Auslegung zum 1. Buch Mose

1. Mose 24,7 - 25,34

„Der HERR, der Gott des Himmels, der mich aus dem Haus meines Vaters und aus dem Land meiner Geburt genommen und der zu mir geredet und der mir geschworen und gesagt hat: Deinen Nachkommen will ich dieses Land geben!, der wird seinen Engel vor dir hersenden, dass du meinem Sohn von dort eine Frau nimmst. Wenn aber die Frau dir nicht folgen will, so bist du von diesem meinem Eid entbunden; nur sollst du meinen Sohn nicht dorthin zurückbringen. Und der Knecht legte seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines Herrn, und schwor ihm in dieser Sache.

Und der Knecht nahm zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn und zog hin; und allerlei Güter seines Herrn hatte er bei sich. Und er machte sich auf und zog nach Mesopotamien, zur Stadt Nahors. Und er ließ die Kamele draußen vor der Stadt niederknien beim Wasserbrunnen, zur Abendzeit, zur Zeit, wenn die Schöpferinnen herauskommen. Und er sprach: HERR, Gott meines Herrn Abraham, lass es mir doch heute begegnen, und erweise Güte an meinem Herrn Abraham! Siehe, ich stehe bei der Wasserquelle, und die Töchter der Leute der Stadt kommen heraus, um Wasser zu schöpfen. Möge es nun geschehen, dass das Mädchen, zu dem ich sagen werde: Neige doch deinen Krug, dass ich trinke, und das sagen wird: Trinke, und auch deine Kamele will ich tränken, dass es diejenige sei, die du für deinen Knecht, für Isaak, bestimmt hast. Und daran werde ich erkennen, dass du Güte an meinem Herrn erwiesen hast.

Und es geschah, er hatte noch nicht ausgeredet, siehe, da kam Rebekka heraus, die Bethuel geboren war, dem Sohn der Milka, der Frau Nahors, des Bruders Abrahams, mit ihrem Krug auf ihrer Schulter. Und das Mädchen war sehr schön von Aussehen, eine Jungfrau, und kein Mann hatte sie erkannt; und sie stieg zur Quelle hinab und füllte ihren Krug und stieg wieder herauf. Und der Knecht lief ihr entgegen und sprach: Lass mich doch ein wenig Wasser aus deinem Krug schlürfen. Und sie sprach: Trinke, mein Herr. Und schnell ließ sie ihren Krug auf ihre Hand herab und gab ihm zu trinken. Und als sie ihm genug zu trinken gegeben hatte, sprach sie: Ich will auch für deine Kamele schöpfen, bis sie genug getrunken haben. Und sie eilte und goss ihren Krug in die Tränke aus und lief wieder zum Brunnen, um zu schöpfen; und sie schöpfte für alle seine Kamele. Und der Mann sah ihr staunend zu und schwieg, um zu erkennen, ob der HERR zu seiner Reise Glück gegeben habe oder nicht.

Und es geschah, als die Kamele genug getrunken hatten, da nahm der Mann einen goldenen Ring, ein Beka sein Gewicht, und zwei Spangen für ihre Arme, zehn Sekel Gold ihr Gewicht; und er sprach: Wessen Tochter bist du? Sag es mir doch. Ist im Haus deines Vaters Raum für uns zum Übernachten? Und sie sprach zu ihm: Ich bin die Tochter Bethuels, des Sohnes der Milka, den sie Nahor geboren hat. Und sie sprach zu ihm: Sowohl Stroh als auch Futter ist bei uns in Menge, auch Raum zum Übernachten.

Da verneigte sich der Mann und warf sich nieder vor dem HERRN und sprach: Gepriesen sei der HERR, der Gott meines Herrn Abraham, der von seiner Güte und seiner Wahrheit nicht abgelassen hat gegen meinen Herrn! Mich hat der HERR auf den Weg zum Haus der Brüder meines Herrn geleitet.

Und das Mädchen lief und berichtete diese Dinge dem Haus ihrer Mutter. Und Rebekka hatte einen Bruder, sein Name war Laban; und Laban lief zu dem Mann hinaus zur Quelle. Und es geschah, als er den Ring sah und die Spangen an den Armen seiner Schwester, und als er die Worte seiner Schwester Rebekka hörte, die sprach: So hat der Mann zu mir geredet, da kam er zu dem Mann; und siehe, er stand bei den Kamelen, an der Quelle. Und er sprach: Komm herein, Gesegneter des HERRN! Warum stehst du draußen? Denn ich habe das Haus aufgeräumt, und für die Kamele ist Platz.

