Hesekiel 23 – Studienbibel

Luther-Übersetzung von 1912
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Ansicht

1 Und des HERRN WortWort geschah zu mir und sprach: 2 Du Menschenkind, es waren zwei Weiber, einer MutterMutter Töchter. 3 Die trieben HurereiHurerei in Ägypten in ihrer Jugend; daselbst ließen sie ihre Brüste begreifen und den BusenBusen ihrer JungfrauschaftJungfrauschaft betasten. 4 Die große heißt OholaOhola und ihre Schwester OholibaOholiba. Und ich nahm sie zur EheEhe, und sie gebaren mir Söhne und Töchter. Und OholaOhola heißt SamariaSamaria und OholibaOholiba JerusalemJerusalem. 5 OholaOhola trieb HurereiHurerei, da ich sie genommen hatte, und brannte gegen ihre Buhlen, nämlich gegen die AssyrerAssyrer, die zu ihr kamen, 6 gegen die Fürsten und Herren, die mit PurpurPurpur gekleidet waren, und alle junge, liebliche Gesellen, Reisige, die auf Rossen ritten. 7 Und sie buhlte mit allen schönen Gesellen in AssyrienAssyrien und verunreinigte sich mit allen ihren Götzen, wo sie auf einen entbrannte. 8 Dazu verließ sie auch nicht ihre HurereiHurerei mit Ägypten, die bei ihr gelegen hatten von ihrer Jugend auf und die Brüste ihrer JungfrauschaftJungfrauschaft betastet und große HurereiHurerei mit ihr getrieben hatten. 9 Da übergab ich sie in die Hand ihrer Buhlen, den KindernKindern AssurAssur, gegen welche sie brannte vor Lust. 10 Die deckten ihre Blöße auf und nahmen ihre Söhne und Töchter weg; sie aber töteten sie mit dem SchwertSchwert. Und es kam aus unter den Weibern, wie sie gestraft wäre.

11 Da es aber ihre Schwester OholibaOholiba sah, entbrannte sie noch viel ärger denn jene und trieb die HurereiHurerei mehr denn ihre Schwester; 12 und entbrannte gegen die KinderKinder AssurAssur, nämlich die Fürsten und Herren, die zu ihr kamen wohl gekleidet, Reisige, die auf Rossen ritten, und alle junge, liebliche Gesellen. 13 Da sah ich, dass sie alle beide gleicherweise verunreinigt waren. 14 Aber diese trieb ihre HurereiHurerei mehr. Denn da sie sah gemalte Männer an der Wand in roter Farbe, die BilderBilder der ChaldäerChaldäer, 15 um ihre LendenLenden gegürtet und bunte Mützen auf ihren Köpfen, und alle gleich anzusehen wie gewaltige Leute, wie denn die KinderKinder BabelsBabels, die ChaldäerChaldäer, tragen in ihrem Vaterlande: 16 entbrannte sie gegen sie, sobald sie ihrer gewahr ward, und schickte Botschaft zu ihnen nach ChaldäaChaldäa. 17 Als nun die KinderKinder BabelsBabels zu ihr kamen, bei ihr zu schlafen nach der Liebe, verunreinigten sie dieselbe mit ihrer HurereiHurerei, und sie verunreinigte sich mit ihnen, bis sie ihrer müde ward. 18 Und da ihre HurereiHurerei und Schande so gar offenbar war, ward ich ihrer auch überdrüssig, wie ich ihrer Schwester auch war müde geworden. 19 Sie aber trieb ihre HurereiHurerei immer mehr und gedachte an die ZeitZeit ihrer Jugend, da sie in Ägyptenland HurereiHurerei getrieben hatte, 20 und entbrannte gegen ihre Buhlen, welcher Brunst war wie der EselEsel und der Hengste Brunst. 21 Und du bestelltest deine Unzucht wie in deiner Jugend, da die in Ägypten deine Brüste begriffen und deinen BusenBusen betasteten.

