Was sagen uns die Psalmen?

Psalm 85

Psalm 85

Vers 1‑3

Wie der vorhergehende, führt uns auch dieser Psalm in Gedanken zu der zukünftigen Wiederherstellung Israels unter dem Szepter des Christus; diese Verse sind uns ein Beweis dafür. Unter der Führung des Heiligen Geistes legt der Psalmist dem Volke gewis­sermassen diese Worte in den Mund.

Dann sehen wir im 2. Vers eine andere wichtige Tat­sache: „Du hast vergeben die Ungerechtigkeit deines Volkes, alle ihre Sünde hast du zugedeckt.“ Bis da­hin konnte Gott die Sünden des Volkes nicht zu­decken, war doch der Opfertod des Christus noch nicht geschehen; denn „ohne Blutvergiessung ist keine Vergebung“ (Hebr. 9, 22).

Wir haben hier eine Seite des Werkes des Christus am Kreuze vor uns, an welche wir vielleicht zu wenig denken. Viele Gläubige betrachten dieses Werk mehr im engen Zusammenhang mit der Frage ihrer Errettung. Es ist aber notwendig, dass wir über unsern engen Horizont hinwegsehen und versuchen, uns Rechenschaft zu geben von der unendlich gros­sen Tragweite dessen, was auf Golgatha geschah. ja, auch die Aufrichtung des Tausendjährigen Reiches ist ein Ergebnis des Sühnungstodes des Herrn.

 

Vers 4‑13

Die Verse 4‑6 bilden eine Einschaltung in den pro­phetischen Gedanken des Psalmisten. Noch sind die Segnungen im Königreiche des Messias keine voll­zogene Tatsache und er denkt an das Gericht, das Gott der Sünden des Volkes wegen über dasselbe hat kommen lassen.

Wir wollen nun noch den 10. Vers etwas näher be­trachten. Das Kreuz steht hier vor uns; auf Golgatha sind sich Güte und Wahrheit begegnet, dort haben Gerechtigkeit und Friede sich geküsst. Wenn der Mensch nur mit der Wahrheit und der Gerechtigkeit Gottes zu tun gehabt hätte, so wäre für ihn keine Möglichkeit gewesen, vor Gott zu bestehen. Ander­seits hätte Gott uns Seine Güte und Liebe nicht zuwenden können, es sei denn auf Grund Seiner Ge­rechtigkeit. Er gab uns Seinen Sohn, den Er an un­serer Statt strafte. Da nun unser Stellvertreter für uns gerichtet worden ist, wird Gott uns nicht noch­mals richten. So dürfen wir in Seiner Liebe ruhen, indem wir Seiner Gerechtigkeit vertrauen, und somit den Frieden mit Ihm geniessen.

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