Botschafter des Heils in Christo 1856

Der Durchzug durch das Rote Meer

Wir haben in diesen Versen ein kleines Bild, entworfen von dem Heiligen Geist, von den Wegen Gottes, um Israel, sein Volk, durch Mose aus Ägypten zu führen. Und wir können sagen, es ist ein treues Bild von der Befreiung der Kirche oder der Versammlung Gottes von der Macht Satans, und von den Mitteln, durch welche diese Befreiung vollbracht ist.

Vers 23: „Durch den Glauben ward Moses, als er geboren war, drei Monate von seinen Eltern verborgen, weil sie sahen, dass das Kind schön war; und sie fürchteten sich nicht vor dem Gebot des Königs.“ – Gott bewies für den Moses in seiner Kindheit die zärtlichste Sorge. Dasselbe hat Er bei uns getan in den Tagen, da wir Ihn noch nicht kannten. Gottes Fürsorge war über uns in tausendfachen Wegen.

Vers 24–36: „Durch den Glauben weigerte Moses, als er groß geworden war, Sohn der Tochter Pharaos zu heißen, lieber wählend mit dem Volk Gottes Ungemach zu leiden, als die zeitliche Ergötzung der Sünde zu haben, indem er die Schmach Christi für größeren Reichtum hielt, als die Schätze Ägyptens; denn er schaute auf die Belohnung hin.“ – Hier haben wir ein Wort in Betreff der Führung durch die Vorsehung Gottes. Viele halten sich an der Vorsehung, als wenn dies die Führung durch den Glauben wäre. Nichts könnte uns die Vorsehung deutlicher an den Tag legen, als die Umstände, welche Moses an den Hof Pharaos brachten; aber es war nicht die Führung durch den Glauben des Moses. Er war erzogen als Sohn der Tochter Pharaos, unterwiesen in aller Weisheit der Ägypter, mächtig in Wort und Tat, – dorthin hatte ihn die „Vorsehung“ gebracht. Wenn es irgendwie eine augenscheinliche Vorsehung gibt, so ist es diese in Betreff des Moses. Nachdem ihn seine Eltern drei Monate verborgen hatten, und ihn nicht länger verbergen konnten, legten sie ihn in ein Kästchen von Rohr, und setzten ihn ins Schilf am Ufer des Nilstroms. Also ausgesetzt und schreiend, zog der Säugling die Aufmerksamkeit der Tochter Pharaos auf sich, welche in demselben Augenblick mit ihren Dirnen zu dem Ort hinging, um zu baden. Sie hatte Mitleiden mit dem Knaben; sie achtete auf die Worte des jungen Mädchen, der Schwester Mose, und gab ihn seiner eigenen Mutter zur Pflege, um ihn für sie zu nähren; – und er ward ihr Sohn.

Das erste was Moses, als er zu Jahren gekommen, tat, war, dass er alle äußere Vorteile hingab. Hätte er zuerst überlegt, gewiss würden seine Überlegungen einen weiten Raum für allerlei Folgerungen gehabt haben; er hätte denken können: Gottes Vorsehung hat mich hierher gestellt; ich kann meinen ganzen Einfluss für das Volk Gottes benutzen, und dgl. Aber an so etwas dachte er nicht. Seine Stellung war mit dem Volk Gottes. Er handelte nicht für dieses Volk, noch suchte er dessen Schutzherr zu sein; seine Stellung war mit und unter dem Volk Gottes. Die Vorsehung hatte ihm eine Stellung gegeben, welche er aufgeben konnte, die er aber nicht als Führer des Gewissens benutzen konnte. Es mag der scheinbarste Grund für eine Sache da sein, – wenn „das Auge einfältig“ ist, so wird der ganze Leib „voll von Licht“ sein. Moses sah in seinen Brüdern das Volk Gottes, obgleich es ein schwaches Volk war; und er einverleibte sich mit ihm, als mit einem Volk, welches für Gott kostbar auf der Erde war. Das ist, was der Glaube immer tut. Dies Volk mag sich in einer elenden und höchst unvollkommenen oder in einer herrlichen Lage befinden, – darum handelt es sich nicht, – der Glaube macht sich ganz gleich mit dem Volk Gottes, mit dem, was vor Ihm kostbar ist, und danach handelt er.

Die Kinder Israel waren, wie gesagt, in einem sehr traurigen Zustand, und dennoch waren sie das „Volk Gottes;“ und das Erste, was der Glaube des Moses tat, war, dass er seinen Platz unter diesem bedrängten Volk einnahm. Wenn er bei ihnen geschmäht war, so war es doch „die Schmach Christi,“ und er achtete diese für größeren Reichtum, als „die Schätze Ägyptens.“ Er urteilte Gott gemäß, und dies hielt seine Seele von jedem anderen Einfluss frei. Er schaute gerade aus. – „Lass deine Augen gerade ausschauen, und deine Augenlieder stracks vor dich Hinsehen usw.“ Auf einem anderen Wege kann das Licht nicht scheinen.

