Einführung in das Studium der Prophetie

A. Israel

KAPITEL 1 – Die Rückkehr Israels nach Palästina

1. Wir haben im ersten Teil dieser Betrachtung gesehen, dass Israel, weil es untreu gewesen ist und seinen Messias verworfen und gekreuzigt hat, aus seinem Lande vertrieben und unter die Nationen zerstreut wurde, nachdem Jerusalem und der Tempel vollständig zerstört worden waren. Dazu kam noch eine «Verstockung», die Gott als Züchtigung über das Volk kommen liess und die es nun daran hindert, seine Sünde anzuerkennen und Busse zu tun. Aber dieser Zustand wird nicht immer andauern und viele Stellen der Schrift kündigen die Wiederherstellung und die Bekehrung Israels an. «Denn ich will nicht, Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt sei, auf dass ihr nicht euch selbst klug dünkt: dass Verstockung Israel zum Teil widerfahren ist, bis die Vollzahl der Nationen eingegangen sein wird; und also wird ganz Israel errettet werden, wie geschrieben steht: «Es wird aus Zion der Erretter kommen, er wird die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden; und dies ist für sie der Bund von mir, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde». Hinsichtlich des Evangeliums sind sie zwar Feinde, um euretwillen, hinsichtlich der Auswahl aber Geliebte, um der Väter willen. Denn die Gnadengaben und die Berufung Gottes sind unbereubar» (Röm 11,2.5–29). Aber bevor es wieder in seine frühere Beziehung mit Gott eingesetzt werden wird, muss Israel in sein Land zurückkehren und dort dem Gericht begegnen, das es durch seine Auflehnung und Verwerfung des Messias auf sich gezogen hat.

2. Es ist gut, vorerst darauf hinzuweisen, dass im Anfang nur die Nachkommen der beiden Stämme Juda und Benjamin (meistens Juda genannt) zurückkehren, während die Nachkommen der zehn anderen Stämme (Israel genannt) erst nach der grossen Drangsal in Palästina einziehen werden. Wir wissen, dass die ersteren einst auf Grund eines Aufrufes des Königs Kores aus der Gefangenschaft in Babylon zurückgekehrt sind, und sie waren es, die das Land bewohnten, als der Herr auf dieser Erde war. Es sind also diese beiden Stämme, die in besonderer Weise für den Tod des Messias verantwortlich sind, und daher werden sie zuerst ins Land zurückgebracht werden, um dort durch die grosse Drangsal hindurchzugehen. Dagegen sind die zehn Stämme, die von Salmaneser, dem König von Assyrien, beinahe hundertundzwanzig Jahre vor der Wegführung Judas verschleppt wurden, nie mehr zurückgekommen, und ihre Spuren sind vollständig verschwunden. Gott wird die zehn Stämme in den Ländern richten, wo sie sich befinden und wird dort ihre Ungläubigen vernichten. Nur ein gläubiger Überrest darf am Ende nach Palästina zurückkehren, wo er sich dem Überrest aus Juda anschliessen wird, um den Messias aufzunehmen. Wir werden später auf die Ereignisse zurückkommen, die mit der Rückkehr der zehn Stämme zu tun haben. und beschränken uns jetzt darauf, die Stellen bezüglich der Rückkehr Judas nach Palästina näher zu untersuchen.

Wie werden die Juden in ihr Land zurückgebracht werden? Gott selbst wird mit Macht eingreifen. «Wenn alsdann ihr unbeschnittenes Herz sich demütigt und sie dann die Strafe ihrer Ungerechtigkeit annehmen, so werde ich meines Bundes mit Jakob gedenken; und auch meines Bundes mit Isaak und auch meines Bundes mit Abraham werde ich gedenken, und des Landes werde ich gedenken. Denn das Land wird von ihnen verlassen sein, und es wird seine Sabbathe geniessen, in seiner Verwüstung ohne sie ... Aber selbst auch dann, wenn sie in dem Lande ihrer Feinde sind, werde ich.. . ihnen meines Bundes mit den Vorfahren gedenken ... » (3. Mose 26,41–45). «Und es wird geschehen, wenn alle diese Worte über dich kommen, der Segen und der Fluch, die ich dir vorgelegt habe, und du es zu Herzen nimmst unter all den Nationen, wohin Jehova, dein Gott, dich vertrieben hat, und umkehrst zu Jehova, deinem Gott, und seiner Stimme gehorchst …, so wird Jehova, dein Gott, deine Gefangenschaft wenden und sich deiner erbarmen; und er wird dich wiederum sammeln aus all den Völkern, wohin Jehova, dein Gott, dich zerstreut hat» (5. Mose 30,1–3). «Denn Jehova wird sich Jakobs erbarmen und Israel noch erwählen, und wird sie in ihr Land einsetzen» (Jes 14,1). «Forschet nach im Buche Jehovas und leset! Es fehlt nicht eines von diesen, keines vermisst das andere. Denn mein Mund, er hat es geboten; und sein Geist, er hat sie zusammengebracht» (Jes 34,16). «Und ich werde sie herausführen aus den Völkern und sie aus den Ländern sammeln und sie in ihr Land bringen; und ich werde sie weiden auf den Bergen Israels, in den Tälern und an allen Wohnplätzen des Landes» (Hes 34,13). «Siehe, ich werde die Kinder Israel aus den Nationen herausholen, wohin sie gezogen sind, und ich werde sie von ringsumher sammeln und sie in ihr Land bringen» (Hes 37,21). «Darum siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da nicht mehr gesagt werden wird: So wahr Jehova lebt, der die Kinder Israel aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat! sondern: So wahr Jehova lebt, der die Kinder Israel heraufgeführt hat aus dem Lande des Nordens und aus all den Ländern, wohin er sie vertrieben hatte! Und ich werde sie in ihr Land zurückbringen, das ich ihren Vätern gegeben habe» (Jer 16,14–15) 1. «Und ich werde sie wohnen lassen; denn ich habe mich ihrer erbarmt, und sie werden sein, als ob ich sie nicht verstossen hätte … Ich will sie herbeizischen und sie sammeln, denn ich habe sie erlöst ... Und ich werde sie zurückführen aus dem Lande Ägypten und sie sammeln aus Assyrien und sie in das Land Gilead und auf den Libanon bringen» (Sach 10,6.8–10).

Gott wird sich auch der Nationen bedienen, um die Kinder Israel in ihr Land zurückzuführen. «Und die Völker werden sie nehmen und sie an ihren Ort bringen» (Jes 14,2). «So spricht der Herr, Jehova: Siehe, ich werde meine Hand zu den Nationen hin erheben und zu den Völkern hin mein Panier aufrichten; und sie werden deine Söhne im Busen bringen, und deine Töchter werden auf der Schulter getragen werden» (Jes 49,22). «Deine Söhne kommen von ferne, und deine Töchter werden auf den Armen herbei getragen ... und die Tarsis–Schiffe ziehen voran, um deine Kinder aus der Ferne zu bringen» (Jes 60,4.9) 2. Gewisse Stellen weisen darauf hin, dass die Nationen Gewalt ausüben und sie zwingen werden, fort zu gehen. Das war übrigens teilweise schon in den letzten Jahren der Fall: Gott hat sich der Verfolgung bedient, um die Juden aus gewissen Ländern herauszubringen und sie zu veranlassen, nach Palästina zurückzukehren. Aber dies ist nur ein Anfang; die Rückkehr der Söhne Israels in Massen wird sich erst nach der Entrückung der Gläubigen vollziehen.

3, Welche Juden sind es, die zurückkehren? Es scheint, dass alle Nachkommen Judas in ihr Land zurückkehren müssen, um dort durch die grosse Drangsal zu gehen und die Gerichte zu erleiden, die Gott über sie ausgesprochen hat. Dagegen werden die zehn Stämme, wie wir bereits gesehen haben, nicht in ihrer Gesamtheit nach Palästina zurückkehren, sondern nur als ein Überrest, abgesondert von der vom Glauben abgefallenen Masse. Die Araber, die das Land gegenwärtig besetzen, werden es räumen müssen. Dies wird ohne Zweifel ernste Konflikte hervorrufen. Aber die Verheissungen Gottes sind klar: «Und er selbst hat ihnen das Los geworfen, und seine Hand hat es ihnen zugeteilt mit der Meßschnur. Ewiglich werden sie es besitzen, von Geschlecht zu Geschlecht darin wohnen» (Jes 34,17). Nach der Rückkehr aus Babel blieben die Nachkommen Judas nur ungefähr fünf Jahrhunderte in Palästina und wurden dann durch die Römer in brutaler Weise von neuem daraus vertrieben. Aber wenn Gott sie zurückbringt, wird dies für immer sein. «Und sie werden wohnen in dem Lande, das ich meinem Knechte Jakob gegeben, worin eure Väter gewohnt haben; und sie werden darin wohnen, sie und ihre Kinder und ihre Kindeskinder, bis in Ewigkeit» (Hes 37,25). «Und ich werde sie in ihrem Lande pflanzen; und sie sollen nicht mehr herausgerissen werden aus ihrem Lande, das ich ihnen gegeben habe, spricht Jehova, dein Gott» (Amos 9,15).

4. Das Land selbst, das zur Wüste geworden war, wird eine Umwandlung erfahren. Es wird wieder blühen und sich mit Feldern und Baumgärten überziehen. «Die Elenden und die Armen, welche nach Wasser suchen, und keines ist da, deren Zunge vor Durst vertrocknet: Ich, Jehova, werde sie erhören, ich, der Gott Israels, werde sie nicht verlassen. Ich werde Ströme hervorbrechen lassen auf den kahlen Höhen, und Quellen inmitten der Talebenen; ich werde die Wüste zum Wasserteich machen und das dürre Land zu Wasserquellen. ich werde Zedern in die Wüste setzen, Akazien und Myrten und Olivenbäume, werde in die Steppe pflanzen Zypressen, Platanen und Scherbinzedern miteinander» (Jes 41,17–19). Aber erst nach ihrer Bekehrung, unter der Herrschaft Christi, werden die Kinder Israel diese unvergleichbaren Segnungen geniessen. Wenn sie in ihr Land zurückkehren, werden sie noch in einem Zustande völliger Verstockung sein, mit Ausnahme einiger gottesfürchtiger Seelen, die den Kern des zukünftigen Überrestes bilden werden.

«Denn du hast vergessen den Gott deines Heils und nicht gedacht des Felsens deiner Stärke. Darum pflanzest du liebliche Pflanzungen und besetzest sie mit ausländischen Reben. Am Tage deiner Pflanzung hegst du sie ein, und am Morgen bringst du deine Pflanzen zur Blüte: ein Haufen Reisig am Tage gefährlicher Wunde und tödlichen Schmerzes» (Jes 17,10–11) Diese letzten Worte beziehen sich auf die Prüfungen, welche die Juden während der grossen Drangsal treffen werden. in Jesaja 18 werden sie mit noch nicht gereiften Trauben verglichen, die vor ihrer Reife abgeschnitten werden: «Denn vor der Ernte, sobald die Blüte vorbei ist und die Blume zur reifenden Traube wird, da wird er die Reben abschneiden mit Winzermessern und die Ranken hinweg tun, abhauen. Sie werden allzumal den Raubvögeln der Berge und den Tieren der Erde überlassen werden; und die Raubvögel werden darauf übersommern, und alle Tiere der Erde werden darauf überwintern» (V. 5–6). Diese prophetischen Mitteilungen heben hervor, dass der moralische Zustand des jüdischen Volkes sich seit dem Tage, da Gott klagte, dass Sein Weinberg nur Herlinge hervorbringe, nicht geändert haben wird. Alle eigenen Bemühungen dieses Volkes, um sich zu befreien, alle Kundgebungen seines Willens und seiner eigenen Gerechtigkeit führen zu einem totalen Verfall. Ihre Gesetzlosigkeit wird den Höhepunkt erreichen, wenn die Häupter des Volkes mit den westlichen Nationen einen Bund schliessen werden (Off 13,12 und Dan 9,27). In der Tat lesen wir in Jes 28,14–15: «Darum höret das Wort Jehovas, ihr Spötter, Beherrscher dieses Volkes, das in Jerusalem ist! Denn ihr sprechet: Wir haben einen Bund mit dem Tode geschlossen und einen Vertrag mit dem Scheol gemacht: Wenn die überflutende Geissel 3 hindurch fährt, wird sie an uns nicht kommen; denn wir haben die Lüge zu unserer Zuflucht gemacht und in der Falschheit uns geborgen.» Daher werden während der grossen Drangsal die Gerichte Gottes über das vom Glauben abgefallene Volk hereinbrechen.



