Botschafter des Heils in Christo 1879

Betrachtungen über den Brief des Jakobus - Teil 3/6

Kapitel 2 – In diesem Kapitel werden diejenigen, welche an den Herrn Jesus Christus glauben, deutlich unterschieden. Man soll nicht den Glauben an Ihn, den Herrn der Herrlichkeit, mit Ansehen der Person haben. Verachtete man die Armen, so handelte man dem Gesetz zuwider, welches alle Israeliten als Gegenstände der Gunst Gottes, das Volk als eins vor Ihm und jeden Einzelnen als Glied ein und derselben Familie betrachtete. Es steht zugleich mit dem Geist des Christentums in völligem Widerspruch; dieses fordert Demut, preist die Armen glücklich, lässt die wahre Größe in der himmlischen Herrlichkeit finden und lehrt uns, wie das Kreuz hienieden der Herrlichkeit droben entspricht. Der Glaube sah diesen Herrn der Herrlichkeit in der Erniedrigung – Ihn, der nicht hatte, wo Er sein Haupt hinlegen konnte. Zudem blieben die Reichen im Allgemeinen immer Gegner des Christentums, sie lästerten „den guten Namen“, der über den Christen angerufen wurde, und zogen sie vor die Gerichte. Gott hatte die Armen der Welt auserwählt, reich zu sein im Glauben und zu Erben des himmlischen Erbteils. Dasselbe bezeugt auch Paulus: „Nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Edle“ (1. Kor 1,26). Diese Dinge – die Weisheit, die Macht und der Adel – sind Ketten, welche die Seele an diese Welt fesseln. Die Gnade vermag wohl diese Ketten zu brechen, aber es geschieht nicht oft: „Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, denn, dass ein Reicher in das Reich Gottes eingehe“ (Mt 19,24). Jene Bande sind zu stark, wiewohl bei Gott alle Dinge möglich sind.

Jakobus hebt den Unterschied zwischen der Herrlichkeit des Herrn und der falschen Herrlichkeit des Menschen in dieser Welt hervor; „denn die Gestalt dieser Welt vergeht“ (1. Kor 7,31). Er legt, ebenso wie Petrus, großen Nachdruck auf diesen Punkt. Wenn man in der Versammlung einen Unterschied zwischen Armen und Reichen macht, so wird man ein Richter böser Gedanken. Lasst uns Gott danken, dass wir wenigstens in der Versammlung mit einander für den Himmel und in den himmlischen Dingen leben können, da, wo der wahre Unterschied in dem Maß der geistlichen Gesinnung und nicht in der Eitelkeit dieser Welt besteht. Es ist zu beachten, dass die Versammlung hier Synagoge genannt wird; dies lässt uns fühlen, wie sehr sich die Gedanken des Jakobus in den jüdischen Gewohnheiten bewegten. Der Umstand nun, dass man einen Unterschied zwischen Armen und Reichen machte – weshalb sie von dem Gesetz als Übertreter überführt wurden – veranlasst den Jakobus, vom Gesetz zu sprechen. Er führt drei Arten von Gesetz an: das Gesetz der Freiheit, von dem wir bereits gesprochen, das königliche Gesetz und das Gesetz in seiner gewöhnlichen Bedeutung. Das königliche Gesetz ist: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Wer es vollführt, tut wohl. Dann aber fügt er einen höchst wichtigen Grundsatz hinzu; wenn wir nämlich das ganze Gesetz halten, aber in einem einzigen Punkte straucheln, so sind wir in allem schuldig. Die Ursache hiervon ist ganz einfach. Wenn die Lust uns gereizt hat, so haben wir das Gesetz übertreten, wir haben die Autorität dessen missachtet, der es aufgerichtet hat. Wir können Zwar nicht annehmen, dass wir dadurch jedes einzelne Gebot übertreten haben; allein Gott hat sowohl das Eine, wie alle die übrigen Gebote gegeben, und wenn das Fleisch und der mit dem Fleisch verbundene Wille in Tätigkeit sind, so haben wir unserem Willen nachgegeben und den Willen Gottes verachtet. Sein Gesetz ist gebrochen.