Vers 27: „Durch den Glauben verließ er Ägypten und fürchtete nicht die Wut des Königs; denn er hielt standhaft aus, als sähe er den Unsichtbaren.“ Der Glaube hatte den Moses in die Stellung gesetzt, wo die Belohnung für ihn sicher war, und auf diesem Weg wurde er durch den Glauben fähig, sich mit Gott eins zu machen und auf Ihn, als seine Kraft zu schauen. Plötzlich brach der Grimm des Königs aus. Doch derselbe Glaube, welcher am Ende des Pfades die Herrlichkeit für ihn erblickte, sah Gott auf dem ganzen Pfade für ihn. Dies ist das Geheimnis der wahren Kraft. Was der Unglaube tut, ist dieses: Er vergleicht uns selbst und unsere eigene Kraft mit den Umständen; aber der Glaube vergleicht Gott mit den Umständen. Jenes war der Fall bei den Kundschaftern (4. Mo 13,14). Sie sagten: „Alles Volk, welches wir darin gesehen, sind Leute von großer Länge; und daselbst sahen wir die Riesen, die Söhne Enaks von den Riesen, und wir waren in unseren Augen wie Heuschrecken, und also waren wir auch in ihren Augen“ (Kap 13,33–34). Wenn die Kinder Israel ihre Länge mit der der Enakiter verglichen, so konnten sie dort nichts ausrichten. Was aber sagten Kaleb und Josua? Sie stillten das Volk und sagten: „Hinaufziehen werden wir, und es einnehmen, denn überwältigen werden wir es … Das Land, das wir durchzogen, es zu erkunden, das Land ist sehr, sehr gut. Wenn Jehova uns geneigt ist, so bringt Er uns in dieses Land, und gibt es uns, ein Land, das fließt von Milch und Honig“ (Kap 13,31; 14,7–8). Sie verglichen die Söhne Enaks mit Gott, und da blieb es sich gleich, ob sie Riesen oder Heuschrecken waren. Sie redeten die Sprache des Glaubens. Es war nicht ein Besprechen der Umstände; sie sagten ganz einfach: „Größer ist Er, der für uns ist, als alle Die, welche gegen uns sind.“ Gott war da. Dies ist es, was den Weg des Glaubens so einfach macht. – Wie urteilte David? Er ging nicht, um die Länge Goliats und seine eigene kleine Statur zu untersuchen; er brachte Gott hinein. „Wer ist der Philister, dieser Unbeschnittene,“ sagte er, „dass er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes höhnt?“ – Das war eine gerade und sehr gute Sprache.

Wenn die vor uns liegende Herrlichkeit uns auf den Weg der Verheißung leitet, und wir unseren Platz mit dem verachteten und bedrängten Volk Gottes nehmen, so wird dies die Welt nicht lieben, und „der Grimm des Königs“ wird, als Folge davon, ausbrechen. Dies ist nun immer etwas, was wir solange fürchten, und wovor wir solange zittern, bis Gott von der Seele klar erkannt wird, als ein Gott, der für uns ist. Als Pharao den Kindern Israel mit all seinen Wagen und seinen Reitern und seinem Heer nachjagte, (2. Mo 14) (er hatte jene wohl ziehen lassen, um Jehova zu dienen; aber sein Herz war nicht anders gegen sie gesinnt) gab der Herr zu, dass das Volk einerseits von dem Heer Pharaos (der Macht des Bösen) und andererseits von dem roten Meere umgeben wurde. Nachdem sie völlig eingeschlossen waren, sagte Er: „Fürchtet euch nicht, steht und seht die Hilfe Jehovas, welche Er euch heute erweisen wird.“

Wenn Gott mit den Sündern in Verkehr tritt, so muss Er mit ihnen verkehren nach dem, was Er ist, – als ein heiliger Gott. Mögen es die Israeliten oder die Ägypter sein, Er muss mit ihnen handeln, nach dem, was Er ist. Das Gericht Gottes muss die Sünde treffen. Gottes Vorsatz war, Israel zu segnen, und, indem Er dieses tat, musste Er Ägypten richten. Er muss deshalb der Sünde gedenken. Und so ist es immer. Wenn Gott mit einem Herzen in Verkehr tritt, so ist, wenn es sich auch um etwas zwischen dem Herzen und der Macht Satans handelt, dies doch nicht das erste, woran Gott denkt. Bei einer neu erweckten Seele zwar wird das traurige Bewusstsein der Macht Satans und der Knechtschaft seines Dienstes oft einen tieferen Einfluss ausüben, als die Furcht vor der Wirkung und dem Wesen der Sünde. Allein damit beginnt Gott nicht. Er befreit uns wohl davon, aber Er fängt nicht damit an. Zuerst gedenkt Gott dessen, was zwischen Ihm und uns ist.

