Einführung in den Brief an die Philipper

Einführung in den Brief an die Philipper

1. Einleitung

Der Philipperbrief ist von besonderem praktischem Wert. Er macht uns – abgesehen von einigen wenigen Versen – nicht so sehr mit den Grundzügen christlicher Lehre, den Grundlagen unseres Heils oder dem Ratschluss Gottes in Bezug auf Christus und seine Versammlung vertraut. Er spricht vielmehr in erster Linie über die Praxis des christlichen Lebens. Paulus öffnet den Philippern weniger den Ratschluss, sondern vielmehr das Herz Gottes. Andere Briefe, wie z. B. der Römerbrief, der Kolosserbrief und der Epheserbrief beschäftigen sich vornehmlich mit unserer persönlichen und gemeinsamen Stellung in Christus. Doch Gott lässt es dabei nicht bewenden. Er gibt uns einen Brief wie den Philipperbrief, damit wir sehen, wie wir unsere Stellung praktisch im täglichen Leben umsetzen und verwirklichen können. Das geschieht nicht auf eine „theoretische“ Art und Weise. Gott stellt uns einen Mann vor, der es vorgelebt hat. Der Apostel Paulus hat nicht nur gepredigt, dass „Christus unser Leben“ ist (Kol 3,4). Er hat in seinem Leben den Beweis erbracht, dass das Leben für ihn tatsächlich Christus war. Davon ist sein Brief an die Philipper ein lebendiges Zeugnis. H. Smith schreibt: „In dem Brief an die Philipper wird der Christ gesehen als himmlischer Pilger, der durch diese Welt geht und auf dem Weg ist zu Christus in der Herrlichkeit. In dem Apostel Paulus haben wir ein Beispiel von jemand, der diesen himmlischen Weg nach den Gedanken Gottes geht“.1

Paulus befand sich in schwierigen Umständen, als er den Philippern schrieb. Er war in Rom im Gefängnis. Gerade aus diesen Umständen heraus zeigt er, dass alles, was außerhalb von Christus zu finden ist, keinen Wert für ihn hatte. Alles – selbst seine natürlichen Vorzüge – hatte er für Schaden und Dreck geachtet. Er kannte fortan nur ein Ziel: Er wollte Christus gewinnen und ihn Ihm gefunden werden (Phil 3,8).

Die Bibel belehrt uns, dass Christus – was unsere Stellung vor Gott betrifft – unser Leben ist. Die Frage, die uns der Philipperbrief bis heute stellt, lautet allerdings anders: Dieser Brief fragt uns: Ist unser tägliches Leben wirklich von Ihm durchdrungen? Nimmt Er den zentralen Platz in unserem Leben ein? Folgen wir dem Beispiel unseres Herrn? Ist unser Leben wirklich auf dieses eine Ziel hin orientiert? Paulus schreibt: „... eins aber tue ich: Vergessend, was dahinten, und mich ausstreckend nach dem, was vorn ist, jage ich, das Ziel anschauend, hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in Christus Jesus“ (Phil 3,13.14).

2. Verfasser und Authentizität

Paulus stellt sich selbst als Autor des Briefes vor (Kap 1,1). Gott benutzte ihn, um diesen Brief unter der Leitung des Heiligen Geistes zu schreiben. Er nennt sich jedoch nicht – wie in anderen Briefen – „Apostel Christi Jesu“, sondern verbindet sich als „Knecht Christi Jesu“ mit Timotheus, seinem Mitarbeiter. Es war den Philippern gegenüber nicht erforderlich, auf seine apostolische Autorität hinzuweisen. Erstens akzeptierten die Philipper seine Autorität ohnehin und zweitens enthält dieser Brief keine speziellen Offenbarungen, die es erforderlich gemacht hätten, sein Apostelamt zu unterstreichen. Weitere interne Hinweise darauf, dass Paulus der Autor ist, finden wir z. B. in Kapitel 3, wo er seine Herkunft beschreibt. Kapitel 2,12 macht deutlich, dass der Verfasser die Gläubigen in Philippi persönlich kannte. Den Bericht dazu finden wir in Apostelgeschichte 16.