Und der Mann kam in das Haus; und man sattelte die Kamele ab und gab den Kamelen Stroh und Futter – auch Wasser, um seine Füße zu waschen und die Füße der Männer, die bei ihm waren. Und es wurde ihm zu essen vorgesetzt; aber er sprach: Ich will nicht essen, bis ich meine Worte geredet habe. Und er sprach: Rede! Da sprach er: Ich bin Abrahams Knecht; und der HERR hat meinen Herrn sehr gesegnet, so dass er groß geworden ist; und er hat ihm Kleinvieh gegeben und Rinder und Silber und Gold und Knechte und Mägde und Kamele und Esel. Und Sara, die Frau meines Herrn, hat meinem Herrn einen Sohn geboren, nachdem sie alt geworden war; und er hat ihm alles gegeben, was er hat. Und mein Herr hat mich schwören lassen und gesagt: Du sollst meinem Sohn nicht eine Frau nehmen von den Töchtern der Kanaaniter, in deren Land ich wohne; sondern zum Haus meines Vaters und zu meiner Familie sollst du gehen und meinem Sohn eine Frau nehmen! Und ich sprach zu meinem Herrn: Vielleicht wird die Frau mir nicht folgen. Da sprach er zu mir: Der HERR, vor dessen Angesicht ich gewandelt bin, wird seinen Engel mit dir senden und Glück zu deiner Reise geben, dass du meinem Sohn eine Frau nimmst aus meiner Familie und aus dem Haus meines Vaters. Wenn du zu meiner Familie kommst, dann sollst du von meinem Eid entbunden sein; und wenn sie sie dir nicht geben, so bist du von meinem Eid entbunden. So kam ich heute zu der Quelle und sprach: HERR, Gott meines Herrn Abraham, wenn du doch Glück geben wolltest zu meinem Weg, auf dem ich gehe! Siehe, ich stehe bei der Wasserquelle; möge es nun geschehen, dass die Jungfrau, die herauskommt, um zu schöpfen, und zu der ich sagen werde: Gib mir doch ein wenig Wasser aus deinem Krug zu trinken!, und die zu mir sagen wird: Trinke du, und auch für deine Kamele will ich schöpfen, dass sie die Frau sei, die der HERR für den Sohn meines Herrn bestimmt hat. Ich hatte in meinem Herzen noch nicht ausgeredet, siehe, da kam Rebekka heraus mit ihrem Krug auf ihrer Schulter; und sie stieg zur Quelle hinab und schöpfte. Da sprach ich zu ihr: Gib mir doch zu trinken! Und schnell ließ sie ihren Krug von ihrer Schulter herab und sprach: Trinke, und auch deine Kamele will ich tränken. Und ich trank, und sie tränkte auch die Kamele. Und ich fragte sie und sprach: Wessen Tochter bist du? Und sie sprach: Die Tochter Bethuels, des Sohnes Nahors, den Milka ihm geboren hat. Und ich legte den Ring an ihre Nase und die Spangen an ihre Arme; und ich verneigte mich und warf mich nieder vor dem HERRN; und ich pries den HERRN, den Gott meines Herrn Abraham, der mich den rechten Weg geleitet hat, um die Tochter des Bruders meines Herrn für seinen Sohn zu nehmen. Und nun, wenn ihr Güte und Treue an meinem Herrn erweisen wollt, so teilt es mir mit; und wenn nicht, so teilt es mir mit, und ich werde mich zur Rechten oder zur Linken wenden.

Da antworteten Laban und Bethuel und sprachen: Von dem HERRN ist die Sache ausgegangen; wir können dir nichts sagen, weder Böses noch Gutes. Siehe, Rebekka ist vor dir: Nimm sie und zieh hin; und sie sei die Frau des Sohnes deines Herrn, wie der HERR geredet hat. Und es geschah, als Abrahams Knecht ihre Worte hörte, da beugte er sich zur Erde nieder vor dem HERRN. Und der Knecht zog silbernes Geschmeide und goldenes Geschmeide und Kleider hervor und gab sie Rebekka; und Kostbarkeiten gab er ihrem Bruder und ihrer Mutter.