Die Kinder Israel waren in Götzendienst verfallen; sie waren schlechter als die Ägypter; sie hatten die Verheißungen Gottes (1. Mo 15) gehört und dienten den Götzen in Ägypten, und dennoch fühlten sie ihre Sünde nicht. – Sie seufzten unter den Frohnvögten Ägyptens; sie beklagten ihre Gefangenschaft; – und dies alles rief das zärtliche Mitleiden der Liebe Gottes hervor. Er kam zu Mose hernieder und sprach zu ihm: „Gesehen habe ich das Elend meines Volkes, das in Ägypten ist, und ihr Geschrei habe ich gehört wegen ihrer Treiber; denn ich kenne ihre Leiden. Und ich bin herabgekommen, es zu erretten aus der Hand der Ägypter“ (2. Mo 3,7). Wenn Er aber kam, um die Sünde zu richten, so musste Israel vor dem Gericht sichergestellt sein, oder dieses würde auf dasselbe ebenso gewiss gefallen sein, als auch auf die Ägypter. Die Frage war also nicht, ob Israel in der Gegenwart Pharaos, sondern ob es in der Gegenwart Gottes stehen konnte.

Vers 28: „Durch den Glauben hielt er das Passah und die Besprengung des Blutes, auf dass der, welcher die Erstgeburt zerstörte, sie nicht antastete.“ Gott hatte zu Israel gesagt, (2. Mo 12) sie sollten von dem Blut des Passah–Lammes nehmen und es an die beiden Pfosten und die Oberschwelle der Häuser, worin sie es aßen, streichen. „Und ich werde, sagte Er, durch das Land Ägypten gehen in dieser Nacht und schlagen alles Erstgeborene im Land Ägypten vom Menschen bis zum Vieh; und an allen Göttern Ägyptens werde ich Gerichte üben, ich Jehova. Und das Blut soll euch zum Zeichen sein an den Häusern, wo selbst ihr seid; und sehe ich das Blut, so werde ich an euch vorüber gehen, und es wird euch keine Plage treffen zum Verderben, wenn ich das Land Ägypten schlage.“

Der Würgengel ging durch das Land. In der Finsternis und in dem Tod der Nacht verrichtete er sein Werk. Er würde keinen Unterschied zwischen den Häusern der Israeliten und denen der Ägypten gemacht haben, wenn sie nicht mit dem Blut bezeichnet gewesen wären. An einem solchen Haus aber ging er vorüber; er sah das Blut an der Türschwelle und an den Türpfosten, und dann untersuchte er nicht weiter und ging auch nicht hinein. – Aller Verkehr Gottes mit einem Sünder muss auf dem Grund seines heiligen Gerichts über die Sünde stattfinden. Da, wo es sich um Errettung handelt, sucht Er sie von seiner Heiligkeit und dem Gericht zu überzeugen, und Er sagt: Das Gericht über die Sünde ist gekommen, und es ist die Folge derselben; und dann bringt Er das Blut auf die Türschwelle und die Türpfosten. Ehe uns Gott die Reise nach Kanaan antreten lässt, offenbart Er auf das Klarste, dass alles in Betreff der Sünde beseitigt ist, und dass die Forderungen seiner Gerechtigkeit vollkommen befriedigt sind. Gott kann mit uns in Gnade handeln; aber Er begibt sich nicht mit uns eher auf den Weg, bis die Frage über die Sünde beseitigt ist. Ehe Israel seine Reise antrat, hatte Gott das Land im Gericht durchzogen. Sie aber aßen in dem völligen Vertrauen, dass sie unter dem Schutz des Blutes des Lammes seien. Bevor wir beginnen im Glauben zu wandeln, muss die Frage des Gerichtes Gottes über die Sünde erörtert sein. Alles, d. h. das christliche Leben, der Weg der Erfahrung, das Leben des Glaubens, ist darauf gegründet, dass Gott an uns vorüber gegangen ist. An der Sünde aber kann Er nicht vorübergehen. Er zeigt uns, wenn Er das Bewusstsein der Sünde in uns erweckt hat, das Blut; und ehe wir den Weg des Glaubens betreten, unterweist Er uns, dass alles in Betreff der Sünde ein für alle Mal geordnet ist. „Ihrer Sünden und Übertretungen will ich nicht mehr gedenken.“ Danach wird Er auf dem Weg ein Gott für uns. Der Glaube sieht und erfasst (nicht, als ob es keine Sünde und kein Gericht gäbe) das Werk und das Wort Gottes, und siehe: Alles ist zwischen Ihm und uns für immer beseitigt. Das Blut ist zwischen die Seele und Gott gestellt, – das Blut des Sohnes Gottes. Nie gab es ein solches Gericht über die Sünde. Mögen meine Sünden noch so groß sein, ich sehe hier etwas, welches jede Forderung der Gerechtigkeit Gottes auf das Vollkommenste befriedigt hat: „Und das Blut soll euch zum Zeichen sein usw.“