KAPITEL 2 – Die grosse Drangsal

1. Wie wir gesehen haben, wird die siebzigste Jahrwoche Daniels erst zu der Zeit beginnen, da der Gott Abrahams Seinen Plan mit Seinem Volke wieder aufnehmen und die grosse Zwischenzeit des Geheimnisses, «das von den Zeitaltern her verborgen war in Gott» (Eph 3,9) abgeschlossen sein wird. Diese letzte Jahrwoche wird das Ende des «gegenwärtigen bösen Zeitlaufs» darstellen (Gal 1,4) und es wird sich in ihr das abspielen, was Daniel im letzten Verse seiner Weissagung ankündigt– «Und er (das Haupt des wiedererstandenen Römischen Reiches) wird einen festen Bund mit den Vielen (= die jüdische Nation, die nach Palästina zurückgekehrt ist und im ungläubigen Zustand verharrt) schliessen für eine Woche (= 7 Jahre); und zur Hälfte der Woche (das heisst dreieinhalb Jahre nach dem Abschluss des Bundes) wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen. Und wegen der Beschirmung der Greuel (oder Götzen) wird ein Verwüstet kommen, und zwar bis Vernichtung und Festbeschlossenes über das Verwüstete ausgegossen werden» (Dan 9, 27).

Der «kommende Fürst» wird mit den Juden zuerst ein Bündnis schliessen und sich am Ende der dreieinhalb Jahre 4 gegen den Überrest wenden.

Nachdem er den Juden geholfen hat, den Tempel wieder aufzubauen, wird er das «Israel Gottes» (die gläubigen Juden) verfolgen und die Schlachtopfer und Speisopfer im wiedererstellten Heiligtum aufhören lassen. Mit anderen Worten: er wird die Feier des Gottesdienstes verbieten und den Brandopferaltar entweihen. Diese Ereignisse werden den Anfang der grossen Drangsal kennzeichnen. Diese wird also erst in der Hälfte der siebzigsten Woche Daniels beginnen und wird somit dreieinhalb Jahre dauern, also genau so lange wie die Herrschaft des Antichrists währt. Die Erscheinung des Antichrists wird übrigens mit dem Anfang der grossen Drangsal zusammenfallen. Dieser Zeitraum von dreieinhalb Jahren wird uns durch acht Schriftstellen in verschiedenen aber gleichbedeutenden Ausdrücken bestätigt: «Eine Zeit, Zeiten und eine halbe Zeit» in Daniel 7,25; 12,7; Off 12,14; «die Hälfte der Woche» (Dan 9,27) – «zweiundvierzig Monate» (Off 11,2; 13,5); tausendzweihundertsechzig Tage» (Off 11,3; 12,6). 5

Warum gibt uns Gott solche genauen Einzelheiten? Ohne Zweifel, weil Er zeigen will, dass Er der absolute Herr der Ereignisse ist, die sich dann abspielen werden, welches auch immer die unglaubliche Macht sein wird, die dem römischen Tier und dem Antichrist zur Verfügung stehen wird. Diese werden die Grenzen ihrer Bosheit, die Gott ihr setzen wird, nicht überschreiten können. Anderseits wird es den Getreuen, die berufen sind, durch diese schreckliche Zeit hindurchzugehen, zum grossen Trost gereichen, wenn sie im voraus die Dauer kennen und die Gewissheit besitzen, dass die Mächte des Bösen auf dieser Erde nicht den Endtriumph haben werden. Sodann können wir in dieser verhältnismässig kurzen Dauer auch eine Kundgebung der Güte Gottes sehen: Seine Rache dauert «einen Tag», Seine Huld aber «ein Jahr» (Jes 61,2). Der Herr selbst bezeugt Seinen Jüngern: «Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden» (Mt 24,22). Es ist also eine Gnade Gottes gegenüber den Auserwählten der grossen Drangsal, dass die Dauer der Gerichte abgekürzt und dreieinhalb Jahre nicht überschreiten wird.

2. Betrachten wir jetzt die Gerichte, welche die Juden während dieses Zeitabschnittes treffen werden. In dieser Hinsicht ist es gut, darauf hinzuweisen, dass das Wort Gottes zwei verschiedene Ausdrücke verwendet, um diese Gerichte zu bezeichnen, je nachdem sie entweder Israel oder die Nationen betreffen. Wenn es sich um die Wege Gottes Seinem Volke gegenüber handelt, wird der Ausdruck «Drangsal» oder «Trübsal» gebraucht, während für das Gericht über die gottlosen Nationen, die das Tier anbeten und das Malzeichen des Tieres tragen, das Wort Gottes sich eines andern Ausdruckes bedient: der «Zorn». Wenn also die Gerichte Gottes alle Menschen treffen werden, so sind sie für Israel eine «Drangsalszeit», von der es befreit werden wird, während sie für die dem Antichrist unterworfenen Nationen die «Zeit des Zornes» sein werden, die mit der Vernichtung der Feinde des Herrn abschliesst. Wir beschränken uns vorläufig darauf, die Schriftstellen bezüglich der «Drangsal für Jakob» (Jer 30,7) zu studieren, und wollen uns den Bericht über die Gerichte, welche die Nationen erreichen, für unseren nächsten Abschnitt (unter Buchstabe B) vorbehalten.

Die Juden, und hauptsächlich die, welche dann nach Palästina zurückgekehrt sind, werden eine Zeit schrecklicher Bedrängnis durchschreiten, aber Gott wird sie auf diesem Wege dahin führen, dass sie sich demütigen und sich zubereiten lassen, um ihren Messias aufzunehmen. So kündet der Prophet Jeremia über Juda an: «Denn so spricht Jehova: Eine Stimme des Schreckens haben wir gehört; da ist Furcht und kein Friede. Fraget doch und sehet, ob ein Mann gebiert? Warum sehe ich eines jeden Mannes Hände auf seinen Lenden, einer Gebärenden gleich und jedes Angesicht in Blässe verwandelt? Wehe! Denn gross ist jener Tag, ohnegleichen, und es ist eine Zeit der Drangsal für Jakob; doch wird er aus ihr gerettet werden» (Jer 30,5–7). Daniel drückt sich in ebenso deutlicher Weise aus: «Und es wird eine Zeit der Drangsal sein, dergleichen nicht gewesen ist, seitdem eine Nation besteht bis zu jener Zeit …, und wenn die Zerschmetterung der Kraft des heiligen Volkes vollbracht sein wird, dann werden alle diese Dinge vollendet sein» (Dan 12,1+7). Der Herr selbst nimmt auf diese Weissagung Bezug: «Wenn ihr nun den Greuel der Verwüstung (= den Götzen, der verwüstet), von welchem durch Daniel, den Propheten geredet ist, stehen sehet an heiligem Orte (wer es liest, der beachte es) ... Denn alsdann wird eine grosse Drangsal sein, dergleichen von Anfang der Welt bis jetzthin nicht gewesen ist, noch je sein wird» (Mt 24,15 und folgende).

Aber Gott wird sich dieser Drangsalszeit bedienen, um aus Seinem Volke einen «Überrest» auszusondern, bestehend aus den Gläubigen, welche im Blick auf das Reich die erneuerte Nation bilden werden. Es wird also eine Zeit der Demütigung und der Reinigung sein, wie der Prophet Sacharja dies ansagt: «Und es wird geschehen im ganzen Lande, spricht Jehova: Zwei Teile davon werden ausgerottet werden und verscheiden, aber der dritte Teil davon (= der Überrest) wird übrig bleiben. Und ich werde den dritten Teil ins Feuer bringen, und ich werde sie läutern, wie man das Silber läutert, und sie prüfen, wie man das Gold prüft. Es wird meinen Namen anrufen, und ich werde ihm antworten; ich werde sagen: Es ist mein Volk; und es wird sagen: Jehova ist mein Gott» (Sach 13,8–9). Schliesslich werden alle Nationen der Erde sich versammeln, um gegen den verschonten Überrest Krieg zu führen: «Und ich werde alle Nationen nach Jerusalem zum Kriege versammeln; und die Stadt wird eingenommen, und die Häuser werden geplündert und die Weiber geschändet werden; und die Hälfte der Stadt wird in die Gefangenschaft ausziehen, aber das übrige Volk wird nicht aus der Stadt ausgerottet werden» (Sach 14,2).

An diese schrecklichen Ereignisse denkt der Herr Jesus, wenn Er Sein Volk auffordert, auf die Berge zu fliehen, sobald der Antichrist den Greuel der Verwüstung am heiligen Orte aufgestellt haben wird, das heisst, wenn er das Bild des römischen Tieres im Tempel zu Jerusalem aufstellt: «Dass alsdann, die in Judäa sind, auf die Berge fliehen; wer auf dem Dache ist, nicht hinabsteige, um die Sachen aus seinem Hause zu holen; und wer auf dem Felde ist, nicht zurückkehre, um sein Kleid zu holen. Wehe aber den Schwangeren und den Säugenden in jenen Tagen! Betet aber, dass eure Flucht nicht im Winter geschehe, noch am Sabbath» 6 (Mt 24,16–20). Diese Worte zeigen, mit welch furchtbarer Schnelligkeit die Gerichte der grossen Drangsal über Israel hereinbrechen werden. Die Wut des Antichrists wird, nachdem er das Bild des römischen Tieres aufgestellt hat, so gross sein, dass die, welche auf den Dächern sind, sofort fliehen sollen, wenn sie diese Nachricht vernehmen, ohne sogar ihre Habseligkeiten im Innern ihrer Häuser zu holen. Desgleichen werden die, welche ihr Kleid zu Hause gelassen haben, um auf dem Felde zu arbeiten, keine Zeit mehr haben, um es in Eile zu holen. Die Gefahr wird so nahe sein, dass keine Minute zu verlieren ist. Ein einziger Gedanke soll dann die Gemüter dieser armen Leute beschäftigen: fliehen, fliehen, um ihr Leben zu retten! Aber dank der Belehrungen, die der Herr ihnen auf diese Weise in Seinem Worte gibt, werden mehrere von ihnen entrinnen und sich auf den Bergen in Sicherheit bringen, wahrscheinlich ausserhalb des Landes. Die, welche nicht zu fliehen vermögen, werden zum grössten Teil getötet, weil sie sich weigern werden, das Bild des Tieres anzubeten (Off 13,14–15). Ferner werden alle, die das Zeichen des Tieres auf ihrer rechten Hand (manuelle Arbeiter) oder auf ihrer Stirne (intellektuelle Arbeiter) nicht annehmen, keine Möglichkeit haben, zu kaufen oder zu verkaufen (V. 16). Nur jenen wird die Daseinsberechtigung eingeräumt, die bereit sind, vor dem Bild des Tieres niederzufallen und das Zeichen anzunehmen. Für die Gläubigen, die in dieses satanische Netz geraten, wird das materielle Leben eine Unmöglichkeit werden.

