Betrachtung über Matthäus (Synopsis)

Kapitel 13

Betrachtung über Matthäus (Synopsis)

Der Herr suchte nicht länger Frucht in seinem Weinberg. Entsprechend den Beziehungen Gottes zu Israel hätte Er diese Frucht suchen sollen; allein der wahre Dienst Jesu, wie Er selbst wohl wusste, bestand nicht darin, Frucht unter den Menschen zu finden, sondern ihnen das zu bringen, was Frucht hervorbringen konnte.

Es ist wichtig hier zu bemerken, dass der Herr von der sichtbaren und äußeren Wirkung seines Werkes als Sämann redet. Nur einmal drückt Er sein Urteil bezüglich der inneren Ursachen aus, wenn Er sagt: „Weil es keine Wurzel hatte“. aber auch hier handelt es sich einfach um eine Tatsache. Die Lehren bezüglich des göttlichen Werkes, das zum Fruchtbringen notwendig ist, finden wir hier nicht behandelt. Nur von dem Sämann und dem Ergebnis seines Säens ist die Rede, nicht aber von dem, was den Samen in der Erde keimen lässt. In jedem der angeführten Fälle wird, mit Ausnahme des ersten, eine gewisse Wirkung hervorgebracht.

Der Herr wird uns also hier vorgestellt als ein Werk beginnend, das von allen früheren Beziehungen zwischen Gott und den Menschen unabhängig ist. Er bringt den Samen des Wortes mit sich, den Er durch seinen Dienst in die Herzen sät. Wo dieses Wort verbleibt, wo es verstanden wird, wo es weder erstickt noch verdorrt, da bringt es Frucht hervor zu seiner Herrlichkeit und zum Glück und zum Nutzen des Menschen, der diese Frucht trägt.

In Vers 11 zeigt der Herr die Ursache, warum Er zu der Menge in Gleichnissen redet. Es wird zwischen dem Überrest und der Nation ein endgültiger Unterschied gemacht: die letztere stand unter dem Gericht der Verblendung, das durch den Propheten Jesaja angekündigt war (V. 14+15). Glückselig aber waren die Augen der Jünger, die den Emmanuel sahen, den Messias, den Gegenstand der Hoffnungen und des Verlangens so vieler Propheten und Gerechten! Alles dies kennzeichnet ein Gericht und einen berufenen und verschonten Überrest 1.

Ich möchte hier noch einige Bemerkungen über den Charakter der Personen hinzufügen, von denen der Herr in dem Gleichniss redet. Wenn das Wort in ein Herz gesät wird, welches dasselbe nicht versteht, wenn es keine Verbindung des Verständnisses, der Gefühle oder des Gewissens zwischen dem Herzen und Gott erzeugt, so nimmt der Feind es hinweg; es bleibt nicht im Herzen. Jedoch ist der, der das Wort gehört hat, darum nicht weniger strafbar; denn das in das Herz Gesäte war allen Bedürfnissen, der Natur und dem Zustand des Menschen angepasst.

Die augenblickliche Aufnahme des Wortes mit Freuden in dem nächsten Fall weist mehr darauf hin, dass das Herz das Wort nicht bewahren wird; denn in einem solchen Fall ist es nicht wahrscheinlich, dass das Gewissen erreicht war. Ein durch das Wort getroffenes Gewissen macht den Menschen nachdenklich; er sieht sich in der Gegenwart Gottes, was immer eine ernste Sache ist, wie anziehend auch seine Gnade oder die durch seine Güte eingeflößte Hoffnung sein mag. Ist hingegen das Gewissen nicht erreicht, so ist keine Wurzel da. Das Wort ist aufgenommen worden wegen der Freude, die es dem Herzen mitteilt: sobald es aber Trübsale herbeiführt, verlässt man es wieder. Wenn das Gewissen bereits geübt war, bringt das Evangelium sofort Freude; wenn aber nicht, weckt es das Gewissen auf, vorausgesetzt, dass ein echtes Werk in der Seele vorgeht. Im ersten Fall ist es die Antwort auf die bereits vorhandenen Bedürfnisse und begegnet ihnen; im zweiten ruft es diese Bedürfnisse wach.

Die tagtägliche Geschichte ist die traurige, aber auch die beste Erklärung der dritten Klasse. Hier ist nicht böser Wille vorhanden, sondern Unfruchtbarkeit.

Ein wahres Verständnis des Wortes ist nur bei jenen erwiesen, die Frucht bringen. Ein solches Verständnis bringt die Seele in Verbindung mit Gott; denn das Wort offenbart Gott, es drückt aus, was Er ist. Verstehe ich es, so erkenne ich Ihn; und die wahre Erkenntnis Gottes, d. h. des Vaters und seines Sohnes Jesus Christus, ist das ewige Leben. Wie groß oder klein auch der Grad des Lichtes sein mag, stets ist es der also offenbarte Gott, der durch das Wort, das Jesus sät, bekannt gemacht wird; und, in solcher Weise durch das Wort gezeugt, bringen wir in dieser Welt in verschiedenem Maß die Früchte des Lebens Gottes hervor. Es handelt sich hier um die Wirkung, welche die Aufnahme der durch Jesum gebrachten Wahrheit in dieser Welt hervorbringt, nicht um den Himmel, noch um das, was Gott im Herzen wirkt, um den Samen zum Fruchttragen zu bringen.

