Betrachtung über den Propheten Hesekiel
Kapitel 14
Dieses Kapitel lehrt uns, dass Gott in den Personen derer, durch die Er sein Wort bekanntmacht, kein Medium ist, wie die heidnischen Völker sie kannten, kein Orakel von Delphi. Er ist vielmehr derjenige, den die Apostel in ihrem Gebet in Apostelgeschichte 1,24 den „Herzenskenner aller“ nennen. Das ist der große Unterschied zu all jenen, die sich außerhalb Gottes damit rühmten, befragt werden zu können.
Leider hat dieser Begriff aus dem Heidentum, vor allem als die Kraft des Zeugnisses der Versammlung in seiner ersten Frische nachließ, auch in der Christenheit Einzug gehalten. Man naht Gott durch Amtsträger, so wie die Völker des Altertums und auch heute noch die primitiven Völker, die nicht mit dem Christentum in Berührung gekommen sind, der Gottheit durch ihre Priester nahten. Es bedarf keiner Reinigung der Hände und noch weniger einer Reinigung der Herzen, um sich Gott zu nahen (Jak 4,8), wenn nur das Medium, die Person, die zwischen Gott und dem Betreffenden steht, den Kontakt herstellen kann.
Bevor ich weiter darauf eingehe, wie Gott diese Dinge sieht, möchte ich zum richtigen Verständnis hinzufügen, dass es ohne eine Klasse von geistlichen Dienern noch gefährlicher ist, Gott in einem solchen Herzenszustand, wie er hier beschrieben wird, zu befragen, als durch solche Personen. Weniger gefährlich und für das Gewissen belastend ist ein Gebetsgottesdienst, der von einer Person geleitet wird, als eine Gebetsversammlung, die unter Gläubigen abgehalten wird, die das gemeinsame Priestertum der Gläubigen kennen und anerkennen, und die Gott mit den Worten des Liedes nahen: „Wir nahen nun gemeinsam, vor deinen Thron, o Vater“, während die Herzen in dem Zustand sind, wie er hier in diesem Kapitel beschrieben wird.
Die Art und Weise, wie diese Ältesten Israels (nicht zu verwechseln mit den Ältesten in Juda, die in Kapitel 8,1 vor ihm sitzen) sich Hesekiel nähern, scheint auf eine demütige Gesinnung hinzuweisen. Sie kommen und setzen sich vor ihm nieder. Die Art und Weise, wie wir uns dem Herrn nähern, ist jedoch insgesamt kein Beweis für einen guten geistlichen Zustand. Hier erfährt Hesekiel unmittelbar, wie Gott den Zustand ihres Herzens sieht. Aber denken wir daran, dass er als ein Vorbild von dem Herrn Jesus durch die Mitteilung Gottes zu dem gemacht werden muss, was Er wirklich ist. Wir lesen an vielen Stellen in den Evangelien von unserem Erlöser, dass Er die Gedanken und Überlegungen der Herzen der Menschen kennt und offenbart. Und gerade das ist ein Beweis für seine Göttlichkeit und dafür, dass er eins mit dem Vater ist.
Von diesen Ältesten heißt es: „diese Männer haben ihre Götzen in ihrem Herzen aufkommen lassen und den Anstoß zu ihrer Ungerechtigkeit vor ihr Angesicht gestellt“ (V. 3). Es wird nicht gesagt, wer diese schmutzigen Götzen waren, genauso wenig, was der Anstoß zu ihrer Ungerechtigkeit war. Ich neige dazu, den Anstoß ihrer Ungerechtigkeit darin zu sehen, dass sie darauf beharrten, dass Gott Jerusalem nicht preisgeben würde. Doch was diese schmutzigen Götter und der Anstoß für uns sein können, wissen wir alle nur zu gut.
Gott weiß jedoch in seiner Allwissenheit und Majestät, wie Er mit dem Menschen umzugehen hat. Er weiß, wie Er ihn bei seinem eigenen Herzen fassen kann. Kein Mensch auf der Erde kann das tun. Er kann seinen Mitmenschen „würgen“, wie der böse Knecht in Matthäus 18, doch Gott allein kann jemanden „beim Herzen fassen“, und Er tut es: Er antwortet entsprechend der Menge seiner Götzen. Das ist auch für Gläubige ein sehr ernster Gedanke. Er antwortet, wenn das Herz sich Ihm nicht öffnet, nicht entsprechend seinen wunderbaren Gedanken, von denen wir singen, dass sie von Menschen nicht zu fassen sind, sondern nach der Menge unserer Götzen.