Solche, die dann nach den Belehrungen des Wortes Gottes auf die Berge geflohen sind, werden in Sicherheit sein und von Gott ernährt werden, so wie das Volk Israel während seiner Wüstenreise einst täglich das Manna empfing. Lasst uns einige Schriftstellen aufsuchen, die sich auf dieses Ereignis beziehen: «Darum siehe, ich werde sie locken und sie in die Wüste führen und ihr zum Herzen reden; und ich werde ihr von dort aus ihre Weinberge geben und das Tal Achor zu einer Tür der Hoffnung. Und sie wird daselbst singen wie in den Tagen ihrer Jugend, und wie an dem Tage, da sie aus dem Lande Ägypten heraufzog» (Hos 2,14–15). Worte der Hoffnung und tröstlicher Verheissungen, die wohl dazu angetan sind, den Glauben des Überrestes zu stärken, wenn er durch diese Zeit der Prüfung hindurchgehen muss! Hören wir noch, wie sich die gleiche Stimme durch den Propheten Jesaja an den Überrest richtet: «Gehe hin, mein Volk, tritt ein in deine Gemächer und schliesse deine Tür hinter dir zu; verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis der Zorn vorübergehe! Denn siehe, Jehova tritt hervor aus seiner Stätte, um die Ungerechtigkeit der Bewohner der Erde an ihnen heimzusuchen» (Jes 26,20–21). Desgleichen sagt der Prophet Joel: «Und Jehova ist eine Zuflucht für sein Volk und eine Feste für die Kinder Israel. Und ihr werdet erkennen, dass ich, Jehova, euer Gott bin» (Joel 3,16–17).

Schliesslich finden wir die gleiche Weissagung und die gleichen

Verheissungen in Offenbarung 12,13–14: «Und als der Drache (= Satan) sah, dass er auf die Erde 7 geworfen war, verfolgte er das Weib, welches das männliche Kind geboren hatte. Und es wurden dem Weibe die zwei Flügel des grossen Adlers gegeben, auf dass sie in die Wüste fliege, an ihre Stätte, woselbst sie ernährt wird eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit, fern von dem Angesicht der Schlange.» Das Weib ist das Bild Israels und das männliche Kind spricht zu uns von Christo, «der alle Nationen weiden soll mit eiserner Rute»; der Drache vermag ihr Kind nicht zu verschlingen, weil es «entrückt wurde zu Gott und zu seinem Throne» (Off 12,4–5). «Und das Weib floh in die Wüste, woselbst sie eine von Gott bereitete Stätte hat, auf dass man sie daselbst ernähre tausend zweihundertsechzig Tage» (V. 6). Es könnte sein, dass sich diese Zufluchtsstätte in Transjordanien befinden und bis in die Wüste Syriens hineinreichen wird. Diese Gegend, deren geographische Beschaffenheit den Flüchtlingen einen natürlichen Schutz bieten würde, wäre ähnlich der Gegend, wo einst die Camisarden in den Cevennen Schutz fanden.

Die Umstände des Überrestes helfen uns, den Zweck und den Sinn des so genannten «Unser Vaters» zu erkennen: Die Bitte um das tägliche Brot wird ein wahres Wunder erfordern, aber Gott wird es vollbringen. In Offenbarung 12 wird zweimal gesagt, dass Gott die Seinen, die in die Wüste geflohen sind, ernähren wird. Dieses Gebet wird übrigens auch das ihrer Brüder sein, die bei der Erscheinung des Antichrists nicht fliehen konnten. Da sie weder kaufen noch verkaufen können, weil sie sich geweigert haben, das Tier anzubeten, werden auch sie jeden Tag zu Gott rufen um das nötige Brot, und sie werden es in der Verborgenheit aus der Hand ihres Vaters empfangen. Sie werden Ihn bitten, sie vor der Stunde der Versuchung zu bewahren, vor jener schrecklichen Versuchung, den Aufforderungen des Feindes nachzugeben, um dem Tode zu entfliehen. («Und sie haben ihr Leben nicht geliebt bis zum Tode!» – Off 12,11). Sie werden nicht aufhören, zu Gott zu rufen, dass Sein Reich komme und dass so Sein Wille geschehe, wie im Himmel also auch auf Erden. Schliesslich werden sie, wenn sie sehen, wie das Böse auf dieser Erde triumphiert, Gott bitten, sie zu erretten von dem Bösen. Diese Errettung wird ihnen zuteil werden, wenn die beiden Werkzeuge Satans lebendig in den Feuersee geworfen werden (Off 19,20) und der Drache im Abgrund tausend Jahre gebunden sein wird, während der Herrschaft des Christus (Off 20,1–3). Was vorangeht, zeigt deutlich, dass das Gebet, das der Herr die jünger lehrte, nicht buchstäblich für die Gläubigen der gegenwärtigen Haushaltung bestimmt war, sondern besonders für die, welche berufen sind, durch die grosse Drangsal hin durchzugehen. Die überwinder, die aus dieser schrecklichen Prüfung hervor gehen, bilden nach Offenbarung 7 die symbolische Zahl von hundertvierundvierzigtausend, die an ihren Stirnen als Knechte Gottes versiegelt werden. «Und ich sah einen anderen Engel (= Christus selbst), von Sonnenaufgang heraufsteigen, welcher das Siegel des lebendigen Gottes hatte; und er rief mit lauter Stimme den vier Engeln, welchen gegeben worden war, die Erde und das Meer zu beschädigen, und sagte: Beschädiget nicht die Erde, noch das Meer, noch die Bäume, bis wir die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen versiegelt haben. Und ich hörte die Zahl der Versiegelten: Hundertvierundvierzigtausend Versiegelte, aus jedem Stamme der Söhne Israels» (V. 2–4). Diese Zeugen werden vor den in Kapitel 9 beschriebenen Plagen bewahrt: «Und es wurde ihnen gesagt (den Heuschrecken), dass sie nicht beschädigen sollten das Gras der Erde, noch irgend etwas Grünes, noch irgend einen Baum, sondern die Menschen, welche nicht das Siegel Gottes an ihren Stirnen haben (V. 4). 8 Es scheint also, dass Gott aus allen Stämmen Israels eine bestimmte Anzahl von Zeugen bewahren will, um sie in das Reich einzuführen. Aber diese Zahl ist symbolisch und die aus der grossen Drangsal Entronnenen werden bestimmt deren mehr als 144 000 sein, wiewohl zwei Drittel der Juden vernichtet werden müssen und sich anderseits unter dem übrigbleibenden Drittel (dem Überrest) zahlreiche Märtyrer befinden, die das Opfer der Verfolgungswut des Antichrists sein werden. «Und der Drache ward zornig über das Weib und ging hin, Krieg zu führen mit den übrigen ihres Samens, welche die Gebote Gottes halten und das Zeugnis Jesu haben» (Off 12,17).

3. Daran anschliessend wollen wir nun die Weissagung über die zwei Zeugen in Offenbarung 11 näher betrachten. «Und ich werde meinen zwei Zeugen Kraft geben, und sie werden tausend zweihundertsechzig Tage weissagen, mit Sacktuch bekleidet» (Off 11,3). Die Dauer ihres Dienstes entspricht derjenigen der grossen Drangsal selbst. Infolgedessen wird es in Jerusalem während der Herrschaft des Antichrists zwei Zeugen Gottes geben, ausgerüstet mit einer aussergewöhnlichen göttlichen Macht, die die satanische Gewalt des falschen Propheten in Schach halten wird. «Diese sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen» (V. 4). So wird der Herr während dieser Zeit der Verfolgung und des Abfalls, die jeder Beschreibung spottet, ein vollständiges und mächtiges Zeugnis erwecken, jedoch von beschränkter Dauer.

«Und wenn jemand sie beschädigen will, so geht Feuer aus ihrem Munde und verzehrt ihre Feinde; und wenn jemand sie beschädigen will, so muss er also getötet werden. Diese haben die Gewalt, den Himmel zu verschliessen, auf dass während der Tage ihrer Weissagung kein Regen falle; und sie haben Gewalt über die Wasser, sie in Blut zu verwandeln, und die Erde zu schlagen mit jeder Plage, so oft sie nur wollen» (V. 5 und 6). Der Charakter des Zeugnisses, das dann gegeben wird, unterscheidet sich – wie wir schon in einem früheren Kapitel bemerkt haben völlig von dem des Evangeliums der Gnade. Das erklärt sich durch die Tatsache, dass der Zustand der Dinge, der dann herrschen wird, anderer Natur sein wird als der Zustand, der auf dieser Erde besteht, solange die Versammlung noch hienieden ist. Das in dieser Weise abgelegte Zeugnis erinnert an das Zeugnis Moses und Elias, die auch die Gewalt hatten, Wasser in Blut zu verwandeln, verschiedene Plagen über die Menschen kommen zu lassen (Mose) und den Himmel während dreieinhalb Jahren zu verschliessen (Elia). Wie sich Gott damals hinter das Zeugnis Moses und Elias gestellt hat, so wird Er auch hinter dem Zeugnis dieser treuen Knechte stehen, die angesichts des hemmungslosen Hasses des Hauptes des Römischen Reiches (des Tieres) und des Antichrists (des falschen Propheten) Seine Rechte verteidigen. Auf diese Ereignisse macht ohne Zweifel folgende Stelle aus dem Propheten Maleachi eine Andeutung: «Siehe, ich sende euch Elia, den Propheten, ehe der Tag Jehovas kommt, der grosse und furchtbare. Und er wird das Herz der Väter zu den Kindern und das Herz der Kinder zu ihren Vätern wenden, auf dass ich nicht komme und das Land mit dem Banne schlage» (4,5–6). Diese Weissagung hatte eine erste Erfüllung in Johannes dem Täufer, vor dessen Geburt der Engel ankündigte: «Und viele der Söhne Israels wird er zu dem Herrn, ihrem Gott, bekehren. Und er wird vor ihm hergehen in dem Geist und der Kraft des Elias, um der Väter Herzen zu bekehren zu den Kindern und Ungehorsame zur Einsicht von Gerechten, um dem Herrn ein zugerüstetes Volk zu bereiten» (Lk 1,16–17). Die Anspielung des Propheten Maleachi auf den «grossen und furchtbaren Tag Jehovas» kündet an, dass das von den beiden Zeugen in Jerusalem abgelegte Zeugnis einen gleichen Charakter und eine gleiche Wirkung haben wird. Es wird, wie das Zeugnis des Elias, von Wundern begleitet sein und wird vor dem Kommen ihres Messias zahlreiche «Väter» und «Kinder» Israels zur Busse und zu Seiner Aufnahme führen.