Das Gleichnis vom Sämann ist nicht ein Sinnbild des Reiches, obgleich das gesäte Wort das Wort vom Reich war; es spricht vielmehr von dem großen elementaren Grundsatz des Dienstes Christi in der Allgemeinheit seiner Anwendung, wie er in seiner Person und in seinem Dienst verwirklicht wurde, während Er auf Erden war, und selbst noch nach seiner Aufnahme, obgleich dann noch völligere Gegenstände der Gnade ans Licht getreten sein mögen.

In den sechs folgenden Gleichnissen finden wir Sinnbilder des Reiches. Wir müssen uns daran erinnern, dass es das Reich ist, das während der Verwerfung des Königs 2 aufgerichtet ist und infolgedessen einen besonderen Charakter trägt. Das will sagen, es ist gekennzeichnet durch die Abwesenheit des Königs; indes wird in der Erklärung des ersten dieser Gleichnisse die Wirkung seiner Rückkehr in sein Reich hinzugefügt. Die drei ersten Gleichnisse stellen das Reich in seiner äußeren Form in der Welt dar; sie sind an die Menge gerichtet. Die drei letzten beschreiben das Reich nach der Wertschätzung des Heiligen Geistes, nach seinem wirklichen Charakter, so wie Gott es sieht: Seine Gedanken und Ratschlüsse darin. Sie sind demzufolge nur an die Jünger gerichtet. Die öffentliche Aufrichtung des Reiches in der Gerechtigkeit und Macht Gottes wird ebenfalls den Jüngern in der Erklärung des Gleichnisses „vom Unkraut“ angekündigt.

Betrachten wir zunächst die äußere Form, die das Reich annehmen sollte und die der Menge öffentlich angekündigt wurde. Der König, d. h. der Herr Jesus, war auf der Erde verworfen. Die Juden hatten durch seine Verwerfung sich selbst das Urteil gesprochen; und indem das Wort Gottes dazu diente, das Werk Dessen, Den der Vater gesandt hatte, zu erfüllen, verkündigte der Herr, dass Er das Reich nicht durch seine in Gerechtigkeit und Gericht ausgeübte Macht, sondern dadurch aufrichten würde, dass Er den Herzen der Menschen von demselben Zeugnis gab. Das Reich sollte jetzt einen Charakter annehmen, der sowohl mit der Verantwortlichkeit des Menschen verbunden war, als auch mit der Wirkung, die hervorgebracht wird, wenn das Wort des Lichtes auf der Erde gesät, an die Herzen der Menschen gerichtet und als ein System der Wahrheit ihrer Treue und Pflege überlassen wird, während Gott jedoch sein unumschränktes Recht festhält, die Seinigen und die Wahrheit selbst zu bewahren. Letzteres ist jedoch nicht der Gegenstand dieser Gleichnisse; ich erwähne es hier nur, weil sonst angenommen werden könnte, dass alles ganz und gar von den Menschen abhängig wäre. Ach, in diesem Fall wäre alles verloren gewesen!

Das Gleichnis „vom Unkraut“ ist das erste (V. 24–30). Es gibt uns einen allgemeinen Begriff von der Wirkung der Aussaat im Blick auf das Reich, oder vielmehr von dem Ergebnis der zeitweiligen Übergabe des Reiches hienieden in die Hände der Menschen. Und dieses Ergebnis ist, dass das Reich hienieden, als ein Ganzes betrachtet, nicht mehr das Aussehen eines Werkes des Herrn selbst hat. Er sät kein Unkraut; aber durch die Nachlässigkeit und Schwachheit der Menschen hat der Feind Mittel und Wege gefunden, solches zu säen. Bemerken wir, dass unter dem Unkraut weder die Heiden noch die Juden zu verstehen sind, sondern vielmehr das Böse, das durch Satan unter den Christen angerichtet wurde durch schlechte Lehren, schlechte Lehrer und deren Anhänger. Der Herr Jesus säte, und während die Menschen schliefen, säte auch Satan. Da waren Menschen, welche die Christen unter das Judentum zurückzubringen trachteten, da waren Philosophen und Ketzer, die es einerseits mit den beiden erstgenannten hielten oder andererseits sich der Wahrheit des Alten Testamentes widersetzten.

