Botschafter des Heils in Christo 1884
Rechtfertigung durch Glauben und Rechtfertigung durch Werke
Auf den ersten Blick scheinen diese Verse einander schnurstracks zu widersprechen; allem wir wissen, dass sich in dem von dem Heiligen Geist eingegebenen Worte Gottes kein Schatten von Widerspruch vorfinden kann. Alle die vermeintlichen Widersprüche finden sich, wie einmal ein alter Schriftforscher bemerkte, in unserem Kopf, nicht aber im Wort Gottes. Unser Verständnis ist oft zu schwach und unser Auge zu kurzsichtig, um in die Tiefen der göttlichen Wahrheit einzudringen. Gott selbst spricht in seinem Wort zu uns, und deshalb ist hier alles Wahrheit. Indessen ist es klar, dass es von großer Wichtigkeit ist, das Wort Gottes „recht zu teilen“, d. h. den Zweck und die Tragweite eines jeden Teiles oder Buches der Heiligen Schriften zu verstehen. Wir werden finden, dass dann nicht nur alle Widersprüche schwinden, sondern dass alles unter einander in dem lieblichsten Einklang steht.
Betrachten wir denn zunächst den Gegenstand der Rechtfertigung aus, oder durch Glauben. Die gesegnete Erklärung des Evangeliums lautet: „So sei es euch nun kund, Brüder, dass durch diesen (Jesus) euch die Vergebung der Sünden verkündigt wird; und von allem, wovon ihr in dem Gesetz Moses nicht gerechtfertigt werden konntet, wird in diesem jeder Glaubende gerechtfertigt“ (Apg 13,38–39). Das ist eine bestimmte, unumstößliche Tatsache; alle, die an Jesus und an die Vergebung glauben, welche durch Ihn verkündigt wird, sind gerechtfertigt. Der Brief an die Römer erkennt den Gläubigen ebenfalls bestimmt, als in diesem gerechtfertigten Zustand stehend, an: er ist gerechtfertigt durch Glauben und hat auf diese Weise Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus. Jeder wahre Gläubige ist gerechtfertigt und hat Frieden mit Gott. Diese Tatsache ist von dem Wort Gottes aufs Klarste festgestellt.
So wie nun aber von ein und demselben Haus zwei Ansichten aufgenommen werden können, eine Vorder– und eine Rückansicht, und wie diese, obwohl beide vollkommen genau sind, einen völligen Gegensatz zu einander bilden können, so gibt es auch in dem wichtigen Gegenstand, der unsere Aufmerksamkeit beschäftigt, zwei verschiedene Seiten oder Ansichten, und zwar, wenn wir so sagen dürfen, ebenfalls eine Vorder– und eine Rückansicht. Die Eine ist die Seite, welche Gott sieht – Rechtfertigung aus Glauben – die Andere diejenige, welche der Mensch sieht – Rechtfertigung aus Werken. Der Brief an die Römer stellt uns die Erste, der Brief des Jakobus die Zweite vor Augen.
Was ist der Mensch von Natur, wenn er in den Vordergrund gestellt wird und der volle Schein des göttlichen Lichtes auf ihn fällt? Betrachten wir ihn zunächst in seinem heidnischen Zustand. Welch ein schwarzes Gemälde! Welch eine Beschreibung: „Erfüllt mit aller Ungerechtigkeit, Bosheit, Habsucht, Schlechtigkeit, voll von Neid, Mord, Streit, List, Tücke, Ohrenbläser, Verleumder, Gottverhasste, Schmäher, Hochmütige, Prahler, Erfinder böser Dinge, Eltern Ungehorsame, Unverständige, Treulose usw“ (vgl. Röm 1,21–32). Das ist das wahrheitsgetreue Bild des Heiden auf der höchsten Stufe der Bildung. Alle Geschichtsschreiber bezeugen die schreckliche Wahrheit eines jeden Wortes in diesem Kapitel. – Betrachten wir jetzt den Juden, so wie Gott ihn in seinem Licht sieht. Er besaß fünfzehn Jahrhunderte hindurch große Vorzüge vor dem Heiden. Er hatte das Gesetz, die Psalmen und die Propheten. Haben nun die Strahlen des göttlichen Lichtes, das er besaß, eine Änderung in seinem natürlichen, verdorbenen Zustand hervorzubringen vermocht? Trägt das Bild, welches der inspirierte Apostel uns von ihm gibt, hellere Farben? Keineswegs; er sagt: „Haben wir einen Vorzug? Durchaus nicht; denn wir haben zuvor bewiesen, dass beide, Juden und Griechen, alle unter der Sünde sind, wie geschrieben steht: „Da ist nicht ein Gerechter, auch nicht einer; da ist nicht, der verständig sei; da ist nicht, der Gott suche. Sie sind alle abgewichen, sie sind allesamt untauglich geworden; da ist nicht, der Gutes tue, es ist auch nicht einer.“ „Ihr Schlund ist ein offenes Grab usw“ (Röm 3,9–19). Untersuchen wir das Gemälde in allen seinen Einzelheiten; es unterscheidet sich in nichts von dem Vorigen. Alle sind abgewichen, alle sind schuldig. Das ist die göttliche Wahrheit in Bezug auf einen jeden Menschen, ob Jude oder Heide, ob religiös oder ganz und gar ungläubig – alle erscheinen als schuldige Sünder, sobald sie in das überwältigende Licht der Gegenwart Gottes gebracht werden.