«Und wenn sie ihr Zeugnis vollendet haben werden, so wird das Tier, das aus dem Abgrund heraufsteigt, Krieg mit ihnen führen, und wird sie überwinden und sie töten. Und ihr Leichnam wird auf der Strasse der grossen Stadt liegen, welche geistlicherweise Sodom und Ägypten heisst, wo auch ihr Herr gekreuzigt wurde» (Off 11,7–8). Die Macht Gottes beschützt sie bis zu dem Tage, an welchem, nachdem ihr Zeugnis abgeschlossen und ihre Mission erfüllt ist, sie durch das Haupt des Römischen Reiches getötet werden. Er vermag dieses Verbrechen erst in jenem Augenblick auszuführen, wo Gott es zulässt. Es besteht eine auffallende Ähnlichkeit zwischen dem irdischen Dienst des Herrn und dem der beiden Zeugen: Sein Dienst war von derselben Dauer und begegnete demselben unaufhörlichen Widerstand und Hass der Führer des Volkes, konnte aber nicht verhindert werden, solange «die Stunde» noch nicht gekommen war; dann erst wurde der Herr in Jerusalem getötet, um nach drei Tagen aufzuerstehen und später in den Himmel aufzufahren.

«Und viele aus den Völkern und Stämmen und Sprachen und Nationen sehen ihren Leichnam drei Tage und einen halben und erlauben nicht, ihre Leichname ins Grab zu legen. Und die auf der Erde wohnen, freuen sich über sie und frohlocken und werden einander Geschenke senden, weil diese, die zwei Propheten, die quälten, welche auf der Erde wohnen» (Off 11,9–10). Man sieht aus diesen Versen, dass die Tätigkeit dieser Zeugen auf die ganze Welt ihre Wirkung ausübt, obwohl ihr Tätigkeitsgebiet in Jerusalem sein wird. Ihr Tod erfreut die Gesetzlosen in allen Ländern, das heisst die Gottlosen, deren Herzen angesichts des unbesiegbaren Zeugnisses dieser beiden Knechte Gottes mit satanischem Hass erfüllt waren. Die Freude der Gesetzlosen bricht in dem Augenblick aus, wo sie meinen, endlich über die gesiegt zu haben, die sie «quälten», und sie werden deren Leichname dreieinhalb Tage anschauen. 9

Aber Gott hat das letzte Wort zu sagen: Er entfaltet Seine Macht sowohl Seinen Knechten als auch Seinen Feinden gegenüber, «Und nach den drei Tagen und einem halben kam der Geist des Lebens aus Gott in sie, und sie standen auf ihren Füssen; und grosse Furcht fiel auf die, welche sie schauten. Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel zu ihnen sagen: Steiget hier herauf! Und sie stiegen in den Himmel hinauf in der Wolke, und es schauten sie ihre Feinde. Und in jener Stunde geschah ein grosses Erdbeben, und der zehnte Teil der Stadt fiel, und siebentausend Menschennamen kamen in dem Erdbeben um, und die übrigen wurden voll Furcht und gaben dem Gott des Himmels Ehre» (Off 11,11–13). So werden der Teufel und seine Verbündeten öffentlich mit Scham bedeckt im Augenblick, als sie glaubten, den Sieg gewonnen zu haben. Die Stimme des Herrn wird bis zum Ende gehört werden, zum Heil für die, welche Seine Oberhoheit anerkennen und sich weigern, sich dem Antichrist zu unterwerfen, indem sie vorziehen, ihr Leben zu opfern (Off 13,15).

4. In der Tat, die Zahl der Märtyrer unter dem Überrest wird gross sein. Ihre Treue wird dadurch belohnt werden, dass sie vor der Erscheinung Christi in Herrlichkeit auferstehen und während Seiner Herrschaft und immerdar mit Ihm vereinigt sein werden. Mehrere Stellen des Wortes Gottes reden von ihren Leiden, ihrer Drangsal und ihrer Hoffnung. Wir wollen einige anführen: «Du gabst uns hin wie Schlachtschafe, und unter die Nationen hast du uns zerstreut. ... Dieses alles ist über uns gekommen, und wir haben deiner nicht vergessen, noch betrüglich gehandelt wider deinen Bund. Nicht ist unser Herz zurückgewichen, noch sind unsere Schritte abgebogen von deinem Pfade; obgleich du uns zermalmt hast am Orte der Schakale und uns bedeckt mit dem Schatten des Todes. Wenn wir vergessen hätten den Namen unseres Gottes und unsere Hände ausgestreckt zu einem fremden Gott, würde Gott das nicht erforschen? Denn er kennt die Geheimnisse des Herzens. Doch um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag, wie Schlachtschafe sind wir geachtet. Erwache! Warum schläfst du, Herr? Wache auf! Verwirf uns nicht auf ewig!» (Ps 44,11 und folgende).

Bisweilen entnehmen wir den Worten des leidenden Überrestes, dass er seine Sünden und die der Nation betrachtet und die Prüfung als eine gerechte Züchtigung annimmt: «Eure Missetaten haben eine Scheidung gemacht zwischen euch und eurem Gott, und eure Sünden haben sein Angesicht vor euch verhüllt, dass er nicht hört ... Darum ist das Recht fern von uns, und die Gerechtigkeit erreicht uns nicht. Wir harren auf das Licht, und siehe, Finsternis– auf Helle, aber in dichtem Dunkel wandeln wir ... Wir sind unter Gesunden den Toten gleich. Wir brummen alle wie die Bären, und wir girren wie die Tauben. Wir harren auf das Recht, und da ist keines; auf Rettung, aber sie ist fern von uns. Denn viele sind unserer Übertretungen vor dir, und unsere Sünden zeugen wider uns» (Jes 59,2–12).

In mehreren Schriftstellen schreit der Überrest zu Gott um Rache an seinen Feinden: «Der Tod überrasche sie, lebendig mögen sie hinabfahren in den Scheol!, denn Bosheiten sind in ihrer Wohnung, in ihrem Innern» (Ps 55,15). «Zerschmettere, o Gott, ihre Zähne in ihrem Maule, brich aus das Gebiss der jungen Löwen, Jehova! Lass sie zergehen wie Wasser, die zerfliessen! ... Lass sie sein gleich der Schnecke, die zerschmelzend dahingeht, gleich der Fehlgeburt eines Weibes, welche die Sonne nie erblickt hat! Bevor eure Töpfe den Dorn merken, möge er ihn, frisch oder brennend, hinwegstürmen! Freuen wird sich der Gerechte, wenn er die Rache anschaut; er wird seine Füsse baden im Blute des Gesetzlosen» (Ps 58,6–10).

Wer etwas Mühe hat, solche Verwünschungen zu verstehen, darf nicht vergessen, dass die Haushaltung der Gnade dann vorbei ist und dass sich diese Worte an die Werkzeuge Satans richten, der seine Wut an den Heiligen des Überrestes auslässt. Diese sind Opfer einer Verfolgung, von deren Ausmass wir uns kaum eine Vorstellung machen können und die eine so grosse Zahl erfasst, dass das Blut der Märtyrer fliessen wird, wie Wasser, rings um Jerusalem. «Gott! die Nationen sind in dein Erbteil gekommen, haben deinen heiligen Tempel verunreinigt, haben Jerusalem zu Trümmerhaufen gemacht. Die Leichen deiner Knechte haben sie den Vögeln des Himmels zur Speise gegeben, das Fleisch deiner Frommen den wilden Tieren der Erde. Sie haben ihr Blut wie Wasser vergossen rings um Jerusalem, und niemand war da, der begrub» (Ps 79,1–3).

Aber sie rufen nicht nur nach der Rache Gottes für das Blut der Märtyrer: Sie flehen inmitten ihrer tiefen Drangsal auch um Befreiung und freuen sich im Voraus auf das Teil, das sie mit Christo geniessen werden. «Lass vor dich kommen das Seufzen des Gefangenen; nach der Grösse deines Armes lass übrig bleiben die Kinder des Todes! Und gib unseren Nachbarn ihren Hohn, womit sie dich, Herr, gehöhnt haben, siebenfach in ihren Busen zurück! So werden wir, dein Volk und die Herde deiner Weide, dich preisen ewiglich, dein Lob erzählen von Geschlecht zu Geschlecht» (Ps 79,11–13).

In Offenbarung 6,9–11 finden wir eine Andeutung auf diese Zeit der Verfolgung: «Und als es das fünfte Siegel öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, welche geschlachtet worden waren um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses willen, das sie hatten. Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Bis wann, o Herrscher, der du heilig und wahrhaftig bist, richtest und rächst du nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen? Und es wurde ihnen einem jeden ein weisses Gewand gegeben; und es wurde ihnen gesagt, dass sie noch eine kleine Zeit ruhen sollten, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder vollendet sein würden, die ebenso wie sie getötet werden würden.» Verschiedene Stellen in der Offenbarung künden tatsächlich das Martyrium weiterer Gläubiger an, die das Opfer der Wut des Tieres (12,11; 13,7+15; 15,2–4), aber auch Sieger über das Tier, über sein Bild und seine Zahl sein werden. Alle sind verbunden mit Christo, mit der Versammlung und den Heiligen des Alten Testamentes, wie dies aus den folgenden Versen hervorgeht: «Und ich sah Throne, und sie sassen darauf, und es wurde ihnen gegeben, Gericht zu halten; und die Seelen derer, welche um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen enthauptet waren» (Off 20,4). Nachdem sie so alle vollzählig vereint sind, werden sie mit Christo die Herrschaft antreten: «Und sie lebten und herrschten mit dem Christus tausend Jahre ... Glückselig und heilig, wer teil hat an der ersten Auferstehung! über diese hat der zweite Tod keine Gewalt, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm herrschen tausend Jahre» (Off 20,4+6).

So werden die Märtyrer des Überrestes Israels eine noch herrlichere Zukunft haben als ihre entronnenen Brüder, die in das irdische Reich Christi eingehen werden. Ihr Tod wird sie in die himmlische Herrlichkeit hinüberführen. obwohl dieser Tod sie daran hindert, an der Ruhe und an den irdischen Segnungen des Reiches des Messias teilzunehmen, werden sie in dieser Seiner Herrschaft umso inniger mit ihm verbunden sein, wie auch alle die, welche an der ersten Auferstehung teilhaben und beim Kommen des Herrn entrückt werden.


KAPITEL 3 – Der Antichrist

Wir machten schon wiederholt eine Anspielung auf diese Persönlichkeit, die nach der Entrückung der Kirche eine hervorragende Rolle spielen wird. Darum scheint es uns angebracht, diesem Gegenstand ein Kapitel zu widmen, in welchem wir untersuchen werden, was das Wort Gottes uns über seinen Ursprung, seine furchtbare Macht, seine Wesenszüge und sein dramatisches Ende mitteilt.

