er dort gehabt. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass er das erste Buch während der Wüstenreise des Volkes Israel geschrieben hat. Genaues wissen wir nicht und müssen es nicht wissen.

Es ist nicht ganz einfach, eine exakte Datierung der Ereignisse im ersten Buch Mose vorzunehmen. Im Allgemeinen geht man jedoch davon aus, dass das Buch eine Zeitspanne von knapp 2300–2400 Jahren umfasst (den Zeitpunkt der eigentlichen Schöpfung in 1. Mose 1,1 ausgenommen), d.h. von Adam bis zum Tod Josephs. Dabei behandeln die ersten 11 Kapitel einen deutlich längeren Zeitraum (über 2000 Jahre) und die übrigen Kapitel (ab Kap 12) einen deutlich kürzeren Zeitraum (300–400 Jahre).

Den Zeitangaben von A. Remmers folgend18, kommen wir zu folgender zeitlicher Einteilung:

Ca. 2166 v. Chr.: Geburt Abrahams
Ca. 2066 v. Chr.: Geburt Isaaks
Ca. 1876 v. Chr.: Jakob zieht nach Ägypten
Ca. 1805 v. Chr.: Joseph stirbt
Ca. 1526 v. Chr.: Mose wird geboren
Ca. 1446 v. Chr.: Das Volk Israel zieht aus Ägypten aus

Wenn man versucht, von dem Geburtsjahr Abrahams auf Adam zurückzurechnen, kommt man etwa auf das Jahr 4174 v. Chr.19 Letztlich sind die exakten Jahreszahlen nicht von Bedeutung. Es war nicht die Absicht Gottes, uns im ersten Teil von 1. Mose eine genaue und lückenlose Chronologie zu geben, sondern uns vielmehr zu zeigen, welchen Ursprung wir haben, wie das Böse in die Welt gekommen ist und wie die verschiedenen Nationen durch die Verwirrung der Sprachen entstanden sind. Darüber hinaus zeigt Gott uns seine Allmacht und wie Er gehandelt hat. Es genügt zu wissen, dass Adam vor gut 6000 Jahren geschaffen wurde und dass das erste Buch Mose einen Zeitraum von ca. 2300–2400 Jahren umfasst.

7. Empfänger

Zum besseren Verständnis eines Bibelbuches hilft es häufig, die ursprünglichen Empfänger zu kennen. Nun ist das erste Buch Mose kein Brief, der ursprünglich an eine bestimmte und klar definierte Gruppe von Menschen geschrieben wurde. Es ist leicht zu erkennen, dass der Charakter allgemein ist und dass es für jeden geschrieben ist, der die Bibel liest.

Dennoch gilt, dass es zunächst eine Botschaft für die Kinder Israel war, die nach 400 Jahren der Sklaverei aus Ägypten gezogen waren und sich nun auf der langen Reise durch die Wüste befanden. Während der vielen Jahre in Ägypten hatten sie mancherlei des ägyptischen Götzendienstes übernommen. Sie waren davon beeinflusst und hatten ein völlig falsches Gottesbild bekommen (vgl. 2. Mo 32). Es ist darüber hinaus gut möglich, dass ihnen die Geschichte ihrer Vorväter (der Patriarchen) nur noch wenig bekannt war. Selbst die Zusagen Gottes an die Väter werden ihnen kaum präsent gewesen sein. Bevor sie nun in das ihnen von Gott versprochene Land kommen sollten, benötigten sie ein besseres – und richtiges – Verständnis über Gott und über ihre eigene Herkunft. Für die Israeliten muss es eine besondere Ermutigung gewesen sein, von dem allmächtigen und treuen Handeln Gottes in der Vorzeit zu hören. Sie konnten erstens lernen, dass ihr Gott allmächtig ist und alles geschaffen hat. Sie konnten zweitens lernen, dass Er ihren Vorvätern Zusagen gegeben hatte, die Er eingehalten hatte und ganz sicher einhalten würde.

