Geistliche Gesänge

Des Vaters Gnade

Es kann, o Vater, nicht erfassen,
Die Seele, Deine Herrlichkeit;
Die Majestät, so groß, so göttlich,
Die Gnade, unaussprechlich reich.

Ja, Deine Gnad', die uns mit Christus,
Den Platz einst gibt, bei Dir im Licht,
Die alles Denken übersteiget.
Es fasst mein schwacher Geist sie nicht.

Wohl ist nicht unbekannt Dein Lieben
Uns, die wir hier im Pilgerland;
Nicht fremd der Klang uns Deiner Stimme,
Führt Christus uns doch an der Hand.

Er leitet unser Herz nach oben,
Enthüllt uns Deiner Liebe Schatz
Und folgend Seinen heil'gen Spuren,
Wird uns der schönste, liebste Platz.

Als Kinder Deiner reichen Liebe,
Als Söhne Deiner Herrlichkeit,
Ruft «Abba, Vater», unsre Seele,
Preist Dich in alle Ewigkeit.

In Deiner Nähe, heil'ger Vater,
Dess' Auge nimmermüde wacht,
Wird von den Scharen der Erlösten,
Der Liebe Frucht Dir dargebracht.

Wohl wallen wir jetzt noch hienieden,
In diesem fremden, öden Land;
Doch trägt und schützet, nährt, uns alle,
O Vater, Deine Segenshand.

Bald wird das Auge Dich erblicken,
Im strahlendreinen Himmelslicht,
Die Seele Deinen Ruhm erhöhen,
Dich schauen, Herr, von Angesicht.

O wunderbare, sel'ge Wonne,
Dich dort zu sehn, der voller Gnad',
Für uns verlor'ne, arme Sünder,
Den eig'nen Sohn geopfert hat.

Anbetend, Vater, Dir zu dienen,
Dem, der uns so geliebet hat;
Ist unsrer Seele Wunsch und Hoffen,
Schon hier auf unserm Pilgerpfad.

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