Obwohl Timotheus als Mitabsender genannt wird, ist deutlich, dass der eigentliche Verfasser Paulus ist. In Kapitel 2 spricht er in der dritten Person über seinen Mitarbeiter. Timotheus ist – wie Paulus selbst – den meisten Bibellesern gut bekannt. Er war ein treuer Mitarbeiter des Paulus, der ihn bis an das Ende seines Dienstes begleitet hat. Die beiden Briefe, die Paulus an ihn schreibt, zeugen von der guten Beziehung dieser beiden Diener des Herrn. In Philipper 2,20–22 stellt Paulus ihm das besondere Zeugnis aus, dass er keinen Gleichgesinnten hatte, der von Herzen für das Wohl der Gläubigen besorgt war und dass er, wie ein Kind dem Vater, mit Paulus an dem Evangelium gedient hatte. Damit nimmt Timotheus unter den Mitarbeitern des Paulus eine besondere Stellung ein.

Für jeden bibeltreuen Christen, der an die Inspiration des Wortes Gottes glaubt, kann es keinen Zweifel geben, wer den Brief geschrieben hat. Die Sprache, der Stil und der Ton „passen“ darüber hinaus zu der Art und Weise, wie Paulus schreibt. Dennoch gibt es einige liberale und bibelkritische Theologen, die an der Verfasserschaft von Paulus zweifeln und davon sprechen, dass dieser Brief ursprünglich aus zwei verschiedenen Dokumenten bestand, die später zu einem zusammengefasst worden seien. Sie bringen verschiedene Argumente vor, wie z. B. die Behauptung, die einzelnen Teile des Briefes würden verschiedene Stimmungen spiegeln und eine Reihe von Stilbrüchen zeigen. Die Fakten sprechen jedoch eine andere Sprache. Ihren Argumenten hier nachzugehen und sie zu widerlegen, ist müßig. Das innere Zeugnis des Briefes spricht ebenso dafür wie die altkirchliche Überlieferung. Darüber hinaus glauben wir vor allem dem, was Gott uns in seinem Wort sagt.

Schon recht früh begann der Brief unter den ersten Gläubigen zu kursieren. Clemens von Rom (ca. 50–102 n.Chr.) ist der erste, der in einer seiner Schriften so sehr früh eine freie Anspielung auf Philipper 2,17 macht. Ähnliches gilt für Ignatius (ca. 35–117 n.Chr.) Die sogenannten „Kirchenväter“ Polykarp (ca. 70–155 n.Chr.), Irenäus (ca. 140–202 n.Chr.), Clemens von Alexandrien (ca. 150–215 n.Chr.) und Tertullian (ca. 150–220 n.Chr.) zitieren ihn in ihren Briefen als von Paulus stammend. Frühe Kanonaufstellungen (Marcion, Muratorisches Fragment) enthalten ihn ebenfalls als Brief von Paulus.

3. Ort und Zeit der Niederschrift

Es ist eindeutig, dass Paulus den Brief geschrieben hat, als er ein Gefangener war (vgl. Kap 1,7; 1,13; 1,14; 2,17). Wenn wir den Bericht des Lukas in der Apostelgeschichte genau verfolgen, erkennen wir, das Paulus in Jerusalem (Kap 21,33 ff), in Cäsarea (Kap 23,25ff) und in Rom (Kap 28,16ff) inhaftiert gewesen ist. Darüber hinaus nehmen einige Geschichtsforscher an, dass Paulus ebenfalls eine Zeit lang in Ephesus gefangen war. Traditionell gehen die meisten Ausleger davon aus, dass der Philipperbrief während der ersten Gefangenschaft des Paulus in Rom geschrieben worden ist (Apg 28,30.31). Dafür gibt es gute Gründe. Einige Bibelkommentatoren weisen hingegen auf Ephesus oder Cäserea als Entstehungsort hin. Der Brief selbst gibt jedoch einige deutliche Hinweise, die für die traditionelle Auffassung sprechen, dass der Brief von Rom aus geschrieben wurde, d. h. während der ersten Gefangenschaft. Paulus spricht z. B. von dem Prätorium (der kaiserlichen Leibgarde; Kap 1,13), er erwähnt das Haus des Kaisers (Kap 4,22) und äußert die Hoffnung, bald freizukommen (Kap 1,25.26; 2,24). Außerdem sehen wir, dass Paulus auch einen Ausgang seines Prozesses für möglich hielt, der das Todesurteil bedeuten konnte. Ein solches Urteil über einen römischen Staatsbürger konnte allerdings nur in Rom fallen. In Ephesus oder Cäserea hätte er die Möglichkeit der Berufung gehabt, von der er ja vorher Gebrauch gemacht hatte (Apg 25,9ff).

