Botschafter des Heils in Christo 1871

Wie der Himmlische ist, so sind auch die Himmlischen

Die heilige Schrift stellt uns, als zur Erlösung durchaus nötig, zwei Dinge vor Augen. Das erste derselben ist die völlige Offenbarung des in Gnade gegen uns handelnden, moralischen Charakters Gottes. In der Versöhnung wird dieser Charakter nicht nur offenbart, sondern Gott selbst wird auch in derselben verherrlicht; denn sowohl die Gerechtigkeit Gottes gegen die Sünde, als auch seine Liebe gegen den Sünder tritt dadurch in das hellste Licht. Das zweite derselben, gänzlich von ersterem verschieden, ist die Dazwischenkunft der Kraft Gottes, um uns aus dem Zustand des Elends und der Gottlosigkeit, als der Folge der Sünde, herauszureißen und uns in eine ganz neue Stellung zu versetzen.

Ersteres war, wenn anders Sünder zu Gott gebracht werden sollten, eine gebieterische Notwendigkeit; denn es musste die Versöhnung geschehen, um uns zu Gott zu bringen. Wenn Gott uns zu sich gebracht hätte, ohne dass zuvor seine Gerechtigkeit klar und unzweideutig erwiesen gewesen wäre, so hätte man in Ihm nicht den Heiligen und Vollkommenen erblicken können, der Er in der Tat ist. Aber alles, was Gott ist, ist auf dem Kreuz völlig erwiesen und ins Licht gestellt worden; nur auf dem Kreuz konnte dieses vollkommen geschehen. Hätte Gott nur einseitig in Barmherzigkeit gegen die Menschen gehandelt und ihnen ihre Schuld ohne Weiteres erlassen, so wäre dieses in Wirklichkeit keine Liebe, sondern Gleichgültigkeit gegen die Sünde gewesen. Wenn z. B. eines meiner Kinder sich schlecht aufführt, und ich dennoch fortfahre, es wie meine anderen Kinder zu behandeln, so ist das sicher keine Liebe. Man besitzt nicht die wahre Liebe, wenn nicht nach der Wahrheit des heiligen Namens Gottes die Gerechtigkeit in vollem Maß gehandhabt wird. Allein die Ausübung dieser Gerechtigkeit würde ohne das Kreuz, ohne den Tod Christi, der sich der vollkommenen Gerechtigkeit Gottes übergab, nicht stattgefunden haben; denn das Kreuz zeigt uns eben sowohl die Heiligkeit Gottes, seinen Hass gegen die Sünde, als auch seine Liebe gegen den Sünder. Das Kreuz Christi ist für uns die Offenbarung und der unwiderlegbare Beweis von allem, was Gott, und zwar nicht nur in Liebe, sondern auch in Heiligkeit ist. Hierin liegt ein großer Segen. Wir kommen zu Gott als verlorene Sünder und finden dort den Versöhnungsdeckel und das darauf gesprengte, kostbare Blut. Aber wenn ich im Genüsse eines vollen Friedens auf das Kreuz blicke, so sehe ich, in welch einer vollkommenen Weise Gott durch dasselbe verherrlicht worden ist. Und je mehr es mir die Heiligkeit Gottes zeigt, desto mehr wird es mir deutlich, wie wunderbar das Kreuz ist; es gibt weder im Himmel noch auf Erden etwas, das demselben zur Seite gestellt werden könnte. Sicher offenbart uns die Schöpfung in reichem Maß die Macht Gottes; allein sie stellt nicht die Liebe und die Wahrheit Gottes in dem Maß ins Licht, wie das Kreuz dieses tut; und daher bleibt für alle Ewigkeiten das Kreuz die gesegnete Stätte, wo man lernen kann, was der wahre Charakter und das Wesen Gottes ist.

Aber dieses als wahr vorausgesetzt, gibt es noch eine andere Seite der Wahrheit, die mir kennen müssen, nämlich die Dazwischenkunft eines Erlösers, um uns aus einem Zustand zu befreien, in welchem wir uns von Natur befinden; denn wir waren arme, elende Wesen, die sich vergeblich abmühten, aus dem Schlamm der Sünde herauszukommen. Ist es auch eine unumstößliche Wahrheit, dass Gott in dem Kreuz Christi gerechtfertigt und verherrlicht worden ist, so folgt daraus noch nicht, dass wir auch aus dem Zustand, in dem wir uns befanden, herausgezogen sind. In Bezug hierauf war es nötig, dass Gott zu uns herabstieg, uns aus dem Zustand des Elends und der Sünde herauszog und uns in eine ganz neue Stellung versetzte; und hierzu bedurfte es der Dazwischenkunft der göttlichen Kraft.