Der Inhalt des ersten Buches Mose ist darüber hinaus für alle nachfolgenden Generationen der Kinder Israel Mut machend gewesen, denn die Lektionen über die Allmacht und Treue Gottes galten ihnen ebenfalls. Und schließlich ist das erste Buch Mose mehr als aufschlussreich für jeden, der es heute liest. Die Botschaft Gottes in diesem Buch ist vielfältig und äußerst lehrreich.

8. Zweck des Buches

Wenn Gott etwas mitteilt, hat Er dabei stets eine besondere Absicht. Wir sahen schon, dass es im ersten Buch Mose um die Entstehung des Universums und der Menschen geht. Gott spricht über den Sündenfall und seine Folgen (den Fluch für Menschen und Schöpfung). Wir lesen über die Bosheit des Menschen, das Gericht der großen Flut und schließlich, wie Gott sich einen Mann erwählt, um ihn und seine Nachkommen zu segnen.

Es ist jedoch offenkundig, dass es Gott nicht einfach um die Beschreibung dieser historischen Tatsachen geht. Es ist auch zu wenig, wenn behauptet wird, dass 1. Mose nur dazu gegeben sei, die Grundlagen für das Handeln Gottes mit seinem Volk Israel zu legen. Das ist ohne Zweifel so, doch es ist deutlich mehr20. Das erste Buch der Bibel ist besonders reich an Unterweisung für jeden Bibelleser. Es behandelt in knapper und bildhafter Form viele Grundwahrheiten, die uns später beim Lesen der Bibel begegnen. Wir lernen vor allen Dingen etwas über die Grundsätze der Beziehung Gottes zu den Menschen. Wir erfahren, wer Gott ist und wer wir Menschen sind. Wir erfahren, wie Satan die Beziehung Gottes zu uns Menschen zerstört hat und was Gott tut, um diese Beziehung auf eine neue Grundlage zu stellen.

Die großen Themen sind Leben und Tod, man könnte auch sagen, Segen und Fluch. Darin eingebunden ist der Heilsplan Gottes. Gehorsam hat Segen und Leben zur Folge, während Ungehorsam und Rebellion Fluch und Tod mit sich bringen. Die drei großen Flüche in diesem Buch sind die Strafe für den Sündenfall, die große Flut in den Tagen Noahs und die Sprachverwirrung in Babel. Die drei großen Segnungen sind die Ankündigung des Samens der Frau (Christus), die Rettung der Familie Noahs durch die Flut und die Erwählung Abrahams und seiner Nachkommen, die zum Segen für alle Nationen werden.

Doch es ist mehr als das. Das erste Buch Mose enthält im Keim viele Grundwahrheiten, die uns im Neuen Testament erklärt werden. Das darf uns nicht wundern, denn „alle Schrift“ (gemeint ist damit speziell das Alte Testament) ist zu unserer Belehrung geschrieben worden (2. Tim 3,16). Einige möchte ich exemplarisch nennen:

