Botschafter des Heils in Christo 1856

Brannte nicht unser Herz in uns, als Er auf dem Weg zu uns redete?

Erst dann, wenn die Befreiung in meinem Herzen durch den Glauben verwirklicht ist, verstehe ich in Wahrheit meine Stellung in dieser Welt, und erkenne, dass sie für mich eine Wüste geworden ist. Gestorben und auferstanden mit Christus, steht meine Seele nicht mehr in Beziehung zu dieser Welt und ihrem Wesen, sondern nur in Beziehung zu den himmlischen Dingen. Mein Wandel ist im Himmel. Doch gehe ich hienieden durch eine Wüste voll Kummer und Beschwerden, wo allein die Fußstapfen Jesu mir zum Wegweiser dienen. Seine Gesinnung und sein Wandel allein geziemt sich auch für mich auf diesem Weg. Nur dann bin ich gesegnet, wenn ich in allen Umständen seinen Tritten folge; nur dann genieße ich seinen Frieden und seine Freude hienieden, wenn ich auf seinem Weg wandle. Zwar ist es, wie gesagt, ein Weg voll Kampf und Trübsal, voll Schwierigkeiten und Verleugnung; aber es ist der Weg, auf den mich Gott gestellt hat, auf welchem Er sich jetzt an mir verherrlichen will, – der einzige, auf welchem ich seine gesegnete Gemeinschaft genießen kann.

Es ist so tröstlich für unsere Herzen, teure Brüder, wenn wir überall in dieser Wüste unserem geliebten Herrn begegnen. In allen unseren Versuchungen ward Er versucht, und in allen hat Er gelitten. „Und deswegen sollte er in allem den Brüdern gleich werden, auf dass er in den Sachen mit Gott ein barmherziger und treuer Hohepriester werden möchte, um die Sünden des Volkes zu versöhnen. Denn in dem er selbst gelitten hat, da er versucht ward, vermag er denen zu helfen, die versucht werden“ (Heb 2,17–18). Ich komme auf diesem Weg in keine Lage, in keine Schwierigkeit, wo ich Jesus und seine Liebe nicht finde. Überall ist Er mein Trost und mein Licht, meine Speise und meine Kraft. Auch jetzt, obgleich in Herrlichkeit, ist Er stets um mich beschäftigt, und begleitet mich im Geist durch diese Wüste. Nie bin ich allein, nie verlassen. Wenn der gefangene Paulus zu Rom bei seiner ersten Verantwortung erfahren musste, dass sie ihn alle verließen, so konnte, er dennoch bekennen: „Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich, … und ich bin gerettet aus dem Rachen des Löwen“ (2. Tim 4,16–17). – So bietet uns auch diese Geschichte der beiden Jünger auf dem Weg nach Emmaus in dieser Beziehung manches Liebliche dar.

„Und siehe, zwei von ihnen gingen an demselben Tag nach einem Dorf, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt liegt, welches Emmaus heißt. Und sie unterhielten sich über alles dieses, welches sich zugetragen hatte. Und es geschah, als sie sich unterhielten und sich einander befragten, dass Jesus selbst nahte und mit ihnen ging. Ihre Augen aber wurden gehalten, Ihn nicht zu erkennen.“