Die Erlösung ist eine durch göttliche Kraft zuwege gebrachte Befreiung, eine Kraft, mittelst welcher wir dem einen Zustand entrissen und in einen anderen versetzt worden sind. Wir sind allerdings moralisch verändert; aber – obwohl jeder, von welchem dieses gesagt werden kann, auch sicher alles Übrige erlangen wird – wir bedürfen mehr als dieses. Vorausgesetzt, dass ich die neue Natur besitze mit dem Verlangen nach Heiligkeit, was hat dieses zur Folge? Dass ich das Bewusstsein von der in mir wohnenden Sünde habe. Ich begehre, heilig zu sein; allein ich sehe, dass ich es nicht bin; und gebeugt gehe ich einher unter der Macht der Sünde, deren elender Sklave ich bin, und unter der Erkenntnis einer Heiligkeit, nach welcher ich zwar ein Verlangen habe, aber die ich nicht besitze. Ich sage: Wozu dient es, die Heiligkeit zu kennen, da ich sie doch nicht habe? Dieses gibt mir durchaus keinen Trost. Wir haben soeben von der Gerechtigkeit Gottes gesprochen; aber ich finde, dass ich diese Gerechtigkeit nicht besitze. Kann ich in einem solchen Zustand Ruhe für meine Seele finden? Das ist unmöglich; ja, es ist sogar eine Folge des Besitzes dieser neuen Natur samt ihren heiligen Neigungen und Begierden für Christus, dass ich zu der Entdeckung gebracht werde, dass mir gerade dasjenige mangelt, was diese neue Natur aus sich selber mir nicht mitteilen kann. Ich habe in mir das brennende Verlangen der neuen Natur – alle ihre heiligen und gerechten Begierden; aber den Gegenstand meines Verlangens besitze ich nicht. Ich sage: „O wie gern möchte ich gerecht sein!“ Aber ich bin es nicht. Auf diesem Weg nun kommt uns Gott mit einer vollkommenen Erlösung entgegen. Zunächst macht Er uns lebendig, um ein Bedürfnis nach Heiligkeit in uns wachzurufen; und Zugleich gibt Er uns eine neue Natur, um dieselbe genießen zu können. Aber dieses ist nicht alles. Wenn ich diese neue Natur habe, besitze ich dann den Gegenstand, nach dem ich begehre? Keineswegs. Ich mache die größten Anstrengungen, um die mir fehlende Heiligkeit zu erlangen; aber alles ist nutzlos. Ich hasse die Sünde; aber die Sünde, die ich hasse, ist vorhanden. Ich, habe das lebendige Verlangen, mit Gott zu wandeln, um stets das Licht seines Antlitzes zu schauen; aber ich sehe, dass ich die Sünde in mir habe, und ich weiß, dass das Licht seines Antlitzes nicht auf meine Sünde scheinen kann. Ich habe eine Gerechtigkeit nötig, die für die Gegenwart Gottes passend ist; und ich besitze sie nicht. In diesem Zustand nun begegnet uns Gott auf dem Kreuz. Er gibt uns nicht nur die Natur, deren wir bedürfen, sondern auch die Sache, die wir nötig haben, nämlich die Gerechtigkeit. Ja, Er gibt uns in Christus sowohl den vollkommenen Gegenstand, als auch die Natur, um davon zu genießen, und zwar alles in Kraft durch die Gabe des Heiligen Geistes.

In 1. Korinther 15 finden wir einen merkwürdigen Ausdruck bezüglich der Wahrheit, von welcher wir sprechen. „Wie der von Staub ist, so sind auch die, welche von Staub sind; und wie der Himmlische ist, so sind auch die Himmlischen.“ Hier ist keine Rede davon, was wir sind, wenn wir in die Herrlichkeit eingehen werden; denn es folgen die Worte: „Und wie wir das Bild dessen von Staub getragen haben, so werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen.“ Wir haben das Bild von dem ersten Adam getragen und Zwar in allen Folgen seiner Sünde und seines Falles; und ebenso werden wir auch das Bild des Zweiten Adams tragen. Zuerst aber wird uns die große Wahrheit vorgestellt: „Wie der Himmlische ist, so sind auch die Himmlischen.“ Dieses ist es, was wir jetzt sind. Hier finde ich, wessen mein durch Gott lebendig gemachtes Herz bedarf; und ich lerne verstehen, welch ein Segen in Christus ist, in welchem Gott uns dieses offenbart hat. Er hat uns eine vollkommene Gerechtigkeit in Christus gegeben, in Ihm, welcher der, in der Gegenwart Gottes angenommene, verherrlichte Mensch und der Einzige ist, zu dem Gott sagen konnte: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich lege deine Feinde zum Schemel deiner Füße. Durch den Menschen bist du verworfen; aber auf dir ruht meine ganze Wonne.“ – „Wie der Himmlische ist, so sind auch die Himmlischen.“ Dieses ist es, was Gott uns bezeugt. Er stellt uns in Christus vor sich hin in einem ganz neuen Zustand und lässt uns dann verurteilen, was mit diesem Zustand nicht übereinstimmt. Zudem wird uns auch Kraft verliehen, und nicht nur eine neue Natur mit brennenden Begierden nach einer Stellung, in der wir uns nicht befinden, sondern Kraft, um dem Zustand gemäß, in welchem wir sind. Alles zu richten und zu verurteilen, was mit dieser neuen Stellung nicht im Einklänge steht. Und sollten in der Tat Dinge vorhanden sein, die ich zu verurteilen habe, so geschieht dieses in dem vollen Bewusstsein dessen, was Gott mir in Christus Jesus gegeben hat. In Christus finde ich den Maßstab von dem, was Gott durch die Dazwischenkunft seiner Kraft aus mir gemacht hat.