Christus hatte indes nur guten Samen gesät. Muss nun das Unkraut ausgerissen werden? Offenbar hängt der Zustand des Reiches während der Abwesenheit Christi von der Beantwortung dieser Frage ab; auch dient sie dazu, auf diesen Zustand Licht zu werfen. Nun war aber noch weniger Fähigkeit vorhanden, das eingedrungene Übel zu beseitigen, als da gewesen war, um sein Eindringen zu verhindern. Alles musste bleiben, wie es war, bis zum Auftreten des Königs zur Zeit der Ernte. Das Reich der Himmel auf Erden, so wie es sich in den Händen der Menschen befindet, muss ein gemischtes System bleiben. Ketzer und falsche Brüder werden ebenso wohl da sein wie die Frucht des Werkes des Herrn; und dieses Ergebnis des letzten Versuchs Gottes mit dem Menschen ist ein Beweis von dessen Unfähigkeit, das Gute und Reine in seinem ursprünglichen Zustand zu bewahren. So ist es immer gewesen 3.

Zur Zeit der Ernte (ein Ausdruck, der einen gewissen Zeitraum bezeichnet, in dem sich die mit der Ernte in Verbindung stehenden Ereignisse erfüllen) wird der Herr sich zuerst in seiner Vorsehung mit dem Unkraut beschäftigen. Ich sage „in seiner Vorsehung“, weil Er sich der Engel dazu bedienen wird. Das Unkraut wird in Bündel gebunden werden, um der Verbrennung anheim zu fallen. In diesem Gleichnis ist, wie bereits bemerkt, die Rede von den äußeren Erscheinungen in dieser Welt, von Handlungen, die das Verderben ausrotten, das inmitten der Christenheit aufgewachsen ist. Die Knechte sind dazu nicht fähig; denn die durch ihre Schwachheit und Nachlässigkeit verursachte Vermengung ist eine derartige, dass sie beim Zusammenlesen des Unkrauts auch den Weizen mit ausraufen würden. Es würde ihnen nicht nur das Unterscheidungsvermögen, sondern auch die praktische Kraft der Aussonderung mangeln, um ihre Absicht in Ausführung bringen zu können. Ist das Unkraut einmal vorhanden, so haben die Knechte bezüglich seines Vorhandenseins in dieser Welt, in der Christenheit, nichts mit ihm zu schaffen; ihr Dienst beschäftigt sich mit dem Guten. Die Christenheit von dem Unkraut zu reinigen ist nicht ihre Sache; es ist ein Werk des Gerichts über das, was nicht von Gott ist – ein Werk, das Dem zukommt, Der es nach der Vollkommenheit einer allumfassenden Kenntnis und mit einer Macht, der nichts entrinnen kann, auszuführen vermag. Er wird von zwei Menschen, die auf einem Bett sein werden, den einen zu nehmen und den anderen zu lassen wissen (Lk 17,34). Die Vollstreckung des Gerichts über die Bösen in dieser Welt ist nicht Aufgabe der Knechte 4 Christi. Er wird es vollziehen durch die Engel seiner Macht, denen Er die Ausführung dieses Werkes überträgt.

Nachdem das Unkraut gebunden ist, sammelt Er den Weizen auf seinen Speicher. Der Weizen wird nicht, wie das Unkraut, in Bündel gebunden, sondern der Herr nimmt ihn ganz und gar zu sich. Das ist das Ende dessen, was die äußere Erscheinung des Reiches hienieden ausmacht. Es ist zwar nicht alles, was dieses Gleichnis uns lehren kann, aber es beendigt den Gegenstand, von dem dieser Teil des Kapitels spricht.

Während der Abwesenheit Jesu wird das Ergebnis seines Säens, als Ganzes hienieden betrachtet, durch das Werk des Feindes verdorben. Aber am Ende wird der Herr das Unkraut, das ganze Werk des Feindes, in Bündel binden, d. h. in dieser Welt für das Gericht zubereiten, und dann wird Er die Versammlung aufnehmen. Augenscheinlich schließt das die Vorgänge ab, die sich während seiner Abwesenheit hienieden entwickeln. Das Gericht ist noch nicht vollzogen; und bevor der Herr davon redet, gibt Er uns andere Darstellungen der Formen, welche das Reich während der Zeit seiner Abwesenheit annehmen wird.

Das, was als ein Senfkorn gesät worden war, wird ein „großer Baum“ (V. 31+32), das Sinnbild einer großen Macht auf der Erde. Die Assyrer, der Pharao, auch Nebukadnezar werden in dem Wort als große Bäume bezeichnet (siehe Hes 31,3 u. f.; Hes 17,23+24; Dan 4,10 u. f.). So würde das Reich sich gestalten, das durch das vom Herrn und später von seinen Jüngern gesäte Wort einen so unscheinbaren Anfang nahm. Das aus diesem Samen Aufsprießend würde allmählich die Form einer großen Macht annehmen, die sich auf der Erde in Ansehen bringen, und unter welcher man, wie die Vögel unter den Zweigen eines Baumes, Schutz suchen würde. Und so ist es in der Tat geworden.

