Apostelgeschichte 7 – Studienbibel

Luther-Übersetzung von 1912
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Ansicht

1 Da sprach der HohepriesterHohepriester: Ist dem also? 2 Er aber sprach: Liebe BrüderBrüder und VäterVäter, höret zu. Der GottGott der HerrlichkeitHerrlichkeit erschien unserem VaterVater AbrahamAbraham, da er noch in MesopotamienMesopotamien war, ehe er wohnte in HaranHaran, 3 und sprach zu ihm: Gehe aus deinem Lande und von deiner Freundschaft und zieh in ein Land, das ich dir zeigen will. [1. Mo 12,1] 4 Da ging er aus der ChaldäerChaldäer Lande und wohnte in HaranHaran. Und von dort, da sein VaterVater gestorben war, brachte er ihn herüber in dieses Land, darin ihr nun wohnet, 5 und gab ihm kein ErbteilErbteil darin, auch nicht einen Fuß breit, und verhieß ihm, er wollte es geben ihm zu besitzen und seinem Samen nach ihm, da er noch kein Kind hatte. 6 Aber GottGott sprach also: Dein Same wird ein FremdlingFremdling sein in einem fremden Lande, und sie werden ihn dienstbar machen und übel behandeln vierhundert JahreJahre; [1. Mo 15,13-14] 7 und das Volk, dem sie dienen werden, will ich richten, sprach GottGott; und darnach werden sie ausziehen und mir dienen an dieser Stätte. 8 Und gab ihm den BundBund der BeschneidungBeschneidung. Und er zeugtezeugte IsaakIsaak und beschnitt ihn am achten TageTage, und IsaakIsaak den JakobJakob, und JakobJakob die zwölf Erzväter. 9 Und die Erzväter neideten JosephJoseph und verkauften ihn nach Ägypten; aber GottGott war mit ihm 10 und errettete ihn aus aller seiner TrübsalTrübsal und gab ihm GnadeGnade und Weisheit vor PharaoPharao, dem König in Ägypten; der setzte ihn zum Fürsten über Ägypten über sein ganzes HausHaus. 11 Es kam aber eine teure ZeitZeit über das ganze Land Ägypten und KanaanKanaan und große TrübsalTrübsal, und unsere VäterVäter fanden nicht Nahrung. 12 JakobJakob aber hörte, dass in Ägypten Getreide wäre, und sandte unsere VäterVäter aus aufs erstemal. 13 Und zum andernmal ward JosephJoseph erkannt von seinen BrüdernBrüdern, und ward dem PharaoPharao JosephsJosephs GeschlechtGeschlecht offenbar. 14 JosephJoseph aber sandte aus und ließ holen seinen VaterVater JakobJakob und seine ganze Freundschaft, fünfundsiebzig Seelen. 15 Und JakobJakob zog hinab nach Ägypten und starb, er und unsere VäterVäter. 16 Und sie sind herübergebracht nach SichemSichem und gelegt in das GrabGrab, das AbrahamAbraham gekauft hatte ums GeldGeld von den KindernKindern HemorHemor zu SichemSichem.

17 Da nun die ZeitZeit der Verheißung nahte, die GottGott AbrahamAbraham geschworen hatte, wuchs das Volk und mehrte sich in Ägypten, 18 bis dass ein anderer König aufkam, der nichts wusste von JosephJoseph. 19 Dieser trieb Hinterlist mit unserem GeschlechtGeschlecht und behandelte unsere VäterVäter übel und schaffte, dass man die jungen Kindlein aussetzen musste, dass sie nicht lebendig blieben. 20 Zu der ZeitZeit war MosesMoses geboren, und war ein feines Kind vor GottGott und ward drei MonateMonate ernährt in seines VatersVaters HauseHause. 21 Als er aber ausgesetzt ward, nahm ihn die TochterTochter PharaosPharaos auf und zog ihn auf, ihr selbst zu einem SohnSohn. 22 Und MosesMoses ward gelehrt in aller Weisheit der Ägypter und war mächtig in Werken und Worten. 23 Da er aber vierzig JahreJahre alt ward, gedachte er zu sehen nach seinen BrüdernBrüdern, den KindernKindern von IsraelIsrael. 24 Und sah einen Unrecht leiden; da stand er bei und rächte den, dem LeidLeid geschah, und erschlug den Ägypter. 25 Er meinte aber, seine BrüderBrüder sollten’s verstehen, dass GottGott durch seine Hand ihnen HeilHeil gäbe; aber sie verstanden’s nicht. 26 Und am anderen TageTage kam er zu ihnen, da sie miteinander haderten, und handelte mit ihnen, dass sie Frieden hätten, und sprach: Liebe Männer, ihr seid BrüderBrüder, warum tut einer dem anderen Unrecht? 27 Der aber seinem Nächsten Unrecht tat, stieß in von sich und sprach: Wer hat dich über uns gesetzt zum Obersten und RichterRichter? 28 Willst du mich auch töten, wie du gestern den Ägypter getötet hast? 29 MoseMose aber floh wegen dieser Rede und ward ein FremdlingFremdling im Lande MidianMidian; daselbst zeugtezeugte er zwei Söhne.