„Wie der von Staub ist. ... Wie der Himmlische ist“ usw. –

Hier sehen wir, so zu sagen, die beiden Menschen, den ersten Adam von Staub, nebst allen denen, die ihm angehören; und dann den zweiten Menschen, „den Herrn vom Himmel“. Ich finde in jedem dieser beiden Menschen das Vorbild aller anderen Menschen, die ihrem Bild gleich sind. Ich finde in dem ersten Adam den gefallenen, elenden und verdorbenen Menschen, während ich in geistlichem Sinn in dem zweiten Adam das Haupt eines neuen Geschlechts erblicke, nachdem derselbe nach den Ratschlüssen Gottes diesen Platz in Herrlichkeit eingenommen hat.

Es ist daher nicht nur wahr, dass bezüglich dessen, was wir als Kinder des ersten Adams waren, eine Versöhnung für uns geschehen ist, sondern Gott selbst ist in Betreff unserer Sünden verherrlicht morden. Je mehr wir daher die Gegenwart Gottes genießen, desto mehr erkennen wir den Wert des Kreuzes. Aber in 1. Korinther 15, worin der Apostel die Frage der Auferstehung behandelt, spricht er über die Dazwischenkunft der Kraft Gottes. Wir sehen hier, wie Gott in Bezug auf Christus in der Kraft der Auferstehung handelt, und Zugleich, wie wir die Gegenstände dieser Kraft sind.

Wenn wir Christus anschauen, wie Er hier auf Erden wandelte, dann fällt uns in seiner Beschäftigung mit dem Menschen seine vollkommene Güte ins Auge, eine Güte, die demselben in all seinen Bedürfnissen entgegenkommt. Unser Herz wird dadurch ermutigt und getröstet. Er speist den Hungrigen, heilt den Kranken und treibt die Teufel aus. Dort war Kraft, aber nicht in denen, mit welchen Er zu tun hatte. Es war die Kraft Gottes. Er kam den Menschen in all ihrer Notdurft zu Hilfe. Die Güte Gottes in Christus Jesus war der Gottlosigkeit und dem Elend, worin sich der Mensch befand, völlig angepasst. Ich bin überzeugt, dass unsere Predigt von größerer Kraft begleitet sein würde, wenn wir mehr die Handlungen aus dem Leben des Herrn auf Erden ans Licht zu stellen verständen.