Das Christentum will, dass wir reden und handeln als solche, die von der Macht der Sünde freigemacht sind, um in allem den Willen Gottes zu tun; nur dieser Wille soll der unsrige sein. Er hat uns vom Joch befreit; wir sind wirklich freigemacht, um in den Fußstapfen Jesu zu wandeln. Köstliche und heilige Freiheit Es ist die Freiheit einer Natur, welche ihre Freude und ihre Wonne in dem Willen Gottes und im Gehorsam findet. Also ist der Christ immer frei, den Willen Gottes zu tun; er mag sich von Gott entfernen und die Kraft und den Wunsch dazu verlieren; dies geschieht aber aus Nachlässigkeit und Untreue. Alles, was er dann sagt und tut, wird durch dieses Gesetz gerichtet werden. Ernste Wahrheit! Man kann wachsen in der Erkenntnis des Willens Gottes, und man ist unter der Gnade frei, das zu tun, was man erkennt; die Kraft, um es zu vollbringen, findet sich in Christus. Dieser Gedanke an das Gericht veranlasst Jakobus, hinzuzufügen, wie notwendig es sei, der Gnade gemäß zu wandeln. Wer nicht Barmherzigkeit üben will, für den wird das Gericht ohne Barmherzigkeit sein. Der Herr hatte schon den Grundsatz aufgestellt, dass die Sünden dem vergeben werden, der selbst Vergebung übt. Wenn der Geist der Gnade nicht im Herzen ist, so können wir nicht Teil haben an der Gnade, welche Gott dem Menschen gegenüber offenbart hat. Selbst in den Einzelheiten des Lebens und nach der Regierung Gottes mag derjenige, welcher nicht nach der Barmherzigkeit handelt, strenge Züchtigung von Seiten Gottes erfahren, weil Gott seine Freude an der Güte und Liebe findet.

Weiterhin legt Jakobus Nachdruck auf die Werke. Dies ist ein wichtiger Abschnitt der Brief; nicht als hätte er einen höheren Wert als die übrigen Teile derselben, sondern um der vielen Vernunftschlüsse der Menschen willen. Der soeben erwähnte Grundsatz führt die Frage der Werke ein. Die Liebe muss sich nicht durch Worte, sondern durch die Tat Zeigen. Der Geist des Jakobus ist praktisch; er ist in hohem Grad beschäftigt mit dem Bösen, welches von dem Bekenntnis des Christentums, das jedoch nicht durch ein ihm entsprechendes, praktisches Leben verwirklicht wird, herrührt, und zugleich vereinigt er die beiden Grundsätze in seinen Unterweisungen: dass nämlich die Liebe wahrhaftig sein und der Glaube sich in den durch ihn hervorgebrachten Werken zeigen müsse. Wenn man zu einem Bruder oder einer Schwester, die der Nahrung und Kleidung entbehren, sagt: „Geht hin in Frieden, wärmt euch und sättigt euch, gibt ihnen aber nicht die Notdurft des Leibes, was nützt es? Also ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, tot an sich selbst.“ Das ist sicherlich nicht der wirklich christliche Glaube. Dieser ist vielmehr ein mächtiger Grundsatz und die Folge der Wirksamkeit des Heiligen Geistes im Herzen, er ist die Triebfeder einer jeden Tätigkeit des Herzens – ein Grundsatz, der uns über die Eigenliebe und alle die niedrigen Beweggründe dieser Welt erhebt und die Zuneigungen an Christus fesselt. Christus wird der wahre Beweggrund des Herzens, und indem Er in uns lebt, ist Er die Quelle, aus welcher unsere Handlungen hervorgehen, so dass wir wandeln, wie Er gewandelt hat. Ohne Zweifel bleiben wir weit hinter dem zurück, was Er getan hat, aber der Grundsatz unseres Lebens ist der gleiche oder vielmehr, Er selbst lebt in uns. Sodann ist es klar, dass der wahre Glaube durch die Liebe wirkt und die guten Werke hervorbringt. Es kann nicht anders sein.