30 Und über vierzig JahreJahre erschien ihm in der WüsteWüste an dem BergeBerge SinaiSinai der EngelEngel des HerrnHerrn in einer Feuerflamme im Busch. 31 Da es aber MoseMose sah, wunderte er sich des GesichtesGesichtes. Als er aber hinzuging zu schauen, geschah die Stimme des HerrnHerrn zu ihm: 32 Ich bin der GottGott deiner VäterVäter, der GottGott AbrahamsAbrahams und der GottGott IsaaksIsaaks und der GottGott JakobsJakobs. MoseMose aber ward zitternd und wagte nicht anzuschauen. [2. Mo 3,5-8; 2. Mo 3,10] 33 Aber der HerrHerr sprach zu ihm: Zieh die SchuheSchuhe aus von deinen Füßen; denn die Stätte, da du stehest, ist heilig Land! 34 Ich habe wohl gesehen das Leiden meines Volkes, das in Ägypten ist, und habe ihr Seufzen gehört und bin herabgekommen, sie zu erretten. Und nun komm her, ich will dich nach Ägypten senden. 35 Diesen MoseMose, welchen sie verleugneten, da sie sprachen: Wer hat dich zum Obersten und RichterRichter gesetzt? den sandte GottGott zu einem Obersten und Erlöser durch die Hand des EngelsEngels, der ihm erschien im Busch. [2. Mo 2,14] 36 Dieser führte sie aus und tat WunderWunder und ZeichenZeichen in Ägypten, im Roten MeerMeer und in der WüsteWüste vierzig JahreJahre. 37 Dies ist der MoseMose, der zu den KindernKindern IsraelIsrael gesagt hat: „Einen ProphetenPropheten wird euch der HerrHerr, euer GottGott, erwecken aus euren BrüdernBrüdern gleichwie mich; den sollt ihr hören.“ [5. Mo 18,15] 38 Dieser ist’s, der in der GemeindeGemeinde in der WüsteWüste mit dem EngelEngel war, der ihm redete auf dem BergeBerge SinaiSinai und mit unseren VäternVätern; dieser empfing lebendige WorteWorte, uns zu geben; 39 welchem nicht wollten gehorsam werden eure VäterVäter, sondern stießen ihn von sich und wandten sich um mit ihren Herzen nach Ägypten 40 und sprachen zu AaronAaron: Mache uns GötterGötter, die vor uns hin gehen; denn wir wissen nicht, was diesem MoseMose, der uns aus dem Lande Ägypten geführt hat, widerfahren ist. [2. Mo 32,1] 41 Und sie machten ein KalbKalb zu der ZeitZeit und brachten dem Götzen OpferOpfer und freuten sich der WerkeWerke ihrer Hände.

42 Aber GottGott wandte sich und gab sie dahin, das sie dienten des HimmelsHimmels Heer; wie denn geschrieben steht in dem BuchBuch der ProphetenPropheten: „Habt ihr vom HauseHause IsraelIsrael die vierzig JahreJahre in der WüsteWüste mir auch je OpferOpfer und ViehVieh geopfert? [Amos 5,25-27] 43 Und ihr nahmet die HütteHütte MolochsMolochs an und das Gestirn eures GottesGottes RemphanRemphan, die BilderBilder, die ihr gemacht hattet, sie anzubeten. Und ich will euch wegwerfen jenseits BabylonBabylon.“ 44 Es hatten unsere VäterVäter die HütteHütte des Zeugnisses in der WüsteWüste, wie ihnen das verordnet hatte, der zu MoseMose redete, dass er sie machen sollte nach dem VorbildeVorbilde, das er gesehen hatte; 45 welche unsere VäterVäter auch annahmen und mit JosuaJosua in das Land brachten, das die HeidenHeiden innehatten, welche GottGott ausstieß vor dem Angesicht unserer VäterVäter bis zur ZeitZeit DavidsDavids. 46 Der fand GnadeGnade bei GottGott und bat, dass er eine Wohnung finden möchte für den GottGott JakobsJakobs. 47 SalomoSalomo aber baute ihm ein HausHaus. 48 Aber der Allerhöchste wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind, wie der ProphetProphet spricht: 49 „Der HimmelHimmel ist mein Stuhl und die ErdeErde meiner Füße SchemelSchemel; was wollt ihr mir denn für ein HausHaus bauen? spricht der HerrHerr, oder welches ist die Stätte meiner RuheRuhe? [Jes 66,1-2] 50 Hat nicht meine Hand das alles gemacht?“

51 Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herzen und Ohren, ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen GeistGeist, wie eure VäterVäter also auch ihr. 52 Welchen ProphetenPropheten haben eure VäterVäter nicht verfolgt? Und sie haben getötet, die da zuvor verkündigten die Zukunft dieses Gerechten, dessen VerräterVerräter und Mörder ihr nun geworden seid. 53 Ihr habt das GesetzGesetz empfangen durch der EngelEngel Geschäfte, und habt’s nicht gehalten.

54 Da sie solches hörten, ging’s ihnen durchs HerzHerz, und sie bissen die Zähne zusammen über ihn. 55 Wie er aber voll heiligen GeistesGeistes war, sah er auf gen HimmelHimmel und sah die HerrlichkeitHerrlichkeit GottesGottes und Jesum stehen zur Rechten GottesGottes 56 55b und sprach: Siehe, ich sehe den HimmelHimmel offen und des Menschen SohnSohn zur Rechten GottesGottes stehen. 57 56 Sie schrieen aber laut und hielten ihre Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn ein, stießen ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. 58 57 Und die Zeugen legten ihre KleiderKleider ab zu den Füßen eines Jünglings, der hieß Saulus, 59 58 und steinigten StephanusStephanus, der anrief und sprach: HerrHerr Jesu, nimm meinen GeistGeist auf! 60 59 Er kniete aber nieder und schrie laut: HerrHerr, behalte ihnen diese SündeSünde nicht! Und als er das gesagt, entschlief er.