In Vers 9 nun lesen wir: „Wenn aber der Prophet sich bereden lässt und ein Wort redet, so habe ich, der Herr, diesen Propheten beredet“. Das kann auf zweierlei Weise geschehen. Erstens kann ein Prophet, der kein Leben aus Gott hat, zu einem Lügenwort überredet werden, indem Gott mit Hilfe eines Dämons, der als Lügengeist in dem einen oder anderen Propheten wirkt. So kann er dazu gebracht werden, eine Lüge zu reden, um jemanden, der sich in einem Herzenszustand befindet, wie er in den vorherigen Versen beschrieben wurde, ins Verderben zu stürzen. Dies wird deutlich in 1. Könige 22 beschrieben, in der Geschichte Ahabs und Josaphats, die nach Ramot in Gilead hinaufziehen wollten. Wenn Gott sieht, dass das Herz des Menschen, der den einen oder anderen schmutzigen Götzen aufgestellt hat und dieser ihn entsprechend seiner eigenen bösen Herzenswünsche befragen will, dann kann Gott satanische Stimmen benutzen, um ihn zu ermutigen, diesen Weg des Eigenwillens zu gehen und so ins Verderben stürzen.
So kann es aber auch sein, dass jemand, der fern von Gott ist und trotzdem inmitten seiner Kinder einen öffentlichen Dienst in seinem Namen tut, trotzdem von Ihm ergriffen werden und ganz gegen seine natürlichen Neigungen als Prophet ohne göttliche Gemeinschaft veranlasst werden, ein Wort von Ihm zu verkünden, ein Wort des Segens, bei dem er völlig außen vor ist und sein wird. Ja, wenn dann dieses Wort kommt, ist es im Blick auf die göttliche Gerechtigkeit notwendig, dass der, der das Wort bringt durch ein Gericht hier auf der Erde betroffen ist oder sein wird, das seinem ewigen Gericht vorausgeht.
Wir sehen das sehr deutlich in der Begebenheiten des Bileam und des Kajaphas. Wir lesen von Kajaphas: „Dies sagte er aber nicht von sich selbst aus, sondern da er jenes Jahr Hoherpriester war, weissagte er, dass Jesus für die Nation sterben sollte; und nicht für die Nation allein, sondern damit er auch die zerstreuten Kinder Gottes in einsversammelte“ (Joh 11,51.52). Es sagte das nicht aufgrund der inneren Gemeinschaft mit Gott und der damit verbundene Einführung in seine Gedanken, sondern aufgrund der Tatsache, dass er jenes Jahr Hoherpriester war und sogar vom römischen Prokurator, dem Vorgänger des Pontius Pilatus, ernannt wurde. Gott wirkte in seiner Vorsehung gegenüber seinem Volk und veranlasste ihn, segnend über Israel und die Völker zu weissagen, an denen er, wie auch Bileam, keinen Anteil haben würde und die er, wie Bileam es ausdrückt, „nicht nahe“, sondern vom „Ort der Qual“ (Lk 16,28) aus sehen würde. Deshalb sagt Gott hier: „und ich werde meine Hand gegen ihn ausstrecken und ihn aus der Mitte meines Volkes Israel vertilgen“ (Hes 14,9). Der letzte Satz weist auf die endgültige, nicht zu bereuenden „Gnadengaben und die Berufung Gottes“ hin (Röm 11,29). Ähnlich verhält es sich mit Vers 11: „damit das Haus Israel nicht mehr von mir abirrt und sie sich nicht mehr durch alle ihre Übertretungen verunreinigen. Und sie werden mein Volk, und ich werde ihr Gott sein, spricht der Herr, Herr.“