Und sie aßen und tranken, er und die Männer, die bei ihm waren, und übernachteten. Und am Morgen standen sie auf, und er sprach: Entlasst mich zu meinem Herrn! Da sprachen ihr Bruder und ihre Mutter: Lass das Mädchen einige Tage oder zehn bei uns bleiben, danach magst du ziehen. Er aber sprach zu ihnen: Haltet mich nicht auf, da der HERR Glück gegeben hat zu meiner Reise; entlasst mich, dass ich zu meinem Herrn ziehe! Und sie sprachen: Lasst uns das Mädchen rufen und ihren Mund befragen. Und sie riefen Rebekka und sprachen zu ihr: Willst du mit diesem Mann gehen? Und sie antwortete: Ich will gehen. Und sie entließen ihre Schwester Rebekka mit ihrer Amme, und den Knecht Abrahams und seine Männer. Und sie segneten Rebekka und sprachen zu ihr: Du, unsere Schwester, werde zu tausend mal Zehntausenden, und deine Nachkommenschaft besitze das Tor ihrer Feinde!

Und Rebekka machte sich auf mit ihren Mägden, und sie bestiegen die Kamele und folgten dem Mann; und der Knecht nahm Rebekka und zog hin. Isaak aber war von einem Gang zum Brunnen Lachai-Roi gekommen; er wohnte nämlich im Land des Südens. Und Isaak ging hinaus, um auf dem Feld zu sinnen beim Anbruch des Abends; und er erhob seine Augen und sah: Und siehe, Kamele kamen. Und Rebekka erhob ihre Augen und sah Isaak; und sie sprang vom Kamel herab und sprach zu dem Knecht: Wer ist der Mann, der uns da auf dem Feld entgegenkommt? Und der Knecht sprach: Das ist mein Herr. Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich. Und der Knecht erzählte Isaak alle Dinge, die er ausgerichtet hatte. Und Isaak führte sie in das Zelt seiner Mutter Sara, und er nahm Rebekka, und sie wurde seine Frau, und er hatte sie lieb. Und Isaak tröstete sich nach dem Tod seiner Mutter.

Und Abraham nahm wieder eine Frau, mit Namen Ketura. Und sie gebar ihm Simran und Jokschan und Medan und Midian und Jischbak und Schuach. Und Jokschan zeugte Scheba und Dedan; und die Söhne Dedans waren die Aschuriter und Letuschiter und Leummiter. Und die Söhne Midians: Epha und Epher und Hanoch und Abida und Eldaa. Diese alle waren Söhne der Ketura.

Und Abraham gab Isaak alles, was er hatte. Und den Söhnen der Nebenfrauen, die Abraham hatte, gab Abraham Geschenke; und er ließ sie, während er noch lebte, von seinem Sohn Isaak wegziehen nach Osten, in das Land des Ostens.

Und dies sind die Tage der Lebensjahre Abrahams, die er gelebt hat: 175 Jahre. Und Abraham verschied und starb in gutem Alter, alt und der Tage satt, und wurde versammelt zu seinen Völkern. Und seine Söhne Isaak und Ismael begruben ihn in der Höhle von Machpela, auf dem Feld Ephrons, des Sohnes Zohars, des Hethiters, das vor Mamre liegt, dem Feld, das Abraham von den Kindern Heth gekauft hatte; dort wurden Abraham und seine Frau Sara begraben. Und es geschah nach dem Tod Abrahams, da segnete Gott Isaak, seinen Sohn; und Isaak wohnte beim Brunnen Lachai-Roi.

Und dies sind die Geschlechter Ismaels, des Sohnes Abrahams, den Hagar, die Ägypterin, die Magd Saras, Abraham geboren hat; und dies sind die Namen der Söhne Ismaels mit ihren Namen, nach ihren Geschlechtern: Der Erstgeborene Ismaels: Nebajot; und Kedar und Adbeel und Mibsam und Mischma und Duma und Massa, Hadad und Tema, Jetur, Naphisch und Kedma. Das sind die Söhne Ismaels, und das ihre Namen in ihren Gehöften und in ihren Zeltlagern; zwölf Fürsten nach ihren Stämmen. Und dies sind die Lebensjahre Ismaels: 137 Jahre; und er verschied und starb und wurde versammelt zu seinen Völkern. Und sie wohnten von Hawila bis Sur, das vor Ägypten liegt, nach Assyrien hin. Er ließ sich nieder angesichts aller seiner Brüder.

