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Kapitel 21

Die Levitenstädte und die Ruhe

Die Leviten in Silo mit Eleasar (V. 1-3)

Die Häupter der Väter der Leviten kamen nach Silo, um dort Eleasar, den Priester, Josua, den Sohn Nuns, und die Häupter der Väter der Stämme Israels zu treffen. Sie erinnerten diese Führer an das Gebot, das der Herr Mose in Bezug auf die Städte, in denen sie in der Mitte ihrer Brüder wohnen sollten, gegeben hatte.

Eleasar, «Fürst der Fürsten Levis ... Sohn Aarons, des Priesters» (4. Mo 3,32), wird im Buch Josua viermal zitiert, dreimal davon zusammen mit Josua:

bei der Verteilung des Landes unter die neuneinhalb Stämme westlich des Jordan (Jos 14,1),

als diese Verteilung des Landes vollendet war (Jos 19,51),

als die Leviten ihre Städte bekamen (Jos 21,1),

am Ende des Buches, wo schliesslich der Tod dieses treuen Dieners Gottes berichtet wird (Jos 24,33).

Eleasar - der das Priestertum im Volk Gottes darstellt - wird in der Regel vor Josua, dem Führer des Volkes genannt. Das Priestertum hielt nämlich die Beziehung des Volkes zu Gott aufrecht. Sein Dienst war wichtig, nachdem die Eroberung des Landes unter der Leitung Josuas vollendet war.

In der Mitte des Volkes nahmen die Leviten den Platz der Erstgeborenen ein (4. Mo 3,41). Sie waren das Eigentum des Herrn und sind so ein Bild der himmlischen Heiligen: «der Versammlung der Erstgeborenen, die in den Himmeln angeschrieben sind» (Heb 12,23).

Die generelle Aufteilung der Levitenstädte (V. 4-8)

Die generelle Aufteilung der 48 Levitenstädte auf die drei Söhne Levis wird vor ihrer detaillierten Aufzählung gegeben. Die Reihenfolge der Geburten in der Familie Levi war Gerson, Kehat und Merari.

Die Schrift beginnt hier aber mit Kehat, aus dem die priesterliche Familie stammte, die dem Herzen Gottes am nächsten war.

13 Städte wurden der Familie Aarons gegeben und zehn den anderen Söhnen Kehats (darunter vielleicht die Familie von Mose), was insgesamt fast die Hälfte aller 48 Städte ausmachte. Dann bekam Gerson 13 und Merari 12 Städte.

Die 48 Städte im Einzelnen (V. 9-40)

a) Verse 9-19: 13 Städte wurden den Söhnen Aarons, der priesterlichen Familie gegeben. Sie befanden sich alle auf dem Gebiet von Juda (die beiden Stämme Juda und Benjamin mit Simeon, der sein Erbteil inmitten von Juda hatte), also in der Umgebung von Jerusalem. Hebron, die Zufluchtsstadt von Juda, gehörte auch dazu.

b) Verse 20-26: Die zehn Städte der anderen Kehatiter lagen in den Stammesgebieten von Ephraim, Dan und Manasse, einschliesslich Sichem, eine Zufluchtsstadt.

c) Verse 27-33: Dann folgen die 13 Städte der Söhne Gersons, unter denen auch die beiden Zufluchtsstädte Golan (Manasse) und Kedes (Naphtali) waren.

d) Verse 34-40: Schliesslich kommen die zwölf Städte der Söhne Meraris, unter denen auch die beiden Zufluchtsstädte Bezer (Ruben) und Ramot in Gilead (Gad) waren.

Levi inmitten des Volkes (V. 41.42)

So wurden die 48 Städte der Leviten über das ganze Gebiet Israels verteilt und jeder Stamm besass mindestens drei Levitenstädte. Die Gesamtzahl dieser Städte (48) drückt vielleicht die vierfache Vollkommenheit der göttlichen Verwaltung (12) auf der Erde aus.

Der Stamm Levi wurde für Gott beiseite gestellt und empfing das Priestertum des Herrn als Erbteil. Diesen Gedanken finden wir dreimal im Buch Josua (Jos 13,33; 14,3; 18,7). Er bestätigte so den Auftrag, den Mose in seinem Segen am Ende der Wüstenreise für die Zukunft des Volkes im Land dem Stamm Levi anvertraut hatte (5. Mo 33,8-10):

die Offenbarung der Gedanken Gottes: «Deine Thummim und deine Urim sind für deinen Frommen»,

den Dienst am Wort: «Sie werden Jakob deine Rechte lehren, und Israel dein Gesetz»,

und schliesslich den Dienst des Lobpreises: «Sie werden Weihrauch legen vor deine Nase und Ganzopfer auf deinen Altar».