1. Im dreizehnten Kapitel der Offenbarung beschreibt der Apostel Johannes das Gesicht, das er von den beiden Tieren hatte, die nacheinander emporsteigen, das erste aus dem Meere, das zweite aus der Erde. Das erste Tier, das Symbol des Hauptes des Römischen Reiches, in einem Zustand revolutionärer Anarchie, bildlich dargestellt durch das Meer, wird unsere Aufmerksamkeit vorläufig nicht in Anspruch nehmen. Wir werden in einem späteren Abschnitt darauf zurückkommen, worin wir dann die prophetischen Ereignisse beschreiben, die in besonderer Weise die Nationen betreffen. Dagegen ist das zweite Tier das Bild des Antichrists, und wir werden nun sorgfältig die Beschreibung betrachten, die uns das Wort Gottes von ihm gibt: «Und ich sah ein anderes Tier aus der Erde aufsteigen: und es hatte zwei Hörner gleich einem Lamme, und es redete wie ein Drache» (Off 13,11). Vor allem hebt dieses Symbol, dessen sich das Wort bedient – ein Tier – das Fehlen einer Verbindung mit Gott hervor, was den Antichrist kennzeichnen wird. in der Tat hat das Tier, im Unterschied zum Menschen, kein Bewusstsein von der Existenz Gottes; es wurde ausschliesslich für die Erde geschaffen und schaut zum Boden hinab. Im Gegensatz dazu wurde der Mensch geschaffen, um Gott zu erkennen; wenn er auch in Sünde und Unwissenheit gefallen ist, weiss er, dass ein unsichtbares Wesen über ihm ist, dem er für seine Handlungen Rechenschaft schuldig ist. Der Antichrist wird moralisch dieses Kennzeichen des Tieres haben, das nichts von Gott weiss, und das ganze religiöse System, das er aufbaut, zielt darauf hin, Gott zu entthronen und sich an Seiner Statt als Gegenstand der Verehrung hinzustellen. Anderseits kann man in diesem Symbol eines Tieres das Kennzeichen eines Herrschers sehen, wenn wir einen Vergleich mit den Königreichen machen, die im Propheten Daniel ebenfalls durch Tiere dargestellt werden: Das zeigt uns, dass der Antichrist nicht nur ein religiöses Haupt ist, sondern dass er auch eine politische Macht ausüben wird. Tatsächlich werden ihm die ungläubigen Juden als König zujauchzen.

2. Ein zweites besonderes Kennzeichen dieses Tieres ist, dass es zwei Hörner hatte, wie ein Lamm. Das zeigt deutlich die Anmassung des Antichrists, dem Messias gleich zu sein, Dessen Stelle er einzunehmen sucht, indem er mit Hilfe der Macht, die der Teufel ihm überträgt, verschiedene Wunder vollbringt. In der Tat, das Tier «redete wie ein Drache»: Satan wird durch den Mund des Antichrists reden. Daher werden die Gläubigen des Überrestes keinerlei Mühe haben, seinen diabolischen Ursprung zu erkennen, und dies trotz seiner Verstellung, mit welcher es ihm gelingen wird, von den ungläubigen Juden die Anerkennung als Messias Israels zu erlangen.

Er steigt aus «der Erde» auf, das Bild eines organisierten und festen politischen Systems, im Gegensatz zum Zustand der Unsicherheit und der Anarchie, wie er im «Meer» versinnbildlicht ist. Das beweist, dass der Antichrist erst erscheinen wird, nachdem das Römische Reich wiedererstanden und gut organisiert ist. Übrigens wird das zweite Tier (also der Antichrist) «die ganze Gewalt des ersten Tieres» vor ihm ausüben, und machen, «dass die Erde, und die auf ihr wohnen, das erste Tier anbeten» (V. 12). Diese Stelle hebt die Übereinstimmung hervor, welche diese beiden Werkzeuge Satans miteinander verbinden wird, das erste in seiner Eigenschaft als Haupt der politischen Macht in Rom, das zweite als religiöses Haupt mit Sitz in Jerusalem. Aber man sieht auch, dass der Antichrist in seiner satanischen Tätigkeit grössere Energie entfaltet als das römische Tier, das keine Wunder vollbringt. Von jeher hat sich der Teufel vor allem dessen bedient, was man Religion nennt, um seine Pläne auszuführen. Zu diesem Zwecke wird er den Antichrist mit einer aussergewöhnlichen Macht ausstatten. Satan tut dies umso mehr, als er und seine Engel kurz vorher aus dem Himmel auf die Erde geworfen worden sind, als Folge eines Kampfes mit dem Erzengel Michael und seinen Engeln, wie wir dies in Offenbarung 12,7–9 lesen. Und es wird hinzugefügt: «Wehe der Erde und dem Meere! denn der Teufel ist zu euch hinab gekommen und hat grosse Wut, da er weiss, dass er wenig Zeit hat» (V. 12). Man kann sich vorstellen, wie furchtbar die Kundgebungen dieser satanischen Wut sein müssen, die alle Handlungen des Antichrists beeinflussen wird, der im Einklang mit dem Haupt des Römischen Reiches handelt. Kraft der Gewalt, die der Teufel ihm gibt, wird er «grosse Zeichen» tun, indem er vor den Menschen sogar Feuer vom Himmel auf die Erde herabkommen lässt (Off 13,13), wie seinerzeit der Prophet Elia. Durch diese Zeichen wird es ihm gelingen, eine grosse Zahl von Menschen zu verführen. Der Apostel Paulus kündigt den Thessalonichern die gleichen Tatsachen an und nennt den Antichrist dabei: Mensch der Sünde, Sohn des Verderbens, der Gesetzlose – alles Bezeichnungen, welche die List die Schlauheit und die teuflische Macht, die diese Kundgebungen begleiten, illustrieren.

Er fügt hinzu: «dessen Ankunft nach der Wirksamkeit des Satans ist, in aller Macht und allen Zeichen und Wundern der Lüge, und in allem Betrug der Ungerechtigkeit denen, die verloren gehen, darum dass sie die Liebe zur Wahrheit nicht annahmen, damit sie errettet würden. Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, dass sie der Lüge glauben» (2. Thes 2). Der Antichrist wird also seine Macht gebrauchen, um die Menschen zu verleiten, ihn anzubeten, indem er so den Platz Gottes und Christi einnimmt. Seine Geschicklichkeit, verbunden mit der von Gott gesandten «wirksamen Kraft des Irrwahns», wird alle Menschen irreleiten, «die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit» (V. 12). Satan wird auf diese Weise Christum nachahmen, sodass die Bewohner der Erde sich rasch von seinem Lügennetz umgarnen lassen und nicht zögern werden, sowohl den Antichrist wie auch das römische Tier anzubeten. In der Tat, wir lesen in 2. Thessalonicher 2,4, dass der Antichrist «sich in den Tempel Gottes 10 setzt und sich selbst darstellt, dass er Gott sei». Anderseits wird er die, welche auf der Erde wohnen, auffordern, «ein Bild dem Tiere zu machen, das die Wunde des Schwertes hat und lebte (das römische Tier). Und es wurde ihm gegeben, dem Bilde des Tieres Odem zu geben, auf dass das Bild des Tieres auch redete und bewirkte, dass alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeteten» (Off 13,14–15). Aber es ist offenbar, dass der Antichrist selbst einen noch grösseren Einfluss auf die Masse haben wird. Er wird sich des mächtigen Einflusses des Römischen Reiches bedienen und die ganze Gewalt des ersten Tieres vor ihm ausüben. Ferner wird er imstande sein, Wunder zu vollbringen, wozu das Haupt des Römischen Reiches unfähig sein wird. Das wird, wie gesagt, zur Folge haben, dass dadurch die Bewohner der ganzen Erde verführt werden.

3. Der Antichrist wird der «Übermensch» sein, auf den die Welt heute schon wartet, und dem sie als einem Retter zujubeln wird. Da die Menschen den wahren Erretter verworfen und die Finsternis dem Lichte vorgezogen haben, werden sie sich durch diesen falschen Christus mühelos verführen lassen, den der Apostel Paulus den «Mensch der Sünde» nennt, weil er das volle Mass des Bösen verkörpert, das der Mensch erreichen kann, und so wird der Antichrist der Typ des hart gesottensten Sünders sein. Ferner bezeichnet ihn sein Name (der «Gegenchrist» bedeutet) als den grössten Feind des Herrn, der je unter den Menschen gelebt hat. Er wird leugnen, dass Jesus der Christus ist. Aber er wird auch den Vater und den Sohn leugnen (1. Joh 2,22). Als Werkzeug des Teufels wird er ein durch und durch entarteter Mensch und ein offener Widersacher Jesu Christi, des Gesandten des Vaters, des vollkommenen Menschen sein. Jesus ist Gott, der Mensch geworden ist, um Sünder zu erretten; der Antichrist ist der falsche Messias, der Mensch, der sich selbst zu Gott macht und der mit Hilfe der von Satan empfangenen Gewalt die Menschen mitzureissen sucht, sich wider Gott aufzulehnen und Christum zu bekämpfen. Jesus ist das Bild des unsichtbaren Gottes (Kol 1,15), der Abdruck Seines Wesens (Heb 1,3), sodass Er selber sagen konnte: «Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen» (Joh 14,9). Der Antichrist, obwohl als Lamm getarnt, trägt die Kennzeichen und die Charakterzüge dessen, der ihn gesandt hat: Satan. Johannes beschreibt ihn in den Wesenszügen eines Tieres, das wie ein Drache redet, wie der grosse, feuerrote Drache, der in Offenbarung 12 beschrieben wird, und der niemand anders ist, als der Teufel selbst. Dieser sucht Gott nachzuahmen, indem er eine diabolische Dreieinheit zustande bringt (Satan, das römische Tier und der Antichrist), eine falsche Kirche mit seinen Dienern der Lüge und seinen Wundern der Verführung. Der Antichrist ist dazu bestimmt, in diesem satanischen System eine hervorragende Rolle zu spielen, immer mit der Absicht, Christum zu widerstehen und sich an Seinen Platz zu stellen. Er steigt aus der Erde auf und kommt in seinem eigenen Namen, um den Willen des Teufels zu vollbringen (Off 13,11; Joh 5,43), im Gegensatz zum Herrn Jesus, der im Namen des Vaters aus dem Himmel herabgekommen ist, um Seinen Willen zu erfüllen (Joh 6,38; 5,43). Er wurde zum Opferlamm, das stumm war; misshandelt und niedergebeugt, tat Er Seinen Mund nicht auf: Das alles spricht zu uns von Seiner Selbstentäusserung, von Seiner Sanftmut, von Seiner Liebe uns Sündern gegenüber (Jes 53; Phil 2,5–8). Der Antichrist hingegen ist ein wildes Tier, ein grausames, anmassendes Wesen, das sich nicht um das Wohl der Herde kümmern, sondern die Schafe im Gegenteil zerreissen und verschlingen wird (Sach 11,5+16). Er wird seine Macht unmittelbar von Satan empfangen, seine Erscheinung wird «nach der Wirksamkeit des Satans» sein (2. Thes 2,9); der Herr Jesus aber sagte zu Seinen Jüngern: «Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden» und: «Alles ist mir übergeben von meinem Vater» (Mt 28,18; 11,27).

4. Dieser Vergleich zeigt den Gegensatz zwischen dem Antichrist und Christo, sowohl in seinen Charakterzügen wie in seiner Tätigkeit, obwohl Satan aus seinem falschen Messias ein greuliches Zerrbild des Christus zu machen sucht. Und doch ist es gerade dieser falsche Messias, den die Menschen aufnehmen und anbeten werden, weil sie nicht an den Sohn Gottes glauben wollten. Und durch die Wirkung einer unerhörten Macht der Verführung werden sie vor diesem Gesandten Satans niederfallen. Die Kraft des Irrwahns, die ihnen Gott senden wird, damit sie der Lüge glauben, verbunden mit den Zeichen und Wundern, die der Antichrist vollbringen wird, bewirkt, dass die ungläubigen Juden meinen werden, ihr lang erwarteter Messias sei endlich gekommen, während die christianisierten Nationen dem «zurückgekehrten Christus» oder dem «Übermenschen» der Endzeit zujubeln werden. Der Herr selbst hat Seine jünger vor dieser Macht der Verführung gewarnt, die dann ausgeübt und die Massen gewinnen wird (Mt 24,4–5). Diese «Kraft des Irrwahns» wird eine schreckliche Züchtigung von Seiten Gottes sein gegenüber den Menschen, die sich geweigert haben, der Wahrheit zu glauben, und Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit. Darum werden die Auserwählten jener Tage nötig haben, von Gott bewahrt und erleuchtet zu werden, damit sie der Verführung des Antichrists widerstehen können. Dank der Belehrungen des Wortes Gottes werden sie übrigens seine Merkmale zu erkennen vermögen und auf diese Weise vor diesem teuflischen Einfluss bewahrt werden. «Siehe, ich habe es euch vorhergesagt» (Mt 24,25). «Wenn jemand ein Ohr hat, so höre er! » (Off 13,9).