Wenn ich Christus in seinem Wandel hier auf Erden anschaue, dann finde ich Gott in diesem sanftmütigen Menschen. Es ist daher nötig, in einer Welt voller Mühsal, Elend und Gottlosigkeit stets den Blick auf die einfache Tatsache zu richten, dass Gott gekommen ist, und ich Ihn gefunden habe. Ich bin mit Ihm durch den Glauben zusammengetroffen; Gott war da, und ich bin ihm begegnet. Ich weiß, wer Er ist, und was Er für mich ist. Ich war nichts als ein Sünder, gleich anderen Menschen; aber Gott war da, und Er war nur Güte gegen mich. Christus kam um meinetwillen vom Himmel auf die Erde; in Ihm begegnete ich Gott, und folglich kenne ich Gott. Ich habe seine Gnade kennen gelernt und seine Güte erfahren; und darum weiß ich auch, was Er am Tag des Gerichts für mich sein wird. Ich war ein elendes, verächtliches Geschöpf, das nach den Vergnügungen und Schätzen dieser Welt trachtete; aber jetzt bin ich ihm begegnet und weiß, wer Er ist. Wenn die Seele dieses Bewusstsein hat, dann besitzt sie den Schlüssel, der alle Pforten der Ewigkeit, öffnet. Ich habe Gott gefunden, und ich habe erfahren, dass Er „Licht“ ist. Ohne Zweifel werde ich, gerade weil Er Licht ist, in mir selber Mängel und Gebrechen entdecken und mich zu richten und zu verurteilen gezwungen sein; aber nichtsdestoweniger weiß ich, wer Er ist, und was Er für mich ist. Und also findet meine Seele einen Ruheplatz und lernt den Gott, mit dem ich es zu tun habe, in Wahrheit kennen. Ich sehe, dass „Gott in Christus war, die Welt mit sich selber versöhnend“. – Aber nun tritt eine andere Schwierigkeit mir in den Weg, nämlich, dass ich mich nicht fähig fühle, um mit Ihm im Himmel zu sein. Ich sehe die Sünde in mir, und die Sünde kann im Himmel nicht geduldet werden. Das ist wahr; aber ich finde vollkommene Ruhe im Hinschauen auf den hochgelobten Heiland, der der Ausdruck einer Gnade ist, von deren Vollkommenheit ich mir kaum eine Vorstellung machen kann. Er kam hernieder und trat in den Zustand, in welchem ich mich befand. Ich sehe Ihn, der für mich zur „Sünde“ gemacht, als den Träger meiner „Sünden“, durch den Tod und das Gericht gehen, um mich davon zu befreien. Ich finde Christus nicht nur als lebend auf der Erde, als Mitleid habend mit meinem Elend und voll von Güte gegen mich, sondern ich finde Ihn auch als den, der meinen Platz einnimmt, um für mich den Zorn und das Gericht Gottes zu tragen. Am Kreuz leidet Er allem. Sein Leiden während seines Wandels hienieden war ein solches, an welchem ich Teil nehmen kann. Er litt unter der Hand der Menschen um der Gerechtigkeit willen; und auch wir können, wenn auch in geringem Maß, in ähnlicher Weise leiden. Er hat die Leiden in dieser Welt kennen gelernt, um uns trösten und Mitleiden mit uns haben zu können. Aber wenn ich den Herrn am Kreuz leiden sehe, so finde ich Ihn dort ganz allein. Dort ist die Sündenfrage zwischen Ihm und Gott vollkommen und für immer in Ordnung gebracht. An diesen Leiden nehme ich nimmer Teil. Ich konnte nicht dort sein, wo Christus war; denn Er nahm dort, tragend den Zorn Gottes und trinkend jenen Todeskelch, dessen geringster Tropfen mir den ewigen Tod gebracht hatte, meinen Platz ein. Wohlan, ich sehe dort den Herrn auf den Platz meines tiefsten Elends herabgestiegen und niedergebeugt unter der schweren Hand der Gerechtigkeit Gottes. Er hat meinen Platz in Gnaden eingenommen. Dort, wohin die Sünde mich gebracht hatte, dahin hat die Gnade Ihn gebracht.

Nachdem die Versöhnung vollbracht und Gott durch den Tod Christi vollkommen verherrlicht war, trat die Kraft Gottes ins Mittel und stellte Ihn, durch den das Werk der Erlösung geschehen, zur Rechten Gottes. Ich sehe daher nicht nur die Verherrlichung Gottes in dem Kreuz Christi, sondern ich sehe auch die ins Mittel getretene Kraft Gottes wirksam, um denselben Christus, als Er bis in die Tiefe des Todes herabgestiegen war, aufzunehmen und Ihn zur Rechten Gottes in den Himmel zu versetzen. Hier finde ich also eine vollkommene Erlösung, und dieses in einer so großen Tragweite, dass Christus in Vereinigung mit anderen den Namen Gottes preisen kann, indem Er sagt: „Ich werde deinen Namen kundtun meinen Brüdern; inmitten der Versammlung werde ich dir lobsingen.“ – Er kann diesem Namen lobsingen, weil Er denselben kennt, indem Er am Ende der Bahn, und nachdem Er alle unsere Sünden für immer getilgt hatte, in die Gegenwart Gottes, seines Vaters, eingeführt worden ist und dort das volle Licht seines Angesichts genießt. Die Kraft Gottes war ins Mittel getreten, sowie wir in Psalm 16 lesen: „Du wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Verwesung sehe.“ – Freilich musste Christus auf den: Kreuze ausrufen: „Mein Gott, mein Gott! warum hast du mich verlassen?“ Wer auch dort sehen wir, dass Er sich ganz den Händen Gottes, seines Vaters, übergibt; (Lk 23,46) und Gott drückt sein Siegel auf Ihn, indem Er Ihn aus den Toten auferweckt. In der Auferstehung Christi finde ich die Dazwischenkunft der Macht Gottes, und ich sehe den Menschen Christus Jesus, in den Himmel versetzt, nachdem die Versöhnung vollbracht und die Sündenfrage durch das Werk, wodurch Er Gott Verherrlicht hat, ganz in Ordnung gebracht worden ist. Ich sehe Ihn dort, wo die Kraft ihren Sitz hat, als den Gegenstand der Ratschlüsse Gottes. Denn Christus ist es, in welchem alle Dinge unter ein Haupt zusammengebracht werden sollen; und schon jetzt hat Gott Ihn „der Versammlung als Haupt über alles gegeben“.