Und dies sind die Geschlechter Isaaks, des Sohnes Abrahams: Abraham zeugte Isaak. Und Isaak war vierzig Jahre alt, als er sich Rebekka zur Frau nahm, die Tochter Bethuels, des Aramäers aus Paddan-Aram, die Schwester Labans, des Aramäers. Und Isaak bat den HERRN für seine Frau, denn sie war unfruchtbar; und der HERR ließ sich von ihm erbitten, und Rebekka, seine Frau, wurde schwanger. Und die Kinder stießen sich in ihr; und sie sprach: Wenn es so steht, warum geschieht mir dies? Und sie ging hin, um den HERRN zu befragen. Und der HERR sprach zu ihr:

Zwei Nationen sind in deinem Leib, und zwei Völkerschaften werden sich scheiden aus deinem Innern; und eine Völkerschaft wird stärker sein als die andere Völkerschaft, und der Ältere wird dem Jüngeren dienen.

Und als ihre Tage erfüllt waren, dass sie gebären sollte, siehe, da waren Zwillinge in ihrem Leib. Und der Erste kam heraus, rötlich, am ganzen Leib wie ein härener Mantel; und man gab ihm den Namen Esau. Und danach kam sein Bruder heraus, und seine Hand hielt die Ferse Esaus; und man gab ihm den Namen Jakob. Und Isaak war sechzig Jahre alt, als sie geboren wurden.

Und die Knaben wuchsen heran. Und Esau wurde ein jagdkundiger Mann, ein Mann des Feldes; Jakob aber war ein sanfter Mann, der in den Zelten blieb. Und Isaak hatte Esau lieb, denn Wildbret war nach seinem Mund; Rebekka aber hatte Jakob lieb.

Und Jakob kochte ein Gericht; und Esau kam vom Feld und war erschöpft. Da sprach Esau zu Jakob: Lass mich doch essen von dem Roten, dem Roten da, denn ich bin erschöpft! Darum gab man ihm den Namen Edom. Und Jakob sprach: Verkaufe mir heute dein Erstgeburtsrecht. Und Esau sprach: Siehe, ich gehe hin zu sterben, und wozu nützt mir da das Erstgeburtsrecht? Und Jakob sprach: Schwöre mir heute! Und er schwor ihm und verkaufte sein Erstgeburtsrecht an Jakob. Und Jakob gab Esau Brot und ein Gericht Linsen; und er aß und trank und stand auf und ging davon. So verachtete Esau das Erstgeburtsrecht“ (1. Mose 24,7 - 25,34).

Die einleitenden Verse unseres Kapitels zeigen uns, dass Abraham dem Ruf Gottes treu blieb, der ursprünglich zu ihm gelangt war; und zwar nicht nur für sich selbst, sondern auch für seine Kinder und seinen Haushalt nach ihm; dadurch rechtfertigt er die Schätzung des HERRN von ihm, wie sie in 1. Mose 18,19 ausgedrückt wird. Vers 7 ergänzt dies, indem er das volle Vertrauen zeigt, dass der HERR diese treue Einhaltung seines Wortes unterstützen würde. Zweimal in diesen Versen spricht er vom HERRN, dem Gott des Himmels. Der Himmel wurde bereits mehrere Male erwähnt, aber dies ist das erste Mal, dass Gott so bezeichnet wird. Im Licht dessen, was in Hebräer 11 offenbart wird, ist es nicht überraschend, dass Abraham Gott auf diese Weise kannte, besonders da Stephan uns informiert hat, dass es „der Gott der Herrlichkeit“ war, der ihm am Anfang erschien.

Der Gott des Himmels steht weit über all den kleinen Stürmen und Frustrationen, die unsere kleine Welt füllen. Er tut, was Er will, und so wird der Diener mit der Gewissheit ausgesandt, dass ihm eine Richtung durch den Engel des HERRN gegeben würde, der ihn zur passenden Frau für Isaak führt. Die Mission konnte nur scheitern, wenn die ausgewählte Frau nicht bereit war, dem Diener zum wartenden Bräutigam zu folgen.

Es ist bemerkenswert, dass der erste in der Bibel verzeichnete Eid Gottes derjenige aus dem 1. Mose 22,15-18 ist, der in der Auferstehung von Christus, dem verheißenen Samen, erfüllt wurde. Der weitere Eid, der uns hier vorliegt, steht im Zusammenhang mit Abrahams Knecht, der ein Vorbild auf den heiligen Geist ist, der gesandt wurde, um die Braut für Christus, dem wahren auferstandenen Samen, zu sichern. Wir können sicher sein, dass seine Mission zu einem noch erfolgreicheren und perfekteren Ergebnis führen wird als die des Knechts in der Geschichte, die uns hier vorliegt.