  • Die Dreieinheit Gottes, nämlich das Gott einer ist (vgl. Röm 3,30) und sich doch in drei Personen (Vater, Sohn, Heiliger Geist) offenbart. Wenn in 1. Mose von Gott (Elohim) gesprochen wird, dann ist es in der Mehrzahl, die im Hebräischen deutlich macht, dass es sich um mindestens drei Personen handelt. Der Gedanke ist bereits in Kapitel 1,1 und 26 enthalten.
  • Die Existenz und das Wirken des Teufels. In Kapitel 3 sehen wir ihn als die listige Schlange, die Eva zum Ungehorsam verleitet. Zugleich wird in Kapitel 3,15 von dem Samen der Schlange geredet – ein Hinweis auf den kommenden Antichristen.
  • Die Notwendigkeit und das Mittel der Rettung. In Kapitel 7 und 8 ist von der Rettung Noahs und seiner Familie die Rede. Die Rettung kommt durch die Arche – ein treffendes Bild des Herrn Jesus. Zugleich zeigt uns Noah das Leben eines Gläubigen auf der Erde, der neues Leben bekommen hat.
  • Die Lektionen aus dem Leben der Patriarchen sind vielfältig. Wir lernen wichtige Grundsätze über das Leben des Glaubens. Themen wie Fremdlingschaft, Abhängigkeit und Zielorientierung werden angesprochen. Die vier Altäre Abrahams zeigen uns die Wahrheit der Anbetung. Die vier Brunnen Isaaks sprechen von der Notwendigkeit des Wortes Gottes. Die vier Denkmäler Jakobs erinnern uns besonders an die Gnade Gottes. Die vier Kleider Josephs schließlich erinnern an verschiedene Herrlichkeiten unseres Herrn Jesus in seiner Erniedrigung und in seiner Erhöhung.
  • Darüber hinaus lernen wir in der Berufung Abrahams etwas über die Wahrheit der Auserwählung. Bei Isaak ist es der Gedanke der Sohnschaft und des Erbes, während das Leben Jakobs uns daran erinnert, dass Gott in seiner Regierung in Zucht mit seinen Kindern handelt.
  • Die Zukunft Israels wird ebenfalls angesprochen. Das irdische Volk Gottes wird wie Jakob durch Tiefen gehen, hat aber dabei zugleich eine wunderbare Zukunft vor sich. Jakobs Ende war der Höhepunkt seines Lebens. Er segnete den Pharao, Joseph und seine Söhne und betete über der Spitze seines Stabes an.
  • Weitere Themen sind die Gerechtigkeit und das Gericht Gottes über die Gottlosen (Kap 6, Kap 8), die Rechtfertigung aus Glauben (1. Mo 15,6; Röm 4,3) und der Wert biblischer Absonderung (Kap 12,1; Gal 1,4).

Es könnten viele weitere Themen genannt werden. Wir wollen es bei diesen Beispielen belassen.

9. Gott offenbart sich

In 1. Mose beginnt Gott, sich zu offenbaren. Dieses Buch legt die Grundlage für die Offenbarung Gottes in der ganzen Bibel. Die Offenbarung Gottes geht immer davon aus, dass Er existiert. Gott muss sich nicht beweisen, sondern Er offenbart sich. Das ist der Grund, warum das Buch unmittelbar damit beginnt, was Gott tut. Es ist deshalb unmöglich, sich zu der Wahrheit der Bibel zu bekennen und zugleich das erste Buch der Bibel abzulehnen. Die Schöpfer-Herrlichkeit Gottes ist nicht von seinen anderen Herrlichkeiten zu trennen. Der Schöpfer-Gott ist zugleich der Heiland-Gott. Als Menschen sind wir vor unserem Schöpfer verantwortlich, der unser Retter sein will und der – wenn wir Ihn ablehnen – einmal unser Richter sein wird.

Gott offenbart sich in 1. Mose in vielfältiger Weise, besonders jedoch in seiner Allmacht als Schöpfer und Erhalter des Lebens. Insgesamt gibt es mindestens zehn Titel, die Gott trägt:

  • Der Schöpfer – Elohim – der alles ins Dasein ruft (Kap 1)
  • Gott, der Herr (der prüfende Gott in Bezug auf die Menschen) – Elohim-Jahwe (Kap 2 und 3);
  • Der Herr, der Bundesgott -Jahwe – in Beziehung zu uns Menschen (Kap 4)
  • Gott, der Höchste – El Elion (Kap 14,20)
  • Gott, der sich schauen lässt – El Roi (Kap 16,13)
  • Gott, der Allmächtige – El Schaddai (Kap 17,1)
  • Der ewige Gott – El Olam (Kap 21,33)
  • Der Gott der Vorsehung – Jahwe-Jireh (Kap 22,14)
  • Der Starke – El (Kap 33,20)
  • Gott des Hauses Gottes – El-Bethel (Kap 35,7)

