Botschafter des Heils in Christo 1883

2. Mose 3,5

Und Jehova sprach: „Nahe nicht hierher! Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen, denn der Ort, auf dem du stehst, ist heiliges Land.“

Woher kommt es, dass der Ton, der in unseren Zusammenkünften zum Brechen des Brotes oder zum Gebet herrscht, oft ein so niedriger ist? Woher die beklagenswerte Trockenheit, Dürre und Teilnahmslosigkeit? Warum sind unsere Gebete und unsere Danksagungen oft soweit von dem entfernt, was sie sein sollten – ein lieblicher Wohlgeruch für das Herz unseres Gottes und Vaters? Warum mangelt unseren Zusammenkünften so oft der wahre Charakter der Anbetung? Schon mancher hat sich diese Fragen vorgelegt, und wie musste er sie beantworten? Ach, man vergisst die hohe Wichtigkeit dessen, was man tut. Man denkt nur wenig daran, in wessen Gegenwart man tritt. Man kommt mit einem Herzen, das von weltlichen Gedanken erfüllt ist, oder gar mit einem verunreinigten Gewissen. Man vergisst, dass man mit Schuhen, an denen der Schmutz der Wüste klebt, nicht den heiligen Boden der Gegenwart Gottes betreten kann. Und da sind die oben beschriebenen traurigen Folgen unausbleiblich. Das Herz vermag sich nicht zu erheben zu den Höhen des Heiligtums droben; es wird immer wieder herabgezogen zu den nichtigen, eitlen Dingen dieser armen Welt. Anstatt Christus zu betrachten, ist es beschäftigt mit sich selbst, mit seiner Schwachheit und seinen Bedürfnissen. Wie betrübend ist dies für das Herz unseres liebenden Vaters, und welch ein Verlust für uns!

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