Und dennoch ist die Seele leider! zu sehr daran gewöhnt, ein Sklave zu sein. Nachdem die Kinder Israel das Blut auf den Tür–Pfosten gesehen hatten, finden wir sie zitternd vor der Macht Pharaos. Sie waren auf der Reise, aber sie waren noch nicht aus Ägypten; sie befanden sich noch in dem Gebiet Pharaos. Wohl besaßen sie die Erkenntnis von der Befreiung durch das Gericht Gottes, welches auf die Erstgeborenen gefallen war; aber sie waren noch im Kampf mit Pharao. Zur bestimmten Zeit traten sie ihre Reise an; sie verließen die Welt, sie gingen aus Ägypten, dem Ort, wo sie Sklaven gewesen waren, und Pharao, der Fürst der Welt, verfolgte sie. Da kam Furcht und Schrecken. Solange wir nicht wissen, dass der Tod Christi uns vollkommen aus dem Bereich Satans befreit hat, können wir nie wahre Ruhe der Seele haben. Der Satan kann immer Forderungen an uns machen, bis wir ihm sagen können, dass wir mit Christus gestorben und auferstanden sind. Weil sie Sklaven der Macht Pharaos waren und weil sie Pharao fürchteten, (und es ist kein Wunder) hatten sie nicht den Glauben, zu sagen: „Wenn Gott für uns ist, wer ist wider uns!“ Pharao war stärker als Israel; aber Gott war stärker als Pharao. Als sie ihre Augen erhoben und sahen die Ägypter hinter ihnen herkommen, wurden sie sehr furchtsam; und sie sagten zu Mose: „Weil wohl keine Gräber in Ägypten waren, hast du uns weggeführt, damit wir sterben in der Wüste? Warum hast du uns das getan, dass du uns aus Ägypten führtest? Ist es nicht das Wort, was wir zu dir redeten in Ägypten: Lass ab von uns, wir wollen den Ägyptern dienen; denn besser ist es uns, den Ägyptern zu dienen, als dass wir sterben in der Wüste?“ (4. Mo 14,11–12) Sie verrieten hier, was ihre Gefühle betrifft, einen schlechteren Zustand, als je zuvor. Und so ist es oft mit den Heiligen. Wir bedürfen der Kraft Gottes mit uns und für uns und auch die Überzeugung davon, (und zwar ebenso sehr wie wir die Gewissheit der Befriedigung des Gerichtes Gottes bedurften, als dieses gegen uns war), wenn wir die Fülle des Friedens besitzen wollen. Ich mag die Kraft des Blutes Christi, welches durch das Gericht segnet, erfahren haben; aber es ist eine ganz verschiedene Sache, eine beständige und völlige Überzeugung zu haben, dass Gott für mich ist.

Zuerst, nachdem Gott in der Seele ein Gefühl der Sünde, wie Er sie sieht, erweckt hat, entsteht die Frage, wie diese Seele gegen sein gerechtes Gericht mag gesichert werden. Sie sieht durch den Glauben das Blut Christi und bekommt Frieden. Allein, wenn ich das Blut aus dem Gesicht verliere, betrachte ich Gott, zur Besorgnis meiner Seele, immer noch als Richter. Dies ist aber nicht der eigentliche Platz für einen Gläubigen. Ich sehe da die Gerechtigkeit Gottes, und – „ohne Blutvergießen ist keine Vergebung!“ Wenn ich nun sagen kann, dass das Blut, welches vergossen ward, jene Gerechtigkeit befriedigt hat, so kann ich sehen, dass Gott nicht länger ein Richter ist, seine Gerechtigkeit ist befriedigt worden. Aber wenn seine Gerechtigkeit noch befriedigt werden muss, so ist er auch noch ein Richter.

Die Israeliten bekamen solche Furcht, Schrecken und Not, sie waren so sehr unter der Macht des Bösen, welches gegen sie war, dass es bei ihnen sogar in Frage gestellt wurde, ob sie Gott oder den Satan haben wollten. Und so ist es stets mit den Heiligen, welche noch nicht befreit sind, sobald Schwierigkeiten und Hindernisse kommen. Wir sind so sehr die Sklaven der Gewalt des Satans gewesen, dass wir kein Bewusstsein von der Errettung Gottes haben. Es war Pharao (bei uns ist es Satan) die Macht des Bösen, welcher sie verfolgte, und sie bis auf diesen Punkt trieb, wo Tod und Gericht (wovon das rote Meer das Symbol ist) ihnen ins Auge sah. Tod und Gericht aber mussten für sie völlig hinweggetan sein, wenn sie unversehrt durch beides hindurch gehen wollten; sie konnten nicht in ihrer eigenen Kraft durch diese Schwierigkeit kommen: – das rote Meer war vor ihnen und sie konnten nicht hindurch gehen, und Pharao und alle seine Kriegsheere hinter ihnen; da war auch kein Ausweg auf irgend einer anderen Straße. Sie waren ganz eingeschlossen und wurden zu der Überzeugung gebracht, dass sie eines Befreiers bedurften, oder es war mit ihnen ganz aus. Dies nun war der Weg Gottes zur Befreiung, und Mose sagte: „Fürchtet euch nicht, steht, und seht die Errettung Jehovas, welche Er euch heute erweisen wird; denn die ihr heute seht, die Ägypter, werdet ihr nimmermehr sehen ewiglich“ (2. Mo 14,13). Ihr könnt weder vorwärts noch rückwärtsgehen, ihr müsst ganz still stehen und sehen die Errettung von Seiten des Herrn. „Jehova wird für euch streiten und ihr sollt ruhig sein“ (V 14).

