Gedanken über das Johannesevangelium

Auslegung: "Ich gebe ihnen ewiges Leben"

„Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben. Ich und der Vater sind eins“ (Joh 10,27–30).

Hier sind acht große Aussagen, die alle den Gedanken der Gewissheit des Gläubigen tragen.

Nehmen Sie die erste: „Meine Schafe.“ Seinen Schafen gibt Er das ewige Leben. Können Sie sich vorstellen, dass Sicherheit von einem Schaf abhängig ist? Kaum ein Lebewesen ist hilfloser. Wenn der Hirte nicht ständig nach ihm schaut, wird es sich verirren und unweigerlich umkommen. Seine Sicherheit hängt ganz und gar vom Hirten ab. So ist es auch mit uns Christen.

Es wäre eine Schande für einen menschlichen Hirten, wenn er zulassen würde, dass seine Schafe von ihm weggehen, doch viele würden unserem gesegneten Herrn eine solche Schande zuschreiben. Menschen mögen in Liebe und Macht versagen, aber nicht Er. Jakob verlor trotz all seiner sorgfältigen Fürsorge einige seiner Herde, wie er in 1. Mose 31 erzählt. Aber unser Hirte kann sagen, dass Er von denen, die der Vater Ihm gegeben hat, keines verloren hat. Er nennt uns Schafe, und Schafe kümmern sich nicht um sich selbst. Schafe sind schwach, aber Er ist stark. Schafe sind töricht, aber Er ist weise. Schafe sind in Gefahr, aber kein Wolf oder Dieb kann jemals eines Seiner Schafe stehlen.

Sie hören Seine Stimme. Sie wandeln auf seinen Wegen. Diejenigen, die Diejenigen, die wirklich Seine Schafe sind, kennen Seine Stimme und sie wandeln Ihm wohlgefällig.

Der Grund, warum so viele glauben, dass einmal gerettete Seelen wieder verloren gehen können, ist, dass sie Menschen deshalb für Christen halten, weil sie ein Bekenntnis ablegen.

Wenn diese dann wieder in ein sündiges Leben zurückfallen, sagen sie, dass sie wieder verloren sind. Die Wahrheit ist, dass sie nur Bekenner gewesen sind. Ein Schaf mag in den Schlamm fallen, aber es suhlt sich nicht darin wie ein Schwein. Wahre Gläubige kennen Seine Stimme; sie lieben es, das Wort Gottes zu hören und gehorchen dem Wort Gottes.

„Ich kenne sie.“ Während wir oft falsch urteilen über diejenigen, die Christen sind und die, die es nicht sind, kennt Er die Seinen:

„Doch der feste Grund Gottes steht und hat dieses Siegel: Der Herr kennt die sein sind; und: Jeder, der den Namen des Herrn nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit!“ (2. Tim 2,19).

„Ich gebe ihnen das ewige Leben.“ Und seien Sie sich sicher: Gott bereut es nie, wenn er einmal gegeben hat. Wir Menschen würden uns schämen, jemandem eine Gabe wegzunehmen, weil sie uns nicht gefallen hat, doch viele wohlmeinende Menschen werfen Gott eine solche unehrenhafte Handlung vor. Christus sagt:

„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen“ (Joh 5,24).

In Kapitel 6 desselben Evangeliums wird uns gesagt, dass niemand zu Christus kommen kann, es sei denn, dass der Vater ihn zieht, und dass Er ihn am letzten Tag auferwecken wird. Wenn also jemand jetzt gerettet wird, muss er am Ende gerettet werden, denn unser Herr sagt, dass er ihn am letzten Tag auferwecken wird.

„Sie gehen nicht verloren.“ Wie gesegnet ist diese Gewissheit!

„Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe“ (Johannes 3,16).

„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen“ (Johannes 5,24).

{Johannes 6:35}

… und viele andere Bibelstellen geben dasselbe Zeugnis. Der Gläubige ist gerettet von den schrecklichen, ewigen Folgen seiner Sünde und Schuld.

„Und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.“ „Nein“, sagen manche, „aber ich kann mich selbst herausreißen. Es ist möglich, sich selbst das Leben zu nehmen und wenn ich mir mein natürliches Leben nehmen kann, indem ich Selbstmord begehe, dann kann ich mir auch mein geistiges Leben nehmen.“ Ich aber antworte: „Wer hat dir gesagt. dass man sich das natürliche Leben nehmen kann?“ Man kann es nicht. Alles, was ein Mensch wenn er Selbstmord begeht, ist die Übertragung seiner Existenz von dieser in eine andere Welt. Er nimmt sich nicht das Leben. Gott schuf den Menschen, um zu existieren, um ewig zu existieren.

Der Mensch hat sich das Leben nicht selbst gegeben und er kann es nicht wegnehmen. Das sind die Vorrechte Gottes. Wie viele wünschen sich, sie könnten alles beenden und so der schrecklichen, ewigen Bestrafung der Bösen entgehen!

Aber das ist nicht möglich. Genauso wenig kann ein Gläubiger sein geistliches Leben nehmen, selbst wenn ihm solch eine groteske Idee jemals in den Sinn kommen sollte. Nein, Gott ist sowohl der Geber als auch der Erhalter des Lebens. Gott gibt dem Menschen das natürliche Leben und er wird dieses Leben für immer in der Hölle haben, wenn er die Errettung ablehnt, die unser Herr so gnädig gewährt hat. Dem Gläubigen jedoch wird ewiges Leben gegeben, geistliches Leben, und der Gläubige hat dieses Leben für immer im Himmel.

„Niemand kann sie aus der Hand meines Vaters reißen.“ Manche sagen, dass sie herausspringen können. Aber Gottes Hand ist geschlossen und hält den Gläubigen fest. Seine Hand ist eine Hand, die hält. Und da Christus und der Vater eins sind, sind sie in vollkommener Übereinstimmung darin. Der Vater liebte, der Sohn starb, und der Geist versiegelt. Der Geist ist gegeben, um für immer bei uns zu bleiben, wie uns Johannes in Johannes 14,16 erneut sagt.

Johannes 13,1 zeigt uns, dass wir die Objekte Seiner Liebe und Fürsorge bis zum Ende unserer Reise hier unten sind.

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