Hesekiel 16 – Studienbibel

Luther-Übersetzung von 1912
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Ansicht

1 Und des HERRN WortWort geschah zu mir und sprach: 2 Du Menschenkind, offenbare der Stadt JerusalemJerusalem ihre GräuelGräuel und sprich: 3 So spricht der HerrHerr HERRHERR zu JerusalemJerusalem: Dein GeschlechtGeschlecht und deine GeburtGeburt ist aus der KanaaniterKanaaniter Lande, dein VaterVater aus den AmoriternAmoritern und deine MutterMutter aus den HethiternHethitern. 4 Deine GeburtGeburt ist also gewesen: Dein Nabel, da du geboren wurdest, ist nicht verschnitten; so hat man dich auch mit Wasser nicht gebadet, dass du sauber würdest, noch mit SalzSalz gerieben noch in Windeln gewickelt. 5 Denn niemand jammerte dein, dass er sich über dich hätte erbarmt und der Stücke eins dir erzeigt, sondern du wurdest aufs Feld geworfen. Also verachtet war deine SeeleSeele, da du geboren warst.

6 Ich aber ging vor dir vorüber und sah dich in deinem BlutBlut liegen und sprach zu dir, da du so in deinem BlutBlut lagst: Du sollst leben! ja, zu dir sprach ich, da du so in deinem BlutBlut lagst: Du sollst leben! 7 Und habe dich erzogen und lassen groß werden wie ein Gewächs auf dem Felde; und warst nun gewachsen und groß und schön geworden. Deine Brüste waren gewachsen und hattest schon lange HaareHaare; aber du warst noch nackt und bloß. 8 Und ich ging vor dir vorüber und sah dich an; und siehe, es war die ZeitZeit, um dich zu werben. Da breitete ich meinen MantelMantel über dich und bedeckte deine Blöße. Und ich gelobte dir’s und begab mich mit dir in einen BundBund, spricht der HerrHerr HERRHERR, dass du solltest mein sein. 9 Und ich badete dich mit Wasser und wusch dich von deinem BlutBlut und salbte dich mit BalsamBalsam 10 und kleidete dich mit gestickten KleidernKleidern und zog dir SchuheSchuhe von feinem LederLeder an; ich gab dir köstliche leinene KleiderKleider und seidene SchleierSchleier 11 und zierte dich mit Kleinoden und legte dir GeschmeideGeschmeide an deine ArmeArme und Kettlein an deinen Hals 12 und gab dir ein Haarband an deine StirnStirn und Ohrenringe an deine Ohren und eine schöne KroneKrone auf dein HauptHaupt. 13 So warst du geziert mit eitel GoldGold und SilberSilber und gekleidet mit eitel LeinwandLeinwand, SeideSeide und Gesticktem. Du aßest auch eitel Semmel, HonigHonig und Öl und warst überaus schön und bekamst das Königreich. 14 Und dein Ruhm erscholl unter die HeidenHeiden deiner Schöne halben, welche ganz vollkommen war durch den SchmuckSchmuck, den ich an dich gehängt hatte, spricht der HerrHerr HERRHERR.

