Botschafter des Heils in Christo 1860

Nur Jesus und Seine Liebe

Geliebter Bruder in dem Herrn!

Ihr lieber Brief, den ich vor längerer Zeit erhielt, so wie auch das, was Sie mir von Ihrer Seele mitteilten, hat mich recht erfreut. Ich hoffe, dass Sie auch jetzt noch sagen können, dass der geliebte Herr in allen Sachen für Sie köstlich sei. Seit langer Zeit habe ich Ihm gedient und vielen Mangel in meinem Dienst gesehen. Ich muss bekennen, dass nichts anderes der Mühe wert ist, als Christus selbst. Oft habe ich erfahren, wie schwach mein Glaube ist, aber der Gegenstand meines Glaubens hat vollkommenen wert. Seine Liebe ist unendlich köstlich und ist eine Quelle von Freude und Frieden, eine Quelle, die nie versiegen, und die uns in Ewigkeit sättigen wird. Ja, lieber Bruder, ich werde immer glücklicher in Ihm. Immer mehr erfüllt der köstliche Gedanke, dass ich Ihn sehen werde, wie Er ist, mein Herz mit Freude. Ja, es ist meine tägliche Freude. Alles andere vergeht und fällt dahin. Gott sei Dank! „Wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit“ (1. Joh 2,17), sagt das Wort. Selbst für die gegenwärtige Zeit ist die Liebe Jesu köstlicher und besser als alles. Sie gibt vollkommene Freude und reichen Segen. Wir leben in Frieden und in Gemeinschaft mit Gott und haben das Pfand und den Vorgeschmack der ewigen Glückseligkeit. Doch dürfen wir nie vergessen, dass das Leben des neuen Menschen ein abhängiges Leben ist, abhängig von Christus. Der, welcher sein ist, bleibt in Ihm, und „Jeder, der in Ihm bleibt“, sagt der Apostel, „sündigt nicht“ (1. Joh 3,6). Das Werk des Ungesehenen hat seine Kraft in der Seele, und die Nichtigkeit und die Wertlosigkeit des Sichtbaren wird immer klarer und deutlicher erkannt. Ach! Die Seligkeit und das Leben ist jetzt und für immer in Jesus allein. Er ist das Leben, das Leben aus Gott. Also mit Gott bleiben wir in Gott, und Gott in uns. Und tiefe Freude können keine Umstände zerstören, noch sie schwächen oder verhindern. Wir haben wohl Trübsale, haben mancherlei Versuchungen auf der Reise durch diese arme Welt, aber nichts kann die Freude der Seele in Jesus unterbrechen, nichts uns von der Liebe Gottes, noch von dem Gott der Liebe trennen. Und das Bewusstsein seiner Liebe, so wie des kostbaren Wertes derselben, nimmt immer zu. Je näher wir der Ewigkeit kommen, desto mehr werden wir durch den Glauben nicht allein dies verstehen, sondern auch in Wahrheit verstehen, dass die Liebe Gottes und der Herr Jesus alles, und die Welt nichts ist. Und die Liebe für die verlornen Sünder wird stärker, aber unser Herz wird beengt, wenn wir an den Zustand der Welt denken.

Gott gebe Ihnen, geliebter Bruder, viel Gnade, um immer völliger in Gemeinschaft mit Ihm zu leben und Ihn in allem zu verherrlichen.

Es grüßt Ihr in Christo verbundener Bruder

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