Das Reich würde indes, wie wir weiter sehen (V. 33 u. f.), nicht nur zu einem großen Baume auf Erden werden, sondern sich auch als ein weithin sich ausbreitendes Lehrsystem kennzeichnen, als ein Bekenntnis, das alle umfassen würde, über die sich sein Einfluss erstreckt. Der ganze Teig von drei Maß Mehl würde durchsäuert werden. Ich brauche mich hier nicht bei der Tatsache aufzuhalten, dass das Wort „Sauerteig“ von den heiligen Schreibern stets in einem bösen Sinn gebraucht wird. Der Heilige Geist will uns durch diesen Ausdruck zu verstehen geben, dass es sich hier nicht handelt um die wiedergebärende Kraft des Wortes in dem Herzen eines Menschen, die ihn zu Gott zurückführt; auch ist es nicht einfach eine durch äußere Gewalt handelnde Macht, wie der Pharao, Nebukadnezar und die anderen großen Bäume der Heiligen Schrift, sondern vielmehr ein Lehrsystem, das, alles durchdringend, die Masse des Teiges kennzeichnet. Es ist weder der eigentliche Glaube noch das Leben, sondern eine Religion; es ist die Christenheit. Das Bekenntnis einer Lehre in solchen Herzen, die weder Gott noch die Wahrheit ertragen, verbindet sich stets mit Verderbtheit in der Lehre selbst.

Mit dem Gleichnis „vom Sauerteig“ enden die Belehrungen des Herrn für die Menge. Alles wurde jetzt in Gleichnissen zu ihnen geredet; denn sie nahmen Ihn, ihren König, nicht auf, und Er redete von Dingen, die sowohl seine Verwerfung, als auch einen Charakter des Reiches voraussetzten, der den Offenbarungen des Alten Testamentes unbekannt war. Diese Offenbarungen reden entweder von einem in Macht errichteten Reiche, oder von einem kleinen Überrest, der, von Leiden umgeben, das Wort des verworfenen Propheten-Königs aufnimmt.

Nach diesem Gleichnis bleibt Jesus nicht mehr bei der Menge am Ufer des Sees. Er verlässt diesen Ort, welcher der Stellung angemessen war, in der Er sich nach dem am Ende des 12. Kapitels abgelegten Zeugnis dem Volk gegenüber befand, und wohin Er, das Haus verlassend, gekommen war. Jetzt tritt Er mit seinen Jüngern wieder in das Haus ein (V. 36). und hier offenbart Er, in traulicher Abgeschlossenheit mit ihnen, den wahren Charakter, den eigentlichen Gegenstand des Reiches der Himmel sowie das Ergebnis dessen, was in ihm geschehen, sowie die Mittel, die angewandt werden sollten, um alles auf Erden zu reinigen, wenn die äußere Geschichte des Reiches während seiner Abwesenheit beendet sein würde. Das heißt, wir finden hier das, was das Reich für den geistlichen Menschen kennzeichnet, das was dieser als Gottes wahre Gedanken über dieses Reich erkennt, sowie das Gericht, das alles aus dem Reich entfernen wird, was Ihm zuwider ist, die Ausübung der Macht, die das Reich äußerlich nach dem Herzen Gottes gestalten wird.

Wir haben die äußere Geschichte des Reiches damit enden sehen, dass der gute Weizen auf dem Speicher geborgen und das Unkraut in Bündel gebunden, zum Verbrennen bereit, auf der Erde gelassen wird. Die Erklärung dieses Gleichnisses nimmt die Geschichte des Reiches zu jener Zeit wieder auf; nur lässt der Herr die verschiedenen Teile der Mischung des Unkrauts und des Weizens erkennen und unterscheiden, indem Er jeden Teil seinem wahren Urheber zuschreibt. Der Acker ist die Welt 5. Dort wurde das Wort zur Errichtung des Reiches in dieser Weise gesät. Der gute Same waren die Söhne des Reiches; sie gehörten demselben wirklich Gott gemäß an, sie waren Erben desselben. Die Juden waren das nicht mehr, auch war es nicht mehr das Vorrecht der natürlichen Geburt, zu ihm zu gehören. Die Kinder des Reiches wurden durch das Wort geboren. Aber unter diese führte der Feind, um das Werk des Herrn zu verderben, allerlei Leute ein – die Frucht der Lehren, welche er unter jene gesät hatte, die aus der Wahrheit geboren waren. Das ist das Werk Satans da, wo die Lehre Christi gepflanzt worden war.