Der Diener machte sich auf den Weg, voll ausgerüstet von seinem Herrn, da er Kontrolle über die Güter seines Herrn hatte. Es ist offensichtlich, wie gut dies zu diesem Vorbild passt. Darüber hinaus ging der Diener seine Mission in einem Gebetsgeist an, obwohl die Art und Weise, wie er Gott anspricht, wie in Vers 12 aufgezeichnet, zeigt, dass seine Kenntnisse von Gott aus zweiter Hand kamen. Er kannte Ihn als Abrahams Gott eher als seinen eigenen. In diesem Punkt versagt er in der vorbildlichen Bedeutung.

Und das führt uns dazu, die Leser daran zu erinnern, dass kein Vorbild in allen Einzelheiten perfekt ist. Hebräer 10,1 würde uns dazu führen, dies zu erwarten, denn was dort angegeben ist, gilt sowohl für die Zeit der Patriarchen als auch für die Zeit des Gesetzes. Wir haben nicht das genaue Abbild des Antitypus, sondern nur den Schatten von Ihm oder ihm. Ein Schatten gibt uns aber nur wenig an Details. Wir bekommen eine Kontur und können beispielsweise erkennen, ob ein Schatten das einer Wohnung oder eines Baumes ist, ohne zu wissen, wo die Fenster in der Ersteren oder die Äste in der Letzteren sind. Wenn wir diese Begrenzung in den Vorbildern anerkennen, werden wir von dem Versuch befreit, Bedeutungen in kleine Details zu zwingen, die mit der Person oder dem Ereignis verbunden sind, die das Vorbild bilden, was so oft in etwas Fantasievollem und Unwirklichem endet.

Aber trotz dieses Merkmals im Gebet des Dieners war es von äußerst intelligenter Natur und stieß auf eine bemerkenswerte und sofortige Antwort. Er war sich sicher, dass das von Gott vorgesehene Mädchen einen gnädigen und willigen Geist haben würde, wie ihre Antwort auf seine Anfrage bewies, und so geschah es auch sofort.

Die Antwort kam, bevor er fertig gesprochen hatte. Rebekka kam und verhielt sich mit all der Anmut, die er spezifiziert hatte. Darüber hinaus war sie eine „keusche Jungfrau“, wie Paulus es für die Kirche in Korinth für Christus wollte, und wie die vollendete Kirche durch das Werk Gottes sein wird, wenn sie ihren himmlischen Bräutigam in der Luft bei seiner Ankunft trifft. Die Antwort war vollständig und unmittelbar. Sie war von der richtigen Verwandtschaft und es gab Unterbringung in ihrem Vaterhaus. Der Diener hatte nur noch, ihr goldene Schmuckstücke zu geben, als Vorzeichen dessen, was kommen sollte, und dann neigte er seinen Kopf und betete den HERRN an.

Nun tritt Laban in den Vordergrund. Aus irgendeinem Grund nimmt Bethuel, obwohl er der Vater ist, nicht den hervorragenden Platz ein, der üblich war. Er war lebendig, wie Vers 50 zeigt, zog sich aber an eine sekundäre Stelle zurück. In Kürze hören wir mehr von Laban in seinem Umgang mit Jakob, und sein eigennütziger Charakter tritt deutlich in Erscheinung. Aber eine Spur davon ist sofort hier offenbart. Seine überschwängliche Begrüßung des Dieners stand in Verbindung mit seinem Anblick der kostbaren Geschenke, die seiner Schwester bereits verliehen wurden. Aber über all dies ruhte die Hand des HERRN, der das verfolgte, was Er beabsichtigte.

Der Diener jedoch war seinem Herrn treu und ganz auf seine Aufgabe konzentriert. Er wollte nicht einmal essen, bevor er seine Botschaft überbracht hatte.

Er hatte nur eine Sache vor Augen. Er war nicht gekommen, um Bethuels Haus zu bereichern oder die Zustände in Mesopotamien zu verbessern, sondern um aus beiden eine Braut für Isaak herauszunehmen. Hier sehen wir einen auffällig Typ des Heiligen Geistes und Seiner Mission, die nicht darin besteht, die Weltbedingungen zu verbessern, sondern „ein Volk für seinen Namen“ aus den Nationen herauszunehmen (Apg 15,14).

