2. Samuel 19 – Studienbibel

Luther-Übersetzung von 1912
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1 19:2 Und es ward JoabJoab angesagt: Siehe, der König weint und trägt LeidLeid um AbsalomAbsalom. 2 3 Und es ward aus dem Sieg des TagesTages ein LeidLeid unter dem ganzen Volk; denn das Volk hatte gehört des TagesTages, dass sich der König um seinen SohnSohn bekümmerte. 3 4 Und das Volk stahl sich weg an dem TageTage in die Stadt, wie sich ein Volk wegstiehlt, das zu Schanden geworden ist, wenn’s im StreitStreit geflohen ist. 4 5 Der König aber hatte sein Angesicht verhüllt und schrie laut: Ach, mein SohnSohn AbsalomAbsalom! AbsalomAbsalom, mein SohnSohn, mein SohnSohn! 5 6 JoabJoab aber kam zum König ins HausHaus und sprach: Du hast heute schamrot gemacht alle deine KnechteKnechte, die heute deine, deiner Söhne, deiner Töchter, deiner Weiber und deiner Kebsweiber SeeleSeele errettet haben, 6 7 dass du liebhast, die dich hassen, und hassest, die dich liebhaben. Denn du lässt heute merken, dass dir’s nicht gelegen ist an den Hauptleuten und Knechten. Denn ich merke heute wohl: wenn dir nur AbsalomAbsalom lebte und wir heute alle tot wären, das wäre dir recht. 7 8 So mache dich nun auf und gehe heraus und rede mit deinen Knechten freundlich. Denn ich schwöre dir bei dem HERRN: Wirst du nicht herausgehen, es wird kein MannMann bei dir bleiben diese NachtNacht über. Das wird dir ärger sein denn alles Übel, das über dich gekommen ist von deiner Jugend auf bis hierher. 8 9 Da machte sich der König auf und setzte sich ins TorTor. Und man sagte es allem Volk: Siehe, der König sitzt im TorTor. Da kam alles Volk vor den König. Aber IsraelIsrael war geflohen, ein jeglicher in seine HütteHütte.

9 10 Und es zankte sich alles Volk in allen Stämmen IsraelsIsraels und sprachen: Der König hat uns errettet von der Hand unserer Feinde und erlöste uns von der PhilisterPhilister Hand und hat müssen aus dem Lande fliehen vor AbsalomAbsalom. 10 11 So ist AbsalomAbsalom, den wir über uns gesalbt hatten, gestorben im StreitStreit. Warum seid ihr nun so still, dass ihr den König nicht wieder holet? 11 12 Der König aber sandte zu ZadokZadok und AbjatharAbjathar, den PriesternPriestern, und ließ ihnen sagen: Redet mit den Ältesten in JudaJuda und sprecht: Warum wollt ihr die letzten sein, den König wieder zu holen in sein HausHaus? (Denn die Rede des ganzen IsraelIsrael war vor den König gekommen in sein HausHaus.) 12 13 Ihr seid meine BrüderBrüder, mein Bein und mein FleischFleisch; warum wollt ihr denn die letzten sein, den König wieder zu holen? 13 14 Und zu AmasaAmasa sprecht: Bist du nicht mein Bein und mein FleischFleisch? GottGott tue mir dies und das, wo du nicht sollst sein Feldhauptmann vor mir dein LebenLeben lang an JoabsJoabs Statt. 14 15 Und er neigte das HerzHerz aller Männer JudasJudas wie eines MannesMannes; und sie sandten hin zum König: Komm wieder, du und alle deine KnechteKnechte! 15 16 Also kam der König wieder. Und da er an den JordanJordan kam, waren die Männer JudasJudas gen GilgalGilgal gekommen, hinabzuziehen dem König entgegen, dass sie den König über den JordanJordan führten.

16 17 Und SimeiSimei, der SohnSohn GerasGeras, der Benjaminiter, der zu BahurimBahurim wohnte, eilte und zog mit den Männern JudasJudas hinab, dem König DavidDavid entgegen; 17 18 und waren tausend MannMann mit ihm von BenjaminBenjamin, dazu auch ZibaZiba, der DienerDiener des Hauses SaulsSauls, mit seinen fünfzehn Söhnen und zwanzig Knechten; und sie gingen durch den JordanJordan vor dem König hin; 18 19 und die FähreFähre war hinübergegangen, dass sie das Gesinde des Königs hinüberführten und täten, was ihm gefiele. SimeiSimei aber, der SohnSohn GerasGeras, fiel vor dem König nieder, da er über den JordanJordan fuhr, 19 20 und sprach zum König: Mein HerrHerr, rechne mir nicht zu die Missetat und gedenke nicht, dass dein KnechtKnecht dich beleidigte des TagesTages, da mein HerrHerr, der König, aus JerusalemJerusalem ging, und der König nehme es nicht zu Herzen. 20 21 Denn dein KnechtKnecht erkennt, dass ich gesündigt habe. Und siehe, ich bin heute zuerst gekommen unter dem ganzen HauseHause JosephJoseph, dass ich meinem HerrnHerrn, dem König, entgegen herabzöge. 21 22 Aber AbisaiAbisai, der ZerujaZeruja SohnSohn, antwortete und sprach: Und SimeiSimei sollte darum nicht sterben, obwohl er doch dem Gesalbten des HERRN geflucht hat? 22 23 DavidDavid aber sprach: Was habe ich mit euch zu schaffen, ihr KinderKinder der ZerujaZeruja, dass ihr mir heute wollt zum SatanSatan werden? Sollte heute jemand sterben in IsraelIsrael? Meinst du, ich wisse nicht, dass ich heute König bin geworden über IsraelIsrael? 23 24 Und der König sprach zu SimeiSimei: Du sollst nicht sterben. Und der König schwur ihm.