Herausragend in 1. Mose ist, dass Gott der allmächtige, allwissende und allgegenwärtige Schöpfer und Erhalter ist. In zweite Mose 6,3 sagt Er zu Mose: „Und ich bin Abraham, Isaak und Jakob erschienen als Gott, der Allmächtige; aber mit meinem Namen Herr habe ich mich ihnen nicht kundgegeben“. Das bedeutet nicht, dass der Name Herr (Jahwe) nicht bekannt gewesen wäre, sondern dass in 1. Mose verborgen bleibt, was dieser Name (diese Offenbarung) in sich schließt.

10. Christus in 1. Mose

Über das alles hinaus lernen wir in 1. Mose etwas von der Herrlichkeit unseres Herrn und der Größe seines Werkes kennen. Auch das darf uns nicht wundern, denn der Herr Jesus sagt selbst, dass die Schriften (das Alte Testament) von Ihm zeugen (Joh 5,39). 1. Mose enthält in der Tat einige herrliche Hinweise auf den Herrn Jesus, auf seine Leiden, seinen Tod und seine Herrlichkeit. Einige möchte ich ebenfalls exemplarisch nennen:

  • In Kapitel 3,15 sagt Gott zu der Schlange: „Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du wirst ihm die Ferse zermalmen“. Mit Recht ist diese Aussage als erste direkte Weissagung auf Christus interpretiert worden. Gott spricht zum einen über die Feindschaft zwischen Christus und dem Antichristen. Zum anderen wird der endgültige Sieg über den Teufel vorausgesagt. Und schließlich erkennen wir einen Hinweis darauf, dass Jesus Christus als Mensch von einer Jungfrau geboren wurde. Es ist nämlich von dem Samen der Frau – und nicht des Mannes – die Rede.
  • In Kapitel 3,21 bekleidet Gott Adam und Eva mit Kleidern aus Fell. Das ist ein erster – indirekter – Hinweis auf die Notwendigkeit eines Opfers. Gott kann uns Menschen nur dann in Gnade begegnen und den „Mantel der Gerechtigkeit“ geben (Jes 61,10), wenn es dafür eine Grundlage gibt. Rechtfertigung setzt ein Opfer voraus, das die Strafe trägt. Dieses Opfer hat Christus gestellt (Röm 4,25).
  • In Kapitel 4,4 kommt Abel mit einem Opfer zu Gott. Dieses Opfer spricht wieder von Golgatha. Wenn ein Mensch zu Gott kommen will, kann das ebenfalls nur auf der Grundlage des Opfers des Herrn Jesus sein. Anders kann Gott ihn nicht annehmen.
  • In Kapitel 8,20–22 bringt Noah ein Opfer und aufgrund des lieblichen Geruchs segnet Gott Noah und seine Familie. Das Opfer Christi ist die Grundlage für jeden Segen Gottes – das 1000-jährige Reich eingeschlossen.
  • In Kapitel 22 opfert Abraham – im Bild – seinen Sohn Isaak. Diese Szene ist eines der am tiefsten gehenden Bilder des Todes und der Auferweckung unseres Herrn (Heb 11,19) und zugleich der unaussprechlichen Gabe Gottes (Joh 3,16; 2. Kor 9,15)21. Im Anschluss an die Szene in 1. Mose 22 bekommt Isaak eine Frau – Rebekka. Sie spricht davon, dass Christus nach vollbrachtem Werk die Versammlung als Frau bekommen hat.
  • Ab 1. Mose 37 wird uns die Geschichte Josephs berichtet – eines der schönsten Vorbilder unseres Herrn Jesus im Alten Testament. Josephs Geschichte schattet den Leidensweg unseres Herrn vor, der schließlich zur Herrlichkeit führt (Lk 24,26; 1. Pet 1,11).