Der Gegenstand der Unterhaltung war für die Jünger von höchstem Interesse. Sie hatten schreckliche Dinge gesehen; ein gewaltsamer Tod hatte den von ihrer Seite weggerissen, den sie sehr liebten, und dessen Umgang für sie so gesegnet gewesen war. Ihn, an dem ihre Seele hing, sahen sie jetzt nicht mehr. Dennoch lebte Er, und Er nahte ihnen, während sie sich von seiner Trennung unterhielten und darüber trauerten. Ihre Augen aber wurden gehalten, Ihn nicht zu erkennen. Sie sollten Ihn auch von jetzt an nicht mehr in derselben Weise erkennen, wie sie Ihn gekannt hatten. Er selbst hatte schon zu Maria Magdalena gesagt: „Rühre mich nicht an; denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater“ (Joh 20,17). Paulus schreibt den Korinthern: „Wenn wir aber auch Christus nach dem Fleisch gekannt haben, so kennen wir Ihn doch jetzt nicht mehr.“ Jesus offenbarte sich zwar den Jüngern nach seiner Auferstehung, nicht aber um hienieden das frühere sichtbare Verhältnis im Fleisch wieder herzustellen, sondern um sie zu trösten, und sie besonders auszurüsten, Zeuge seiner Auferstehung zu sein. Christus im Fleisch gekannt zu haben, war nicht länger ein besonderes Vorrecht. Wir haben jetzt Christus verherrlicht im Himmel, erhöht zur Rechten Gottes. Also kennen wir Ihn jetzt, und also ist Er unser Teil. Mit Ihm sind wir vereinigt im Leben. Aber obgleich im Himmel, so ist Er doch stets bei den Seinen im Geist gegenwärtig. Sie können fort und fort Gemeinschaft mit Ihm haben; aber nur durch den Glauben. Seine Gegenwart bleibt uns selbst dann, wenn wir sie, was immer traurig ist, durch Unwissenheit, Zweifel, Unlauterkeit usw. nicht genießen. Nie kann Er die Seinen, die hier in der Wüste sind, wo sie nicht Weg noch Steg wissen, wo mächtige Feinde sie umgeben, wo Sünde und Fleisch stets reizen und locken, wo keine Nahrung für die Seele ist, – nie kann Er sie hier allein lassen. Er ist das Leben, das Licht und die Kraft der Seinen.

Hienieden ist nichts mehr, was Interesse für uns hat, als die Seinen, die hier mit uns wandeln; nichts kann hier eine Erquickung für unsere Seele sein, als wenn wir von oben erquickt werden, und wenn Gott in diese Umstände eingreift, und sich in seiner Gnade, Liebe und Macht verherrlicht. Selbst das Jerusalem hier unten hat für uns kein Interesse, wenn wir es nicht als Gegenstand der Ratschlüsse Gottes betrachten. Unsere Berufung ist nicht irdisch, sondern himmlisch. Wir finden in dieser Wüste keinen Ort, wo wir unser Haupt niederlegen können; unsere Heimat ist droben, und durch den Glauben wandeln wir jetzt schon dort. Wir sind auf dem Weg zu Ihm, und es ist für uns so gesegnet, Ihn als Mittelpunkt aller Ratschlüsse Gottes und als das Alpha und Omega, Ihn in seiner ganzen Fülle zu betrachten. Er allein ist der Gegenstand unserer Liebe, ein Gegenstand von höchstem Interesse für uns. So gibt es auch für uns keine Unterhaltung auf unserem Weg durch die Wüste, die köstlicher und gesegneter wäre, als die von Ihm. Jedes Herz, was Ihn wahrhaft besitzt und kennt, ist erfüllt von seiner Fülle, und aus dieser Fülle redet der Mund. Und während wir hienieden von Ihm reden, ist Er selbst stets gegenwärtig, uns zu unterweisen, zu trösten, zu stärken. Es gibt keine Lage, wo wir Ihn nicht finden. Er kennt und sorgt für alle unsere Bedürfnisse. Wie gesegnet ist doch unser Wandel, wenn wir Ihn kennen und das Bewusstsein seiner Gegenwart stets in unseren Herzen tragen; aber auch wie traurig und unruhig sind die Seinen, wenn ihnen dies Bewusstsein mangelt. Das Gefühl des Alleinseins ist für die, welche seine Gemeinschaft genossen haben, höchst schmerzlich und niederdrückend.

„Er sprach aber zu ihnen: Was sind das für Reden, die ihr, wandelnd, mit einander wechselt und seid niedergeschlagen? – Einer aber mit Namen Kleophas, antwortete und sprach zu Ihm: Weilst du als Fremdling allein in Jerusalem, dass du die Dinge nicht weißt, welche in diesen Tagen in ihr geschehen sind? – Und Er sprach zu ihnen: Welche? – Sie aber sprachen zu Ihm: Die von Jesu, dem Nazaräer, welcher ein Prophet war, mächtig im Werk und Wort vor Gott und dem ganzen Volk; und dass Ihn unsere Hohepriester und Obersten zum Urteil des Todes überlieferten und Ihn kreuzigten. Wir aber hofften, dass Er der sei, der Israel erlösen sollte. Doch auch bei alle dem ist es heute der dritte Tag, seit diese Dinge geschehen sind. Aber auch einige Weiber der Unseren haben uns außer uns gebracht, welche am frühen Morgen zur Gruft gewesen sind; und als sie seinen Leib nicht fanden, kamen sie, sagend: dass sie ein Gesicht von Engeln gesehen hätten, welche sagen, dass Er lebe. Und Einige der Unseren gingen nach der Gruft und fanden es so, wie es auch die Weiber gesagt hatten; Ihn aber sahen sie nicht.“