In dem nun folgenden Abschnitt unseres Kapitels ab Vers 12 fällt uns auf, dass der Herr in allgemeinen Worten spricht: „wenn ein Volk gegen mich sündigt“. Im Charakter dieses Buches und vor allem im Zusammenhang mit der Stellung Hesekiels als Menschensohn, spricht der Herr über Gerichte, die ein Land treffen können, beginnend mit einer Hungersnot und dann ansteigend zu immer schwereren Strafen, die schließlich in der Pest, dem schwarzen Tod, enden. Der erste Gedanke in dem Ausdruck „ein Land“ ist sicherlich Israel, das Land der Verheißung, aber die allgemeine Ausdrucksweise, in dem die Gedanken mitgeteilt werden, lässt uns die Wege Gottes in einem größeren Zusammenhang vermuten. Die hier erwähnten Plagen erinnern uns an die letzten drei der vier Pferde, die in Offenbarung 6 erwähnt werden. Das mag seine Ursache darin haben, dass die „wilden Tiere“ ein Bild der Weltmächte sind, die über das Volk Israel herrschen würden, und da wir uns in Offenbarung 6 im Bereich der Weltmächte befinden, insbesondere dem des Römischen Reiches, ist es logisch, dass diese Plage dort nicht erwähnt wird. In allen Dingen der Heiligen Schrift, sogar in den kleinsten Einzelheiten, sehen wir die Hand des göttlichen Schreibers.
Wir finden hier eine merkwürdige Formulierung: „und ich meine Hand gegen es ausstrecke und ihm den Stab des Brotes zerbreche“. Es würde zu weit führen, nun die verschiedenen Stellen in der Schrift aufzuführen, wo dieser Ausdruck „Stab“ als Symbol vorkommt, sei es für Herrschaft, Schutz und sichere Führung, sei es im Zusammenhang mit der Ausübung des Gerichts, aber wir können feststellen, dass wir immer mit der Person des Herrn Jesus in Berührung gebracht werden, wenn der Stab erwähnt wird. Der Stab des Brotes ist ein geheimnisvoller Ausdruck, der zu uns von Christus als dem Brot für sein Volk und von dem spricht, in dessen Hand die Nahrung seines Volkes gelegt ist. Wenn Gott in seinem Gericht diesen Stab des Brotes zerbricht, wird der Herr Jesus, das „Brot des Lebens“ in Form von Speise und Nahrung, dem Volk entzogen. Das ist der Anfang der Gerichte. Das ist auch der Beginn der Gerichte in dieser Zeit der Versammlung Gottes auf der Erde. Vielleicht haben wir noch eine Menge von Bibelstudienliteratur, noch eine regelmäßige Aufeinanderfolge von Vorträgen in den Versammlungen der Gläubigen, an denen es nichts zu kritisieren gibt, aber wir haben kein enge Beziehung zu Christus mehr, von dem wir singen „Vater, Dank für diese Quelle: Lebensmanna, Himmelsgab“ (Lied 140, Geistliche Lieder).
Nun folgt diese von Gott selbst aufgestellte Vermutung, die unsere volle Aufmerksamkeit verdient, nämlich dass drei Männer, die in der Geschichte des Alten Testaments gut bekannt sind, in einem solchen Land sein würden, das sich gegen den Herrn versündigt. Erstens heißt es nicht Noah, Daniel oder Hiob, sondern Noah, Daniel und Hiob. Gott sieht sie also nicht einzeln, sondern zusammen, und dann sagt Er: Die Vorzüge dieser herausragenden Persönlichkeiten aus der frühen des Zeit Alten Testaments zusammen würden ein solches Land nicht erretten können.
Es lohnt sich also, anhand dessen, was Gottes Wort uns darüber sagt, zu sehen, welche Gedanken Gott über diese drei Menschen hatte. Und dann gibt uns dieses Wort Gottes ein hervorragendes Licht auf diese Frage. Nebenbei sei bemerkt, dass wir die modernen Vorstellungen, wonach dies nicht der vom Wort Gottes beabsichtigte Daniel ist, leicht als von Menschen stammend abtun können. Die Gelehrten, die dies vorschlagen, akzeptieren unwidersprochen, dass das Lob bekannter Gelehrter der Renaissancezeit in Europa weithin verkündet wurde, lange bevor sie das Alter erreichten, das Daniel hier hat (27–30 Jahre), dass Hugo de Groot das „Licht der Welt“ genannt wurde, lange bevor er 30 war. Aber bei Daniel, dem Zeitgenossen Hesekiels, ist das nicht akzeptabel.