15 Aber du verließest dich auf deine Schöne; und weil du so gerühmt warst, triebst du HurereiHurerei, also dass du dich einem jeglichen, wer vorüberging, gemein machtest und tatest seinen Willen. 16 Und nahmst von deinen KleidernKleidern und machtest dir bunte Altäre daraus und triebst deine HurereiHurerei darauf, wie nie geschehen ist noch geschehen wird. 17 Du nahmst auch dein schönes Gerät, das ich dir von meinem GoldGold und SilberSilber gegeben hatte, und machtest dir Mannsbilder daraus und triebst deine HurereiHurerei mit ihnen. 18 Und nahmst deine gestickten KleiderKleider und bedecktest sie damit und mein Öl und Räuchwerk legtest du ihnen vor. 19 Meine Speise, die ich dir zu essen gab, Semmel, Öl, HonigHonig, legtest du ihnen vor zum süßen Geruch. Ja es kam dahin, spricht der HerrHerr HERRHERR, 20 dass du nahmst deine Söhne und Töchter, die du mir geboren hattest, und opfertest sie denselben zu fressen. Meinst du denn, dass es ein Geringes sei um deine HurereiHurerei, 21 dass du meine KinderKinder schlachtest und lässest sie denselben verbrennen? 22 Und in allen deinen Gräueln und HurereiHurerei hast du nie gedacht an die ZeitZeit deiner Jugend, wie bloß und nackt du warst und in deinem BlutBlut lagst. 23 Über alle diese deine Bosheit (ach weh, weh dir! spricht der HerrHerr HERRHERR) 24 bautest du dir Götzenkapellen und machtest dir Altäre auf allen Gassen; 25 und vornan auf allen Straßen bautest du deine Altäre und machtest deine Schöne zu eitel GräuelGräuel; du spreiztest deine Beine gegen alle, die vorübergingen, und triebst große HurereiHurerei. 26 Erstlich triebst du HurereiHurerei mit den KindernKindern Ägyptens, deinen Nachbarn, die großes FleischFleisch hatten, und triebst große HurereiHurerei, mich zu reizen. 27 Ich aber streckte meine Hand aus wider dich und brach dir an deiner Nahrung ab und übergab dich in den Willen deiner Feinde, der Töchter der PhilisterPhilister, welche sich schämten vor deinem verruchten WesenWesen. 28 Darnach triebst du HurereiHurerei mit den KindernKindern AssurAssur und konntest des nicht satt werden; ja, da du mit ihnen HurereiHurerei getrieben hattest und des nicht satt werden konntest, 29 machtest du der HurereiHurerei noch mehr bis ins Krämerland ChaldäaChaldäa; doch konntest du damit auch nicht satt werden. 30 Wie soll ich dir doch dein HerzHerz beschneiden, spricht der HerrHerr HERRHERR, weil du solche WerkeWerke tust einer großen Erzhure, 31 damit dass du deine Götzenkapellen bautest vornan auf allen Straßen und deine Altäre machtest auf allen Gassen? Dazu warst du nicht wie eine andere HureHure, die man muss mit GeldGeld kaufen. 32 Du Ehebrecherin, die anstatt ihres MannesMannes andere zulässt! 33 Denn allen anderen Huren gibt man GeldGeld; du aber gibst allen deinen BuhlernBuhlern GeldGeld zu und schenkst ihnen, dass sie zu dir kommen allenthalben und mit dir HurereiHurerei treiben. 34 Und findet sich an dir das Widerspiel vor anderen Weibern mit deiner HurereiHurerei, weil man dir nicht nachläuft, sondern du GeldGeld zugibst, und man dir nicht GeldGeld zugibt; also treibst du das Widerspiel.

35 Darum, du HureHure, höre des HERRN WortWort! 36 So spricht der HerrHerr HERRHERR: Weil du denn so milde GeldGeld zugibst und deine Blöße durch deine HurereiHurerei gegen deine Buhlen aufdeckst und gegen alle Götzen deiner GräuelGräuel und vergießest das BlutBlut deiner KinderKinder, welche du ihnen opferst: 37 darum, siehe, will ich sammeln alle deine Buhlen, welchen du wohl gefielst, samt allen, die du für Freunde hältst, zu deinen Feinden und will sie beide wider dich sammeln allenthalben und will ihnen deine Blöße aufdecken, dass sie deine Blöße ganz sehen sollen. 38 Und will das Recht der Ehebrecherinnen und Blutvergießerinnen über dich gehen und dein BlutBlut vergießen lassen mit Grimm und EiferEifer. 39 Und will dich in ihre Hände geben, dass sie deine Götzenkapellen abbrechen und deine Altäre umreißen und dir deine KleiderKleider ausziehen und dein schönes Gerät dir nehmen und dich nackt und bloß sitzen lassen. 40 Und sie sollen Haufen Leute über dich bringen, die dich steinigen und mit ihren SchwerternSchwertern zerhauen 41 und deine Häuser mit FeuerFeuer verbrennen und dir dein Recht tun vor den AugenAugen vieler Weiber. Also will ich deiner HurereiHurerei ein Ende machen, dass du nicht mehr sollst GeldGeld noch zugeben, 42 und will meinen Mut an dir kühlen und meinen EiferEifer an dir sättigen, dass ich ruhe und nicht mehr zürnen müsse. 43 Darum dass du nicht gedacht hast an die ZeitZeit deiner Jugend, sondern mich mit diesem allem gereizt, darum will ich auch dir all dein Tun auf den KopfKopf legen, spricht der HerrHerr HERRHERR, wiewohl ich damit nicht getan habe nach dem LasterLaster in deinen Gräueln.