Wir sehen hier, mit wie viel Ungewissheit, Zweifel und Verwirrung die Herzen dieser Jünger erfüllt waren. Sie hatten erkannt, dass dieser Jesus ein Prophet war, mächtig in Wort und Werk vor Gott und dem ganzen Volk; sie waren mit Ihm in Israel umhergewandelt; sie hatten dessen Erlösung von Ihm erwartet, und jetzt? – Jesus hatte sein Leben am Kreuz ausgehaucht und Israel war nicht erlöst; Er war ins Grab hinab gesunken und mit Ihm alle ihre Hoffnungen. Ihr Glaube (oder vielmehr ihr Unglaube) ruhte in den Umständen, und nicht im Wort; er war nicht gestützt auf die Unveränderlichkeit der Ratschlüsse Gottes, noch auf seine Macht und Weisheit. Es waren auch ihre Herzen durch etliche verwirrt worden, welche die Nachricht vom Grab brachten, dass Er lebe, ohne dass sie Ihn selbst gesehen hatten.

Wie wunderbar lautet die Sprache dieser Jünger in der Gegenwart Jesu; wie befremdend ist es in der Gegenwart dessen, in dem alle Verheißungen Ja und Amen sind, zu hören: „Wir aber hofften, dass Er der sei, der Israel erlösen sollte.“ Wir verstehen dieses nur, wenn wir uns an die Worte erinnern: „Ihre Augen aber wurden gehalten, Ihn nicht zu erkennen.“ – Es schwindet nur dann alle unsere Furcht und Ungewissheit und alle unsere Unruhe und Verwirrung, wenn wir von seiner Gegenwart überzeugt sind, wenn unser Glaube Ihn schaut. Es ist gewiss, geliebte Freunde, dass viele der Seinen in dieser Welt wandeln, ohne von seiner steten Gegenwart überzeugt zu sein, und dies erzeugt viel Unruhe in ihrem Herzen, viel Furcht und Verzagtheit in den Schwierigkeiten, viel Übermut in guten Tagen und so oft Unlauterkeit im Wandel, – alles aber darum, weil sie das Bewusstsein seiner Gegenwart nicht völlig in sich tragen. Dies Bewusstsein macht uns stille und getrost in den Umständen, besonnen und stark in den Schwierigkeiten, ausharrend in den Trübsalen und wirkt stets heiligend auf unseren ganzen Wandel. Der Glaube hat an Ihm genug, wenn auch für unser Auge und für unsere fleischlichen Hoffnungen so wenig in dieser Welt übrig bleibt, als für jene Jünger. In Ihm haben wir die Fülle Gottes; wir haben alles in Ihm, was uns zu jeder Zeit und in jeder Lage völlig zufrieden und glücklich macht, und sein Wort ist stets der treue und sichere Leitstern für den Glauben.

„Und Er sprach zu ihnen: O ihr Unverständigen und von Herzen träge, zu glauben an alles, was die Propheten geredet haben! Musste nicht der Christus dieses leiden, und in seine Herrlichkeit eingehen? Und von Mose und allen Propheten anfangend, erklärte Er ihnen in allen den Schriften das, was Ihn betraf.“