Nun, Noah finden wir in 1. Mose 6,9 wie folgt beschrieben: „Noah war ein gerechter, vollkommener Mann unter seinen Zeitgenossen; Noah wandelte mit Gott“. Er vereinigt in sich die Charakterzüge Abels und Henochs, zwei seiner bedeutenden Vorfahren. Er war nicht nur ein gerechter Mann, ein Vorbild dessen, von dem die Frau des Pilatus ihrem Mann sagen ließ: „Habe du nichts zu schaffen mit jedem Gerechten“ (Mt 27,19). Er war auch ein vollkommener undaufrechter Mensch unter seinen Zeitgenossen. Er repräsentierte vor Gott zu seiner Zeit jene Vollkommenheit, die seine heilige Forderung an seine Kinder in jeder Haushaltung war (siehe 1. Mo 17,1; 5. Mo 18,13, Mt 5,48). Es ist diese Vollkommenheit, diese Unbestechlichkeit, die wir vollkommen bei Ihm finden, von dem es in Psalm 18,24 heißt: „Und ich war vollkommen vor ihm“.
Denselben Ausdruck gebraucht der Heilige Geist in Bezug auf Hiob: „und dieser Mann war vollkommen und rechtschaffen und gottesfürchtig und das Bösen meidend“ (Hiob 1,1). Er war nicht nur „vollkommen“, er fürchtete Gott und hielt sich vom Bösen fern, womit er jenen schönen moralischen Charakterzug zeigte, den wir bei Joseph finden, einem der hervorragendsten Vorbilder unseres Erlösers.
Beachte, dass es sich bei den beiden genannten Personen um ein zweifaches Zeugnis handelt. Was der Heilige Geist von Noah bezeugt, wird von dem Herrn in 1. Mose 7,1 wiederholt: „dich habe ich als gerecht vor mir befinden in diesem Geschlecht“. Was der Heilige Geist über Hiob sagt, wiederholt Gott gegenüber Satan: „seinesgleichen ist kein Mann auf der Erde, vollkommen und rechtschaffen, gottesfürchtig und das Böse meidend“ (Hiob 1,8).
Doch dann kommen wir zu dem herausragendsten der drei, der deshalb bezeichnenderweise in der Mitte steht: Daniel. Er repräsentiert eine Haushaltung, in der die Wege Gottes mit der Erde in einem viel größeren Ausmaß der Entfaltung gekommen sind als in den Tagen Noahs oder Hiobs. Doch in diesem Zusammenhang kann der Heilige Geist auch ein viel herrlicheres Zeugnis von ihm geben als von den beiden erstgenannten.
Von ihm lesen wir kein Zeugnis über seine Offenbarung unter seinen Zeitgenossen, sondern dieses eine Wort in den Tagen des Gefangenschaft und der damit verbundenen Demütigung: „ein Vielgeliebter“. Warum übertraf dieser Daniel die beiden anderen an Schönheit vor Gott, so dass das Zeugnis der Liebe des Himmels zu ihm über ihn ausgesprochen wird? Weil er seinen Platz bei den Gezüchtigten einnahm, bei denen, die Buße taten und an den Strömen Babels saßen und weinten, wenn sie sich an Zion erinnerten (Ps 137,1). So hat Daniel gebetet: „Und ich betete zu dem Herrn, meinem Gott, und ich bekannte und sprach: ... Dein, o Herr, ist die Gerechtigkeit, unser aber die Beschämung des Angesichts, wie es an diesem Tag ist“ (Dan 9,4.7). Dies sagt der Mann, von dem wir in der Schrift keine Sünde finden, der Mann, der in seinem Herzen beschlossen hat, dass er sich nicht mit der Tafelkost des Königs noch mit dem Wein, den er trank, verunreinigen wollte. Noah oder Hiob sind nie in diese Tiefe hinabgestiegen und haben sich daher auch nie moralisch auf die Höhe erhoben, auf der Daniel vor Gott stand. So rein war dieser Charakterzug vor Gott, der im Vorbild von seinem geliebten Sohn sprach, der das in Vollkommenheit tun würde, so dass der Himmel über Ihm dasselbe Wort aussprechen konnte, das in weit größerem Maß am Jordan erklungen ist, als der Heiland sich durch die Taufe mit denen verband, die Buße taten: „mein geliebter Sohn“.