„Die Ernte ist die Vollendung des Zeitalters 6; die Schnitter aber sind Engel“ (V. 39). Man wird hier bemerken, dass der Herr nicht die Ereignisse geschichtlich erklärt, sondern vielmehr die Ausdrücke, deren Er sich bedient hatte, um den Ausgang zur Zeit der Ernte zu beschreiben. Die Erfüllung des geschichtlichen Teiles des Gleichnisses wird vorausgesetzt; und der Herr geht zu dem großen Ergebnis über, abgesehen davon, was das Reich während seiner Abwesenheit droben war. Der Weizen, d. h. die Kirche, ist auf dem Speicher, das Unkraut in Bündeln auf der Erde. Nun, der Sohn des Menschen wird alles das, was diese Bündel enthalten, alles, was in dem Reich Gott anstößig ist, nehmen und in den Feuerofen werfen, wo das Weinen und das Zähneknirschen sein wird (V. 40–42). Nach diesem Gericht werden die Gerechten in dem Reich ihres Vaters leuchten, gleich Ihm selbst, der wahren Sonne dieses Tages der Herrlichkeit, des zukünftigen Zeitalters. Christus wird das Reich von dem Vater, dessen Söhne sie waren, empfangen; und diesem Charakter entsprechend werden sie mit Ihm darin leuchten.

So stellte also der Herr der Menge das Ergebnis der göttlichen Aussaat auf der Erde sowie die göttlichen Machenschaften des Feindes – das Reich, unter dieser Form dargestellt – vor Augen; dann die Verbindung der Bösen untereinander, abgesehen von ihrer natürlichen Ordnung auf der Oberfläche des Feldes, und endlich die Hinwegnahme der Kirche. Seinen Jüngern erklärt der Herr alles, was nötig war, um ihnen die Ausdrücke des Gleichnisses völlig verständlich zu machen. Dann folgt die Ausführung des Gerichts durch den Sohn des Menschen, über die Bösen, die ins Feuer geworfen werden, und die Offenbarung der Gerechten in Herrlichkeit. Diese letzten Ereignisse gehen in Erfüllung, nachdem der Herr schon aufgestanden ist, der äußern Form des Reiches der Himmel auf Erden ein Ende gemacht hat, und nachdem die Bösen in Haufen gesammelt und die Heiligen aufgenommen sind 7.

Nachdem der Herr so, zur vollständigen Unterweisung seiner Jünger, die Erklärung der öffentlichen Geschichte des Reiches und deren Ergebnis in Gericht und in Herrlichkeit gegeben hat, teilt Er ihnen die Gedanken Gottes betreffs dessen mit, was sich während der Entwicklung der äußeren und irdischen Begebenheiten des Reiches auf der Erde zutragen würde; d. h. Er teilt ihnen das mit, was der geistliche Mensch darin unterscheiden sollte. Das Reich der Himmel war für den, der die Absicht Gottes verstand, gleich einem „in einem Acker verborgenen Schatz“ (V. 44). Ein Mensch findet den Schatz und kauft den Acker, um jenen zu besitzen. Der Acker war nicht sein Zweck, sondern der Schatz, der sich darin befand. Also hat Christus die Welt erkauft. Er besitzt sie von Rechts wegen. Sein Zweck ist der in ihr verborgene Schatz, Sein eigenes Volk, und in Verbindung damit die ganze Herrlichkeit der Erlösung, mit einem Wort, die Kirche, nicht in ihrer sittlichen und in gewissem Sinn göttlichen Schönheit betrachtet, sondern als der besondere Gegenstand der Wünsche und des Opfers des Herrn, als das, was sein Herz in dieser Welt nach den Ratschlüssen und Gedanken Gottes gefunden hatte.

In diesem Gleichnis ist es die starke Anziehungskraft dieser „neuen Sache“, welche den Finder veranlasst, den ganzen Acker zu kaufen, um in den Besitz des Schatzes zu gelangen. Die Juden waren keine neue Sache; die Welt hatte nichts Anziehendes für Christum; aber dieser neue Schatz veranlasste seinen Entdecker, alles zu verkaufen, was er hatte, um ihn zu gewinnen. Tatsächlich hat Christus alles verlassen. Er hat sich nicht allein zu nichts gemacht, um uns zu erkaufen, sondern hat auch allem entsagt, was Ihm als Mensch, als Messias auf der Erde, angehörte: den Verheißungen, Seinen königlichen Rechten, Seinem Leben, um so die Welt zu erlangen, die diesen Schatz, das Volk, das Er liebte, in sich barg.