Außer der steten Gegenwart Jesu, gibt es noch etwas, was zur Beruhigung und zur Festigkeit unserer Herzen dient, d. i. Jesus in seiner Fülle zu kennen. Jesus selbst führte diese beiden Jünger in die Schriften ein. Der Gegenstand dieser Schriften und des Wortes Gottes ist Er. „Und von Mose und allen Propheten anfangend, erklärte Er ihnen in allen den Schriften, was Ihn betraf.“ Das geistliche und gläubige Herz findet in dem Wort Gottes überall Jesus, sowohl in den Schriften von Mose und den Propheten, als auch in denen der Evangelisten und Apostel. „Ihr sucht in den Schriften … denn sie sind es, die von mir zeugen.“ Sie zeugen von seinen Leiden und von seiner Herrlichkeit. Jenen Jüngern waren ohne Zweifel die Schriften nicht unbekannt; aber ihre Kenntnis war in ihrer jetzigen Lage nicht mit Glauben verbunden. „O ihr Unverständigen und von Herzen träge, zu glauben alles, was die Propheten geredet haben.“ Wie viele lesen das Wort Gottes, wie viele kennen es, und dieses Lesen, und dieses Kennen bleibt ohne allen gesegneten Einfluss auf ihre Herzen und ihren Wandel, weil der Glaube fehlt. Das Herz ist ungewiss und unruhig trotz dieser äußeren Bekanntschaft mit dem Wort. Wo aber der Glaube wirksam ist, da offenbart sich dies Wort als Gottes Wort. „Meine Worte sind Geist und Leben,“ sagt Jesus. Für den Glauben wird das stets in uns verwirklicht und gewiss gemacht, was wir hoffen und nicht sehen, wovon uns aber das Wort redet. Und diese Verwirklichung und Gewissheit durch den Glauben erzeugt im Herzen Leben und Seligkeit, Friede und Freude, Trost und Kraft, Ausharren und Hoffnung.

Jesus selbst war es, der mit den beiden Jüngern redete, und sie in den Schriften, die von Ihm zeugten, unterwies, obgleich sie Ihn nicht kannten. Doch müssen sie nachher bekennen: „War unser Herz nicht brennend in uns, als Er auf dem Weg zu uns redete, und als Er uns die Schriften auftat.“ Wir haben vorhin gesehen, dass Jesus selbst die Seinen im Geist begleitet; hier finden wir Ihn auch beschäftigt, Ihnen die Schriften zu eröffnen, damit sie Ihn in seiner ganzen Fülle, sowohl in seiner Niedrigkeit als auch in seiner Hoheit kennen lernen. Diese zwei Stücke bedürfen wir hienieden: Seine Gegenwart und die Erkenntnis Gottes oder seiner Fülle in Jesu; und wir sehen hier dass uns durch Ihn selbst Beides zu Teil wird. Wir haben die heiligen Schriften, die von Ihm zeugen noch reichhaltiger als jene Jünger; wir finden im Voraus auf alle die Fragen und Gedanken, die in unseren Herzen aufsteigen können, eine völlig genügende Antwort. Welche treue Fürsorge Gottes für uns! Aber wie beschämend auch, wenn wir trotzdem in mancher Lage traurig, niedergeschlagen, unruhig und besorgt sind; und dies ist immer der Fall, wenn, wie schon bemerkt, das Wort nicht im Glauben aufgenommen wird. Aber auch wie tröstlich für unsere Herzen, wenn Jesus durch den Heiligen Geist mit uns redet; wie werden sie belebt und brennend, wenn der Heilige Geist unseren Herzen die Schriften aufschließt. Da wird uns das bekannte Wort, als noch nie gekannt, und das so oft gelesene, als noch nie gelesen. Wie oft haben wir, geliebte Brüder, diese köstliche Erfahrung in den verschiedenen Umständen und Schwierigkeiten gemacht, und wir machen sie noch immer fort. Er kommt stets unserer Schwachheit zu Hilfe, und Er weiß am besten, was wir auf dem Weg durch die Wüste bedürfen, weil Er selbst diesen Weg in Niedrigkeit, wo Er nicht hatte sein Haupt hinzulegen, gewandelt hat. Darum kann Er allein unsere Herzen wahrhaft brennend machen, damit wir unseren Weg immer mit Freude und Trost und Ausharren fortsetzen. Lasst uns denn nie vergessen, dass Er stets bei uns ist, und dass wir hienieden durch das Wort Gottes und den Heiligen Geist, in welchem Er stets unter uns ist, unterwiesen werden zu seiner gesegneten Erkenntnis.