Es gibt aber noch einen anderen Grundsatz in dieser Stelle, der in den Worten „zeige mir“ seinen Ausdruck findet. Selbstredend ist der Glaube ein im Herzen verborgener Grundsatz. Ich kann den Glauben nicht sehen, ebenso wenig wie ich die Wurzeln sehen kann, welche die Pflanzen zum Wachsen und Fruchtragen befähigen, indem sie aus dem Boden ihre Nahrung ziehen, wie der Glaube aus Christus. Gleichwie aber die Pflanze ohne Wurzel keine Frucht bringen kann, so werden auch ohne den Glauben keine guten Werke hervorgebracht. Es gibt wohl äußerliche Werke, allein sie haben keinen Wert. Man kann viel geben und viel arbeiten, ohne jedoch wahre Liebe und wahren Glauben zu haben; ein Leben der Liebe aber, welches Christus nachfolgt, seinen Willen tut und nichts anderes sucht, und zwar deshalb, weil es sein Wille ist, kann nicht ohne den Glauben vorhanden sein. Wer sich des Glaubens rühmt, erkennt an, dass dieser allein gut ist und das, was gut ist, hervorbringt. Deshalb sagt Jakobus: „Zeige mir deinen Glauben ohne Werke.“ Dies aber ist unmöglich. Es ist klar, dass der Glaube entweder ein im Herzen verborgener Grundsatz ist, oder ein einfaches Bekenntnis ohne Wirklichkeit. Wir dürfen im letzten Fall nicht immer Heuchelei voraussetzen, denn die Erziehung, der Einfluss dessen, was uns umgibt, und die äußerlichen Prüfungen können den Glauben des Christentums und seiner Grundwahrheiten zu einer Gewohnheit der Seele machen. In einem solchen Glauben gibt es aber kein Band mit Christus und keine Quelle des ewigen Lebens. Der Mensch offenbart zwar keinen positiven Unglauben, er ehrt sogar den Namen Christi; aber dieser Glaube wirkt nichts im Herzen. Christus kann sich ihm nicht anvertrauen (vgl. Joh 2,23–25).

Sobald der wahre Glaube – der Glaube, welcher die Folge der Gnade ist durch die Wirksamkeit des Heiligen Geistes – im Herzen hervorgebracht wird, gibt sich ein persönliches Verlangen nach Christus kund, das Bedürfnis, Ihn für sich selbst zu besitzen und seine Stimme zu vernehmen. Hiervon ist Nikodemus ein Beispiel; er suchte Christus und, beachten wir es wohl, er fühlte sogleich, dass die Welt Ihm entgegen war: er kam bei der Nacht. Weil nun der Glaube selbst sich nicht zeigen kann, so kann derjenige, welcher sich desselben rühmt, nichts erwidern, wenn zu ihm gesagt wird: „Zeige mir deinen Glauben.“ Wer aber die wahren Werke der Liebe hat, kann sie nicht ohne den Glauben haben, ohne dieses im Herzen wohnende, göttliche Werkzeug, durch welche ein christliches Leben hervorgebracht wird: Werke der Geduld, der Reinheit und Liebe, eine Trennung von der Welt, obwohl man in derselben wandelt. Man bewegt sich nicht ohne eine Triebfeder. Der Glaube, der wirklich auf Christus blickt und alles in Ihm findet, offenbart sich in diesem Leben: es ist das Leben des Glaubens. Es handelt sich darum, den Glauben zu zeigen. Wem? Gott? Gewiss nicht. Es heißt: „Zeige mir“, dem Menschen, der nicht, wie Gott, in das Herz sehen kann. Die ganze Beweisführung des Jakobus, ihre ganze Kraft und Bedeutung liegt in den Worten: „Zeige mir.“ Er redet also nicht von dem Frieden im Gewissen derer, die gerechtfertigt sind durch den Glauben, weil der Herr, der teure und geliebte Heiland, unsere Sünden getragen und sich für unsere Übertretungen dahingegeben hat. In diesem Fall ruht der Glaube auf dem Werk Christi, welches Gott als vollkommen genügend für die Sünden der Gläubigen empfangen und angenommen hat. Dieses Werk wird nie seinen Wert vor den Augen Gottes verlieren – im Heiligtum droben – wo Christus eingegangen ist mit seinem eigenen Blut, um immerdar für uns in der Gegenwart Gottes zu erscheinen. Er hat seinen Platz zur Rechten Gottes eingenommen, weil am Kreuz hinsichtlich unserer Sünden alles der Herrlichkeit Gottes gemäß vollbracht ist.