Wer sich weigert, sich seiner Gewalt zu unterwerfen, wird getötet werden. Dies wird auch das Los der Gläubigen sein, die sich nicht vor dem Bild des Hauptes des Römischen Reiches niederwerfen wollen, das im Tempel zu Jerusalem aufgestellt werden wird, oder sich weigern, sein Malzeichen, seinen Namen oder seine Zahl auf ihrer Stirn oder auf ihrer rechten Hand zu tragen. Es wird unmöglich sein, ohne dieses Zeichen zu kaufen oder zu verkaufen. Die Zahl des römischen Tieres ist 666. Es steht uns nicht zu, die Bedeutung dieser Zahl 11 zu erklären: Die «Verständigen», die dann auf der Erde sind, werden sie zu deuten wissen, und dieses Wissen wird nur für sie einen buchstäblichen Wert haben.

5. Betrachten wir jetzt einige andere Schriftstellen bezüglich des Antichrists. Der Prophet Daniel gibt uns mehrere Hinweise auf ihn: «Und der König wird nach seinem Gutdünken handeln, und er wird sich erheben und gross machen über jeden Gott, und wider den Gott der Götter wird er Erstaunliches reden; und er wird Gelingen haben, bis der Zorn vollendet ist; denn das Festbeschlossene wird vollzogen. Und auf den Gott seiner Väter wird er nicht achten, und weder auf die Sehnsucht der Weiber (= den Christus) noch auf irgendeinen Gott wird er achten; sondern er wird sich über alles erheben. Und an dessen Statt wird er den Gott der Festungen ehren: den Gott, den seine Väter nicht gekannt haben, wird er ehren mit Gold und mit Silber und mit Edelsteinen und mit Kleinodien. Und er wird gegen die starken Festungen so verfahren mit dem fremden Gott. Wer ihm Anerkennung zollt, dem wird er viel Ehre erweisen, und er wird ihm Herrschaft verleihen über die vielen und das Land austeilen zum Lohne» (Kap. 11,36–39). Wiewohl sie Jahrhunderte vor der Zeit des Apostels Paulus geschrieben wurde, beschreibt diese Prophezeiung fast mit denselben Ausdrücken wie der Apostel den Charakter und die teuflische Tätigkeit des Antichrists: Dasselbe gierige Verlangen, seine Gewalt über alle Menschen auszuüben, derselbe ruchlose Widerstand wider Gott und wider Christum, derselbe Hochmut, der ihn dazu treibt, sich anbeten zu lassen. Die Prophezeiung Daniels enthält indessen zusätzlich interessante Einzelheiten. Vor allem kann man daraus ableiten, dass der Antichrist ein Jude sein wird, weil von ihm gesagt wird, dass er auf den Gott seiner Väter nicht achten wird, was sich ganz offensichtlich auf Jehova, den wahren Gott Israels, bezieht. Übrigens, wenn er kein Jude wäre, so vermöchte er sich bei den ungläubigen Juden kaum als der verheissene Messias einzuführen. Der Herr selbst macht, in Johannes 5,43, eine Anspielung auf diese Tatsache: «Ich bin in dem Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmet mich nicht auf; wenn ein anderer (der Antichrist) in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr aufnehmen.» Da sie den wahren Messias verworfen und gekreuzigt haben, der im Namen des Vaters gekommen ist, werden sie bereit sein, den falschen Messias, den falschen Propheten (Off 19,20) anzuerkennen, der in seinem eigenen Namen kommt und sich im Tempel in Jerusalem anbeten lässt.

Dieser Mensch, der sich über alles erheben wird, was an Gott oder an den Herrn Jesus erinnern könnte («welcher ... sich selbst erhöht über alles, was Gott heisst oder ein Gegenstand der Verehrung ist» – 2. Thes 2,4), wird « den Gott der Festungen» ehren, was man in der modernen Sprache «Heeresmacht» nennen würde. In der Tat, er wird neben der Gewalt, die er von Satan empfängt, sich hauptsächlich auf die Waffen stützen, um seine Pläne auszuführen.

Man beachte wohl, dass das, was sich heute in der Welt, und besonders in gewissen Ländern abspielt, uns eine Vorstellung gibt von der Regierungsform, die der Antichrist einführen wird: Es ist der gleiche Kult der Gewalt und der Lüge, der gleiche Widerstand gegenüber Gott und den Seinen, derselbe Geist der Gewalttat und des Materialismus. übrigens bestätigt auch das Wort Gottes, dass dieser Geist des Antichrists schon jetzt in der Welt ist. «Jeder Geist, der nicht Jesum Christum im Fleische gekommen bekennt, ist nicht aus Gott; und dies ist der Geist des Antichrists, von welchem ihr gehört habt, dass er komme, und jetzt ist er schon in der Welt» (1. Joh 4,3). «Denn viele Verführer sind in die Welt ausgegangen, die nicht Jesum Christum im Fleische gekommen bekennen; dies ist der Verführer und der Antichrist» (2. Joh 7). Dieser Geist, der sich schon heute breitmacht, wird in der Person dessen seine volle Entfaltung finden, welcher der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens und der Gesetzlose genannt wird. Gott möge uns vor diesem Geiste des gegenwärtigen bösen Zeitalters bewahren!

Auch der Prophet Jesaja redet vom Antichrist, besonders im 57. Kapitel: «Und du zogest mit Öl zu dem König und machtest viel deiner wohlriechenden Salben; und du sandtest deine Boten in die Ferne und erniedrigtest dich bis zum Scheol» (V. 9). Aus dieser Stelle geht hervor, dass die abgefallenen Juden den Antichrist mit grossen Ehrenbezeugungen aufnehmen werden. Aber Gott sieht darin eine Erniedrigung für Sein Volk, eine Erniedrigung, die es in die Hölle hinabführt. In Kapitel 30 beschreibt Jesaja das Ende des Antichrists. Wir werden später darauf zurückkommen.

Sacharja endlich kündigt ebenfalls die vorübergehende Herrschaft des Antichrists an. «Siehe, ich erwecke einen Hirten im Lande: Der Umkommenden wird er sich nicht annehmen, das Versprengte wird er nicht suchen, und das Verwundete nicht heilen; das Gesunde wird er nicht versorgen, und das Fleisch des Fetten wird er essen und ihre Klauen zerreissen. Wehe dem nichtigen Hirten, der die Herde verlässt! Das Schwert über seinen Arm und sein rechtes Auge! Sein Arm soll gänzlich verdorren, und sein rechtes Auge völlig erlöschen» (Sach 11,16–17). Hart und grausam wie er ist, wird er sich seiner Untertanen nicht erbarmen und nur danach trachten, seine Macht zur Befriedigung seines grenzenlosen Hochmutes zu befestigen.

6. Doch wird das Gericht Gottes über ihn hereinbrechen und wird dieser kurzen, aber grausamen Herrschaft von dreieinhalb Jahren ein Ende setzen. Wenn das Mass seiner Ungerechtigkeiten voll ist, wird ihn das Gericht treffen in einer schrecklichen, unerbittlichen und niederschmetternden Weise. Mehrere Stellen des Wortes Gottes enthüllen, dass er nicht durch Waffengewalt oder durch Engel, sondern durch den Herrn selbst, bei Seiner Erscheinung in Herrlichkeit, vernichtet wird. Das spricht der Prophet Sacharja in folgenden symbolischen Worten aus: «Sein Arm soll gänzlich verdorren, und sein rechtes Auge gänzlich erlöschen.» Der Apostel Paulus drückt sich noch genauer aus und sagt, dass der Herr Jesus den Gesetzlosen durch den Hauch Seines Mundes verzehren und ihn vernichten werde durch die Erscheinung Seiner Ankunft (2. Thes 2,8). Jesaja bezeugt in der Stelle, auf die wir soeben Bezug genommen haben: «Denn vorlängst ist eine Greuelstätte zugerichtet; auch für den König (= den Antichrist) ist sie bereitet. Tief, weit hat er sie gemacht, ihr Holzstoss hat Feuer und Holz in Menge; wie ein Schwefelstrom setzt der Hauch Jehovas ihn in Brand» (Jes 30,33). Die dem Antichrist vorbehaltene Strafe ist deutlich angekündigt: er wird lebendig in die Hölle geworfen. Das wird uns durch die Offenbarung bestätigt, wo es heisst, dass das Haupt des Römischen Reiches ein gleiches Los erwartet. So werden also diese beiden Werkzeuge Satans, die in ihrer gottlosen und unheilvollen Tätigkeit miteinander verbunden waren, dasselbe Gericht erleiden. «Und es wurden ergriffen das Tier (das Haupt des Römischen Reiches) und der falsche Prophet (der Antichrist), der mit ihm war, der die Zeichen vor ihm tat, durch welche er die verführte, welche das Malzeichen des Tieres annahmen, und die sein Bild anbeteten – lebendig wurden die zwei in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt» (Off 19,20). Dieses Gericht ist so unmittelbar und wird mit einer solchen Gewalt ausgeführt –der Herr Jesus selbst wird vom Himmel herabkommen, um es aus zu führen –, dass die beiden satanischen Komplizen nicht den geringsten Widerstand leisten noch irgendwie entfliehen können. Nachdem sie die ganze Menschheit erzittern machten und eine unzählbare Schar von Zeugen Christi umgebracht haben, werden sie wie elende Strohpuppen Dem unterliegen, gegen Den sie in den Kampf ziehen wollten, wie wir es sehen werden, wenn wir uns mit der Geschichte des wiedererstandenen Römischen Reiches beschäftigen. Der Herr Jesus wird an der Spitze der himmlischen Kriegsheere und aller verherrlichten Gläubigen als König der Könige und als Herr der Herren erscheinen, und «der Hauch seines Mundes» wird genügen, um die beiden Werkzeuge Satans zu vernichten und sie, ohne vorherige Gerichtssitzung, in die ewigen Flammen zu stürzen, wo der Teufel tausend Jahre später ebenfalls hineingeworfen werden wird.


KAPITEL 4 – Die Befreiung des Überrestes

Wie wir in den vorangegangenen Kapiteln gesehen haben, wird sich die grosse Masse der Juden, die zuerst nach Palästina zurückkehren, im Fallstrick Satans fangen lassen; sie werden dem Antichrist als ihrem Messias zujubeln und werden ein Bündnis schliessen mit dem Haupte des Römischen Reiches. Aber es wird einige unter ihnen geben, die unter der Wirksamkeit des Heiligen Geistes ihre persönlichen Sünden und die der Nation erkennen und sich weigern, sich dem Antichrist zu unterwerfen. Viele unter ihnen werden ihr Zeugnis mit ihrem Blute besiegeln, während andere bewahrt bleiben und befreit werden durch das Erscheinen des Herrn Jesus, begleitet von Seinen Heiligen. Wir werden jetzt verschiedene Stellen näher betrachten, die sich auf die Ereignisse jener Zeit beziehen.

