Botschafter des Heils in Christo 1854

Gedanken über 1. Samuel 1.2

Das, was von Elkana gesagt ist, welcher zwei Frauen hatte, scheint uns ein Vorbild von Christus und den beiden Haushaltungen (Israel und die Kirche) zu sein. Hanna würde die Juden, wieder angenommen, in Barmherzigkeit vorstellen; Peninna die Heiden, als bei Seite gestellt. Dies können wir in dem prophetischen Lobgesang, von Hanna unterscheiden.

Wir sehen hier das Verderben der Opferpriester, und das Urteil über das Haus Eli ausgesprochen. Der Opferpriester Aaron und seine Söhne waren ein Vorbild der Kirche.

Die Begebenheiten des jüdischen Volkes unter dem Propheten Samuel, Saul und David bis zur Erhöhung Salomos auf den Thron bilden die vorbereitenden Ereignisse ab, welche die Regierung des Messias einführen; d. h. sie stellen in Bildern die vornehmsten Tatsachen vor, welche stattfinden werden, bis Gott anfangen wird für dieses Volk zu handeln und bis Jesus sich auf den Thron Davids in Jerusalem setzen wird.

Das Wort Gottes, zu Eli geredet, ist das Zeugnis, welches Gott gegen tiefe Opferpriester vor Ausübung seines Gerichts ausspricht. Die Kirche, welche Erkenntnis von dem hat, was geschehen wird, muss auch Zeugnis geben, dass Gott das heidnische Christentum richten und verwerfen wird. Das Gericht Gottes wird über diejenigen ausgeführt, welche an dem in die Kirche eingeführten Verderben Teil haben (Jud 15).

Unter dem Hohepriestertum Elis und seiner Söhne fängt das Gericht an in der Ordnung dieser Dinge sich zu erfüllen. Als Hohepriester hatte Eli nicht die erforderliche Unterscheidungsgabe; in diesem Zustand ist das Ohr nicht mehr empfänglich für das, was man verbessern könnte; auch, was merkwürdig ist, ist das Zeichen, was an Eli vorgestellt, das Gericht selbst, welches Gott ausführen wird (Kap 2,34).

Das Urteil gegen das Haus Eli ist zur Zeit der Erhöhung Salomos auf dem Thron in Erfüllung gegangen (1. Kön 2,25.37). Das Hohepriestertum durch Salomo befestigt, ist nach dem Wort des Ewigen durch den Mann Gottes zu Eli ausgesprochen; ein sicherer Hohepriester … welcher für immer vor meinem Gesalbten stehen wird (V 35). Die Erfüllung dieses Vorbildes unter dem Königreich Salomos vorgestellt, wird stattfinden, wenn Christus zu Jerusalem auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzen wird; es ist das Hohepriestertum, welches in der Beschreibung der Ordnung des Tempels mitgeteilt ist (Hes 44,15).

Aaron und seine Söhne stellten das himmlische Hohepriestertum in dem Charakter und der Stellung, welche Jesus nach seiner Auferstehung eingenommen hat, vor; die Stellung der Kirche ist die von Christus als verherrlichter Mensch vor Gott dem Vater. Diese, welche als Stellvertreterin dessen angesehen, was verworfen ist, ist vor seinem Gesalbten. Es ist ein Hohepriestertum in einer anderen Stellung. Das erste ist himmlisch, welches in der Stiftshütte abgebildet war, Vorbilder der himmlischen Dinge (Heb 9,24). Das andere ist auf der Erde für den Tempel zu Jerusalem, in den Tagen, worin der Messias auf dem Thron Davids sitzen wird. Das Hohepriestertum wird nicht fallen, ebenso wenig als das wieder hergestellte jüdische Volk; weil Christus die Regierung in die Hand genommen haben wird. Was in die Hände des Menschen unter die Verantwortlichkeit gestellt ist, hat wohl in jeder Haushaltung fallen können; aber Gott hat, nach seiner Gnade, seine Auswahl erhalten. Ihm gebührt aller Ruhm.

Eine Unterweisung von der größten Wichtigkeit geht für uns, aus den Heiden, aus den Versen 27 und 28 des 2. Kapitels hervor. Bevor Gott das, was verdorben ist, richtet, erinnert Er immer wieder an die Natur seiner Berufung nach seiner Gnade, was die Segnungen, gelegt in die Hände der Menschen, welche die Gegenstände seiner Güte gewesen sind, betrifft. Gott sagt zu Eli: Habe ich mich nicht klar an dem Haus deines Vaters offenbart, als sie in Ägypten, im Haus Pharaos waren? usw. Das Haus Aarons war immer der Gegenstand einer ganz besonderen Gnade, inmitten der Geschlechter Israel gewesen. Aber sie hatten diese Gnade vergessen … Darum weil sie das Gedächtnis der Güte Gottes an ihnen nicht verwahrt hatten, waren sie in einen Zustand gänzlicher Verdorbenheit gefallen und also ist das Gericht das letzte Mittel, welches Gott anwendet, es sei zur Besserung, es sei um unwiderruflich abzubrechen.

Also ist es auch in Betreff der Kirche; sie hat auch die Güte Gottes nach Berufung seiner Gnade vergessen; aber diese Haushaltung wird unwiderruflich abgebrochen durch das endende Gericht Babylons (Apg 18). Es ist also von der größten Wichtigkeit für den Christen, die Gnade Gottes, was seine erste Berufung angeht, nicht zu vergessen. Erinnern wir uns, woraus uns Gott gezogen hat, auf dass wir die Anwendung dieser Drohung, welche Jesus den Laodizäern machte: Ich will euch aus meinem Mund speien! (Off 3,16) nicht auch zu erfahren nötig haben.

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