Hier aber handelt es sich um den eitlen und leeren Glauben, um das Bekenntnis des Namens Christi – sich Christ zu nennen, ohne dass Christus im Herzen ist. Der Glaube zeigt sich durch die Werke, durch seine Früchte. An den Früchten sieht man, dass der Baum lebt, dass eine Wurzel da ist, die ihren Saft aus Christus zieht. Die Rechtfertigung des Bekenntnisses geschieht vor den Menschen, denen man, mittels der hervorgebrachten Früchte, den Beweis der Echtheit desselben liefern muss. Wenn man die uns hier gegebenen Beispiele genau ins Auge fasst, so sieht man klar, dass es sich um die Beweise des Glaubens und nicht um die guten Werke im gewöhnlichen Sinne handelt. Die Werke, durch welche auch der Apostel Paulus den Glauben in denselben Personen, wie hier Jakobus, darlegt, sind die Tatsache, dass Abraham bereit war, seinen einzigen und geliebten Sohn zu opfern, als Gott es von ihm forderte, und dass Rahab die Kundschafter verbarg und in Frieden entließ. Etwas Größeres gibt es nicht; denn nicht nur war Isaak der einzige Sohn, sondern es ruhten auch alle Verheißungen Gottes auf ihm, so dass ein unbedingtes Vertrauen auf Gott vorhanden sein musste (Heb 11,17–19). Betrachten wir es als ein menschliches Werk, so ist es gewiss nichts Gutes, seinen Sohn zu töten. Und ebenso war Rahab ihrem Vaterland untreu und eine Verräterin, wenn wir ihre Handlung als eine menschliche beschauen; allein sie verband sich mit dem Volk Gottes, als die Feinde desselben noch in der Fülle ihrer Kraft standen, und Israel weder den Jordan überschritten, noch einen einzigen Sieg in dem Land davongetragen hatte.

Das ist der Glaube, der auf Gott vertraut, koste es, was es wolle, und sich mit seinem Volk verbindet, wenn alles gegen dasselbe ist. Der Glaube Abrahams war einfach der Glaube an Gott, an sein Wort; er wird uns aber als ein unbedingter, nicht zögernder Glaube dargestellt, indem Abraham seinen geliebten Sohn opferte, auf welchem alle Verheißungen Gottes ruhten. Ebenso war der Glaube Rahabs ein einfacher Glaube an Gott, der sich, wie schon bemerkt, darin kundgab, dass sie sich mit der Sache Gottes eins machte, zu einer Zeit, als dem Anschein nach alle Kraft bei dem Gegner war, weil Gott seine Macht noch nicht offenbart hatte. Sich gläubig nennen und nicht die dem Glauben entsprechenden Früchte hervorbringen, ist in der Tat kein wirklicher Glaube. Der Glaube verwirklicht seinen Gegenstand, und dieser Gegenstand übt, als Beweggrund im Herzen, seine Wirkung aus.