„Und sie nahten dem Dorf, wohin sie gingen; und Er stellte sich, als wollte Er weiter gehen. Und sie nötigten Ihn, sagend: Bleibe bei uns; denn es ist gegen Abend, und der Tag hat sich geneigt. Und Er ging hinein, um bei ihnen zu bleiben. – Und es geschah, als Er mit ihnen zu Tisch lag, nahm Er Brot und segnete; und brechend reichte Er es ihnen. Ihre Augen aber wurden aufgetan, und sie erkannten Ihn; aber Er ward ihnen unsichtbar. Und sie sprachen zu einander: War unser Herz nicht brennend in uns, als Er auf dem Weg zu uns redete und als Er uns die Schriften auftat?“

„Er stellte sich, als wollte Er weiter gehen.“ Wir sehen also, dass Er selbst bereit war, bei ihnen zu bleiben und mit ihnen einzukehren. Es sollte nur ihr Verlangen offenbar werden. Und wie konnten die Jünger anders als Ihn bitten, bei ihnen zu bleiben. Wenn Er auch noch für sie ein Fremdling war, so war Er doch ein seltsamer Fremdling. Wie hätten sie sich von Ihm so leicht trennen können! Er hatte sie in ihrer Betrübnis und Verwirrung aufgerichtet seine Gegenwart war ihnen lieb und teuer geworden; sein Wort und seine Eröffnung der Schriften hatten ihre Herzen brennend gemacht, Er war für sie in ihrer Trauer und Not ein tröstender Engel. Es gibt nichts Erquicklicheres auf unserem Weg, als die Gemeinschaft Jesu zu genießen. Er ist immer da, wo und wie wir Ihn bedürfen. Doch schrecklich und trostlos ist es, seine Gemeinschaft zu entbehren – besonders wenn man sie genossen hat. Der Herr aber selbst weiß, wie unentbehrlich Er für uns ist, darum lässt Er uns nicht, sondern geleitet uns alle Wege.

Wir finden hier den Herrn mit seinen Jüngern am Tische, und Er wird von ihnen am Brotbrechen erkannt. Welche Gnade, dass Er uns in dieser Wüste einen Tisch bereitet, wo Er selbst unter uns Teil nimmt. Nicht nur begleitet Er die Seinen auf ihrem Weg durch die Wüste, nicht nur ist Er ihre Freude, Trost und Kraft in allen Umständen, sondern Er bereitet ihnen auch einen Tisch in einem öden und dürren Land, um sie zu erquicken und zu erfreuen. Er ist selbst gegenwärtig und ist die Speise der Seinen. Alles, was Er in seiner Niedrigkeit bis in seinen Tod war, ist die wahre Speise für unsere Seele. Sein Leib ist für uns gebrochen und sein Blut für uns vergossen. Wir bekennen an seinem Tisch, wie völlig unser Anteil daran ist. „Der Kelch der Segnung, welchen wir segnen, – ist er nicht die Gemeinschaft des Blutes des Christus? Das Brot, welches wir brechen, – ist es nicht die Gemeinschaft des Leibes des Christus?“ (1. Kor 10,16) Wir freuen uns als Erlöste und Versöhnte mit dankbarem Herzen seines Todes, wir freuen uns seiner Auferstehung und warten auf sein Kommen. An seinem Tisch bezeugen wir, dass wir Ihn kennen, sowohl in seiner Niedrigkeit wie in seiner Verherrlichung. Er hat unsere Augen aufgetan, Ihn zu sehen und zu erkennen.

So lasst uns denn allezeit getrost sein, geliebte Brüder, denn alles bezeugt uns, wie sehr wir selbst in dieser Wüste dazu Ursache haben; wie sehr wir bewahrt, und wie sorgfältig wir gepflegt und geleitet werden. Er mache denn stets unsere Herzen brennend durch sein köstliches Wort und die Kraft des Heiligen Geistes; Er erleuchte unsere Augen, dass wir seine Gegenwart stets durch den Glauben erkennen. Das Wort Christi wohne reichlich unter uns; es stärke und kräftige unsere Herzen, damit wir durch einen Wandel im Glauben Ihn allezeit verherrlichen.

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