44 Siehe, alle die, die SprichwortSprichwort pflegen zu üben, werden von dir dies SprichwortSprichwort sagen: „Die TochterTochter ist wie die MutterMutter.“ 45 Du bist deiner MutterMutter TochterTochter, welche MannMann und KinderKinder von sich stößt, und bist eine Schwester deiner Schwestern, die ihre Männer und KinderKinder von sich stoßen. Eure MutterMutter ist eine von den HethiternHethitern und euer VaterVater ein AmoriterAmoriter. 46 SamariaSamaria ist dein große Schwester mit ihren Töchtern, die dir zur Linken wohnt; und SodomSodom ist deine kleine Schwester mit ihren Töchtern, die zu deiner Rechten wohnt; 47 wiewohl du dennoch nicht gelebt hast nach ihrem WesenWesen noch getan nach ihren Gräueln. Es fehlt nicht viel, dass du es ärger gemacht hast denn sie in allem deinem WesenWesen. 48 So wahr ich lebe, spricht der HerrHerr HERRHERR, SodomSodom, deine Schwester, samt ihren Töchtern hat nicht so getan wie du und deine Töchter. 49 Siehe, das war deiner Schwester SodomSodom Missetat: Hoffart und alles vollauf und guter FriedeFriede, den sie und ihre Töchter hatten; aber den Armen und Dürftigen halfen sie nicht, 50 sondern waren stolz und taten GräuelGräuel vor mir; darum ich sie auch weggetan habe, da ich begann dareinzusehen. 51 So hat auch SamariaSamaria nicht die Hälfte deiner Sünden getan; sondern du hast deiner GräuelGräuel so viel mehr als sie getan, dass du deine Schwester fromm gemacht hast gegen alle deine GräuelGräuel, die du getan hast. 52 So trage auch nun deine Schande, die du deiner Schwester zuerkannt hast. Durch deine Sünden, in welchen du größere GräuelGräuel denn sie getan hast, machst du sie frömmer, denn du bist. So sei nun auch du schamrot und trage deine Schande, dass du deine Schwestern fromm gemacht hast. 53 Ich will aber ihr GefängnisGefängnis wenden, nämlich das GefängnisGefängnis dieser SodomSodom und ihrer Töchter und das GefängnisGefängnis dieser SamariaSamaria und ihrer Töchter und das GefängnisGefängnis deiner Gefangenen samt ihnen, 54 dass du tragen müssest deine Schande und dich schämest alles dessen, was du getan hast ihnen zum Troste. 55 Und deine Schwestern, diese SodomSodom und ihre Töchter, sollen wieder werden, wie sie zuvor gewesen sind, und SamariaSamaria und ihre Töchter sollen wieder werden, wie sie zuvor gewesen sind; dazu du auch und deine Töchter sollt wieder werden, wie ihr zuvor gewesen seid. 56 Und wirst nicht mehr die SodomSodom, deine Schwester, rühmen wie zur ZeitZeit deines Hochmuts, 57 da deine Bosheit noch nicht aufgedeckt war wie zur ZeitZeit, da dich die Töchter SyriensSyriens und die Töchter der PhilisterPhilister allenthalben schändeten und verachteten dich um und um, 58 da ihr musstet eure LasterLaster und GräuelGräuel tragen, spricht der HERR. 59 Denn also spricht der HerrHerr HERRHERR: Ich will dir tun, wie du getan hast, dass du den EidEid verachtest und brichst den BundBund.

60 Ich will aber gedenken an meinen BundBund, den ich mit dir gemacht habe zur ZeitZeit deiner Jugend, und will mit dir einen ewigen BundBund aufrichten. 61 Da wirst du an deine Wege gedenken und dich schämen, wenn du deine großen und kleinen Schwestern zu dir nehmen wirst, die ich dir zu Töchtern geben werde, aber nicht aus deinem BundBund. 62 Sondern ich will meinen BundBund mit dir aufrichten, dass du erfahren sollst, dass ich der HERR sei, 63 auf dass du daran gedenkest und dich schämest und vor Schande nicht mehr deinen Mund auftun dürfest, wenn ich dir alles vergebenvergeben werde, was du getan hast, spricht der HerrHerr HERRHERR.