Der Herr schreitet ein und stellt sich zwischen den Satan und sein Volk. „Da brach der Engel Gottes auf, der vor dem Heer Israels herzog, und ging hinter sie; und es brach die Wolkensäule auf von vorne, und trat hinter sie. Und sie kam zwischen das Heer der Ägypter und das Heer Israels, und war die Wolke und Finsternis (von der einen Seite), und erleuchtete die Nacht (von der anderen); und so nahten diese nicht jenen die ganze Nacht“ (V 19–20). Bevor Er den Trost der Befreiung gibt, trägt Er immer Sorge, dass Satan uns nicht anrühren kann.

„Durch den Glauben gingen sie durch das rote Meer, wie durch das Trockene, welches die Ägypter versuchten und wurden verschlungen“ (Heb 11,29). Das, was ihr Verderben zu sein scheint, wird ihre Befreiung. „Und Mose reckte seine Hand aus über das Meer; da ließ Jehova das Meer weggehen durch einen starken Ostwind die ganze Nacht, und machte das Meer zu trockenem Boden, und das Gewässer teilte sich. Und die Söhne Israel gingen mitten durch das Meer auf dem Trockenen, und das Wasser war ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken“ (2. Mo 14,21–22). Hier war keine Schlacht für Israel gegen Pharao. „Und die Ägypter jagten nach, und kamen hinter ihnen, alle Rosse Pharaos, seine Wagen und seine Reiter, hinein ins Meer. Und es geschah um die Morgenwache, da blickte Jehova auf das Heer der Ägypter in der Wolken– und Feuersäule, und verwirrte das Heer der Ägypter, und ließ die Räder ihrer Wagen ausweichen, und machte ihren Zug beschwerlich. Da sprachen die Ägypter: Lasst uns fliehen von Israel, denn Jehova streitet für sie und wider die Ägypter! Und Jehova sprach zu Mose: Recke deine Hand aus über das Meer, dass das Wasser zurückkehre über die Ägypter, über ihre Wagen und über ihre Reiter. Da reckte Moses seine Hand aus über das Meer, und das Meer kehrte gegen Morgen zurück in seine Flut, und die Ägypter flohen ihm entgegen, und Jehova trieb die Ägypter mitten ins Meer. Und das Wasser kehrte zurück, und bedeckte die Wagen und die Reiter vom ganzen Heere Pharaos, die hinter ihnen ins Meer gekommen waren; es blieb von ihnen übrig auch nicht einer. Die Söhne Israels aber gingen trocken mitten durch das Meer, und das Wasser war ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken. Und so rettete Jehova Israel aus der Hand der Ägypter, und Israel sah die Ägypter tot am Ufer des Meeres“ (2. Mo 14,23–30).

