Botschafter des Heils in Christo 1870

Einige Gedanken über 1. Johannes 3,1-7

Es gibt hier drei Dinge: 1. Der Mensch und seine Verantwortlichkeit, 2. die Beziehung des Kindes Gottes, und 3. der Wandel, der daraus hervorgeht.

Es ist nötig, dass der Mensch weiß, was er ist und was er getan hat.

Das, was Gott jetzt in Liebe tut, ist die Wirkung der Gnade. Der Mensch kann nicht zu Gott kommen; Gott kommt zum Menschen. Wenn Gott uns gerettet hat, so handelt es sich nicht darum, zu unserem Gericht zu kommen. Wenn wir das, was mir sind, mit dem, was Gott für uns getan hat, vermischen, so entsteht daraus kein Heil. Wenn man erkannt hat, dass man nichts Gutes in sich hat, so ergibt man sich ganz der Gnade.

Wenn es sich um unsere Taten handelt, so hat Christus unsere Sünden an seinem Leid auf dem Holz getragen. Was unsere Natur betrifft, wir sind mit Christus gestorben. Ich bin gestorben, ich habe das Recht zu meinem Fleisch zu sagen: ich kenne dich nicht mehr, ich bin dir nichts mehr schuldig. Christus hat mich verstehen lassen, wie Er mich ganz für sich erworben hat.

Es war der Ratschluss Gottes, uns Jesu ähnlich zu machen! Wir sind Kinder Gottes in dem zweiten Adam. Durch den Glauben bin ich nicht mehr ein Kind Adams, sondern Gottes. Christus sagt: Ich gehe zu meinem Vater und zu eurem Vater; ihr seid bei mir und wie ich vor Gott, nämlich wie ich als Mensch.

Wir haben den Geist. Wir müssen das Bewusstsein haben, dass Christus in uns ist und dass wir in ihm sind.

Ferner gibt es noch eine zweite Sache. Er wird erscheinen und wir werden Ihm ähnlich sein, Aber wir sind uns unserer Stellung durch den Heiligen Geist bewusst. Es ist nicht nur was wir sein werden, sondern auch was wir sind.

In Bezug darauf, was wir sind, lesen wir: „Jeder der diese Hoffnung auf Ihn hat, reinigt sich.“ Wir haben als Kinder Gottes eine neue Verantwortlichkeit. Jede Verantwortlichkeit rührt von der Stellung oder der Beziehung her, die man hat; man muss in einer bestimmten Beziehung stehen, um eine Verpflichtung zu haben. Ich bin ein Kind Gottes; mein Gang muss deshalb der eines Kindes sein, dass ist das Maß meiner Verantwortlichkeit. Christus ist das Muster eines Menschen, der ein Kind Gottes ist. Wenn wir in Christus sind, und Christus in uns ist, dann müssen wir dies auch beweisen und Christus in unserem ganzen Leben zeigen.

Wir haben jetzt das Bewusstsein unserer Beziehung, den Besitz davon werden wir haben! Wir werden Christus ähnlich sein; wir sollten deshalb auch jetzt Ihm so viel wie möglich gleichen. Wenn ich mit Christus gestorben bin, so ist dadurch jede Verbindung mit der Welt abgeschnitten; was soll ich in dieser Welt machen, wenn ich gestorben bin?

So lasst uns denn diese köstlichen Worte wohl zu Herzen nehmen: „Seht welch eine Liebe hat uns der Vater gegeben, dass wir sollen Gottes Kinder heißen! Deswegen erkennt uns die Welt nicht, weil sie Ihn nicht erkannt hat. Geliebte, jetzt sind wir Gottes Kinder, und es ist noch nicht offenbart worden, was wir sein werden; wir wissen aber, dass wenn Er offenbart ist, wir Ihm gleich sein werden, denn wir werden Ihn sehen wie Er ist. Und jeder der diese Hoffnung auf Ihn hat, der reinigt sich selbst, gleich wie Er rein ist.“

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