Diese Andeutungen lassen den Rückschluss zu, dass der Brief eher zum Ende der Gefangenschaft geschrieben worden ist, also wahrscheinlich später als die Briefe an die Epheser, Kolosser und an Philemon, die ebenfalls aus dem Gefängnis in Rom stammen. Der Brief ist deshalb sehr wahrscheinlich im Jahr 62 oder 63 n.Chr. entstanden. Zwischen dem Besuch von Paulus, so wie er uns in Apostelgeschichte 16 berichtet wird und seinem Brief liegen somit ca. 10 Jahre.

4. Die Stadt Philippi

Das uns heute bekannte Griechenland teilte sich zur Zeit des Neuen Testamentes in zwei große Regionen auf. Der südliche Teil war Achaja mit den Städten Athen und Korinth, der nördliche Teil war Mazedonien mit den Städten Thessalonich, Beröa und Philippi. Philippi war zu der Zeit, als Paulus seinen Brief schrieb, eine römische Kolonie. Die Stadt lag im Osten Mazedoniens an der Via Egnatia, einer großen Heerstraße, die Rom mit dem Orient verband. In der Nähe gab es Gold- und Silberminen, so dass Philippi keine arme Stadt war.

Gegründet wurde Philippi unter militärischen Gesichtspunkten von König Philipp von Mazedonien, dem Vater Alexanders des Großen. Ursprünglich bestand dort eine Siedlung mit Namen Krenides (Brunnen). Um ca. 300 v. Chr. entriss König Philipp diese Siedlung den Thraziern, die dort wohnten. Er baute sie zu einer militärischen Festung aus, um vor weiteren Angriffen der Thrazier besser geschützt zu sein. Nach König Philipp wurde die Stadt dann Philippi benannt.

Um ca. 168 v. Chr. wurde Philippi von den Römern annektiert. Als Mazedonien später in vier Teile aufgeteilt wurde, war Philippi die erste Stadt eines dieser vier Bezirke. Im Jahr 42 v. Chr. erhielt Philippi durch Kaiser Augustus das römische Stadtrecht mit den damit verbundenen Vorzügen und Rechten. Aus diesem Grund lesen wir beispielsweise in Apostelgeschichte 16,35 von Hauptleuten und Rutenträgern. Hauptleute waren gemeinsam mit den Vorstehern für die öffentliche Ordnung verantwortlich. Rutenträger führten die vom Rat verhängten Strafen aus. Trotz des römischen Stadtrechtes war Philippi allerdings keine so bedeutende Stadt wie etwa Thessalonich, Korinth oder Athen. Dennoch waren die Philipper stolz auf ihre Stadt, ihre Bindung zu Rom und auf ihre römische Kultur und Gesetzgebung. Historiker sprechen davon, dass man Philippi sogar ein „zweites Rom“ nannte. Es gab in der Tat eine besondere Beziehung der Stadt zu Kaiser Augustus, denn Philippi war während der römischen Bürgerkriege Austragungsort zweier wichtiger Schlachten, an denen der spätere Kaiser Augustus beteiligt war. Er nannte die Stadt deshalb nach seinem eigenen Namen „Colonia Iulia Augusta Philippensis“, ohne den Hinweis auf König Philipp aufzugeben.