Da der Zustand des Menschen ein solcher ist, so ist es offenbar, dass das Gesetz ihm unmöglich eine wirkliche Hilfe bringen konnte; es kann über einen solch verdorbenen Zustand und über den, der sich in demselben befindet, nur ein gerechtes Urteil bringen. Das Gesetz kann die Sünde nicht rechtfertigen. Und doch ist alles, was von dem Menschen gesagt werden kann, wenn es sich um die Frage der Gerechtigkeit handelt, dies, dass er schuldig ist und unter Gericht steht. Für das Auge des Menschen mag es viele und große Unterschiede geben. Aber wir betrachten jetzt den Menschen vor Gott, und das Zeugnis des Wortes Gottes in diesem Punkt lautet: „Es ist kein Unterschied, denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes“; und: „darum aus Gesetzes Werken wird kein Fleisch vor Ihm gerechtfertigt werden, denn durch Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.“
Es handelt sich also nicht mehr um die Gerechtigkeit des Menschen, denn in den Augen Gottes, „vor Ihm“, hat er keine. Vielmehr ist es die Gerechtigkeit Gottes, die jetzt, ohne Gesetz, offenbart worden ist, „Gottes Gerechtigkeit aber durch Glauben an Jesus Christus.“ – „Sie werden aus freier Gabe gerechtfertigt“ – nicht durch Werke, sondern – „durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist.“ Nachdem sich also die Schuld des Menschen, ob Jude oder Heide, völlig erwiesen hat, ist die Gerechtigkeit jetzt einzig und allein von Gott. Gott hat Jesus dargestellt zu einem Gnadenstuhl durch den Glauben an sein Blut. Zwei Dinge sind es, die Gott getan hat: Er hat seinen geliebten Sohn dahingegeben, um unsere Sünden zu tragen – „welcher unserer Übertretungen wegen dahingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist“ – und Er hat uns, indem Wir geglaubt haben, gerechtfertigt. Und dies gibt der Seele vollkommenen Frieden mit Gott.
Der Leser wolle beachten, dass Abraham als Beweis für die beiden Seiten der Gerechtigkeit angeführt wird; seine Rechtfertigung aus Werken wird an dem passenden Orte durchaus nicht vergessen, wie wir hernach sehen werden. Im Römerbrief handelt es sich aber stets um die Rechtfertigung aus Glauben, und dementsprechend lesen wir: „Denn wenn Abraham aus Werken gerechtfertigt worden, so hat er Ruhm, aber nicht vor Gott. Denn was sagt die Schrift? Abraham aber glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet“ (Kap 4,2–3). So war es also der Glaube, der, getrennt von allen Werken, ihm zur Gerechtigkeit gerechnet wurde. Dies wird uns noch klarer werden, wenn wir uns zum 1. Buch Mose wenden und die betreffende Stelle aufmerksam lesen. Im 4. Verse des 15. Kapitels heißt es: „Und siehe, das Wort Jehovas geschah zu ihm und sprach: Nicht dieser (Ismael) wird dich beerben, sondern der ans deinem Leib kommen wird, der wird dich beerben. ... Und er glaubte Jehova; und Er rechnete es ihm zur Gerechtigkeit.“ Er sah nicht an seinen eignen, schon erstorbenen Leib, noch den erstorbenen Mutterleib der Sara, sondern glaubte – wider Hoffnung auf Hoffnung – dem einfachen und klaren Ausspruch Gottes. Und dieser Glaube, hier getrennt von allen Werken, wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet. Genauso ist es mit dem Gläubigen. Solange er sich selbst betrachtet, kann er keinen Frieden haben, denn da ist nichts in seinem Kündigen Ich, worauf der Glaube ruhen könnte. „Dem aber, der nicht wirkt, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet“ (V 5). Nachher führt der Apostel die Worte Davids an, mit welchen er die Glückseligkeit eines Menschen beschreibt, dem Gott Gerechtigkeit ohne Werke zurechnet: „Glückselig, deren Gesetzlosigkeiten vergeben und deren Sünden bedeckt sind! Glückselig der Mann, dem der Herr die Sünde gar nicht zurechnet!“