24 25 MephibosethMephiboseth, der SohnSohn SaulsSauls, kam auch herab, dem König entgegen. Und er hatte seine Füße und seinen BartBart nicht gereinigt und seine KleiderKleider nicht gewaschen von dem TageTage an, da der König weggegangen war, bis an den TagTag, da er mit Frieden kam. 25 26 Da er nun von JerusalemJerusalem kam, dem König zu begegnen, sprach der König zu ihm: Warum bist du nicht mit mir gezogen, MephibosethMephiboseth? 26 27 Und er sprach: Mein HerrHerr König, mein KnechtKnecht hat mich betrogen. Denn dein KnechtKnecht gedachte, ich will einen EselEsel satteln und darauf reiten und zum König ziehen; denn dein KnechtKnecht ist lahm. 27 28 Dazu hat er deinen KnechtKnecht angegeben vor meinem HerrnHerrn, dem König. Aber mein HerrHerr, der König, ist wie ein Engel GottesEngel Gottes; tue, was dir wohl gefällt. 28 29 Denn all meines VatersVaters HausHaus ist nichts gewesen als Leute des TodesTodes vor meinem HerrnHerrn, dem König; so hast du deinen KnechtKnecht gesetzt unter die, die an deinem Tisch essen. Was habe ich weiter GerechtigkeitGerechtigkeit oder weiter zu schreien zu dem König? 29 30 Der König sprach zu ihm: Was redest du noch weiter von deinem Dinge? Ich habe es gesagt: Du und ZibaZiba teilet den Acker miteinander. 30 31 MephibosethMephiboseth sprach zum König: Er nehme ihn auch ganz dahin, nachdem mein HerrHerr König mit Frieden heimgekommen ist.

31 32 Und BarsillaiBarsillai, der GileaditerGileaditer, kam herab von RoglimRoglim und führte den König über den JordanJordan, dass er ihn über den JordanJordan geleitete. 32 33 Und BarsillaiBarsillai war sehr alt, wohl achtzig JahreJahre, der hatte den König versorgt, als er zu MahanaimMahanaim war; denn er war ein MannMann von großem Vermögen. 33 34 Und der König sprach zu BarsillaiBarsillai: Du sollst mit mir hinüberziehen; ich will dich versorgen bei mir zu JerusalemJerusalem. 34 35 Aber BarsillaiBarsillai sprach zum König: was ist’s noch, das ich zu leben habe, dass ich mit dem König sollte hinauf gen JerusalemJerusalem ziehen? 35 36 Ich bin heute achtzig JahreJahre alt. Wie sollte ich kennen, was gut oder böse ist, oder schmecken, was ich esse oder trinke, oder hören, was die Sänger oder Sängerinnen singen? Warum sollte dein KnechtKnecht meinen HerrnHerrn König fürder beschweren? 36 37 Dein KnechtKnecht soll ein wenig gehen mit dem König über den JordanJordan. Warum will mir der König eine solche Vergeltung tun? 37 38 Lass deinen KnechtKnecht umkehren, dass ich sterbe in meiner Stadt bei meines VatersVaters und meiner MutterMutter GrabGrab. Siehe, da ist dein KnechtKnecht ChimhamChimham; den lass mit meinem HerrnHerrn König hinüberziehen, und tue ihm, was dir wohl gefällt. 38 39 Der König sprach: ChimhamChimham soll mit mir hinüberziehen, und ich will ihm tun, was dir wohl gefällt; auch alles, was du von mir begehrst, will ich dir tun. 39 40 Und da alles Volk über den JordanJordan war gegangen und der König auch, küsste der König den BarsillaiBarsillai und segnete ihn; und er kehrte wieder an seinen Ort.

40 41 Und der König zog hinüber gen GilgalGilgal, und ChimhamChimham zog mit ihm. Und alles Volk JudaJuda hatte den König hinübergeführt; aber des Volkes IsraelIsrael war nur die Hälfte da. 41 42 Und siehe, da kamen alle Männer IsraelsIsraels zum König und sprachen zu ihm: Warum haben dich unsere BrüderBrüder, die Männer JudasJudas, gestohlen und haben den König und sein HausHaus über den JordanJordan geführt und alle Männer DavidsDavids mit ihm? 42 43 Da antworteten die von JudaJuda denen von IsraelIsrael: Der König gehört uns nahe zu; was zürnet ihr darum? Meinet ihr, dass wir von dem König Nahrung oder GeschenkeGeschenke empfangen haben? 43 44 So antworteten dann die von IsraelIsrael denen von JudaJuda und sprachen: Wir haben zehnmal mehr beim König, dazu auch bei DavidDavid, denn ihr. Warum hast du mich denn so gering geachtet? Und haben wir nicht zuerst davon geredet, uns unseren König zu holen? Aber die von JudaJuda redeten härter denn die von IsraelIsrael.