1. Wie wir schon sagten, ist diese Bekehrung das Werk des Heiligen Geistes, wie mehrere Propheten dies ankündigen: «Auf dem Felde meines Volkes schiessen Gestrüpp und Dornen auf ... bis der Geist über uns ausgegossen wird aus der Höhe, und die Wüste zum Fruchtgefilde wird, und das Fruchtgefilde dem Walde gleich geachtet wird» (Jes 32,13–15). «Denn mein Mund, er hat es geboten; und sein Geist, er hat sie zusammengebracht» (Kap. 34,16). «Ich werde meinen Geist ausgiessen auf deinen Samen, und meinen Segen auf deine Sprösslinge» (Kap. 44,3) «Und sie werden den Namen Jehovas fürchten vom Niedergang an, und vom Sonnenaufgang seine Herrlichkeit ... Und ein Erlöser wird kommen für Zion und für die, welche in Jakob von der Übertretung umkehren, spricht Jehova. Und ich – dies ist mein Bund mit ihnen, spricht Jehova: Mein Geist, der auf dir ist, und meine Worte, die ich in deinen Mund gelegt habe, werden nicht aus deinem Munde weichen, noch aus dem Munde deiner Nachkommen... von nun an bis in Ewigkeit» (Kap.59,19–21).

Der Prophet Hesekiel bezeugt die gleiche Wahrheit: «Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen. Und ich werde reines Wasser auf euch sprengen ... und ich werde euch ein neues Herz und einen neuen Geist … geben ... Und ich werde meinen Geist in euer Inneres geben; und ich werde machen, dass ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Rechte bewahret und tut» (Hes 36,24–27). «Und ich werde mein Angesicht nicht mehr vor ihnen verbergen, wenn ich meinen Geist über das Haus Israel ausgegossen habe, spricht der Herr, Jehova» (Kap. 39,29). Und in dem Gesicht der verdorrten Gebeine, von dem wir schon gesprochen haben, berichtet Hesekiel, dass der Herr ihm befohlen habe, zu verkündigen, wie der Geist über die zusammengerückten Gebeine kommen werde, ein Bild der Wiederherstellung und Bekehrung Israels. «Und er sprach zu mir: Weissage dem Odem, weissage, Menschensohn, und sprich zu dem Odem: So spricht der Herr, Jehova: Komm von den vier Winden her, du Odem, und hauche diese Getöteten an, dass sie lebendig werden! Und ich weissagte, wie er mir geboten hatte; und der Odem kam in sie, und sie wurden lebendig und standen auf ihren Füssen, ein überaus grosses Heer» (Kap. 37,9–10).

2. Die Propheten Sacharja und Joel zeigen an, was sich abwickeln wird, wenn der Überrest Israels diese Ausgiessung des Heiligen Geistes empfangen wird. «Und ich werde über das Haus Davids und über die Bewohner von Jerusalem den Geist der Gnade und des Flehens ausgiessen; und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben, und werden über ihn wehklagen gleich der Wehklage über den Eingeborenen, und bitterlich über ihn leid tragen, wie man bitterlich über den Erstgeborenen leid trägt» (Sach 12,10). «Und danach wird es geschehen, dass ich meinen Geist ausgiessen werde über alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen» (Joel 2,28).

Am Ende der grossen Drangsal wird also ein Überrest im Lande bekehrt sein, nachdem er durch tiefe Übungen des Herzens und des Gewissens gegangen ist. Belehrt durch den Geist, werden die Gläubigen endlich verstehen, dass Der, den Israel verworfen und gekreuzigt hat, der verheissene Messias war, der Gesalbte Jehovas. Nachdem sie sich der Schrecklichkeit dieses Vergehens bewusst geworden sind, werden sie wehklagen und Leid tragen. Hören wir, mit welchen Worten die Propheten diese Busse ankündigen. «An jenem Tage wird die Wehklage in Jerusalem gross sein wie die Wehklage von Hadad–Rimmon im Tale Megiddo. 12 Und wehklagen wird das Land, jedes Geschlecht besonders ... » (Sach 12,10–14). Es wird nicht nur eine kollektive Busse sein, sondern der Ausdruck einer persönlichen Übung, eine tiefe Empfindung der Selbstanklage und der Schuldhaftigkeit eines jeden Gliedes der Familien, die im Überrest vertreten sind: Das Geschlecht des Hauses Davids, Nathans, Levis, und das Geschlecht der Simeiter wie auch «alle übrigen Geschlechter» (siehe auch Amos 8,10).

Diese Wehklage wird begleitet sein vom Bekenntnis der begangenen Sünden, sowohl derer des Volkes wie auch der persönlichen Sünden. «Und sie werden ihre Ungerechtigkeit bekennen und die Ungerechtigkeit ihrer Väter infolge ihrer Treulosigkeit, die sie gegen mich begangen haben, und auch dass, weil sie mir entgegengewandelt sind, auch ich ihnen entgegen wandelte und sie in das Land ihrer Feinde brachte. Wenn alsdann ihr unbeschnittenes Herz sich demütigt und sie dann die Strafe ihrer Ungerechtigkeit annehmen, so werde ich meines Bundes mit Jakob gedenken ... » (3. Mose 26,40–42). «Und du wirst deiner Wege gedenken und dich schämen. .. und ich werde meinen Bund mit dir errichten, und du wirst wissen, dass ich Jehova bin: auf dass du eingedenk seiest und dich schämest, und den Mund nicht mehr auftuest wegen deiner Schmach, wenn ich dir alles vergebe, was du getan hast, spricht der Herr, Jehova» (Hes 16,61–63). «Und ihr werdet daselbst eurer Wege und all eurer Handlungen gedenken, durch welche ihr euch verunreinigt habt; und ihr werdet Ekel an euch selbst empfinden wegen all eurer Übeltaten, die ihr begangen habt» (Kap. 20,43). «Und ihr werdet eurer bösen Wege gedenken und eurer Handlungen, die nicht gut waren, und werdet Ekel an euch selbst empfinden wegen euren Missetaten und eurer Greuel … Schämet euch und werdet beschämt vor euren Wegen, Haus Israel!» (Kap. 36,31–32).

3. Die Demütigung, die Busse und das Bekennen der Sünden werden dann mit einem sehnlichen Verlangen im Herzen des Überrestes gepaart sein, den Herrn zu suchen und wieder zu Ihm zurückzukehren. «Und es wird geschehen im ganzen Lande, spricht Jehova: zwei Teile davon werden ausgerottet werden und verscheiden; aber der dritte Teil davon wird übrig bleiben. Und ich werde den dritten Teil ins Feuer bringen, und ich werde sie läutern, wie man das Silber läutert, und sie prüfen, wie man das Gold prüft. Es wird meinen Namen anrufen und ich werde ihm antworten; ich werde sagen: Es ist mein Volk; und es wird sagen: Jehova ist mein Gott» (Sach 13,8–9). «In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht Jehova, werden die Kinder Israel kommen, sie und die Kinder Juda zusammen; fort und fort weinend, werden sie gehen und Jehova, ihren Gott, suchen. Sie werden nach Zion fragen, indem ihr Angesicht dahin gerichtet ist. Kommet und schliesset euch an Jehova an mit einem ewigen Bunde, der nicht vergessen werde!» (Jer 50,4–5). «Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und zu mir beten, und ich werde auf euch hören. Und ihr werdet mich suchen und finden, denn ihr werdet nach mir fragen mit eurem ganzen Herzen; und ich werde mich von euch finden lassen, spricht Jehova» (Kap. 29,12–14).

Dann wird sich bei ihnen eine wahre Wiedergeburt vollziehen: Gott wird ihnen ein neues Herz geben, ihre Sünden vergeben und sie reinigen. «Und Jehova, dein Gott, wird dein Herz und das Herz deiner Kinder beschneiden, damit du Jehova, deinen Gott, liebest mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele ... Und du, du wirst umkehren und der Stimme Jehovas gehorchen, und wirst alle seine Gebote tun, die ich dir heute gebiete» (5. Mose 30,6+8). «Und ich werde ihnen ein Herz geben, und werde einen neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde das steinerne Herz aus ihrem Fleische wegnehmen und ihnen ein fleischernes Herz geben: auf dass sie in meinen Satzungen wandeln und meine Rechte bewahren und tun; und sie werden mein Volk, und ich werde ihr Gott sein» (Hes 11,19–20). Die gleiche Verheissung wird in Kapitel 36, Verse 26 bis 28, wiederholt, was die Bedeutung dieser Verheissung unterstreicht. Ferner wird sie bestätigt durch den Propheten Jeremia, dem Zeitgenossen Hesekiels: «Und ich will ihnen ein Herz geben, mich zu erkennen, dass ich Jehova bin; und sie werden mein Volk, und ich werde ihr Gott sein; denn sie werden mit ihrem ganzen Herzen zu mir umkehren» (Jer 24,7). «Dies ist der Bund, den ich mit dem Hause Israel machen werde nach jenen Tagen, spricht Jehova: Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und werde es auf ihr Herz schreiben; und ich werde ihr Gott, und sie werden mein Volk sein. Und sie werden nicht mehr ein jeder seinen Nächsten und ein jeder seinen Bruder lehren und sprechen: Erkennet Jehova! denn sie alle werden mich erkennen von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Grössten, spricht Jehova. Denn ich werde ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nicht mehr gedenken» (Kap. 31,33–34). «Und sie werden mein Volk, und ich werde ihr Gott sein; und ich werde ihnen ein Herz und einen Weg geben, damit sie mich fürchten alle Tage ... und ich werde meine Furcht in ihr Herz legen, damit sie nicht von mir abweichen» (Kap. 32,38–40).

Dann wird das Sehnen des Herzens Gottes endlich gestillt sein: 'Israel wird wahrhaftig Sein Volk geworden sein. «Sie werden mein Volk und ich werde ihr Gott sein»: Diese so oft wiederholten Worte zeigen, welch einen Preis Jehova diesem Bunde beimisst. Das «steinerne Herz» Israels wird weggenommen und in ein «fleischernes Herz» verwandelt werden. Wohlverstanden, diese Reinigung wird keine andere Grundlage haben, als das Blut Christi; nur dieses Blut vermag von aller Sünde zu reinigen. «Das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde» (1. Joh 1,7). «Ich will die Ungerechtigkeit dieses Landes hinweg nehmen an einem Tage» (Sach 3,9). «An jenem Tage wird ein Quell geöffnet sein dem Hause Davids und den Bewohnern von Jerusalem für Sünde und für Unreinigkeit. Und es wird geschehen an jenem Tage, spricht Jehova der Heerscharen, da werde ich die Namen der Götzen ausrotten aus dem Lande, und ihrer wird nicht mehr gedacht werden; und auch die Propheten und den Geist der Unreinheit werde ich aus dem Lande wegschaffen» (Kap. 13,1–2). Das Land selbst wird eine vollständige Reinigung erfahren, nachdem die Sünde des Volkes vergeben worden ist. «Siehe, ich will ihr einen Verband anlegen und Heilung bringen, und sie heilen, und ich will ihnen eine Fülle von Frieden und Wahrheit offenbaren ... Und ich Werde sie reinigen von all ihrer Ungerechtigkeit, womit sie gegen mich gesündigt haben; und ich werde alle ihre Missetaten vergeben ... » (Jer 33,6–8). «In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht Jehova, wird Israels Missetat gesucht werden, und sie wird nicht da sein, und die Sünden Judas, und sie werden nicht gefunden werden; denn ich will denen vergeben, die ich übrig lasse» (Jer 50,20). «Und ich werde reines Wasser auf euch sprengen, und ihr werdet rein sein; von allen euren Unreinigkeiten und von allen euren Götzen werde ich euch reinigen ... Und ich werde euch befreien von allen euren Unreinigkeiten» (Hes 36,25–29). «Und sie werden sich nicht mehr verunreinigen durch ihre Götzen ... und ich werde sie retten aus all ihren Wohnsitzen, in welchen sie gesündigt haben, und werde sie reinigen; und sie werden mein Volk, und ich werde ihr Gott sein» (Kap. 37,23).