Derselbe Gedanke, nur durch andere ein wenig abgeändert, findet sich in dem Gleichnis „von der sehr kostbaren Perle“ wieder (V. 45. 46). Ein Kaufmann sucht schöne Perlen. Er kennt ihren Wert; er hat Sinn, Unterscheidungsvermögen und Kenntnis betreffs dessen, was er sucht. Es ist die wohlbekannte Schönheit der Sache, die ihn zu diesem Suchen veranlasst. Wenn er eine Perle gefunden hat, die seinen Gedanken entspricht, so weiß er, dass es sich der Mühe lohnt, für deren Besitz alles zu verkaufen. Die Perle hat diesen Preis in den Augen dessen, der ihren Wert zu schätzen weiß. Auch kauft er nur die Perle und nichts weiter. So hat Christus in der Kirche an sich eine Schönheit und, dieser Schönheit wegen, einen Wert gefunden, der Ihn alles aufgeben ließ, um sie zu erlangen. Gerade so ist es im Blick auf das Reich. In Anbetracht des Zustandes des Menschen, selbst der Juden, forderte die Herrlichkeit Gottes, dass für den Besitz dieser neuen Sache alles aufgegeben werde; denn im Menschen war nichts, was Christus für sich hätte nehmen können. Nicht nur war Er zufrieden, alles für den Besitz dieser neuen Sache aufzugeben, sondern das, was sein Herz suchte, was Er nirgendwo anders fand, hat Er in dem gefunden, was Gott Ihm in dem Reich gegeben hat. Er kaufte keine anderen Perlen. Bis Er diese Perle fand, hätte Ihn auch nichts bewegen können, alles zu verkaufen, was Er hatte. Sobald Er aber diese gesehen hat, ist Er entschlossen, alles für sie hinzugeben. Ihr Wert bestimmt Ihn dazu; denn Er weiß ihn zu schätzen, und Er sucht mit Einsicht.

Ich will damit nicht sagen, dass nicht auch die Söhne des Reiches durch denselben Grundsatz geleitet werden. Wenn wir gelernt haben, was es ist, ein Sohn des Reiches zu sein, so verlassen wir alles, um uns dessen zu erfreuen, um zu der „sehr kostbaren Perle“ zu gehören; allein wir kaufen nicht den Acker, um den Schatz zu besitzen, und wir sind sehr weit davon entfernt, schöne Perlen zu suchen, bevor wir „die sehr kostbare Perle“ gefunden haben. Deshalb können die Gleichnisse „vom Schatz“ und „von der Perle“ in ihrer vollen Kraft nur auf Christum angewandt werden. Der Zweck dieser Gleichnisse ist, den Gegensatz zwischen dem, was damals geschah, und dem vorhergehenden Zustand, d. h. den Beziehungen des Herrn zu den Juden, hervortreten zu lassen.

Es bleibt uns nun noch das letzte der sieben Gleichnisse zu betrachten übrig, nämlich das „von dem ins Meer geworfenen Netze“ (V. 47–50). In diesem Gleichnis findet hinsichtlich der tätigen Personen kein Wechsel statt, d. h. in dem Gleichnis selbst. Dieselben Personen, welche das Netz auswerfen, ziehen es wieder an das Ufer herauf und beginnen die Auslese, indem sie die guten Fische in Gefäße sammeln und sich mit den schlechten nicht weiter beschäftigen. Die guten Fische in Sicherheit zu bringen ist das Geschäft derer, die das Netz ans Ufer ziehen; und diese Arbeit findet erst dann statt, wenn die Fische am Ufer sind. Ohne Zweifel nehmen die Fischer die Auslese vor; allein sie beschäftigen sich nur mit den guten Fischen, und sie kennen sie. Das ist ihre Arbeit, der Zweck ihres Fischens. Allerdings gehen auch andere Fische mit ins Netz und werden mit den guten zusammen gefunden; es sind aber deshalb keine guten Fische. Eine andere Beurteilung ist unnötig. Die Fischer kennen die guten Fische; wenn sie nicht gut sind, so lassen sie sie beiseite. Das Tun der Fischer gehört mit zur Geschichte des Reiches der Himmel. Von dem Gericht über die Bösen ist hier keine Rede; die schlechten Fische werden, wenn die Fischer die guten in Gefäße sammeln, am Ufer liegengelassen. Die schließliche Bestimmung der Guten und Bösen wird uns hier nicht mitgeteilt. Das Endschicksal der einen ist nicht einfach, an dem Ufer ausgesondert zu werden; und das der anderen, dort liegen zu bleiben; es folgt erst auf die im Gleichnis vorgenommene Handlung. Hinsichtlich der Bösen findet das Gericht nicht statt durch ihre bloße Absonderung von den Guten, mit denen sie vermengt waren, sondern durch ihre Vertilgung. Weder in diesem Gleichnis noch in dem von dem Unkraut unter dem Weizen, bildet die Ausübung des Gerichts einen Teil des Gleichnisses selbst. Dort wird das Unkraut in Bündel gebunden und auf dem Feld gelassen, hier werden die Bösen aus dem Inhalt des Netzes genommen und weggeworfen.