So wunderbar dies auch erscheinen mag, so kann es doch nicht anders sein, denn Gott selbst verpfändet sein Wort dafür. Infolge des Versöhnungstodes Christi nicht (infolge unserer Werke) kann Gott jetzt seine Gerechtigkeit darin beweisen, dass Er unsere Sünden vergibt, und indem zugleich die Sünde, die Wurzel und Quelle von allem Bösen, in dem Opfer Christi gerichtet worden ist, ist Gott gerecht, wenn Er die Sünde uns, den Glaubenden, nicht mehr zurechnet. Nachdem er sie einmal auf Jesus gelegt hat, würde Er nicht gerecht sein, wenn Er sie dem Glaubenden noch zurechnete. Welch eine gesegnete Wahrheit ist das! Unsere Sünden sind vergeben, und die Sünde wird uns nicht mehr zugerechnet. Vielmehr wird uns unser Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet. Denn „es ist nicht allein Abrahams wegen geschrieben, dass es ihm zugerechnet worden, sondern auch unsertwegen, denen es zugerechnet werden soll, die wir an den glauben, der Jesus, unseren Herrn, aus den Toten auferweckt hat.“ Jedoch besteht zwischen Abraham und uns der Unterschied, dass er der Verheißung glaubte, während uns die vollendete Tatsache als Gegenstand des Glaubens vorgestellt wird. Das Erlösungswerk, der Tod Christi, ist eine vollendete Tatsache. Seine Auferstehung aus den Toten zu unserer Rechtfertigung und seine Erhöhung zur Rechten des Vaters, um dort unsere gegenwärtige Gerechtigkeit zu sein, sind vollendete Tatsachen. Aber alles ist von Gott, nichts von uns. Unsere Werke konnten und können hierzu nicht das Geringste beitragen. Wir sind aus seiner Gnade gerechtfertigt, aus Glauben, ohne Werke. Wir sind gerechtfertigt „vor Ihm.“ Infolge des vollendeten Werkes Christi ist Gott gerecht, wenn Er den rechtfertigt, der des Glaubens an Jesus ist.
Alles dieses hat die Liebe für uns bereitet, als wir noch Feinde und kraftlos waren; da starb Christus für uns. Und jetzt, an Gott glaubend, sind wir vor Ihm gerechtfertigt und haben Frieden mit Gott. Alles aber durch Jesus Christus. So sind alle Werke des Menschen völlig ausgeschlossen, sobald es sich um die Rechtfertigung „vor Ihm“, um Frieden mit Gott handelt. Käme diese Gerechtigkeit aus dem Gesetz oder aus Werken, so wäre Christus umsonst gestorben. Wer sich zum Gesetz oder zu den Werken wendet, um Gerechtigkeit zu erlangen, für den ist Christus ohne Nutzen (vgl. Gal 2,21; 5,1–4). Diese Wahrheiten werden in den ersten 8 Kapiteln des Römerbriefes und in dem Brief an die Galater so klar und deutlich wie möglich entwickelt.
Ebenso klar aber stellt uns Jakobus in seinem Brief die höchst wichtige Wahrheit von der Gerechtigkeit aus Werken vor Augen, während die Gerechtigkeit Gottes durch das mittelst des Blutes Jesu Christi vollbrachten Erlösungswerkes keinen Platz in seinen Unterweisungen findet. Der Geist Gottes behandelt in dem Brief des Jakobus einen ganz anderen Gegenstand – das praktische Leben des Christen ist das Thema dieses Briefes. Es handelt sich darin weder um die Rechtfertigung vor Gott, noch um den Frieden mit Gott, obwohl die unumschränkte göttliche Gnade völlig anerkannt wird, sondern vielmehr um die Rechtfertigung aus Werken vor den Augen des Menschen. „Zeige mir deinen Glauben ohne Werke, und ich werde dir meinen Glauben zeigen aus meinen Werken. ... Ist nicht Abraham, unser Vater, durch Werke gerechtfertigt worden, da er Isaak, seinen Sohn, auf dem Altar opferte? Du siehst, dass der Glaube mitwirkte zu seinen Werken. ... So seht ihr, dass ein Mensch aus Werken gerechtfertigt wird, und nicht aus Glauben allem.“ Die Worte „zeigen“ und „sehen“ kennzeichnen zur Genüge den Charakter der Belehrung des Jakobus. So wie es sich also im Römerbrief um die Rechtfertigung vor Gott handelt und der Mensch dort keine Gerechtigkeit, sondern nur die traurigsten Sünden aufzuweisen hat und infolge dessen die Gerechtigkeit einzig und allein von Gott kommt und der Mensch durch den Glauben an Jesus, ohne Gesetzeswerke, gerechtfertigt wird – so stehen im Brief des Jakobus die Früchte im Vordergründe, welche durch den lebendigen Glauben an Christus vor den Augen der Menschen hervorgebracht werden; und wenn der Glaube diese Früchte des Gehorsams gegen Gott und der Unterwerfung des eignen Willens nicht hervorbringt, so ist es kein wahrer Glaube, sondern nur ein Fürwahrhalten des Wortes Gottes – ein Glaube, wie ihn die Teufel haben. Es handelt sich hier also einfach um den Beweis des Vorhandenseins des wahren Glaubens durch die Werke, und das nicht vor Gott, sondern vor den Menschen.