Der Tod ist der Sold der Sünde, da ist kein Entrinnen; das rote Meer muss durchschritten werden: „Es ist dem Menschen gesetzt einmal zu sterben und danach das Gericht.“ Dies ist die natürliche Folge der Sünde. Es bleibt sich gleich, ob Ägypter oder Israelit, der Tod ergreift sie alle; man muss durch das rote Meer hindurch. Aber wenn die Gnade uns begegnet, wie den Kindern Israel, so werden wir sehen, dass uns dies zur völligen und unzweideutigen Freiheit wird. Israel stand da und schaute den ewigen Untergang seiner Feinde. Als die Ägypter tot am Ufer des Meeres lagen, und sie in Sicherheit gebracht waren, fangen sie den Lobgesang der Befreiung. Es ist wahr, dass sie jetzt die Wüste zu durchwandern hatten, wo Amalek zu bekämpfen war usw., aber sie waren doch aus Ägypten. Sie sangen den Lobgesang der Befreiung in einfältigem, herzlichem Vertrauen. Ägypten war verlassen, und verlassen für immer; die Macht Pharaos war gebrochen, und nicht ein Ägypter zu sehen. Und dennoch versuchen jetzt leider viele das rote Meer zu durchschreiten, vielleicht in einem bessern Geist als jene Ägypter, aber mit demselben, ebenso schrecklichen, Erfolg. Ich spreche hier nicht von den anerkannten Feinden Gottes, obgleich wir alle von Natur solche sind; auch nicht von denen, welche das Volk Gottes verfolgen, sondern von denen, welche versuchen in ihren eigenen Wegen durch den Tod und das Gericht zu gehen. Gerade weil sie in einem christlichen Land und unter Christen sind, hoffen sie mit dem Namen Christi in Gemeinschaft mit seinem Volk in den Himmel einzugehen; aber alle müssen durch das hindurch, was sich im Anfang des Weges Gottes befindet. Wenn wir zum roten Meer hinaufgegangen sind, so muss Tod und Gericht, durchschritten werden, und wo bleiben wir dann mit all unserer ägyptischen Weisheit und Erkenntlich, mit all unseren Wagen und Reitern vor Tod und Gericht? Wir müssen aber hindurch. Wenn wir dieses, ohne dass Gott für uns ist, versuchen, wenn wir nicht die Überzeugung haben, dass jede Frage über Tod und Gericht vollständig und für immer beseitigt ist (wie es für Israel war, als sie durch Glauben durch das rote Meer gingen, wie durch das Trockene), so finden wir unseren Untergang. Wenn wir verstanden haben, dass wir einmal sterben müssen, dass nach dem Tod das Gericht folgt, und dass wir in jenem Gericht stehen müssen, so trifft uns, wenn wir dies in unserer eigenen Kraft versuchen, auch wirklich ein unausbleibliches, schreckliches Verderben. Wir müssen alle, bekehrt oder unbekehrt, die Welt verlassen. Der größte Freund der Welt muss früher oder später seine Eitelkeiten und seine Vergnügungen, seine Hoffnungen und seine Interessen, ja alles muss er verlassen. Der einzige Unterschied ist dieser, dass die Christen sie für Gott verlassen; die Weltlinge aber geben sie auf, weil sie dieselbe nicht behalten können. Der König von Ägypten gab Ägypten und sein Hof auf, wie auch Moses; aber es war dieser Unterschied: der König von Ägypten gab es auf für das Gericht, und Moses für Christus.

Dieselbe Hoffnung, welche das Volk Gottes hatte, wurde der Untergang der Ägypter. Sie sahen Israel nach Kanaan gehen, und sie hofften auch auf diesem Weg zu gehen. Allein sie gehen zum Himmel auf ihrem eigenen Weg und in ihrer eigenen Kraft. Was sagt der Psalmist: – Gib deinem Knecht ein günstiges Gericht? Nein! – „Gehe nicht in das Gericht mit deinem Knecht; denn vor deinem Angesicht ist kein Lebendiger gerecht.“ Sie geben sich der Hoffnung hin, dass es mit ihnen ganz gut gehen werde im Gericht; sie nehmen den Namen Christi auf ihre Lippen und denken ebenso gewiss zum Himmel zu gehen, als die wahren Gläubigen. Aber sie müssen durch das hindurch gehen, was sie in das volle Licht stellt, und klar und bestimmt offenbart, was sie wirklich sind. Sie können das nicht umgehen, was Gott auf den Weg gestellt hat; sie müssen durch Tod und Gericht gehen; und da werden sie erfahren, dass kein Lebendiger gerecht ist.