So ist das Netz des Evangeliums in das Meer der Völker geworfen worden und hat Menschen aller Art umschlossen. Nach diesem allgemeinen Sammeln, wodurch das Netz gefüllt worden ist, bringen die Arbeiter des Herrn, indem sie sich mit den Guten beschäftigen, diese zusammen und trennen sie von den Bösen. Jedoch muss hier bemerkt werden, dass dies nicht das ursprüngliche Sammeln der Kirche, sondern ein Gleichnis vom Reich ist, und dass es sich hier um den Charakter handelt, den dasselbe annimmt, wenn das Evangelium eine Menge von Guten und Bösen zusammengebracht hat. Am Ende, wenn das Netz aufgezogen ist und alle Sorten von Fischen umschlossen hat, werden die Guten, weil sie kostbar sind, ausgesondert und die anderen beiseite gelassen. Die Guten werden in verschiedene Gefäße zusammengebracht; die Heiligen werden gesammelt, doch nicht durch Engel, sondern durch die Tätigkeit derer, welche im Namen des Herrn gearbeitet haben. Die Unterscheidung wird nicht durch das Gericht herbeigeführt, sondern durch die Fischer, die sich mit den Guten beschäftigen.

Die Vollstreckung des Gerichts ist eine andere Sache; die Arbeiter haben nichts damit zu tun. In der Vollendung des Zeitalters werden die Engel ausgehen, die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern (nicht die Gerechten aus den Übrigen, wie die Fischer taten) und sie in den Feuerofen werfen, wo das Weinen und das Zähneknirschen sein wird (V. 49+50). Hier wird nichts davon gesagt, dass sie sich mit den Gerechten beschäftigen; das Sammeln in die Gefäße ist nicht Sache der Engel, sondern der Fischer. In beiden Gleichnissen beschäftigen sich die Engel mit den Bösen. Das sichtbare Ergebnis hatte der Herr in dem Gleichnis vom Unkraut gezeigt, sowohl während des Zeitabschnittes des Reiches der Himmel, als auch hernach. Hier wird dies nicht wiederholt; jedoch wird die Handlung hinzugefügt, die, wenn das Netz gefüllt ist, hinsichtlich der Gerechten vollzogen werden muss. Das Schicksal der Bösen wird hier nochmals angeführt, um die betreffs ihrer zu vollziehende Handlung von derjenigen zu unterscheiden, welche die Fischer ausüben, indem sie die guten Fische in verschiedene Gefäße sammeln. Es wird jedoch unter einem anderen Gesichtspunkt dargestellt; und die Gerechten werden da gelassen, wo sie waren. In dem Gleichnis vom Unkraut wird das Gericht der Bösen mitgeteilt, wie in diesem: sie werden dahin geworfen, wo das Weinen und das Zähneknirschen ist. Aber während dort der allgemeine Zustand des Reiches gezeigt wird, und wir die Gerechten leuchten sehen wie die Sonne – der erhabene Teil des Reiches – haben wir hier nur das, was der Einsichtsvolle versteht, was der geistliche Sinn wahrnimmt: die Gerechten werden in Gefäße getan. Vor dem Gericht findet eine Trennung durch geistliche Kraft statt, die in dem allgemeinen öffentlichen Zustand des Reiches nicht vorhanden war; in letzterem zeigte sich nur das, was die Vorsehung öffentlich auf dem Feld tat, und dann wurde der gute Weizen nach oben aufgenommen. Hier findet die Trennung statt durch die Beschäftigung mit den Guten. Das war der wichtigste Punkt für ein geistliches Verständnis. Es handelt sich nicht um eine öffentliche Entfaltung des Reiches, doch wird das Gericht an den Bösen tatsächlich ausgeübt, und die Gerechten werden dann da gelassen werden, wo sie sind 8.

In der Erklärung des Gleichnisses vom Unkraut finden wir ein bedingungsloses und endgültiges Gericht über das Unkraut: das, was auf dem Feld bleibt und schon gesammelt und durch die Vorsehung von dem Weizen getrennt wurde, wird zerstört und verzehrt. Die Engel werden am Ende ausgesandt, nicht um das Unkraut von dem Weizen zu scheiden (das war schon geschehen), sondern um das Unkraut ins Feuer zu werfen und das Reich auf diese Weise zu reinigen. In der Erklärung des Gleichnisses von den Fischen hingegen findet die Auslese selbst statt; es werden Gerechte auf der Erde sein, und die Bösen werden von ihnen abgesondert werden. Die praktische Belehrung dieses Gleichnisses ist: Trennung der Guten von den Bösen, und ein Vereinigen der ersteren in Gemeinschaften. Das ist mehr als einmal geschehen, indem an verschiedenen Orten viele Gute in eins versammelt wurden. Die Knechte des Herrn sind die Werkzeuge, die zur Ausführung des in dem Gleichnis Gesagten dienen.

Diese Gleichnisse enthalten Neues und Altes (V. 51+52). Die Lehre vom Reich z. B. war wohlbekannt; dass aber das Reich die von dem Herrn beschriebenen Formen annehmen würde, dass es die ganze Welt ohne Unterschied umfassen sollte, indem das Volk Gottes seine Herkunft nicht von Abraham, sondern von dem Wort Gottes herleitete – alles das war ganz neu. Alles aber war von Gott. Die Schriftgelehrten hatten wohl Kenntnis vom Reich; aber sie waren ganz unwissend über den Charakter, den es annehmen würde als das Reich der Himmel, wie es in dieser Welt mittels des Wortes (von dem alles hier abhängt) errichtet werden sollte.