Als der Herr Jesus mit den beiden Jüngern auf dem Weg nach Emmaus war, erklärte Er ihnen „von Mose und von allen Propheten anfangend... in allen Schriften das, was ihn selbst betraf“ (Lk 24,27). Das war die beste Auslegung, die es je gegeben hat.

11. Das erste und das letzte Buch der Bibel

Es liegt nahe, abschließend das erste und das letzte Buch der Bibel miteinander zu vergleichen. 1. Mose zeigt uns den Anfang der Offenbarung der Wege Gottes mit den Menschen, während uns das Buch der Offenbarung den Abschluss zeigt. Derjenige, der das erste Wort hat, hat zugleich das letzte Wort. In Christus hat Gott die Welten ins Dasein gerufen, in Christus bringt Er seine Wege mit dieser Schöpfung zum Abschluss. Dazu einige Beispiele: 22

  • In 1. Mose setzt Gott den ersten Menschen über die Werke seiner Hände auf dieser Erde. Gott sagte zu Adam und Eva: „Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan; und herrscht über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen“ (Kap 1,28). Wir Menschen haben diesem Auftrag nicht entsprochen. Der zweite Mensch vom Himmel hingegen wird einmal über alle Werke der Hände Gottes regieren. In der Offenbarung lesen wir, wie diese Herrschaft ausgeübt werden wird (Off 11,17; 19,11).
  • In 1. Mose lesen wir von dem verlorenen Paradies. Gott vertrieb den Menschen aus dem Paradies. Der Zugang zum Baum des Lebens war versperrt (Kap. 3,23). In der Offenbarung ist der Zugang zum Paradies Gottes und zum Baum des Lebens durch Christus geöffnet (Off 2,7; 22,2.14). Von einem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen ist keine Rede mehr. Im „Paradies Gottes“ wird es einen solchen Baum nicht mehr geben, weil Christus am Kreuz die Frage von Gut und Böse durch seinen Tod beantwortet hat.
  • In 1. Mose 2,10 geht ein Fluss aus von Eden, der sich in vier Ströme teilt. In der Offenbarung ist die Rede von einem einzigen Strom von „Wasser des Lebens glänzend wie Kristall, der hervorging aus dem Thron Gottes und des Lammes“ (Off 22,1). Nichts wird diesen Strom je aufhalten können. Der Segen Gottes wird nie wieder durch einen Fall in die Sünde beeinträchtigt werden. „In der Mitte ihrer Straße und des Stromes, diesseits und jenseits, war der Baum des Lebens, der zwölf Früchte trägt und jeden Monat seine Frucht gibt; und die Blätter des Baumes sind zur Heilung der Nationen“ (Off 22,2). Die Sprachverwirrung der Nationen (1. Mo 11,9) wird völlig geheilt werden.
  • In 1. Mose müssen wir sehen, wie die Schlange die Menschen verführte und einen Triumph über sie hielt. In der Offenbarung lernen wir, wie der Teufel seine endgültige Strafe empfängt und für ewig in den Feuersee geworfen wird. „Und der Teufel, der sie verführte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen“ (Off 20,10).
  • In 1. Mose 5,24 lesen wir: Und Henoch wandelte mit Gott; und er war nicht mehr, denn Gott nahm ihn weg“. Das ist ein prophetischer Hinweis auf die Entrückung. Die Offenbarung zeigt uns nicht die Lehre der Entrückung, sie setzt diese jedoch – ab Kapitel 5 – unbedingt voraus. Die Gerichte werden nicht eher über diese Erde hereinbrechen, bevor die Gläubigen in den Himmel entrückt sein werden.
  • Die Geschichte von Noah und der Flut zeigt uns, wie Gott Menschen sicher durch ein Gericht hindurchbringt. Die Parallele dazu finden wir in der Offenbarung. Gott wird diese Erde durch Gericht reinigen und so für die Regierung des Friedefürsten vorbereiten. Anders als Noah wird Er nicht versagen.