Die Rute der Macht Gottes war ausgestreckt, als Israel hindurch ging, und da war kein Meer (nur ein Wall zu ihrer rechten und linken Hand als Sperre gegen Pharao). Wo finden wir den Grund zu der Zuversicht des Glaubens? Er ist ganz und gar verschieden von dem bloßen Bekenntnis. Durch jenes Meer, sagt der Gläubige, wage ich nicht hindurchzugehen, ich wage nicht einen Fuß in dasselbe zu setzen, es sei denn auf den Befehl Gottes, und dann findet er kein Meer. Weil der Weg für den Glauben geöffnet ist, so dass der Glaube ihn betreten und darauf wie auf trockenem Boden wandeln kann, so denken die äußeren Bekenner auch darauf gehen zu können. Doch der Weg ist nur für den Glauben geöffnet, welcher keinen Tropfen Wasser mehr findet – der Tod ist gewichen und das Gericht, alles ist vorüber – es ist trockener Boden, Gott selbst hat es also gemacht. Es ist aber nur das Volk des Glaubens, welches ihn betreten kann. Das, was für Israel ein trockener Boden ist, ist Meer für alle anderen. Lass die Ägypter versuchen, ihnen nachzujagen und daran gedenken, ihrem natürlichen Lauf zu folgen, so wird Tod und Gericht da sein; kein Lebendiger ist gerecht. Der Gläubige denkt nicht, dass er in dem Gericht Gottes in eigener Kraft bestehen würde. Wenn Gott zwischen ihm und Pharao einschreitet, was sieht er? Die Errettung des Herrn. Das, was er fürchtete, wird seine Sicherheit. Christus ist da in der Tiefe: Er sieht das Gericht Gottes, in seinem ganzen Gewicht und in seiner ganzen Macht durch Christus getragen. „Flut ruft der Flut beim Brausen deiner Wassergüsse; alle Wogen und Wellen strömen über mich.“ Die Wogen und Wellen sind über Christus gegangen; dort habe ich Tod und Gericht gesehen. Ich habe gesehen, dass der Schweiß des Sohnes Gottes zur Erde rann, wie große Blutstropfen, wegen meiner Sünden. Ich habe den Sohn Gottes schreien hören: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Ich habe Ihn gesehen zur Sünde gemacht, tragend das Gericht, welches den Sündern gebührte. Ja, ich habe das ganze Gewicht und den Schrecken dieser Wogen gesehen; aber – sie sind über Christus gegangen. Das, was mich jetzt errettet, ist der Tod, und ist das Gericht. Die Gnade hat ihren Weg in dem Tod gefunden; „und es ist alles trockenes Land.“ Gott begegnet mir da und sagt: „Stehe still und siehe die Errettung des Herrn.“ Ich sehe diese große und vollkommene Errettung in der Auferstehung Christi; und was ich empfangen habe, ist, dass „der Tod“ mein ist. „Alle Dinge,“ sagt der Apostel, „sind unser;“ ja, der Tod ist „unser.“ Satan hat sich mit dem Tod und dem Gericht beschäftigt, und seine Macht im Tod ist völlig gebrochen; „ … auf dass Er durch den Tod den zu Nichte machte, der die Kraft des Todes hat, das ist, den Teufel.“ Gleich Pharao ist er in dem letzten festen Platz, in welchem er uns gefangen hielt, überwunden. Alle die Wogen des roten Meeres, die Wellen des Zornes Gottes gingen über Christus. Er hat alles hinweggetan, was gegen uns war. Satan ist gekommen und hat gewirkt, und was hat er ausgerichtet? Er hat Christus zum Tod gebracht; aber der Triumph des Fürsten der Finsternis hat nur seine Niederlage offenbart. Er ist gekommen und hat mit Christus gekämpft; er hat alle seine Kraft gegen Ihn angewandt; er hat alle Bosheit und Kraft, welche er im Tod hatte, bei Ihm versucht, – aber Christus ist daraus auferstanden. Er ist an der anderen Seite; Er ist außerhalb des Bereichs Satans; und jetzt hat der Tod moralisch keine Kraft mehr über die Gläubigen; sie sind mit Christus auferstanden.

Als Anführer der Errettung ist Christus hernieder gekommen, und Er nahm seine Stellung unter denen, über welche Satan die Gewalt des Todes hatte. Wenn Er ihre Sache in die Hand nahm, so musste Er auch in ihre Umstände eintreten. Er stand da, und fühlte das ganze Gewicht dieser Stelle. Die Schrecken des Zornes Gottes und die Bitterkeit des Kelchs, welchen Er zu trinken hatte, kennend, flehte Er, dass, wenn es möglich wäre, dieser Kelch an Ihm vorüber gehe. Aber Liebe hatte Ihn in diese Stelle gebracht „durch die Gnade Gottes,“ dass Er den Tod schmeckte. Jetzt ist alle Schuld gegen mich, die Ursache der Anklage Satans vor dem gerechten Gericht Gottes, hinweggetan. Gottes Zorn ist über alle gegangen. In dem Augenblick, wo wir an der anderen Seite des roten Meeres ankommen, ist alles geschehen; wir haben nur den Lobgesang zu singen. Der Herr hat seine Rechte verherrlicht in Macht. Die Ägypter, welche wir am Tag gesehen haben, werden wir nimmer wieder sehen.

Die Israeliten konnten den Lobgesang singen, ehe sie einen Schritt in der Wüste getan hatten. Sie konnten sagen: „Du leitetest mit deiner Gnade das Volk, das du erlöst; führtest es mit deiner Kraft zu deiner heiligen Wohnung. Es hörten es die Völker, sie bebten; Schrecken ergriff die Bewohner Philistäas. Da waren bestürzt die Fürsten Edoms; die Gewaltigen Moabs, sie ergriff Zittern; es schmolzen (vor Furcht) alle Bewohner Kanaans. Auf sie fällt Schrecken und Furcht, ob deines Armes Größe starren sie gleich Steinen, bis hindurchzieht dein Volk, das du erworben. Du bringst und pflanzest sie auf deinen Eigentum–Berg, die Stätte, die du zu deiner Wohnung gemacht, Jehova, – das Heiligtum, das, Herr, deine Hände bereitet. Jehova ist König in Ewigkeit und immerdar“ (2. Mo 15,13–18). Es war jetzt jeder mögliche Unterschied zwischen dem armen Israel und den Ägyptern bezeichnet. Jene hatten Gott für sich, diese (welche mit viel größerer menschlichen Möglichkeit hindurch gehen konnten) verließen sich in ihrer Sorglosigkeit und Torheit auf ihre eigene Macht. Doch bald wurden sie zum Stillstand gebracht, und zwar durch die Macht des Todes und des Gerichts. Weil sie das arme, unbedeckte Israel hindurch schreiten, weil sie die Christen zum Himmel gehen sahen, versuchten sie, es auch also zu tun, aber ohne die Kenntnis des Blutes, welches an die Häuser in Ägypten gesprengt worden war. Dieses Blut konnte allein die Frage über Tod und Gericht beseitigen. Nur durch dasselbe konnte Israel Gott für sich haben, welcher zwischen sie und Pharao trat. Ohne dieses würde derselbe Platz der Errettung ein Platz des Verderbens sein.