4. Dieses Werk in der Seele wird sich durch die Gnade Gottes unter schrecklichen Prüfungen vollziehen, die über den Überrest kommen werden, jenen dritten Teil, den Gott «in das Feuer» bringen und läutern wird, wie man Silber läutert (Sach 13,9). Im Augenblick, wo die Drangsal ihren Höhepunkt erreicht hat, wird der Herr selbst mit den verherrlichten Seinen erscheinen und wird den Überrest Israels befreien, der aus der Tiefe des Abgrundes zu Gott schreien wird. Seine Feinde werden vernichtet 13, und dann wird das Tausendjährige Reich beginnen.

Da sich die zehn Stämme zur Zeit, als der Herr auf der Erde war, in der Gefangenschaft befanden, werden sie nicht wie Juda und Benjamin die Sünde der Kreuzigung des Messias zu sühnen haben. Darum werden sie nicht durch die grosse Drangsal in Palästina hindurchgehen müssen und werden nicht in einen so glühenden Schmelztiegel geworfen werden, wie der Überrest von Juda. Gott wird in den Ländern der Nationen, in denen sie sich befinden oder auf dem Wege ihrer Rückkehr nach Palästina mit ihnen abrechnen (Hes 20,33–38). Die Gottlosen unter ihnen werden dann ausgerottet, während die verschont Gebliebenen, die ihrerseits dann auch bekehrt sind, in ihr Land zurückkehren werden, kurz nachdem der von Gott an dem Überrest von Juda ausgeführte Reinigungsprozess beendet ist. Wir finden den Bericht ihrer Ankunft und der Freude, die dieses Ereignis bei dem armen Überrest hervorrufen wird, der dann durch die Drangsal zerbrochen ist, die er soeben durchgemacht hat, in Jesaja 49. «Siehe, diese werden von fern her kommen, und siehe, diese von Norden und von Westen, und diese aus dem Lande der Sinim. 14 Jubelt, ihr Himmel, und frohlocke, du Erde; und ihr Berge, brechet in Jubel aus! denn Jehova hat sein Volk getröstet, und seiner Elenden erbarmt er sich» (V. 12–13). Und zum Überrest sagt Gott: «Erhebe ringsum deine Augen und sieh: sie alle versammeln sich, kommen zu dir. So wahr ich lebe, spricht Jehova, du wirst sie alle wie ein Geschmeide anlegen und dich damit gürten wie eine Braut. Denn deine Trümmer und deine Wüsten und dein zerstörtes Land ja, nun wirst du zu enge werden für die Bewohner» (V. 18–19). Im Übermass seines Staunens und seiner Freude wird Jerusalem ausrufen: «Wer hat mir diese geboren, da ich doch der Kinder beraubt und unfruchtbar war, verbannt und umherirrend? Und diese, wer hat sie grossgezogen?» (V. 21).

Boten werden alsdann zu allen Nationen gesandt werden, um die Herrlichkeit Christi unter ihnen zu verkündigen (Jes 66,19), aber auch um alle Israeliten zurückzubringen, die sich noch dort befinden könnten (V. 20): «Und sie werden alle eure Brüder aus allen Nationen als Opfergabe für Jehova bringen, auf Rossen und auf Wagen und auf Sänften und auf Maultieren und auf Dromedaren, nach meinem heiligen Berge, nach Jerusalem, spricht Jehova» (siehe auch Jes 49,22–23;.52,10.12; 60,4–9).

5. In dieser Weise befreit, bekehrt, gereinigt und wiedergeboren, werden diese Gläubigen Jesu Christo als ihrem Messias und Heiland zujubeln. «Und wenn jemand zu ihm spricht: Was sind das für Wunden in deinen Händen? so wird er sagen: Es sind die Wunden, womit ich geschlagen worden bin im Hause derer, die mich lieben. Schwert, erwache wider meinen Hirten, wider den Mann, der mein Genosse ist! spricht Jehova der Heerscharen; Schlage den Hirten und die Herde wird sich zerstreuen. Und ich werde die Hand den Kleinen zuwenden» (Sach 13,6–7). So werden sie nicht nur erkennen, dass sie ihren Messias durchbohrt haben, sondern auch, dass Er, der Genosse Jehovas, wegen den Sünden Seines Volkes den Schlägen des Schwertes der göttlichen Gerechtigkeit ausgesetzt worden ist. Mit anderen Worten: Das Geheimnis der Erlösung wird ihnen völlig offenbart sein. Nachdem sie jahrhundertelang ohne König und Fürsten, ohne Schlachtopfer und ohne Bildsäule, ohne Ephod und Teraphim geblieben sind, werden die Kinder Israel «umkehren und Jehova, ihren Gott, und David, ihren König (= Christus) suchen; und sie werden sich zitternd wenden zu Jehova und zu seiner Güte am Ende der Tage» (Hos 3,4–5). Der Apostel Paulus gibt auch Zeugnis von dieser Anerkennung des Messias durch Israel: «Denn ich will nicht, Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt sei …, dass Verstockung Israel zum Teil widerfahren ist, bis die Vollzahl der Nationen eingegangen sein wird; und also wird ganz Israel errettet werden, wie geschrieben steht: Es wird aus Zion der Erretter kommen, er wird die Gottlosigkeit von Jakob abwenden ... » (Röm 11,25–26). Dieser Erretter wird aufgenommen und von den zwölf Stämmen in allen Seinen Rechten anerkannt werden, wie der Herr selbst dies bezeugt: «Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprechet: ‚Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!'» (Mt 23,39).

«Siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da ich David einen gerechten Spross erwecken werde; und er wird als König regieren und verständig handeln, und Recht und Gerechtigkeit üben im Lande. In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel in Sicherheit wohnen; und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: Jehova, unsere Gerechtigkeit» (Jer 23,5–6). Israel wird sich mit Freuden der Herrschaft des Christus, dem «gerechten Spross Davids», unterstellen und wird Gott mit ungeteiltem Herzen dienen. «Denn auf meinem heiligen Berge, auf dem hohen Berge Israels, spricht der Herr, Jehova, daselbst wird mir das ganze Haus Israel insgesamt dienen im Lande» (Hes 20,40).

Gott wird dann einen neuen Bund mit Seinem Volke machen. «Und ich will einen ewigen Bund mit euch schliessen: die gewissen Gnaden Davids» (Jes 55,3). «Einen kleinen Augenblick habe ich dich verlassen, aber mit grossem Erbarmen will ich dich sammeln; ... so habe ich geschworen, dass ich nicht mehr über dich ergrimmen, noch dich schelten werde. Denn die Berge mögen weichen und die Hügel wanken, aber meine Güte wird nicht von dir weichen und mein Friedensbund nicht wanken, spricht Jehova, dein Erbarmer» (Jes 54,7–10). «Und sie werden die uralten Trümmer aufbauen; ... und ich werde ihnen ihre Belohnung getreulich geben und einen ewigen Bund mit ihnen schliessen» (61,4+8). «Und ich werde sie an diesen Ort zurückbringen ... und ich werde einen ewigen Bund mit ihnen machen, dass ich nicht von ihnen lassen werde, ihnen wohl zu tun» (Jer 32,37+40). «Und ich werde einen Bund des Friedens mit ihnen machen ... und sie werden in der Wüste sicher wohnen» (Hes 34,25). «Und ich werde einen Bund des Friedens mit Ihnen machen, ein ewiger Bund wird es mit ihnen sein; und ich werde sie einsetzen und sie vermehren, und werde mein Heiligtum in ihre Mitte setzen ewiglich» (Kap. 37,26).

Wie andere schon darauf aufmerksam machten, wird dieser Bund Israel Frieden bringen nach der Verfolgung; Sicherheit nach der Plünderung; eine dauernde Niederlassung nach der Zerstreuung Wohlfahrt nach dem Elend; Herrlichkeit nach der Schande; Herrschaft unter den Nationen nach der Unterdrückung; Freude, nach der Trauer – unsagbare Glückseligkeit in der Gegenwart und der Liebe des Herrn nach den Gerichten, die sie durch Seine Verwerfung gerechterweise auf sich gezogen haben. «Jubele Tochter Zion; jauchze Israel! Freue dich und frohlocke von ganzem Herzen, Tochter Jerusalem! ... Der König Israels, Jehova, ist in deiner Mitte ... Jehova, dein Gott, ist ... ein rettender Held, er freut sich über dich mit Wonne, er schweigt in seiner Liebe, frohlockt über dich mit Jubel» (Zeph 3,14–17)

Wir werden später im Einzelnen auf dieses herrliche Bild der Segnungen des Tausendjährigen Reiches zurückkommen. Wenn wir die Wege Gottes mit Seinem Volke Israel verfolgen, so können wir mit dem Apostel Paulus in Römer 11,33–36 ausrufen: «O Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unausforschlich sind seine Gerichte und unausspürbar seine Wege! ... Denn von ihm und durch ihn sind alle Dinge; ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.»

Fußnoten

  • 1 Eine fast genau gleiche Stelle finden wir in Jeremia 23,7‑8
  • 2 Diese beiden letzten Stellen betreffen insbesondere die zehn Stämme.
  • 3 Der Assyrer, mit dem wir uns noch in einem der nächsten Kapitel beschäftigen werden.
  • 4 Wir werden uns mit diesem Teil der Weissagung Daniels später befassen, wenn wir die zukünftige Geschichte des wiedererstanden Römischen Reiches betrachten (Buchstabe B, Kapitel 2).
  • 5 Da das jüdische Jahr 36o Tage hat, sind dies genau dreieinhalb Jahre.
  • 6 Denn wollten die gläubigen Juden an jenem Tage ihre Wohnungen nicht verlassen, so würden sie den Tod erleiden. Das Gesetz schreibt vor: Bleibet ein jeder an seiner stelle, niemand gehe am siebenten Tage von seinem Orte heraus (2. Mose 16,29). Die Tradition, nicht das Gesetz, gestattete einen Sabbathweg von ungefähr sechs Stadien, also etwas mehr als einen Kilometer.
  • 7 Am Anfang der letzten halben Woche von Daniel, wenn die grosse Drangsal beginnt.
  • 8 Diese Schriftstelle erinnert an die Wege Gottes bei der Zerstörung Jerusalems durch Nebukadnezar (Hes 9,4‑6).
  • 9 Diese Stelle, deren Aussage der Unglaube als eine Unmöglichkeit verwarf, bot dem Glauben keinerlei Schwierigkeit. Heute, in den Tagen der Television, müssen selbst die Ungläubigen ihre Einwände fahren lassen und zugeben, dass es durchaus möglich ist, die Leichname dieser Zeugen während der dreieinhalb Tage, in welchen sie unbegraben in Jerusalem liegen, der ganzen Welt zu zeigen.
  • 10 Ein klarer Beweis dafür, dass er seinen Sitz in Jerusalem haben wird.
  • 11 Man hat dafür, wie es scheint, hundertzwanzig verschiedene Erklärungen gegeben.
  • 12 Anspielung auf die Wehklage beim Tode des Königs Josia (2. Chr 35,22‑25).
  • 13 Wir werden die bezüglichen Prophezeiungen in einem nächsten Abschnitt beleuchten.
  • 14 vielleicht China.
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