12. Gliederung und Struktur

Man kann das erste Buch Mose auf unterschiedliche Weise einteilen. Menschliche Textgliederungen sind lediglich ein Hilfsmittel, den Text besser zu verstehen und den Überblick zu behalten. Häufig gibt es deshalb mehrere gute Optionen. Eine Möglichkeit, 1. Mose einzuteilen, ist die Abfolge der Geschlechter, die bereits weiter oben beschrieben wurde.

Wenn man der Beschreibung im Text folgt, wird schnell deutlich, dass das erste Buch Mose zwei große Teile hat, nämlich die Kapitel 1–11, die uns den Anfang der Geschichte der Menschen zeigen und die Kapitel 12–50, die uns den Anfang der Geschichte Gottes mit seinem Volk Israel zeigen.23 Der erste Teil des Buches beschreibt vier wesentliche Ereignisse (die Schöpfung, den Sündenfall, Noah und die Flut, die Welt nach der Flut). Er zeigt uns das Fehlverhalten des Menschen in jeder Hinsicht. Nur Einzelne (wie Abel, Henoch, Noah) führen ein Leben mit Gott.

Der zweite Teil gibt uns vier wesentliche Lebensbeschreibungen (Abraham, Isaak, Jakob, Joseph). Kapitel 12 ist der große Wendepunkt. Wir lesen nichts mehr von der Menschheit insgesamt, sondern Gott wendet sich einer einzigen Person zu, die Er mit seiner Familie segnet.

Teil 1: Der Anfang der Geschichte der Menschen (Kapitel 1–11)

1. Kapitel 1–2: die Schöpfung
2. Kapitel 3–6,7: der Sündenfall und seine Folgen
3. Kapitel 6,8–9,29: Noah und die Flut
4. Kapitel 10.11: die Geschichte der Nationen

Teil 2: Die Geschichte der Patriarchen (Kapitel 12–50)

1. Kap 12–25,18: Abraham
2. Kap 25,19–26,35: Isaak
3. Kap 27,1–36,43: Jakob
4. Kap 37–50: Joseph und seine Familie

Resümee

Das erste Buch Mose legt die Grundlage für alles, was das Wort Gottes im weiteren Verlauf offenbart. Es zeigt uns die Herkunft des Menschen und die Grundlage seiner Beziehung zu Gott. Es ist ein Buch, dass jeder lesen und verstehen kann und das doch zugleich eine unendliche Tiefe hat. Es übt eine große Faszination aus, angefangen bei kleinen Kindern, die mit großer Begeisterung die Geschichten von 1. Mose lesen bis hin zu den gelehrtesten Forschern und Lesern der Bibel, die gerne zugeben, die Tiefe der Botschaft dieses Buches in ihrem Leben nicht ergründen zu können. Allein das ist schon Beweis genug, dass kein menschlicher Geist ein solches Buch entwerfen und schreiben kann.

Obwohl vielfach angegriffen, trägt 1. Mose auf jedem Blatt den Stempel göttlicher Inspiration. Wer anders als derjenige, der von Anfang an das Ende kennt (Jes 46,10), könnte ein solches Buch aufschreiben lassen. „O Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes!“ (Röm 11,33).