Die Sündenfrage ist also in der Auferstehung Christi gänzlich entschieden. „Wenn Christus nicht auferweckt worden ist, so ist euer Glaube eitel, ihr seid noch in euren Sünden.“ Da Er aber nun wirklich auferweckt worden ist, sind wir nicht mehr in unseren Sünden. So finde ich also jenen himmlischen Menschen, der auf Erden gewesen ist, und der in der Kraft der Auferstehung meine Sünden getragen hat, in der Gegenwart Gottes. Er ist der „Herr vom Himmel“. Beachten wir es wohl. Später sagt der Apostel in dem Epheserbrief, dass dieselbe Kraft, die in Christus, als Gott Ihn aus den Toten auferweckte, gewirkt hat, auch in den Glaubenden wirkt. Er wünscht, dass sie es wissen möchten, welches da sei „die überschwängliche Größe seiner Macht an uns, den Glaubenden, nach der Wirkung der Kraft seiner Stärke, die Er gewirkt hat in dem Christus, da Er Ihn aus den Toten auferweckt und Ihn gesetzt zu seiner Rechten in den himmlischen Örtern“. – Die Macht, die in Tätigkeit war, als Gott Christus aus den Toten auferweckte und Ihn zu seiner Rechten setzte, ist eben dieselbe, die bereits in dir, der du glaubst, gewirkt hat; du hast in Ihm droben einen Platz, und deshalb: „Wie der von Staub ist, so sind auch die, welche von Staub sind; und wie der Himmlische ist, so sind auch die Himmlischen.“ In Christus befinden wir uns in der Gegenwart Gottes; und ich habe jetzt nicht nur das Verlangen nach Heiligkeit, sondern auch eine Antwort auf dieses Verlangen. Ich habe nicht nur eine neue Natur, sondern ich habe auch das, wonach die neue Natur verlangt, weil ich Christus habe. Ich habe nicht nur brennende Begierden nach etwas, sondern ich besitze die so sehr ersehnte Sache selbst. Ich bedarf der Gerechtigkeit und der Heiligkeit; und siehe, ich besitze dieselben, weil ich in Christus bin. Mit einem Wort, ich bin im Besitz der Erlösung nach ihrer ganzen Tragweite – nicht nur einer neuen Natur, sondern der Erlösung. Gott ist zu mir gekommen und hat mich befreit. Er ist gekommen und hat mich selbst ans dem Zustand herausgezogen, worin ich mich befand, nämlich aus dem hoffnungslosen Zustand des Elends und der Bosheit in dem ersten Adam; und Er hat mich in dem zweiten Adam in seine eigene Gegenwart gesetzt, ohne dass eine einzige meiner Sünden auf mir geblieben ist; denn alle Sünden sind hinweggenommen, da alles in der Person Christi gerichtet worden ist. Das ist der Zustand, in welchen Christus uns gebracht hat.