Viele Einwohner Philippis sprachen Lateinisch. Bei Ausgrabungen hat man eine Reihe von Inschriften gefunden, die ausschließlich lateinisch verfasst waren. Paulus spielt in seinem Brief einige Male auf solche lateinischen Begriffe an, z. B. in Kapitel 4,15 wo er die Gläubigen mit „ihr Philipper“ anredet, einem typisch lateinischen Ausdruck. In Kapitel 1,27 gebraucht er für das Verb „wandeln“ ein Wort, das ursprünglich das Verhalten eines römischen Bürgers beschreibt und das dem Wort „Bürgertum“ in Kapitel 3,20 verwandt ist. Wenn Paulus sonst über den christlichen Wandel schreibt, gebraucht er in der Regel ein anderes Wort.

Die Einwohner Philippis waren überwiegend Römer, die die Privilegien des römischen Rechts genossen. Dabei handelte es sich zum einen um römische Bürger, die die Stadt ausbauen sollten und zum anderen um römische Bürger aus der Provinz. Im Gegensatz zu anderen Städten im römischen Reich hatten sich nur verhältnismäßig wenig Juden angesiedelt. Deshalb gab es in Philippi keine Synagoge. Wir lesen in Apostelgeschichte 16,13 lediglich von einem Ort des Gebets, wo sich die wenigen Juden (überwiegend wohl Frauen) trafen.2

5. Paulus in Philippi

Den göttlich inspirierten Bericht über den Besuch von Paulus und seinen Mitarbeitern3 in Philippi finden wir in Apostelgeschichte 16,11–40. Paulus befindet sich auf seiner zweiten Missionsreise (ca. 51–54), die ihn zunächst nach Derbe, Lystra, Phrygien und Galatien führt. Vom Heiligen Geist werden die Missionare gehindert, das Wort in Asien zu reden, und auch der Weg nach Bithynien wird ihnen durch den Geist Jesu versperrt (Apg 16, 6.7). Dann erscheint Paulus in der Nacht ein Gesicht. Dieses Gesicht markiert einen wichtigen Augenblick in der Geschichte des christlichen Zeugnisses auf der Erde. Lesen wir den Bericht des Schreibers Lukas:

„Und es erschien Paulus in der Nacht ein Gesicht: Ein gewisser mazedonischer Mann stand da und bat ihn und sprach: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns! Als er aber das Gesicht gesehen hatte, suchten wir alsbald nach Mazedonien abzureisen, indem wir schlossen, dass der Herr uns gerufen habe, ihnen das Evangelium zu verkündigen. Als er aber das Gesicht gesehen hatte, suchten wir sogleich nach Mazedonien abzureisen, da wir schlossen, dass Gott uns gerufen habe, ihnen das Evangelium zu verkündigen. Wir fuhren aber von Troas ab und kamen geradewegs nach Samothraze und am folgenden Tag nach Neapolis und von da nach Philippi, das die erste Stadt jenes Teiles von Mazedonien ist, eine Kolonie. In dieser Stadt aber verweilten wir einige Tage (Apg 16,9-12).

Auf diese Weise kamen Paulus und seine Begleiter Silas, Lukas und Timotheus durch die Leitung des Heiligen Geistes zum ersten Mal nach Europa, um dort in Philippi das Evangelium von der heilbringenden Gnade Gottes zu verkündigen.

Lukas berichtet uns ausführlich von dem Geschehen in Philippi. Die erste Person, deren Herz und Haus der Herr auftat, war Lydia, eine Purpurkrämerin (vermutlich eine eher vornehme Frau). Sie passte auf, was von Paulus geredet wurde. Danach regte sich der Widerstand der Feinde. Nachdem Paulus den Wahrsagegeist einer Frau ausgetrieben hatte, wurden Paulus und Silas gefangengenommen und nach schweren Folterungen im Gefängnis von Philippi inhaftiert. Offensichtlich hatten sie nicht auf ihre römische Staatsbürgerschaft hingewiesen, die ihnen die Folterung erspart hätte. Doch der Herr wirkte ein Wunder. Durch ein Erdbeben öffneten sich die Türen des Gefängnisses, ohne dass nur einer der Häftlinge floh. Durch das Geschehen tief erschüttert und beeindruckt, fand der Kerkermeister dieses Gefängnisses (vermutlich ein eher rauer Mann) mit seiner ganzen Familie zum lebendigen Glauben an den Herrn Jesus. Dennoch mussten die Missionare Philippi sehr bald verlassen, denn die Behörden fürchteten ein mögliches Rechtsverfahren, weil sie zwei römische Bürger zu Unrecht geschlagen hatten. Paulus, Silas und Timotheus verließen deshalb Philippi, während Lukas vermutlich noch einige Zeit dort blieb.