22 Darum, OholibaOholiba, so spricht der HerrHerr HERRHERR: Siehe, ich will deine Buhlen, deren du müde bist geworden, wider dich erwecken und will sie ringsumher wider dich bringen, 23 nämlich die KinderKinder BabelsBabels und alle ChaldäerChaldäer mit Hauptleuten, Fürsten und Herren und alle AssyrerAssyrer mit ihnen, die schöne junge Mannschaft, alle Fürsten und Herren, Ritter und Edle, die alle auf Rossen reiten. 24 Und sie werden über dich kommen, gerüstet mit WagenWagen und RädernRädern und mit großem Haufen Volks, und werden dich belagern mit Tartschen1, Schilden und Helmen um und um. Denen will ich das Recht befehlen, dass sie dich richten sollen nach ihrem Recht. 25 Ich will meinen EiferEifer über dich gehen lassen, dass sie unbarmherzig mit dir handeln sollen. Sie sollen dir Nase und Ohren abschneiden; und was übrigbleibt, soll durchs SchwertSchwert fallen. Sie sollen deine Söhne und Töchter wegnehmen und das Übrige mit FeuerFeuer verbrennen. 26 Sie sollen dir deine KleiderKleider ausziehen und deinen SchmuckSchmuck wegnehmen. 27 Also will ich deiner Unzucht und deiner HurereiHurerei mit Ägyptenland ein Ende machen, dass du deine AugenAugen nicht mehr nach ihnen aufheben und Ägyptens nicht mehr gedenken sollst. 28 Denn so spricht der HerrHerr HERRHERR: Siehe, ich will dich überantworten, denen du feind geworden und deren du müde bist. 29 Die sollen wie Feinde mit dir umgehen und alles nehmen, was du erworben hast, und dich nackt und bloß lassen, dass die Schande deiner Unzucht und HurereiHurerei offenbar werde. 30 Solches wird dir geschehen um deiner HurereiHurerei willen, so du mit den HeidenHeiden getrieben, an deren Götzen du dich verunreinigt hast. 31 Du bist auf dem Wege deiner Schwester gegangen; darum gebe ich dir auch deren KelchKelch in deine Hand. 32 So spricht der HerrHerr HERRHERR: Du musst den KelchKelch deiner Schwester trinken, so tief und weit er ist; du sollst zu so großem Spott und Hohn werden, dass es unerträglich sein wird. 33 Du musst dich des starken Tranks und Jammers vollsaufen; denn der KelchKelch deiner Schwester SamariaSamaria ist ein KelchKelch des Jammers und Trauerns. 34 Denselben musst du rein austrinken, darnach die Scherben zerwerfen und deine Brüste zerreißen; denn ich habe es geredet, spricht der HerrHerr HERRHERR. 35 Darum so spricht der HerrHerr HERRHERR: Darum, dass du mein vergessen und mich hinter deinen Rücken geworfen hast, so trage auch nun deine Unzucht und deine HurereiHurerei.

36 Und der HERR sprach zu mir: Du Menschenkind, willst du nicht OholaOhola und OholibaOholiba strafen und ihnen zeigen ihre GräuelGräuel? 37 Wie sie Ehebrecherei getrieben und BlutBlut vergossen und die EheEhe gebrochen haben mit den Götzen; dazu ihre KinderKinder, die sie mir geboren hatten, verbrannten sie denselben zum OpferOpfer. 38 Überdas haben sie mir das getan: sie haben meine HeiligtümerHeiligtümer verunreinigt dazumal und meine SabbateSabbate entheiligt. 39 Denn da sie ihre KinderKinder den Götzen geschlachtet hatten, gingen sie desselben TagesTages in mein HeiligtumHeiligtum, es zu entheiligen. Siehe, solches haben sie in meinem HauseHause begangen. 40 Sie haben auch Boten geschickt nach Leuten, die aus fernen Landen kommen sollten; und siehe, da sie kamen, badetest du dich und schminktest dich und schmücktest dich mit GeschmeideGeschmeide ihnen zu Ehren 41 und saßest auf einem herrlichen Polster, vor welchem stand ein Tisch zugerichtet; darauf legtest du mein Räuchwerk und mein Öl. 42 Daselbst erhob sich ein großes Freudengeschrei; und es gaben ihnen die Leute, so allenthalben aus großem Volk und aus der WüsteWüste gekommen waren, GeschmeideGeschmeide an ihre ArmeArme und schöne Kronen auf ihre Häupter. 43 Ich aber gedachte: Sie ist der Ehebrecherei gewohnt von alters her; sie kann von der HurereiHurerei nicht lassen. 44 Denn man geht zu ihr ein, wie man zu einer HureHure eingeht; ebenso geht man zu OholaOhola und OholibaOholiba, den unzüchtigen Weibern. 45 Darum werden sie die Männer strafen, die das Recht vollbringen, wie man die Ehebrecherinnen und Blutvergießerinnen strafen soll. Denn sie sind Ehebrecherinnen, und ihre Hände sind voll BlutBlut. 46 Also spricht der HerrHerr HERRHERR: Führe einen großen Haufen über sie herauf und gib sie zu RaubRaub und BeuteBeute, 47 dass die Leute sie steinigen und mit ihren SchwerternSchwertern erstechen und ihre Söhne und Töchter erwürgen und ihre Häuser mit FeuerFeuer verbrennen. 48 Also will ich der Unzucht im Lande ein Ende machen, dass alle Weiber sich warnen lassen und nicht nach solcher Unzucht tun. 49 Und man soll eure Unzucht auf euch legen, und ihr sollt eurer Götzen Sünden tragen, auf dass ihr erfahret, dass ich der HerrHerr HERRHERR bin.

Fußnoten

  • 1 kleine Rundschilder