Wer das Wort aufnimmt, wird aus unverweslichem Samen wiedergeboren, er bekommt Teil an der göttlichen Natur, und der Gehorsam, die Reinheit und die Liebe werden hervorgebracht. Gewiss haben wir noch Versuchungen und Hindernisse zu besiegen und sind nicht, wie wir sein möchten oder sein könnten; jedoch bringt das Leben in geringerem oder größerem Maß seine Früchte hervor. Der Christ mag, manchmal aus Nachlässigkeit, auf seinem Weg untreu sein; doch der Glaube bringt immer die ihm eigentümlichen Früchte hervor; und der Christ weih wohl, dass ein Glaube, der nichts hervorbringt, kein wahrer Glaube ist. Der Glaube verwirklicht die Gegenwart und die Liebe Gottes, den er in einer neuen Natur kennt, und genießt beides; er strahlt, wiewohl in Schwachheit, den Charakter dessen zurück, den er innerlich genießt. Wir sind die durch den Glauben an Jesus Christus aus Gott geborenen Söhne. Durch den Glauben, selbst wenn es nur der menschliche Glaube und nicht der des göttlichen Lebens in uns ist, tun wir alles, was nicht zu dem rein tierischen gehört. Warum sät der Ackerbauer? Weil er glaubt, ernten zu können. Und so ist es mit allem, das Essen und Trinken ausgenommen. Es ist nötig, dass der Seele die göttlichen Dinge durch den göttlichen Glauben offenbart werden; es ist das Werk des Geistes Gottes. Der Glaube an Gott ist es, der vor Gott wohlgefällig ist; er bringt, da wir jetzt von Ihm durch sein Wort lebendig gemacht sind, die Früchte des göttlichen. Lebens hervor. Durch diesen Glauben haben wir Gemeinschaft mit Gott, mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn, und Er schämt sich nicht, uns Freunde zu nennen (Joh 15,15), gleich wie Abraham Freund Gottes genannt wurde. Wenn es sich um weltliche Angelegenheiten handelt, so mögen wir das, was wir gerade zu sagen haben, in der höflichsten Weise ausdrücken; ist dies aber geschehen, so ist die Sache beendigt. Einem Freund aber erschließen wir unser Herz; wir sprechen mit ihm über alles, wovon das Herz voll ist. Als Abraham Freund Gottes genannt wurde, sprach Gott nicht mit ihm von den ihm gegebenen Verheißungen, sondern Er teilte ihm das mit, was Er zu tun vorhatte: das Gericht über Sodom und Gomorra. „Das Geheimnis Jehovas ist für die, welche Ihn fürchten“ (Ps 25,14). Es ist lieblich, die Innigkeit zu sehen, zu welcher man Gott gegenüber gelangt, wenn man treu mit Ihm wandelt (Siehe 1. Mo 18,17–20).

Der Gläubige in Sodom wurde errettet, aber er verlor alles und lebte in der Ungewissheit und im Elend; er fürchtete den Berg, auf welchem Abraham sich befand, als er das schreckliche Gericht der gottlosen Städte sah; denn der Unglaube scheut sich immer vor der Stellung des Glaubens. Schließlich flüchtete er sich doch noch auf den Berg, vor dem er sich anfangs gefürchtet hatte, und lebte dort im Elend und in der Schande. Wir haben in Abraham das Bild eines Gläubigen, der durch Glauben lebt; in Lot das Bild eines Gläubigen, der die scheinbar so schöne Welt für sich erwählt. Dieser erntete, wenn auch sein Leben verschont wurde, das Gericht, während jener, von dem sich Lot getrennt hatte, von Gott aufgefordert wurde, seine Augen aufzuheben, um das Land der Verheißung in seiner ganzen Ausdehnung zu überschauen und der zugleich von Ihm die Zusage empfing, dass alles sein Teil sein würde. Der Glaube verleiht die Gemeinschaft mit dem Vater und seinem Sohn Jesus Christus, die Gemeinschaft mit allem, was uns angehört, und die Verwirklichung desselben; und auf diese Weise werden die von Gott gewollten Früchte hervorgebracht. Gott gebe, dass wir in seiner Nähe leben, damit die Dinge, welche man nicht sieht, auf unsere Herzen einwirken, und wir in der Geduld und in der Freude verharren, bis der Herr kommt und uns dort einführt, wo der Glaube nicht mehr nötig ist, in den Genuss dessen, was der Glaube geglaubt hat, als die Dinge selbst noch nicht zu sehen waren! (Fortsetzung folgt)

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