Während seiner dritten Missionsreise (ca. 54–58) besuchte Paulus Mazedonien – und damit auch Philippi – erneut (Apg 20,1.6; 2. Kor 2,13). Einzelheiten darüber sind jedoch nicht bekannt.

6. Die Versammlung in Philippi

Die örtliche Versammlung in Philippi bestand überwiegend aus ehemaligen Heiden, die sich zum Christentum bekehrt hatten. Vielleicht ist das einer der Gründe, warum der Philipperbrief keine Zitate aus dem Alten Testament enthält. Einige der Geschwister aus Philippi werden genannt, z. B. Lydia, die Purpurkrämerin, der Kerkermeister, der Bruder Epaphroditus (Kap 2,25) oder die Schwestern Evodia und Syntyche (Kap 4,2). Aus den Einzelheiten, die Gott uns über diese Geschwister mitteilt, können wir schließen, dass sie im Charakter und in ihren Veranlagungen recht unterschiedlich waren. Dennoch waren sie gemeinsam durch mindestens drei Dinge gekennzeichnet:

  1. durch Glauben an den Herrn Jesus
  2. durch Eifer für das Evangelium und damit durch Liebe zu verlorenen Menschen
  3. durch eine große Liebe und Wertschätzung, Paulus betreffend

Darüber hinaus erfuhren sie – wie Paulus selbst – den Widerstand solcher, die verhindern wollten, dass das Evangelium weiter verbreitet wurde.

Zwischen Paulus und den Philippern bestand von der ersten Stunde an ein besonders gutes, persönliches und liebevolles Verhältnis. Deshalb schreibt er ihnen als Freund und Bruder. Er weist zu Beginn des Briefes nicht auf sein Apostelamt hin, was er in anderen Briefen durchaus tut. Wie keine andere Versammlung hatten die Philipper von Anfang an im Evangelium mitgearbeitet und mitgekämpft, was auch die finanzielle Unterstützung von Paulus einschloss (Kap 4,15.16). Dieser Tatbestand ist besonders bemerkenswert, weil es offensichtlich keine materiell wohlhabenden Geschwister waren. Paulus erwähnt das – sicher nicht ohne Grund – den Korinthern gegenüber, wenn er ihnen schreibt: „Wir tun euch aber kund, Brüder, die Gnade Gottes, die in den Versammlungen Mazedoniens gegeben worden ist, dass bei großer Drangsalsprüfung das Übermaß ihrer Freude und ihre tiefe Armut übergeströmt sind in den Reichtum ihrer Freigebigkeit. Denn nach Vermögen, ich bezeuge es, und über Vermögen waren sie von sich aus willig...“ (2. Kor 8,1–3).

Das enge Band zwischen Schreiber und Empfängern erkennen wir auch an den im Brief vorkommenden Ausdrücken wie „Teilnahme“ und „Gemeinschaft“, z. B. „Teilnahme an dem Evangelium“ (Kap 1,5), „Mitteilnehmer der Gnade“ (Kap 1,7), „Gemeinschaft des Geistes“ (Kap 2,1), „Teilnahme an der Drangsal“ (Kap 4,14). Es gab also innere Werte, die Paulus mit den Philippern verband, und das kommt in seinem Brief deutlich zum Ausdruck.

