Botschafter des Heils in Christo 1885

Neugierige Fragen weise beantwortet

A. Was sind Sie?

B. Von Natur ein verlorener Sünder. – „Das Wort ist gewiss und aller Annahme wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, Sünder zu erretten, von welchen ich der Erste bin“ (1. Tim 1,15).

A. Aber wie nennen Sie sich?

B. Ich bin ein Christ. – „Die Jünger wurden zuerst in Antiochien Christen genannt“ (Apg 11,26).

A. Ganz recht; aber ich meine: was ist ihre religiöse Überzeugung?

B. „Ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer, weder Gegenwärtiges noch zukünftiges, noch Gewalten, weder Hohes noch Tiefes, noch irgendeine andere Kreatur uns zu scheiden vermögen wird von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn“ (Röm 8,38–39).

A. Ja, ja; aber was ist ihre Hoffnung?

B. „Die glückselige Hoffnung und Erscheinung unseres großen Gottes und Heilands Jesu Christi“, der in mir ist, „die Hoffnung der Herrlichkeit“ (Tit 2,13; Kol 1,27).

A. In Ihnen? Wie kann Christus in Ihnen sein?

B. Durch den Glauben. – „Dass der Christus durch den Glauben wohne in euren Herzen“ (Eph 3,17). Außerdem bin ich mit dem Herrn unauflöslich verbunden, ja, eins mit ihm. „Wer aber dem Herrn anhängt, ist ein Geist mit Ihm“ (1. Kor 6,17).

A. Zu welcher christlichen Körperschaft gehören Sie denn?

B. Zu dem einen Leib; denn es gibt nur einen Leib nach Epheser 4,4, wo Sie lesen: „Da ist ein Leib.“ Es gibt also nicht viele Leiber, noch sind die vielen Körperschaften nach dem Willen Gottes; der Mensch hat sie gebildet.

A. Gut; aber Sie sind doch ein Glied irgendeiner Gemeinschaft?

B. Ich bin ein Glied an jenem einen Leib. – „Ihr aber seid der Leib Christi und Glieder in Sonderheit“ (1. Kor 12,27). Auch bin ich ein Glied Christi. – „Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind?“ (1. Kor 6,15)

A. Aber Sie müssen sich doch irgendeinen Namen, irgendeine Benennung beilegen?

B. Ja, ich trage einen höchst gesegneten Namen, und zwar ist es Gott selbst, der ihn mir beigelegt hat. Ich bin ein Kind Gottes, ein Erbe Gottes und ein Miterbe Christi (Röm 8,16–17).

A. Wer trifft denn die nötigen Anordnungen bei ihrem Gottesdienst?

B. Der Herr Jesus. – Denn „wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte“ (Mt 18,20).

A. Aber dann sagen Sie mir: wie lautet ihr Glaubensbekenntnis?

B. Mein Glaubensbekenntnis ist das ganze Wort Gottes. „Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nütze zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werke völlig geschickt“ (2. Tim 3,16–17).

Die obigen Antworten, welche von einem einfältigen Christen gegeben wurden, mögen manchem Leser vielleicht etwas kurz und zu wenig eingehend erscheinen, aber es sind einfache, gesunde Antworten; und wenn sie in dem rechten Geist gegeben werden, so sind sie wohl imstande, einen bloß neugierigen Frager zum Schweigen zu bringen Und einen aufrichtigen zufrieden zu stellen.

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