Zu diesem Zweck trat der Diener in den Hintergrund. Er bekennt: „Ich bin Abrahams Diener.“ In Vers 37 spricht er von Abraham als „mein Herr“, und in Vers 65 finden wir ihn, von Isaak sprechend: „Er ist mein Herr.“ So waren ihm sowohl der Vater als auch der Sohn Herr, und seine Mission war es, beide zu erheben. In Vers 35 spricht er von der Größe und dem Reichtum Abrahams. In Vers 36 spricht er von dem Sohn, und über ihn bezeugt er, dass der Vater ihm „alles, was er hat“, gegeben hat. Das erinnert uns sofort an Johannes 3,35, „Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben.“ An dieser Stelle der Geschichte symbolisiert Isaak den auferstandenen Christus, wie wir bereits gesagt haben.

Im Anschluss an die Auferstehung und Himmelfahrt Christi kommt die Sendung des Heiligen Geistes, die der HERR Jesus bereits beschreibt:

„Alles, was der Vater hat, ist mein; darum sagte ich, dass er von dem Meinen empfängt und euch verkündigen wird“ (Joh 16,15).

Nachdem er von der Größe seines Herrn erzählt hatte – sowohl Vater als auch Sohn – berichtete der Diener, wie sein Weg sich geöffnet und von Gott geordnet hatte. Das war der Beweis, dass „Die Sache vom HERRN ausgeht“, wie sowohl Laban als auch Bethuel erkannten und daher gaben sie ihr Einverständnis zu Rebekkas Aufbruch und überließen das letzte Wort ihr, obwohl sie um Verzögerung baten.

Bevor die endgültige Entscheidung getroffen wurde, aber in der Gewissheit, dass sie getroffen werden würde, überreichte der Diener Rebekah Geschenke, die ein Pfand des Reichtums waren, den sie als Isaaks Frau erben sollte. Auch ihre Verwandten durften die Großzügigkeit Abrahams erfahren. All dies war auch eine Besiegelung ihrer Verlobung mit Isaak, so dass wir hier ein Abbild des Heiligen Geistes als Siegel und Pfand sehen können – das Siegel, das uns für die göttliche Berufung und den Zweck sichert, und das Pfand, welches das Versprechen des Erbes ist, das uns in seiner Fülle im kommenden Zeitalter noch zuteil werden soll.

Vers 54 zeigt, dass die Mission des Dieners einen Charakter hatte, der keinen Aufschub zuließ. Am Tag der Ankunft fand die Verlobung statt: Am nächsten Morgen würde er zu seinem Herrn aufbrechen. Für Rebekah war die neue Verbindung hergestellt, so dass die alte Verbindung mit Verwandtschaft und Heimat sofort zu brechen war. Dies ist eine gesunde Erinnerung für uns daran, dass wir, durch den Geist mit dem auferstandenen Christus verbunden, unsere alten Verbindungen mit der Welt abbrechen. Es ist eine traurige Tatsache, dass allzu viele Christen versuchen, mit einer Hand an Christus festzuhalten und dennoch die Welt mit der anderer zu greifen, aber das kann nur für eine kurze Zeit und mit sehr hohem Preis und Verlust getan werden.

Rebekkas Verwandte baten um Aufschub, und das tun oft auch die Verwandten von Gläubigen heute, und wenn wir keine Verwandten haben, die das tun, dann werden unsere eigenen törichten Herzen es umso effektiver tun. Der Diener jedoch duldete keinen Aufschub, also wurde die Frage an Rebekka gestellt, denn die endgültige Entscheidung lag bei ihr – „Willst du mit diesem Mann gehen?“ War sie bereit, sich dem Diener, der im Auftrag von Isaak handelte, anzuvertrauen und dies sofort zu tun? Ihre Antwort war einfach und entschlossen – „Ich werde gehen.“

Hier können wir erneut eine Art Vorbild oder Analogie erkennen, die sehr wohl unser Herz prüfen könnte. Indem wir das Evangelium unserer Erlösung glauben, wurden wir vom Heiligen Geist versiegelt, aber haben wir uns ihm so verpflichtet, wie es in der vorliegenden Geschichte angedeutet wird? Glücklich ist der Christ, der bei der Bekehrung, oder kurz danach, so dem Führen des Geistes verpflichtet ist, der innewohnt, um Christus zu verherrlichen, dass die alten Verbindungen mit der Welt gründlich durchbrochen sind und das Erreichen Christi in seiner Herrlichkeit das Ziel wird. Den Geist davon sehen wir in Paulus verkörpert, wie er es in Philipper 3 festgehalten hat. Mögen wir alle so wirklich darauf eingehen, dass jeder sehen kann, dass wir die große Entscheidung getroffen haben: „Ich werde gehen“.