Auch hier haben wir ein zweifaches Zeugnis, ja ich möchte fast sagen, ein dreifaches Zeugnis: einmal durch den Engel Gabriel in Daniel 9,23, zweimal durch den in Leinen gekleideten Mann in Daniel 10,11.19.
Die ganze Vortrefflichkeit dieser drei Männer reicht, wenn Gott mit seinen Gerichten kommt, nur in Bezug auf seine Regierungswege hier auf der Erde (nicht in Bezug auf ihr ewiges Heil), ihre eigenen Seelen durch ihre Gerechtigkeit zu erretten. Bei den nächsten drei Gerichten wird noch hinzugefügt, „sie würden weder Söhne noch Töchter erretten können“, und in den Versen 16 und 18 „sie allein würden errettet werden“. Und dann treten diese großen Männer zurück, wie Mose und Elia auf dem Berg der Erhöhung, als Petrus darum bittet, drei Zelte bauen zu dürfen, um die Herrlichkeit, die sie umgibt, festzuhalten“.. Dann bleibt allein Er übrig, der mich von dem ewigen Verderben errettet hat, der mich im Blick auf alle Sünden, die ich vorher, aber noch viel mehr nach meiner Bekehrung getan habe, würdig gemacht hat. Er, der alle jene Eigenschaften in sich vereinigt hat, von denen wir soeben gesprochen haben, von denen die drei genannten Personen nur Wolken in der Schar der Zeugen sind, verglichen mit dem Licht der Sonne, das Er ist.
Wenn Gott, der Vater, Ihn sieht, dann verstummt das Wort – mit Ehrfrucht gesagt – in seinem Mund, „sie würden weder Söhne noch Töchter erretten“. Dann ist es nicht Gnade, sondern Angemessenheit, dass Er Ihn durch Leiden gehen lässt, um ihn vollkommen zu machen, viele Söhne zur Herrlichkeit zu bringen (Heb 2,10). Dann gibt es dort kein „sie allein würden gerettet werden“. Wenn es bei unserem Heiland so gewesen wäre, würde es in der Bibel in Psalm 40,4 nicht heißen: „Und in meinen Mund hat er ein neues Lied gelegt, einen Lobgesang unserem Gott“, sondern: einen Lobgesang meinen Gott. Dann folgt in Epheser 1,19.20: „nach der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke, in der er gewirkt hat in dem Christus, indem er ihn aus den Toten auferweckte“, und in Kapitel 2,1 würde kein „und euch“ folgen.
Am Ende dieses Kapitels sehen wir diese Söhne und Töchter (V. 22), dort wird Hesekiel die Frucht des Werkes des wahren „Sohnes des Menschen“ vorgestellt. Sie gehen zu ihm hinaus, nachdem das Gericht über Jerusalem vollzogen ist, und als er ihr Handeln und ihren Wandel sieht, wird Er, der wahre Isaak, der „getröstet“ wurde, wie wir in 1. Mose 24,67 lesen, durch das getröstet, was der Herr über Jerusalem gebracht hat. Er erkennt darin das Werk seines Geistes, und in dieser Anerkennung des Werkes des Geistes ist er getröstet über die Gerichte eines gerechten Gottes, der den Boden bereiten muss, auf dem das Werk des Geistes aufsprossen kann. Am Ende des bekannten Kapitel Johannes 17 sagt Er zu dem Vater: „Gerechter Vater! – Und die Welt hat dich nicht erkannt; ich aber habe dich erkannt, und diese haben erkannt, dass du mich gesandt hast“ (V. 25). Da haben wir das Böse, das Gott über Jerusalem kommen lassen wird, aber auch die Söhne und Töchter, die davor bewahrt werden: „Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast“ (Joh 17,6).