Es ist interessant zu sehen, dass der Levitendienst und der besondere Platz der Familie Zadoks (der treue Priester zur Zeit Davids) im Tausendjährigen Reich bestehen bleiben werden (Hes 44,15.16.23.24).

Der Dienst der Leviten in der Gemeinde Israels entspricht heute der Ausübung der Gaben, dem Dienst am Wort in der Versammlung, betrachtet als das priesterliche Haus Gottes auf der Erde.

Die Leviten gehörten dem Herrn, der sie als Gabe Aaron (ein Bild von Christus) und seinen Söhnen (ein Bild der Versammlung) gegeben hatte (4. Mo 3,45; 8,19; 18,6). So hat Gott in der Versammlung Gaben gesetzt (1. Kor 12,28). Sie sind durch Christus selbst für die Auferbauung seines Leibes in Liebe gegeben (Eph 4,11.16).

Die Ruhe (V. 43-45)

Dieser Teil des Buches Josua endet mit einem Höhepunkt. Er erhebt uns durch den Glauben zur Höhe der Gedanken Gottes, wenn wir zumindest für einen Moment von den Schwachheiten und Treulosigkeiten seines Volkes absehen. Gott ist treu, seine Verheissungen zu erfüllen. Er gab seinem Volk das Land, die Ruhe und den Sieg ohne Bezahlung.

Gott hatte geschworen, Israel das Land zur Wohnstätte zu geben: Das war jetzt eine vollendete Tatsache. Er fügte die Ruhe, die im Buch Josua dreimal erwähnt wird, hinzu:

a) nach der Eroberung des Landes unter der Führung Josuas: «Das Land hatte Ruhe vom Krieg» (Jos 11,23);

b) nach den persönlichen Siegen Kalebs, um sein Erbteil in Besitz zu nehmen (Jos 14,15). Die Ruhe ist so die Folge unserer Treue im christlichen Kampf.

c) Schliesslich ist die Ruhe hier ein Geschenk Gottes, das Er zu dem Zeitpunkt gab, als die zwölf Stämme ihren Besitz eingenommen hatten und die Leviten in ihrer Mitte wohnten (V. 44).

Dieser Gedanke wird im Hebräer-Brief wieder aufgenommen (Heb 4,8-10). Nach Josua und David besass das Volk Gottes die Zusicherung einer Sabbatruhe. Das ist eine vollkommene Ruhe, die noch aussteht, aber die wir in einem gewissen Mass schon hier geniessen können. Wir müssen unsere Befreiung durch den Tod und den Sieg Christi am Kreuz verwirklichen, eine Befreiung von all unseren Feinden: der Sünde, dem Fleisch, der Welt und Satan.

Das Volk war in Silo (Wohnung des Friedens) und die Leviten (Diener am Wort) hatten ihr Besitztum unter ihren Brüdern bekommen. So führt der Geist Gottes den Gedanken der Ruhe ein. In Sichem (Jos 8,30-35) war die Anbetung und das Zeugnis des Wortes mit dem Besitztum des Landes verbunden; jetzt wurde dem Erbteil des Volkes die Ruhe hinzugefügt.

Die Fortsetzung des Buches Josua

Im Grunde endet das Buch Josua mit dieser herrlichen Szene der Ruhe Gottes. Die drei letzten Kapitel enthalten Warnungen und Ermutigungen:

Für solche, die, obwohl sie eine Verheissung in die Ruhe einzugehen besitzen, diese aber scheinbar nicht erreichen (Heb 4,1): die zweieinhalb Stämme jenseits des Jordan (Kapitel 22).

Für jene, die aufgefordert sind, sich mit Fleiss zu bemühen, in diese Ruhe einzugehen (Heb 4,11): das Volk im Land. An diese Israeliten richteten Josua und danach der Herr selbst ernste und bewegende Warnungen, mit denen das Buch endet.

Die Zufluchtsstädte, die Israel gegeben wurden, sind für den Christen ein Bild von Christus, dem sicheren und festen Anker der Seele, der die Verwirklichung der glückseligen Hoffnung zusichert (Tit 2,13). Die Szene der abschliessenden Ruhe Gottes für Israel, vorgebildet im Laubhüttenfest, fügt jetzt bildlich die Einführung der Versammlung in die Ruhe der göttlichen Liebe hinzu (Zeph 3,17). Es ist die ewige Ruhe der Erlösung, die uns Christus erworben hat, der in den Stunden des Verlassenseins ausrufen musste: «Mir wird keine Ruhe» (Ps 22,3).

«Ihm sei die Herrlichkeit in der Versammlung in Christus Jesus auf alle Geschlechter des Zeitalters der Zeitalter hin! Amen» (Eph 3,21).

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