2. Samuel 13 – Studienbibel

Luther-Übersetzung von 1912
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Ansicht

1 Und es begab sich darnach, dass AbsalomAbsalom, der SohnSohn DavidsDavids, hatte eine schöne Schwester, die hieß ThamarThamar; und AmnonAmnon, der SohnSohn DavidsDavids, gewann sie lieb. 2 Und dem AmnonAmnon ward wehe, als wollte er krank werden um ThamarsThamars, seiner Schwester, willen. Denn sie war eine JungfrauJungfrau, und es deuchte AmnonAmnon schwer sein, dass er ihr etwas sollte tun. 3 AmnonAmnon aber hatte einen Freund, der hieß JonadabJonadab, ein SohnSohn SimeasSimeas, DavidsDavids BrudersBruders; und derselbe JonadabJonadab war ein sehr weiser MannMann. 4 Der sprach zu ihm: Warum wirst du so mager, du KönigssohnKönigssohn, von TageTage zu TageTage? Magst du mir’s nicht ansagen? Da sprach AmnonAmnon zu ihm: Ich habe ThamarThamar, meines BrudersBruders AbsalomAbsalom Schwester, liebgewonnen. 5 JonadabJonadab sprach zu ihm: Lege dich auf dein BettBett und stelle dich krank. Wenn dann dein VaterVater kommt, dich zu besuchen, so sprich zu ihm: Lass doch meine Schwester ThamarThamar kommen, dass sie mir zu essen gebe und mache vor mir das Essen, dass ich zusehe und von ihrer Hand esse. 6 Also legte sich AmnonAmnon und stellte sich krank. Da nun der König kam, ihn zu besuchen, sprach AmnonAmnon zum König: Lass doch meine Schwester ThamarThamar kommen, dass sie vor mir einen KuchenKuchen oder zwei mache und ich von ihrer Hand esse. 7 Da sandte DavidDavid nach ThamarThamar ins HausHaus und ließ ihr sagen: Gehe hin ins HausHaus deines BrudersBruders AmnonAmnon und mache ihm eine Speise. 8 ThamarThamar ging hin ins HausHaus ihres BrudersBruders AmnonAmnon; er aber lag zu BettBett. Und sie nahm einen Teig und knetete und bereitete es vor seinen AugenAugen und buk die KuchenKuchen. 9 Und sie nahm die PfannePfanne und schüttete es vor ihm aus; aber er weigerte sich zu essen. Und AmnonAmnon sprach: Lasst jedermann von mir hinausgehen. Und es ging jedermann von ihm hinaus. 10 Da sprach AmnonAmnon zu ThamarThamar: Bringe das Essen in die Kammer, dass ich von deiner Hand esse. Da nahm ThamarThamar die KuchenKuchen, die sie gemacht hatte, und brachte sie zu AmnonAmnon, ihrem BruderBruder, in die Kammer. 11 Und da sie es zu ihm brachte, dass er äße, ergriff er sie und sprach zu ihr: Komm her, meine Schwester, schlaf bei mir! 12 Sie aber sprach zu ihm: Nicht, mein BruderBruder, schwäche mich nicht, denn so tut man nicht in IsraelIsrael; tue nicht eine solche Torheit! 13 Wo will ich mit meiner Schande hin? Und du wirst sein wie die Toren in IsraelIsrael. Rede aber mit dem König; der wird mich dir nicht versagen. 14 Aber er wollte ihr nicht gehorchen und überwältigte sie und schwächte sie und schlief bei ihr. 15 Und AmnonAmnon ward ihr überaus gram, dass der Hass größer war, denn vorhin die Liebe war. Und AmnonAmnon sprach zu ihr: Mache dich auf und hebe dich! 16 Sie aber sprach zu ihm: Das Übel ist größer denn das andere, das du an mir getan hast, dass du mich ausstößest. Aber er gehorchte ihrer Stimme nicht, 17 sondern rief seinen Knaben, der sein DienerDiener war, und sprach: Treibe diese von mir hinaus und schließ die TürTür hinter ihr zu! 18 Und sie hatte einen bunten RockRock an; denn solche Röcke trugen des Königs Töchter, welche Jungfrauen waren. Und da sie sein DienerDiener hinausgetrieben und die TürTür hinter ihr zugeschlossen hatte, 19 warf ThamarThamar AscheAsche auf ihr HauptHaupt und zerriss den bunten RockRock, den sie anhatte, und legte ihre Hand auf das HauptHaupt und ging daher und schrie. 20 Und ihr BruderBruder AbsalomAbsalom sprach zu ihr: Ist dein BruderBruder AmnonAmnon bei dir gewesen? Nun, meine Schwester, schweig still; es ist dein BruderBruder, und nimm die Sache nicht so zu Herzen. Also blieb ThamarThamar einsam in AbsalomsAbsaloms, ihres BrudersBruders, HauseHause.