Nach dem Fall des ersten Menschen, und nachdem Gott denselben auf vielfältige Weise – ohne Gesetz und unter Gesetz – auf die Probe gestellt hatte, kommt Er zu ihm in vollkommener Gnade und sendet seinen viel geliebten Sohn. Es ist, als hätte er sagen wollen: „Dieses ist der letzte Prüfstein, den ich an den Menschen lege.“ Doch der Mensch tritt dem gesandten Heiland mit den Worten entgegen: „Das ist der Erbe, kommt, lasst uns ihn töten, damit das Erbe unser werde.“ Der Mensch ist völlig auf die Probe gestellt und als ganz verwerflich befunden worden. Kein Mittel ist vorhanden, um ihn zu verbessern. Aber was finde ich in Christus? Er hat für uns hier auf Erden den Platz des ersten Adams eingenommen. Er starb am Kreuz; und dieses macht völlig und ein für alle Mal diesen Zustand für alle diejenigen zu Ende, die an Ihn glauben. Ich halte mich jetzt der Sünde für tot, weil Christus gestorben ist. Er wurde als mein Stellvertreter behandelt und empfing den Schlag des Todes: und hierdurch ist die Sache zu Ende gebracht – abgemacht für mich durch das Gericht, durch welches Er gegangen, ist. Als Gläubiger werde ich die Regungen der alten Natur noch gewähren, und ich muss dieselben verurteilen; aber ich schaue auf Christus, der, am Kreuz für mich zur Sünde gemacht, gerichtet und getötet, aus den Toten auferweckt worden ist und in Ewigkeit lebt. Es ist also zu Ende mit der alten Natur, auf welche die Sünde und das Gericht Bezug hatten. Es verhält sich damit ebenso, wie mit jemandem, der in Erwartung seiner Strafe im Gefängnis sitzt und dort stirbt. Das Leben, auf welches die Strafe hätte ihre Anwendung finden müssen, ist dann nicht mehr vorhanden. – Es ist unmöglich, dass noch von einer Strafe für die Sünde die Rede sein kann, da das Leben, welches zu dieser Strafe in Beziehung stand, zu existieren aufgehört hat. Ebenso ist es mit uns, die wir in Christus sind, der Fall. Der Apostel wendet sich daher allezeit an die Gläubigen als an solche, die der Sünde gestorben sind. Er sagt zu ihnen: „Ihr seid gestorben“; – und: „Also auch ihr, haltet euch der Sünde für tot, Gott aber lebend in Christus Jesus“ (Röm 6,11). Es steht nirgends in der Schrift, dass wir der Sünde sterben müssen; denn in diesem Fall würden wir selbst sterben müssen; und dann würde es ganz und gar mit uns aus sein. Die Schrift sagt, dass wir in Christus der Sünde gestorben sind. Nun, da „Christus einmal der Sünde gestorben ist“, darf ich mich selbst betrachten als der Sünde tot, und Gott lebend in Christus Jesus. Dieses ist es, was mir als der Grundsatz der Stellung eines Christen vorgestellt wird. Obwohl noch hienieden auf Erden lebend, so ist doch der alte Mensch, womit Gott gehandelt hat, für immer zunichtegemacht, weil Christus gestorben ist; und nun ist die Kraft Gottes gekommen, die mich mit Christus auferweckt hat. Die alte Natur, gegen welche gehandelt werden musste, wird als verurteilt und gestorben betrachtet; und so befinde ich mich jetzt in der Stellung, in welcher Christus ist, nämlich auferweckt und in der Gegenwart Gottes. Wenn Christus erscheinen wird, dann werden wir ihm gleich sein; aber was unsere wirkliche Stellung vor Gott betrifft, so sind wir schon jetzt gesetzt „in die himmlischen Örter in Christus Jesus“ (Eph 2). Die göttliche Liebe ist es, die bis in den Platz der Sünde und des Todes, worin wir waren, herabgestiegen ist; und es ist die göttliche Gerechtigkeit, die uns aufgenommen und uns in die Stätte des Lichts versetzt hat, wo Christus selbst seine Wohnung hat; denn ein Zwischenplatz existiert nicht. Wenn ich weiß, was die Sünde ist, so weiß ich auch, dass sie die Verdammnis verdient. Es würde sicher keine Barmherzigkeit sein, wenn sich Gott nicht mit der Sünde nach seiner Gerechtigkeit beschäftigt hätte. Sie musste unbedingt aus dem Weg geschafft werden. Aber in welcher Weise? Sie musste zunichtegemacht werden durch den Tod, weil sie nichts als die Verdammnis verdient. Wenn Gott bezüglich der Sünde handelt, so muss, in Betreff meines Verhaltens als Sünder gegen Ihn, der Tod unmittelbar eintreten. Es gibt keine Vergebung für den Sünder, als nur durch ein Werk, welches der, göttlichen Gerechtigkeit angemessen ist; und dieses Werk erblicken wir am Kreuz. „Er ist einmal in der Vollendung der Zeitalter offenbart zum Wegtun der Sünde durch das Schlachtopfer seiner selbst“ (Heb 9). Aber dieses ist nicht alles. Dadurch, dass Er auf diese Weise die Sünde hinweggetan hat, hat Er auch den alten Zustand der Dinge bei Seite gesetzt und ist, indem er die Natur, in der Er verantwortlich war und für die Sünde gelitten hat, hinter sich zurück ließ, in einen ganz neuen Zustand eingetreten. Nun ist Er der himmlische Mensch in der Gegenwart Gottes, und in Ihm sind auch wir dorthin versetzt. „Wie der Himmlische ist, so sind auch die Himmlischen.“ Darum finden wir auch in dem ersten Briefe Johannes dieselbe Wahrheit dargestellt. Dort lesen wir die Worte: „Hierin ist die Liebe Gottes an uns offenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, auf dass wir durch Ihn leben“ (Kap 4,9). Hier sehe ich die göttliche Liebe, die diese Welt besucht, in der Person des Sohnes Gottes. Zwei Dinge waren notwendig. Zunächst musste eine Versöhnung geschehen für unsere Sünden, weil wir schuldig waren; aber dann fährt Johannes fort und sagt: „Hierin ist hie Liebe mit uns vollendet, auf dass wir am Tag des Gerichts Freimütigkeit haben– dass, wie Er ist, auch wir sind in dieser Welt“ (V 17).