Nachdem Rebekka die Entscheidung getroffen hatte, entließen ihre Verwandten sie mit ihrem Segen. „Tausende von Millionen“ klingt etwas übertrieben, aber wir verstehen, dass „zehntausend“ eine genauere Übersetzung als „Million“ wäre. Mit dieser Korrektur müssen wir zugeben, dass ihr Segen in Erfüllung gegangen ist, aber nur als Frucht ihres Weggehens zu Isaak unter der Führung des Dieners.

Es wurde oft darauf hingewiesen, dass die Reise durch die Wüste, egal wie lange sie dauerte, hier so beschrieben wird, als wäre sie innerhalb eines Tages vollbracht worden. Vers 54 spricht von „dem Morgen“, zu dem die Reise begann, Vers 63 erwähnt „den Abend“, als die Reise zu Ende war und Isaak seine Braut traf. Es ist bemerkenswert, dass er sie nicht in seinem Vaterzelt im Staat empfing, sondern als einer, der hinausgegangen war, um sie zu treffen. Der Diener erkannte den einsamen Mann, der so nachdenklich auf dem Feld ging, als seinen Herrn, und diese Erkenntnis teilte er der Braut mit, die sich daraufhin verschleierte, damit sie ihm verborgen vor anderen Augen präsentiert werden könnte.

All dies passt sehr eindrucksvoll zu dem Typus, den wir betrachten. Am Ende der Pilgerreise der Kirche wird der himmlische Bräutigam in die Luft kommen, um sie zu treffen, und sie dann in das Haus seines Vaters einführen. In diesem freudigen Moment wird sie im allstrahlenden Licht seiner Herrlichkeit verhüllt sein. Jedes Auge wird mehr auf Ihn als auf sie gerichtet sein. Später, wie wir wissen, werden die Heiligen in dem Reich ihres Vaters wie die Sonne strahlen; und zur gegenwärtigen Zeit ist die Kirche nicht verhüllt, sondern dient als Säule und Grund der Wahrheit. Aber am Ende der Reise wird der Bräutigam alles sein, und die gegenwärtige Mission des Heiligen Geistes wird zu einem perfekten Abschluss gebracht.

Der letzte Vers unseres Kapitels sagt uns, dass Isaak durch die Gewinnung seiner Braut die Trauer über den Tod seiner Mutter vergessen hat. Sarah symbolisiert hier Israel, aus dem Christus nach dem Fleisch hervorgegangen ist. Derzeit ist Israel national verleugnet, aber die dadurch entstandene Leere wurde gefüllt, und mehr als gefüllt, durch die Berufung der Kirche unter der Hand des Geistes.

Wenn wir 1. Mose 25 beginnen, hört der typische Charakter der Geschichte auf. Wir erfahren, dass Abraham andere Frauen und viele Söhne hatte, von denen keiner eine ähnliche Bedeutung wie Isaak hatte oder sogar Ismael, der viel früher entlassen worden war. Alle anderen wurden in das ostliche Land geschickt, aus dem er gerufen worden war. Offensichtlich erkannte er, dass der Ruf Gottes persönlich an ihn und seinen Nachkommen gerichtet war und sich nicht auf seine anderen Kinder erstreckte. Alles, was er hatte, wurde Isaak als dem Sohn der Verheißung gegeben. Über diese Tatsache hinaus wird uns nichts über seine letzten Jahre berichtet. In diesem Punkt unterscheidet er sich von Jakob, wie wir in Hebräer 11 sehen. Der Mann, dessen Leben arm und durchwachsen war, endet mit einer beeindruckenden Demonstration des Glaubens auf seinem Sterbebett. Der Mann, der gewöhnlich mit dem HERRN wandelte, bezeugte durch sein Leben und benötigte keine solche strahlende Darstellung am Ende. Wir wissen nur, dass er 175 Jahre lebte und von seinen Söhnen Isaak und Ismael auf dem erworbenen Feld bei Mamre begraben wurde. Die Linie des Glaubens setzte sich in Isaak fort, und auf ihm ruhte der Segen Gottes.