21 Und da der König DavidDavid solches alles hörte, ward er sehr zornig. Aber AbsalomAbsalom redete nicht mit AmnonAmnon, weder Böses noch Gutes; 22 denn AbsalomAbsalom war AmnonAmnon gram, darum dass er seine Schwester ThamarThamar geschwächt hatte. 23 Über zwei JahreJahre aber hatte AbsalomAbsalom Schafscherer zu Baal-HazorBaal-Hazor, das bei EphraimEphraim liegt; und AbsalomAbsalom lud alle KinderKinder des Königs 24 und kam zum König und sprach: Siehe, dein KnechtKnecht hat Schafscherer; der König wolle samt seinen Knechten mit seinem KnechtKnecht gehen. 25 Der König aber sprach zu AbsalomAbsalom: Nicht, mein SohnSohn, lass uns nicht alle gehen, dass wir dich nicht beschweren. Und da er ihn nötigte, wollte er doch nicht gehen, sondern segnete ihn. 26 AbsalomAbsalom sprach: Soll denn nicht mein BruderBruder AmnonAmnon mit uns gehen? Der König sprach zu ihm: Warum soll er mit dir gehen? 27 Da nötigte ihn AbsalomAbsalom, dass er mit ihm ließ AmnonAmnon und alle KinderKinder des Königs. 28 AbsalomAbsalom aber gebot seinen Leuten und sprach: Sehet darauf, wenn AmnonAmnon guter Dinge wird von dem WeinWein und ich zu euch spreche: Schlagt AmnonAmnon! und tötet ihn, dass ihr euch nicht fürchtet; denn ich hab’s euch geheißen. Seid getrost und frisch daran! 29 Also taten die Leute AbsalomsAbsaloms dem AmnonAmnon, wie ihnen AbsalomAbsalom geboten hatte. Da standen alle KinderKinder des Königs auf, und ein jeglicher setzte sich auf sein MaultierMaultier und flohen.

30 Und da sie noch auf dem Wege waren, kam das Gerücht vor DavidDavid, dass AbsalomAbsalom hätte alle KinderKinder des Königs erschlagen, dass nicht einer von ihnen übrig wäre. 31 Da stand der König auf und zerriss seine KleiderKleider und legte sich auf die ErdeErde; und alle seine KnechteKnechte, die um ihn her standen, zerrissen ihre KleiderKleider. 32 Da hob JonadabJonadab an, der SohnSohn SimeasSimeas, des BrudersBruders DavidsDavids, und sprach: Mein HerrHerr denke nicht, dass alle jungen Männer, die KinderKinder des Königs, tot sind, sondern AmnonAmnon ist allein tot. Denn AbsalomAbsalom hat’s bei sich behalten von dem TageTage an, da er seine Schwester ThamarThamar schwächte. 33 So nehme nun mein HerrHerr, der König, solches nicht zu Herzen, dass alle KinderKinder des Königs tot seien, sondern AmnonAmnon ist allein tot. 34 AbsalomAbsalom aber floh. Und der DienerDiener auf der Warte hob seine AugenAugen auf und sah; und siehe, ein großes Volk kam auf dem Wege nacheinander an der Seite des BergesBerges. 35 Da sprach JonadabJonadab zum König: Siehe, die KinderKinder des Königs kommen; wie dein KnechtKnecht gesagt hat, so ist’s ergangen. 36 Und da er hatte ausgeredet, siehe, da kamen die KinderKinder des Königs und hoben ihre Stimme auf und weinten. Der König und alle seine KnechteKnechte weinten auch gar sehr. 37 AbsalomAbsalom aber floh und zog zu ThalmaiThalmai, dem SohnSohn AmmihudsAmmihuds, dem König zu GessurGessur. Er aber trug LeidLeid über seinen SohnSohn alle TageTage. 38 Da aber AbsalomAbsalom geflohen war und gen GessurGessur gezogen, blieb er daselbst drei JahreJahre. 39 Und der König DavidDavid hörte auf, auszuziehen wider AbsalomAbsalom; denn er hatte sich getröstet über AmnonAmnon, dass er tot war.