7. Der Anlass

Für Paulus gab es zwei Gründe, den Philippern einen Brief zu schreiben. Erstens einen äußeren und zweitens einen inneren Anlass:

  1. Der äußere Anlass für den Brief waren die Philipper selbst und ihr Handeln Paulus gegenüber. Offensichtlich hatten sie Kenntnis davon bekommen, dass Paulus in Rom inhaftiert war. Deshalb sandten sie Epaphroditus mit einer Geldgabe nach Rom (4,18), um ihm eine Freude zu bereiten, ihre Teilnahme zu bekunden und ihn gleichzeitig finanziell zu unterstützen. Die Reise nach Rom war lang und barg einige Gefahren in sich. In Rom angekommen, wurde Epaphroditus krank – und zwar todkrank. Ob die Krankheit eine Folge der Reisestrapazen war, wissen wir nicht. Tatsache ist, dass er dem Tod nah war (Kap 2,27). Wenn Gott sich nicht erbarmt hätte, wäre er wohl gestorben. Die Nachricht von der Krankheit ihres Mitbruders hatte die Philipper erreicht (Kap 2,26) und sehr beunruhigt. Deshalb schickte Paulus ihn nun nach Philippi zurück. Dabei gab er ihm einen Brief mit auf die Reise – einen Dankesbrief für die empfangene Gabe – einen Brief, den wir heute noch kennen: den Brief an die Philipper.
    Hinter dem äußeren Anlass erkennen wir die Hand unseres Gottes und die Leitung des Heiligen Geistes, der uns den von Paulus verfassten Brief bis heute erhalten hat. Dieser Brief ist mehr als ein Dankesbrief für eine empfangene Unterstützung. Gott hat seinen Knecht Paulus durch seinen Geist inspiriert, einen Brief zu schreiben, der einen Teil des Wortes Gottes ausmacht, einen Brief, durch den wir heute noch unterwiesen, ermuntert, getröstet und ermahnt werden.
  2. Der innere Anlass resultierte ebenfalls aus dem Verhalten der Philipper, jedoch nicht Paulus gegenüber, sondern gegeneinander. Der Apostel sah offensichtlich eine gewisse Gefahr der Uneinigkeit bei den Philippern. Es schien gewisse Differenzen und Meinungsverschiedenheiten unter ihnen zu geben. Insgesamt waren die Philipper in einem guten geistlichen Zustand. Ihre Situation war ganz sicher nicht mit der Situation der Korinther oder der Galater zu vergleichen, die Paulus sogar fragen musste, warum sie einander bissen und fraßen (Gal 5,15). Dennoch gab es scheinbar gewisse Haarrisse, die Paulus nicht verborgen geblieben waren und die er in seinem Brief offen anspricht. Er macht das auf eine sehr feine und doch zugleich offene Art und Weise. Diese Disharmonien waren nicht etwa aufgekommen, weil die Philipper weltlich oder irdisch gesinnt waren. Das war bei den Korinthern der Fall. Möglicherweise ging es bei den Philippern ursächlich sogar um Fragen der Verbreitung des Evangeliums (vgl. Kap 1,27–30; 4,2.3).

Das Thema der praktischen Einmütigkeit ist in jedem Kapitel präsent.

  • Kapitel 1,27: „mit einer Seele mitkämpfen“
  • Kapitel 2,2: „einerlei gesinnt“, „dieselbe Liebe habend“, einmütig“, „eines Sinnes“
  • Kapitel 2,3: „nichts aus Streitsucht oder eitlem Ruhm tuend“
  • Kapitel 3,15: „wenn ihr etwas anders gesinnt seid ...“
  • Kapitel 4,2: „einerlei gesinnt zu sein im Herrn“

8. Der Inhalt

Jeder Brief des Neuen Testaments hat seinen eigenen, von den anderen Briefen unterschiedenen Schwerpunkt. In seiner Weisheit gibt Gott uns in der Gesamtheit aller Briefe genau das, was wir für unser Leben nötig haben. Paulus hatte den besonderen Auftrag, uns mit den Grundlagen unserer Stellung vor Gott und mit dem Ratschluss Gottes in Bezug auf Christus und die Versammlung vertraut zu machen. Seine Briefe sind in erster Linie Briefe lehrmäßigen Inhalts, während z. B. der Apostel Petrus mehr unseren praktischen Wandel im Auge hat.