Fußnoten

  • 1 W. Kelly: Lectures on the Pentateuch (in: stempbulishing.com)
  • 2 Im Gegensatz zum Inhalt der biblischen Bücher sind die Buchüberschriften ebenso wenig göttlich inspiriert wie die Einteilung in Verse und Kapitel. Wir zweifeln nicht daran, dass diejenigen, die den Bibelbüchern Namen gegeben und sie später in Kapitel und Verse eingeteilt haben, dies mit Sorgfalt getan haben. Dennoch können diese Männer nicht für sich in Anspruch nehmen, so vom Heiligen Geist inspiriert gewesen zu sein, wie die Schreiber der Bücher selbst. Es gibt durchaus Buchtitel, die man kontrovers diskutieren kann, und die Einteilung in Kapitel und Verse ist ebenfalls nicht an allen Stellen ganz glücklich.
  • 3 An dieser Stelle sei angemerkt, dass das Neue Testament sehr ähnlich beginnt. In Matthäus 1,1 heißt es wörtlich „Buch des Ursprungs“ (biblos genesos)
  • 4 Obwohl das erste Buch Mose dem „Gesetz“ zugeordnet wird, findet sich darin keine Gesetzgebung im eigentlichen Sinn. Gesetz meint hier „Unterweisung“ (Thora), d.h., es geht um die Grundlage für die übrigen Bücher Mose, die tatsächlich zum Teil Gottes Gesetzgebung im engeren Sinn beinhalten.
  • 5 Diese Idee geht vor allem auf den französischen Arzt Jean Astruc (1684–1766) zurück, der ebenfalls als einer der Begründer der modernen Bibelkritik des Pentateuchs gilt. Er sprach zunächst von zwei Hauptquellen, aus denen die fünf Bücher Mose zusammengestellt worden seien. Der deutsche Theologe und Orientalist Julius Wellhausen (1844–1918) hat diese sogenannte Quellentheorie weiterentwickelt. Er spricht von vier literarischen Quellen (J für Jahwe, E für Eloim, D für deuteronomische Quellen sowie P für priesterliche Quelle). Es ist erschreckend zu sehen, dass viele liberale Theologen heute die historische Glaubwürdigkeit von 1. Mose wie selbstverständlich leugnen und stattdessen die sogenannte JEDP Theorie als Tatsache lehren (vgl. dazu ausführlich z.B. bei A.C. Gabelein: The Book of Genesis, in: The Annotated Bible)
  • 6 Die Archäologie bestätigt, unterstützt und illustriert den Bericht des ersten Buches Mose an vielen Stellen – besonders wenn es um die Berichte über die Patriarchen und die Gebräuche in ihrer Zeit geht. Allerdings kann sie die Berichte nicht beweisen. Dazu braucht man immer Glauben – und zwar im Sinn von Hebräer 11,1, d.h. eine feste Überzeugung von Dingen, die nicht bewiesen werden müssen.
  • 7 Das letzte Kapitel von 5. Mose ist davon selbstverständlich ausgenommen. Es ist davon auszugehen, dass Josua es unter der Leitung des Heiligen Geistes hinzugefügt hat.
  • 8 Wir können z.B. davon ausgehen, dass Mose Berichte benutzte, die von Joseph hinterlassen wurden oder Tafeln, Pergamente und mündliche Überlieferungen, die Abraham aus Mesopotamien mitgebracht hatte.
  • 9 Das hebräische Alte Testament ist in drei Teile eingeteilt. Erstens die Thora (das Gesetz), zweitens die Nebiim (die vorderen und hinteren Propheten) und drittens die Ketubim (die Schriften). Diese Dreiteilung wird in Lukas 24,27 von dem Herrn Jesus selbst ausdrücklich bestätigt.
  • 10 Der amerikanische Bibellehrer F.W. Grant teilt das Neue Testament ebenfalls in einen „Pentateuch“ ein (vgl. F.W. Grant: The Numerical Bible). Er vergleicht das erste Buch Mose mit den vier Evangelien (Anfang), die Apostelgeschichte mit dem zweiten Buch Mose (Beginn der Versammlung), das dritte Buch Mose mit den paulinischen Briefen (Stellung und Dienst für Gott), das vierte Buch Mose mit den allgemeinen (katholischen) Briefen (praktisches Verhalten) und das fünfte Buch Mose mit der Offenbarung (Ende).