Vom 53. Verse an nimmt der Herr sein Werk unter den Juden 9 wieder auf. Sie sehen in Ihm nur den „Sohn des Zimmermanns“ sie kannten seine Familie nach dem Fleisch. Das Reich der Himmel war in ihren Augen nichts. Es wurde anderen offenbart, denen die Kenntnis der göttlichen Gedanken vermittelt werden sollte. Das Verständnis der Juden ging nicht über das hinaus, was das natürliche Herz wahrnehmen konnte; und die Segnung des Herrn wurde durch ihren Unglauben zurückgehalten: Er wurde als Prophet und auch als König durch Israel verworfen.

Fußnoten

  • 1 Vergleiche Mk 4,33.34. Es war angemessen für alle, die Ohren hatten zu hören, aber es war den Halsstarrigen verborgen.
  • 2 Beachten wir noch dies: nachdem uns in Kapitel 12 das Gericht des jüdischen Volkes vorgestellt worden ist, tritt in diesem 13. Kapitel das Reich, wie es in der Abwesenheit des Königs ist, vor unsere Blicke; darauf im 16. Kapitel die durch Christum erbaute Kirche und in Kapitel 17 das Reich in Herrlichkeit.
  • 3 Es ist ein ernster Gedanke, dass die erste Tat des Menschen immer darin bestanden hat, zu verderben, was Gott gut eingerichtet hatte. So war es mit Adam, mit Noah, mit dem Gesetz, mit dem Priestertum Aarons, mit dem Sohn Davids, ja, selbst mit Nebukadnezar, und so ist es auch mit der Kirche. In den Tagen des Apostels Paulus suchten alle das Ihrige, nicht das, was Jesu Christi ist. Alles wird wieder gut, ja, besser und beständig gemacht in dem Messias.
  • 4 Ich rede hier von denen, die während der Zeit seiner Abwesenheit seine Diener hienieden gewesen sein werden; denn auch die Engel und die Heiligen des zukünftigen Zeitalters sind seine Knechte.
  • 5 Es ist klar, dass der Herr das Säen nicht in der Kirche begann, denn sie bestand damals noch nicht. Er unterscheidet vielmehr Israel hier von der Welt und spricht von der letzteren. Er suchte „Frucht in Israel“; weil aber Israel trotz all seiner Bearbeitung keine Frucht brachte, so säte Er „in der Welt“.
  • 6 Nicht nur der Zeitpunkt, der es beendet, sondern die Handlungen, welche, indem sie es beenden, die Absichten Gottes erfüllen (Synteleia).
  • 7 Man beachte hier auch, dass das Reich der Himmel in zwei Teile eingeteilt wird, in das Reich des Sohnes des Menschen und das Reich unseres Vaters: die Gegenstände des Gerichts in dem, was Christus unterworfen ist, und ein Platz gleich dem Seinigen vor dem Vater für die Söhne.
  • 8 In allen sinnbildlichen Prophezeiungen und Gleichnissen geht die Erklärung über das Gleichnis hinaus und fügt Tatsachen hinzu, weil die Ausführung des Gerichts das öffentlich bezeugt, was zur Zeit des Gleichnisses nur geistlich unterschieden werden konnte. Das letztere mag geistlich verstanden werden; aber das Gericht wird das Ergebnis, die öffentliche Erklärung, bringen, so dass wir in der Auslegung stets über das Gleichnis hinausgehen müssen. Das Gericht zeigt öffentlich, was vorher nur auf geistliche Weise verstanden werden konnte, und führt eine neue Ordnung der Dinge ein (vgl. Dan 7).
  • 9 Die folgenden Kapitel sind ergreifend in ihrem Charakter. Die Person Christi, als der HERR von Psalm 132, wird eingeführt; aber Israel wird fortgeschickt, die Jünger werden alleingelassen, während Er auf der Höhe betet. Er kehrt zurück, gesellt sich wieder zu ihnen, und die Bewohner von Gadara erkennen Ihn an. Dann haben wir in Mt 15 die ausführliche Beschreibung des Bodens, auf welchem Israel in sittlicher Beziehung hätte stehen sollen und wo es tatsächlich stand; und Jesus führt diese Beschreibung noch viel weiter aus, indem Er zeigt, was das menschliche Herz ist, aber auch, was Gott ist, wenn Er sich in Gnade dem Glauben offenbart, selbst wenn dieser Glaube sich in einer Heidin vorfindet. Geschichtlich erkennt Er Israel noch an, aber in göttlicher Vollkommenheit, zugleich aber auch in einer Macht, die seiner Verwaltung als Mensch anvertraut war. In Mt 16 wird dann die Kirche prophetisch eingeführt und den Jüngern verboten zu sagen, dass Er der Christus sei; das war vorüber. In Mt 17 erscheint das Reich der Herrlichkeit in einem Gesicht.
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