Der Philipperbrief stellt in diesem Sinne eher eine „Ausnahme“ dar. In diesem Brief geht es nicht so sehr – wie einleitend bereits bemerkt – um die Lehre, sondern um das Verhalten der Gläubigen. Im Vordergrund stehen nicht unsere Stellung und unsere Segnungen in Christus, sondern die Praxis unseres Christenlebens. Deshalb lesen wir weniger von der Einheit des Leibes, als vielmehr von ausgelebter Teilnahme und Gemeinschaft. Obwohl an eine örtliche Versammlung gerichtet, ist es ein sehr persönlich gehaltener Brief, persönlicher als alle anderen Briefe, die Paulus sonst an Versammlungen geschrieben hat. Dieser Umstand lässt uns gleichzeitig tiefe Einblick in das Innere von Paulus tun. Wir erkennen, von welchen Empfindungen dieser große Gottesmann bewegt wurde. Das allein ist schon außerordentlich lehrreich und zu Herzen gehend.

Der Philipperbrief zeigt uns, wie die Lehre im täglichen Leben umgesetzt wird. Die christliche Lehre steht und fällt mit der Person des Herrn Jesus. Unsere Stellung besitzen wir allein in Ihm. Doch unser praktischer Wandel steht und fällt ebenfalls mit Ihm. Nur wenn Christus wirklich unser Leben ist, wenn wir wirklich alles in Ihm finden, hat sich das Leben gelohnt. Wir erkennen, dass wir Lehre und Praxis nie voneinander trennen können. Die Lehre gibt uns die Grundlage, auf der wir stehen. Auf dieser Grundlage können wir in der täglichen Praxis des Lebens sichere Schritte zur Ehre unsres Herrn tun. Das zeigt uns der Philipperbrief deutlich. In schwierigsten Umständen im Gefängnis in Rom geschrieben, zeigt er uns einen Mann, in dem Christus den ersten und einzigen Platz hatte. Paulus spricht in diesem Brief so oft von Freude wie in keinem anderen Brief (über 15-mal kommen Worte wie „Freude“ und „sich freuen“ vor). In den Umständen, in denen Paulus sich befand, konnte er keine Freude finden – im Gegenteil. Es war die Tatsache, in Christus alles gefunden zu haben, die ihn von Freude schreiben ließ. Paulus brachte alles mit der Person seines Herrn in Verbindung. Deshalb wundert es uns nicht, dass der Brief nicht nur häufig von Freude spricht, sondern den Namen des Herrn im Verhältnis zu seiner Länge öfter nennt, als jeder andere Brief. Paulus ergeht es wie den Söhnen Korahs, die davon sprechen, dass man zwar durch das Tränental geht, es jedoch zu einem Quellenort macht (Ps 84,7). Deshalb kann er in schwierigsten Umständen von Freude sprechen. Ein geschätzter Diener des Herrn, der selbst durch schwierige Umstände ging, hat sinngemäß einmal gesagt: „Das Geheimnis seiner Freude im Gefängnis erklärt sich dadurch, dass Paulus den Herrn zwischen sich und die Umstände stellte. Sobald wir es umgekehrt machen und die Umstände zwischen uns und den Herrn stellen, ist die Freude dahin“.

Der Philipperbrief ist ein Brief echter christlicher Erfahrungen. Es sind allerdings nicht die negativen und enttäuschenden Erfahrungen eines Christen, der Fehler macht und seinen Herrn verunehrt. Es sind vielmehr die Erfahrungen eines gereiften Christen, der alles in seinem Herrn gefunden hat und in Ihm zur Ruhe gekommen ist. „Das Leben ist für mich Christus“ – das ist die zentrale Botschaft. Der Brief zeigt uns den Gläubigen nicht wie der Kolosserbrief als mit Christus auferweckt oder wie der Epheserbrief als mit Christus in himmlische Örter versetzt, sondern wir werden in diesem Brief in den Umständen auf der Erde gesehen. In diesen Umständen machen wir natürlich Erfahrungen mit dem Fleisch (der Sünde, der alten Natur) in uns. Wir alle straucheln oft (Jak 3,2). Doch darum geht es in diesem Brief nicht. Das Wort „Sünde“ kommt nicht einmal vor. Das Wort „Fleisch“ – in dem negativen Sinn unserer alten Natur – ebenfalls nicht. Paulus stellt sich selbst als ein glücklicher Mensch vor – obwohl er im Gefängnis war. Es lief wirklich nicht alles glatt für ihn – im Gegenteil, eine Gerichtsverhandlung vor einem grausamen Kaiser Nero lag vor ihm. Doch das stand für Paulus nicht im Mittelpunkt. Er war den Sorgen und Nöten des Lebens gegenüber bestimmt nicht gefühllos. Trotzdem spricht er nur wenig davon. Es ging ihm darum, Christus zu erheben, d. h. zu verherrlichen (Kap 1, 20), Ihn zu gewinnen (Kap 3,8), in Ihm gefunden zu werden (Kap 3,9) und Ihn zu erkennen (Kap 3,10). W. Kelly hat einmal sinngemäß gesagt, dass wir dann zu allen Dingen richtig stehen, wenn wir richtig zu Christus stehen. Das hatte Paulus erlebt und praktiziert.