  • 11 Ein klassisches Beispiel finden wir im Buch Esther. Die Bibel spricht nicht über die in der weltlichen Geschichte sehr bekannte militärische Auseinandersetzung zwischen Persern und Griechen (Seeschlacht von Salamis im Golf von Piräus im Jahr480 v.Chr.), obwohl dieser Konflikt gerade in der Zeit stattfand, über die das Buch Esther berichtet (zwischen Kapitel 1 und 2). Im Gegenzug spricht das Buch Esther ausführlich über Mordokai, dessen Name in der säkularen Geschichtsschreibung bis heute unbekannt ist.
  • 12 In der englischen Sprache gibt es ein interessantes Wortspiel. Es lautet: „History is His story“ (d.h. Geschichte ist seine – nämlich Gottes – Geschichte).
  • 13 Die Quelle ist unbekannt. Unabhängig davon, von wem die Aussage tatsächlich stammt, sie ist jedenfalls wahr.
  • 14 A.C. Gaebelein: The Book of Genesis, in: The Annotated Bible
  • 15 Mythen sind meist anonyme Überlieferungen von Göttern, Helden oder Begebenheiten aus der Vorzeit, die häufig mit der Erschaffung der Welt und des Menschen zu tun haben. Derartige Mythen lassen sich in vielen alten, menschlichen Kulturen nachweisen. Es handelt sich dabei um eine Form der (religiösen) Weltanschauung und Weltdeutung und ist ein Versuch, die Herkunft des Menschen zu erklären. In der Regel erheben Mythen den Anspruch, wahr zu sein – was jedoch nicht zutrifft.
  • 16 Wenn man sich die Mühe macht, die Vorstellungen der Menschen zu prüfen, die sie in früheren Zeiten über die Entstehung der Erde hatten, wird man sehr schnell feststellen, dass es in der Tat zum Teil absurde und lächerliche Vorstellungen waren (wir denken z.B. an die Chaldäer, Ägypter, Phönizier oder die alten Inder). Es handelt sich dabei tatsächlich um Mythen. Wenn man diese z. T. kindischen Vorstellungen hingegen mit dem biblischen Schöpfungsbericht vergleicht, merkt man sofort den gewaltigen Unterschied. Der Schöpfungsbericht in 1. Mose ist völlig anders. Auf majestätische Art und Weise beschreibt Gott, wie Er Himmel und Erde so geschaffen hat, dass wir Menschen auf der Erde leben können. Mose folgt nicht irgendwelchen menschlichen Phantasien, sondern sein Bericht basiert auf einer Offenbarung Gottes.
  • 17 Vgl. dazu ausführlicher die Einführung in das zweite Buch Mose vom gleichen Verfasser (bibelkommentare.de)
  • 18 Vgl. A. Remmers: Die Bibel im Überblick (Verlag CSV Hückeswagen), Seite 69
  • 19 Andere Ausleger rechnen etwas anders und kommen auf das Jahr 4119 v. Chr.
  • 20 Wir wollen diese Tatsache keinesfalls verkennen, denn das erste Buch Mose legt tatsächlich die Grundlage für das Handeln Gottes mit seinem irdischen Volk. Es handelt allerdings nicht nur von den Anfängen (Berufung Abrahams und Geschichte der Patriarchen), sondern weist zugleich auf das Ziel hin, das 1000-jährige Reich, in dem Christus (der wahre Joseph) regieren wird (vgl. Kap 49,10).
  • 21 Es ist der einzige direkte Hinweis im Alten Testament, dass das Opfer, das Gott wirklich annehmen konnte, kein Tier sein konnte, sondern ein Mensch sein musste. Im Unterschied zu allen anderen Schlachtopfern war es das einzige Opfer, das nicht zuerst getötet und dann auf den Altar gelegt wurde, sondern das lebendig auf den Altar kam.
  • 22 vgl. S. Ridout: The Pentateuch (in: stembublishing.com)
  • 23 Von einem „Volk der Kinder Israel“ lesen wir allerdings zum ersten Mal im zweiten Buch Mose. In 2. Mose 1,9 spricht der Pharao so von den Nachkommen Abrahams und in 2. Mose 3,7 spricht Gott zum ersten Mal von „meinem Volk“.