Israel sang diesen Lobgesang noch nicht, als es nur das Blut an den Türpfosten gesehen hatte. Sie sangen erst, nachdem sie vier oder fünf Tage von dem Platz ihrer Gefangenschaft gereist und zwischen dem roten Meer und Pharao eingeschlossen und befreit worden waren. Sie waren auf der Straße, sie waren von Ramses nach Sukkot gekommen, und von Sukkot nach Etham und waren gelagert vor Piha–chiroth zwischen Michdol und dem Meer. Sie hatten Ägypten verlassen und hatten alle Bosheit Satans über sich gebracht. Aber die Macht Gottes war mit ihnen und für sie und es hieß einfach: „Steht still, und seht die Errettung Jehovas!“ Der Streit war zwischen Gott und Pharao und nicht zwischen Israel und Pharao, und er war bald beseitigt. Gott wollte Israel zuerst sicher stellen, deshalb wir das Blut auf ihren Türpfosten. Jetzt war nicht mehr die Rede von irgend einer Sünde zwischen ihnen und Gott, so schwach, elend und mangelhaft sie auch sein mochten. Sie waren in guter Ruhe von den Ägyptern ausgegangen. Ihren gekneteten Teig in ihre Kleider gebunden und auf ihren Schultern tragend, besangen sie jetzt ihre völlige Errettung. Sie hatten die Wüste betreten, wo kein Weg, noch Labung, noch Wasser war: das Manna musste von Tag zu Tage gesammelt werden, und wenn die Sonne aufgegangen war, dann war es all vergangen (der geistliche Fleiß ist nötig; „die fleißige Seele wird fett werden“); aber sie waren befreit, und hatten Gott mit sich und Gott für sich, um sie auf dem Weg zu begleiten und zu führen.

Und nun, Geliebte, haben unsere Seelen diese Errettung gesehen? Sind wir zum roten Meer gekommen, und haben gefühlt, dass wir den Pfad geöffnet für den Glauben in unserer eigenen Kraft nicht betreten konnten, und dass, wenn wir es versucht hätten, ertrunken wären? Und haben wir gefunden, dass für den Glauben kein Meer da ist, sondern trockener Boden, wo kein Tropfen Wasser zurückgelassen ist? – Wenn wir das Blut Christi erkannt haben, als unsere einzige Hoffnung vor Gott, als Richter betrachtet; wenn wir erkannt haben, dass wir Ägypten verlassen müssen und die Wüste betreten, unseren Weg zu der verheißenen Ruhe, so können wir dennoch in einem gewissen Maß unfähig sein zu sagen: „Du leitetest mit deiner Gnade das Volk, das du erlöst usw.“ Dies will nicht sagen, dass wir nicht auf dem Weg sind, aber dass wir nicht wissen, dass Gott ganz und gar für uns ist. Wir mögen als Sünder das Blut einfach im Glauben angeschaut haben, aber wir haben die Auferstehung des Herrn Jesus Christus, als unsere Befreiung und unseren Ausgang aus dem Bereich und der Macht Satans, nicht völlig erkannt; wir haben nicht still gestanden, um die Errettung des Herrn zu sehen. Die Wogen und Wellen des Zornes Gottes sind über das Haupt Christi gegangen, und Er hat gemacht, dass es kein Meer für uns ist. Er ist hernieder gekommen und hat sich unter diesen Zorn gestellt, um unsere Sündenschuld zu tragen; und Er ist daraus auferstanden, und alles ist vorüber. Der Blitzstrahl der Gerechtigkeit Gottes hat das Haupt Christi getroffen, und aller Sturm ist für den Glauben vorüber. Nichts gibt ein solches Gefühl von der Abscheulichkeit der Sünde, nichts ein solches Zeugnis von dem Gericht Gottes über dieselbe, als wenn wir Christus unter diesem Gericht sehen; und ebenso gibt nichts ein solches Zeugnis von der Liebe Gottes gegen den armen Sünder, als gerade dies. – Möge der Heilige Geist unsere Herzen stets über die Kraft und die Wirksamkeit und den Wert des Blutes Christi völlige Klarheit und Gewissheit geben.

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