Warum kann ich Freimütigkeit haben am Tag des Gerichts? Weil ich meinem Richter gleich bin, und zwar jetzt schon in dieser Welt. „Wie Er ist, sind auch wir in dieser Welt.“ Das ist es, was ich auch in den Worten finde: „Wie der Himmlische ist, so sind auch die Himmlischen.“ Es ist dieselbe Wahrheit. Wie unaussprechlich köstlich! Welch eine Erlösung! Hier ist nicht nur Barmherzigkeit, welche Sünden vergibt. Nein, es ist eine vollkommene Erlösung; es ist eine Erlösung, die uns, als in Christus, aus dem Zustand, worin wir uns befanden, herausgerissen und uns hinübergebracht hat in einen ganz neuen Zustand, und zwar in Christus Jesus. Es ist wahr, wir müssen alle vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, und dort wird alles ins Licht gestellt werden. Aber ebenso wahr ist es, dass ich bin, wie Er ist. Wie wird Er mich beurteilen? Wie werde ich dort erscheinen? Ich werde Ihm gleich sein. Er hat zu seinen Jüngern gesagt: „Ich gehe hin, für euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingegangen bin und euch eine Stätte bereitet habe, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, auf dass, wo ich bin, auch ihr seid“ (Joh 14). – Wenn ich nun vor dem Richterstuhl Christi erscheinen werde, so geschieht dieses, weil seine Liebe zu mir so unendlich groß ist, dass Er mich selbst abholen und mich vor seinen Richterstuhl bringen will. Und in welchem Zustand wird dieses geschehen? Ich bin schon verherrlicht, bevor ich vor diesen Richterstuhl trete. Alles wird dort ins Licht gestellt werden; aber dieses wird für uns nur Gewinn sein. Wir werden dann das Gute und Böse so vollkommen kennen, wie wir gekannt sind. Wir werden offenbart werden, aber offenbart vor Ihm, der als der Bürge unserer Seligkeit in der Gegenwart Gottes ist. Wir werden das Bild Christi nicht vollkommen zur Schau tragen, solange der Tag der Herrlichkeit nicht gekommen sein wird; aber in Betreff unserer Stellung vor Gott ist es jetzt bereits wahr, dass „wie der Himmlische, so auch die Himmlischen sind“. Was nun unsere Seele und unser ewiges Leben betrifft, so ist Gott gekommen und hat uns, indem Er Christus zu unserem Leben machte und Ihn als unsere Gerechtigkeit und Hoffnung uns schenkte, in diese Stellung bereits versetzt. Er hat uns durch den Glauben in dieselbe eingeführt. Die Verwirklichung dieser Stellung ist etwas ganz anderes, und dabei können unsere Schwächen und Gebrechen ein großes Hindernis sein. Vielleicht beginnt der Leser, sich selbst zu untersuchen und findet in sich diesen und jenen Gedanken, der mit Christus nicht im Einklangs steht. Eine solche Untersuchung ist an und für sich gut und nützlich, und wir werden immer etwas zu verurteilen finden. Wenn wir aber nur auf uns selbst sehen, so ist es sicher, dass wir in uns keine Gerechtigkeit vor Gott finden werden, und dass wir keinen Augenblick vor dem Angesicht Gottes bestehen können. Ich muss auf Christus sehen, um zu erkennen, was ich vor Gott bin; und von diesem Gesichtspunkt aus kann ich stets sagen: „Wie der Himmlische ist, so sind auch die Himmlischen.“ Das ist meine Stellung in der Gegenwart Gottes. Es gibt keinen Vorhang mehr; (Mt 27,51) wir müssen im Licht wandeln, wie Er im Licht ist.

Ich beurteile nun sowohl meine Sünden als auch die in mir wohnende Sünde nach dieser Liebe und Gnade. Sobald ich mit Paulus sagen kann: „Ich kenne einen Menschen in Christus“, so beurteile ich alles nach dem, was ich in Christus bin. Paulus hatte von sich selbst nichts zu rühmen; er nannte es eine Torheit, weil er seine Schwächen und Gebrechen kannte. Er sagt: „Ich kenne einen Menschen in Christus ... von solchem werde ich mich rühmen; über mich selbst aber werde ich mich nicht rühmen, es sei denn meiner Schwachheiten“ (2. Kor 12). Hier finde ich meine wahre Stellung. Obwohl ein armes, schwaches Geschöpf in mir selber, hat Gott mir in Christus einen Platz angewiesen; und danach muss jetzt alles, was meine Seele betrifft, beurteilt werden. „Wer da sagt, dass er in Ihm bleibe, der ist schuldig, selbst auch so zu wandeln, wie Er gewandelt hat“ (1. Joh 2,6). Es mag sein, dass ich diese Höhe nicht erreiche; aber es ist doch der einzige Maßstab. Paulus sagt: „Ich will mich meiner Schwachheiten rühmen, auf dass die Kraft Christi in mir wohne.“ Paulus blieb nicht allezeit im dritten Himmel, sowie wir auch nicht stets die gesegneten Früchte unserer Stellung genießen. Aber für immer bleibt es wahr, dass Christus, in welchem mir sind, im Himmel ist. Er ist nicht persönlich hier auf der Erde; Er ist in der Gegenwart Gottes; und dort sind wir in Ihm. Und mag es sein, dass wir nicht allezeit unseren Platz in Christus verwirklichen; aber es ist unser Glück, dass Christus stets derselbe bleibt in dieser Gegenwart; und Er wohnt in mir. Hier finde ich die vollkommene Lebensregel, deren ich bedarf. Die Kraft Christi wohnt in mir, selbst während ich auf der Erde bin. Und da auch Christus hienieden gewandelt hat, so haben wir in seinem Wandel einen vollkommenen Maßstab von dem, was einem himmlischen Menschen geziemt. In Ihm finde ich den vollkommenen Ausdruck der Liebe, der Gnade und der Heiligkeit, die für das Haus des Vaters passend ist.