Eine weitere Teilung dieses Buches beginnt bei Vers 12. Die „Generationen“ von Terach begannen in 1. Mose 11,27 und haben sich bis zu diesem Punkt fortgesetzt. Ismael repräsentiert die abgelehnte Linie und seine Generationen werden zuerst und sehr kurz berichtet, denn die Generationen von Isaak beginnen mit Vers 19. Seine Jahre waren 137, und seine Söhne wurden zu Prinzen von einigem Ansehen, da einige ihrer Namen von Bedeutung wurden und wieder in der Schrift auftauchen. Dennoch reichen acht Verse für seine Geschichte aus, da er den ersten Menschen versinnbildlicht, der für die Einführung des Zweiten entfernt werden muss. Wir werden dasselbe Merkmal bemerken, wenn wir zu Esau und Jakob kommen.

Die Hauptlinie der Geschichte wird fortgesetzt, wenn wir zu den Generationen von Isaak kommen. Er war bei weitem nicht so auffällige Persönlichkeit wie Abraham, doch er kannte den HERRN für sich selbst und als Rebekka unfruchtbar erwies, flehte er den HERRN für sie an und wurde mit der Geburt von Zwillingssohnen beantwortet. Rebekka hatte ebenfalls gelernt, sich in ihrer Frage an den HERRN zu wenden. In der Antwort, die der HERR ihr gab, finden wir ein weiteres großes Prinzip verkündet, das Gottes Zweck kennzeichnet und das sich durch die gesamte Schrift zieht. Es handelt sich dabei um das Prinzip der Erwählung. Das Prinzip war von Anfang an in Kraft getreten, aber hier tritt es voll in Erscheinung. Gott verkündet seine Wahl, bevor die Kinder geboren wurden, oder hatten jegliche Möglichkeit, entweder Gutes oder Böses zu tun, wie es so deutlich in Römer 9; 10; 12 erklärt wird.

Esau und Jakob, noch nicht geboren, wurden als zwei Nationen und auch als „zwei Arten von Menschen“ bezeichnet, und der Ältere sollte dem Jüngeren dienen. Bei der Geburt wurde die Vorhersage eindeutig bestätigt. Sie waren völlig unterschiedlich in körperlicher Erscheinung, in Gewohnheiten und geistiger Verfassung. Der eine ein geschickter Jäger, Liebhaber der freien Natur; der andere ein schlichter oder heimatverbundener Mann, der das Leben im Zelt liebte. All das wäre dem gewöhnlichen Beobachter offensichtlich gewesen, aber es ist der Vorfall am Ende des Kapitels, der den eigentlichen Riss zwischen ihnen aufdeckt, den der Beobachter vielleicht nie erkannt hätte.

Von den beiden war Esau nur um wenige Minuten der Ältere, dennoch hätte ihm das Erstgeburtsrecht natürlich zugestanden. Das Erstgeburtsrecht wurde zur großen Prüfung, und an ihrer Haltung dazu können wir sehen, dass sie in der Tat zwei Arten von Menschen waren. Jakob begehrte es und Esau verachtete es. Was war in dem Erstgeburtsrecht enthalten? Derjenige, der es besaß, stand in direkter Linie, sich auf jenen „Samen“ zubewegend, in dem alle Völker gesegnet werden sollten. Das Erstgeburtsrecht führte zu CHRISTUS.

Hier haben wir also in typischer Form die erste Andeutung der Wahrheit, die in den bekannten Zeilen ausgedrückt wird:
„Was haltet ihr von Christus, das ist der Test,
Um sowohl euren Zustand als auch euren Plan zu prüfen.“

Wir dürfen nicht annehmen, dass einer der beiden jungen Männer vollständig verstand, was das Erstgeburtsrecht bedeutete. Trotzdem wussten sie, dass es einen Segen von Gott mit sich brachte. Dies wünschte Jakob sehnlichst, während es für Esau praktisch nichts bedeutete. Er war bereit, es für die flüchtige Befriedigung, die ein hungriger Mann empfindet, wenn er eine gute Mahlzeit aus Brei verschlungen hat, einzutauschen. Der Handel wurde abgeschlossen und so verachtete Esau sein Erstgeburtsrecht und verlor es. Aber auch auf Jakobs Seite war der Handel nicht ehrenhaft. Es war ein Fall von einem gerechten Ziel auf falschem Wege anstreben. Er erhielt den Segen damals nicht. Später erhielt er ihn von seinem Vater, aber den Segen von dem HERRN erhielt er erst später, als er, wie in 1. Mose 32,29 berichtet, ihm gegenüberstand.

In einem Wort, Esau verachtete das Spirituelle und wählte das Materielle. Jakob begehrte das Spirituelle. Die Mehrheit der Männer der Welt stimmt mit Esau überein und folgt ihm. Wir Christen stimmen mit Jakob überein, indem wir das Spirituelle begehren.

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