Botschafter des Heils in Christo 1853

Christus ist des Gesetzes Ende

Gewiss wird niemand zu früh und zu fest an den Herrn Jesus glauben. Es wäre sehr weise, mit dem fröhlichsten und zuversichtlichsten Vertrauen zu ihm sofort den Anfang zu machen. Es heißt: „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden“ (Apg 16,31). Was sollen aber die Umstände und Weitläufigkeiten bedeuten, die man macht, dieses Gebot in die Tat umzusetzen? Was denken wir ohne Jesus ausrichten zu können und wie viel meinen wir ohne ihn zu vermögen? Was anderes sind all die Bedenken und Zweifel, die du dir machst, als Gedankengespinste, hinter denen du deinen Unglauben zu verbergen suchst? Du gibst vor, du wollest glauben, wenn nur dieses und jenes nicht wäre. Ach, wenn es bloß daran liegt, dass du nicht glaubst, so lass dich doch dadurch nicht hindern, sondern fahre fort und besprich dich nicht weiter mit Fleisch und Blut. Lazarus mag schlafen oder tot sein oder schon vier Tage liegen. Wenn du nur glauben könntest, würdest du die Herrlichkeit Gottes sehen (Joh 11,40). Glaube nur, alles Übrige wird Jesus tun. Ob es das Verdorren eines Feigenbaumes oder die Versetzung eines Berges betrifft, das macht keinen Unterschied (vgl. Mt 21,21). So redet das Evangelium. – Gesetzlich aber ist es, wenn man denkt: Wärst du frömmer, wärst du demütiger, hättest du mehr Liebe, mehr Ernst, mehr Eifer und dergleichen, dann wolltest du glauben. Das hieße die Ordnung der Dinge umzukehren. Glaube! so wirst du dies alles und noch mehr werden.

Der Glaub ergreifet Jesus Christ,
Sein Kreuz, Verdienst und Sterben,
Dadurch die Sünd gebüßet ist;
Wir können's nicht erwerben.

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