Ich muss für meine Seele die Gewissheit haben, dass in Christus mein Platz vor Gott ist, um gleich Christus wandeln und Ihm nachfolgen zu können. „Ich heilige mich selbst für sie, auf dass auch sie Geheiligte seien durch die Wahrheit.“ Er ist im Himmel für Gott als unser Vorbild abgesondert; ich sehe in Ihm die Richtschnur meines Wandels. Ich werde in der Liebe wandeln, weil „Christus uns geliebt und sich selber für uns hingegeben hat.“ Ich lese: „So seid denn Nachahmer Gottes als geliebte Kinder!“ und wiederum: „Seid vollkommen, wie euer Vater, der in den Himmeln ist, vollkommen ist.“ Der Herr stellt die Güte Gottes, selbst seinen Feinden gegenüber, vor unsere Augen, als etwas, dem wir nachahmen sollen. Aber die Quelle dieser Lebensregel ist der Platz, auf welchem ich bereits in Christus bin.

Seitdem der Mensch gefallen und durch die Sünde in seinem Urteil verblendet ist, denkt er stets an seine Pflichten, als an Mittel, wodurch er sich das ewige Leben zu verdienen hofft. Viele meinen sogar, dass, wenn die Ungewissheit, welche die Verantwortlichkeit, das Leben zu erlangen, stets begleitet, nicht mehr vorhanden sei, Sorglosigkeit und Gleichgültigkeit die unausbleiblichen Folgen sein würden. Aber denken wir uns ein Kindesverhältnis. Hört das Kind eines Vaters unter etwaigen Umständen auf, sein Kind zu sein? Keineswegs. Aber wird dieses die Verantwortlichkeit des Kindes wegnehmen? Durchaus nicht. Im Gegenteil bildet das Verhältnis, worin das Kind steht, seine Verantwortlichkeit. Dasselbe würde dem Vater nicht gehorchen und nicht mit Ehrerbietung begegnen, wenn es nicht das Bewusstsein hätte, das Kind dieses Vaters zu sein. Hierin besteht also auch unsere wahre Verantwortlichkeit gegen Gott. Ich muss wandeln in einer Weise, die der Stellung, worin Er mich versetzt hat, angemessen ist. Die christliche Verantwortlichkeit ist nicht für jemanden, der ein Christ zu werden hofft, sondern für den, der bereits ein Christ ist. Nicht die Unsicherheit in Betreff meiner Stellung verleiht mir Kraft, um vor Gott zu wandeln. Im Gegenteil, wenn mein Herz voll von Christus ist, wenn ich in Ihm meine Stellung völlig gesichert weiß, dann, haben die Dinge, die mit Ihm im Widerspruch stehen, keinen Reiz für mich. Gerade in seiner Gegenwart werde ich meine Gebrechen am klarsten erkennen; aber auf meiner Seite ist dann auch die Kraft dessen, der mir in Christus einen so herrlichen Platz gegeben hat.

Unser Verhältnis vor Gott hat also, was den alten Menschen betrifft, auf dem Kreuz zu bestehen aufgehört; ein ganz neues Verhältnis hat begonnen, ein höchst gesegnetes Verhältnis in der Kraft der Erlösung, durch welche wir in Christus einen Platz gefunden haben. Auf dem Kreuz nahm dieses neue Verhältnis seinen Anfang; denn dort ist meine alte Natur gerichtet und bei Seite gesetzt. Dieses ist die Ursache, dass der Apostel sagen kann: „Als wir im Fleisch waren.“ Es gibt viele Gläubige, welche sagen: „Was sind wir anders, als Menschen im Fleisch?“ Aber der Apostel sagt: „Als wir im Fleisch waren“, und gibt dadurch deutlich zu verstehen, dass wir jetzt nicht mehr im Fleisch sind. Dieses war unser Zustand in dem ersten Adam; aber jetzt befinden wir uns in dem zweiten – in Christus. Das uns zur Nachfolge dargestellte Vorbild hat uns, sobald wir erkennen, dass wir vor Gott nicht mehr im Fleisch, sondern in Christus sind, Zugleich die Kraft zur Nachfolge dargereicht. Wir befinden uns in diesem gesegneten Verhältnis – in dem Licht – in Christus – nach der Vollkommenheit der Gnade Gottes, die uns hineingebracht hat. Wir müssen stets in dem Genuss des vollen Friedens mit Gott auftreten können, um der Welt zu sagen: „Das, worüber wir sprechen, ist eine vollkommene Erlösung, die wir wirklich besitzen. Ich habe Gott gefunden und verkündige euch ein Heil, das. Dank der erlösenden Macht Gottes, in meinem Besitz ist.“

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