Zur Erläuterung des Gesagten möchte ich ein Bild anführen. Nehmen wir an, wir gingen im Frühjahr über ein Ackerstück. Der Eigentümer desselben sagt uns: „Dies ist ein Gerstenstück.“ – „Ein Gerstenstück?“ fragen wir; „aber wir sehen ja nicht einen einzigen Halm.“ Der Landmann kennt die Qualität des gesäten Samens; wir kennen sie nicht. Es mag alles toter, wertloser Staub sein, oder jedes Korn mag den Keim des Lebens in sich tragen. Wenn wir nun den Landmann aufforderten: „Beweise uns, dass das Feld ein Gerstenstück ist“, was würde er antworten? Er würde sagen: „Kommt in einiger Zeit wieder, und ihr werdet sehen, dass ich die Wahrheit gesprochen habe.“ Wir kommen einige Monate später zurück. Gott hat dem Land inzwischen seinen Regen gegeben und es erwärmt mit den Strahlen seiner Sonne. Jetzt sehen wir, dass der Landmann uns nicht belogen hat. Das ganze Feld ist bedeckt mit goldenen Ähren, die der Ernte entgegenreifen. Der Ackerbauer kannte die Güte seines Samens, bevor er aufging, wir konnten uns erst von derselben überzeugen, nachdem er Frucht gebracht hatte. Gerade so ist es mit dem Glauben. Gott braucht nicht die Werke zu sehen, um den wahren Glauben zu erkennen, Er selbst hat ihn gewirkt. Wir aber müssen sehen, um urteilen zu können. Und beachten wir wohl, dass der Landmann nie so töricht sein wird, eine Ernte zu erwarten, wenn er nicht vorher gesät hat. Nur in geistlichen Dingen ist der Mensch so blind, dass er eine Frucht erwartet, bevor die Aussaat geschehen ist.
So bezieht sich auch der Geist Gottes im Römerbrief und in dem Brief des Jakobus in dieser doppelten Weise auf Abraham. Paulus redet von der Rechtfertigung Abrahams in den Augen Gottes und richtet deshalb unsere Aufmerksamkeit auf 1. Mose 15. Dort glaubte Abraham dem einfachen Worte Gottes, und sein Glaube ward ihm zur Gerechtigkeit gerechnet. Gott sprach, und Abraham glaubte. Wir hören kein Wort von Werken. Aber der wahre Glaube ist eine mächtige Kraft in der Seele. Jahre gingen dahin. Ismael war schon vierzehn Jahre alt, als Isaak geboren wurde. Der Glaube Abrahams erprobte sich und zeigte endlich seine volle Frucht in der Opferung des Sohnes der Verheißung. „Du siehst, dass der Glaube mitwirkte zu seinen Werken, und dass der Glaube durch die Werke vollendet worden ist.“ Ohne Glauben waren die Taten Abrahams und Rahabs keine guten Werke gewesen; aber vor den Augen der Menschen hätte nichts die Macht des in ihnen wirkenden Glaubens deutlicher beweisen können.
Es gibt in der Tat ebenso wenig einen Widerspruch zwischen der Rechtfertigung vor Gott ans Glauben, ohne Werke, und der Rechtfertigung vor den Menschen durch die Werke des Glaubens, als ein Widerspruch bestehen würde zwischen der Beschreibung eines Feldes, wenn soeben erst der Same auf dasselbe gesät worden ist, und der Beschreibung desselben Feldes, wenn der Same aufgegangen ist und die vollen Ähren im Abendwind hin– und herwogen. „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“ Der inspirierte Brief des Jakobus ist daher für jedes Kind Gottes, das nicht nur ein Hörer, sondern auch ein Täter des Wortes sein will, von hervorragender Wichtigkeit. Ja, wir sind überzeugt, dass sie für die heutige Zeit in besonderem Maß notwendig ist. Sie wurde an die zwölf Stämme in der Zerstreuung gerichtet. Große Scharen bekannten, Christen zu sein, obwohl sie noch der Synagoge anhingen. Bei vielen war es, wie heutzutage, ein totes, leeres Bekenntnis des Glaubens – die Lampe ohne Öl. Und daher war es so überaus wichtig, auf die Notwendigkeit eines praktischen christlichen Wandels zu dringen.