Paulus richtet die Blicke der Briefempfänger auf das Ziel. Er weiß, dass sie noch in den Umständen der Wüste sind. Er weiß, dass sie das Ziel noch nicht erreicht haben. Er macht ihnen Mut, das Ziel fest ins Auge zu fassen und den Wettlauf zu Ende zu bringen (Kap 3,13). Dieses Ziel ist Christus. Der Vergleich mit dem 5. Buch Mose drängt sich auf. Dieses Buch zeigt uns das irdische Volk Gottes, das die Erfahrungen und Probleme der Wüste hinter sich hatte und nun vor dem Einzug in das verheißene Land stand. Mit diesem Land, das ihr Erbe war, waren sie beschäftigt. Mose wusste um die Erfahrungen der Wüste, und er sprach sie an. Doch im Zentrum seiner Worte an das Volk stand das, was vor ihnen lag. Ähnlich ist es im Philipperbrief. Es geht um das Ziel, um Christus. Deshalb wird die Errettung hier als etwas gesehen, was noch in der Zukunft liegt (Kap 1,19; 3,20).

Der Brief enthält jedoch zugleich Warnungen. Paulus war nicht ganz ohne Sorge im Blick auf seine Geschwister, die er so sehr liebte. Wie wir bereits sahen, gab es gewisse Spannungen unter einigen von ihnen. Wahrscheinlich hatte Epaphroditus ihm davon berichtet, dass es Meinungsverschiedenheiten und sogar Streit gab. Paulus nimmt die Spannungen zum Anlass, um auf das große Vorbild, den Herrn, hinzuweisen (Kap 2,5–8) und uns seine Gesinnung vorzustellen.

Darüber hinaus sah Paulus Anzeichen für Gefahren durch jüdische Elemente (Kap 3,2.3; 3,18), die dem Werk des Herrn schaden würden. Auf diese Gefahren geht Paulus ebenfalls ein, indem er Christus als „Heilmittel“ vorstellt.

Schließlich kommt der Philipperbrief nicht ohne die christliche Lehre aus. Wenngleich es kein typischer Lehrbrief ist4 und wir keine besonderen Offenbarungen finden, so enthält er doch – wenn auch zum Teil indirekt – wichtige Hinweise zu Themen, die in anderen Bibeltexten ausführlicher behandelt werden. Dazu zählen z. B. Belehrungen über das Evangelium Gottes, den Tag Christi, die Errettung, die Erniedrigung und Erhöhung des Herrn Jesus sowie den geistlichen und himmlischen Charakter des Christentums.

Zusammenfassend erkennen wir folgende Zwecke des Briefes:

  • Es ist ein Brief des Dankes für die empfangene Gabe.
  • Es ist ein Brief der Ermunterung. Der Blick auf die Umstände konnte traurig machen, der Blick auf Christus war Grund und Ursache zu tiefer Freude.
  • Es ist ein Brief der Warnung vor Uneinigkeit und Streit (Gefahren von innen).
  • Es ist ein vorbeugender Brief, um auf die Gefahr der Gesetzlichkeit hinzuweisen, die auftreten könnte (Gefahren von außen).

9. Besonderheiten

Beim Lesen des Briefes wird manches auffallen, was diesen Brief besonders kennzeichnet und ihn zum Teil von anderen Briefen unterscheidet. Was auffällt, ist das besondere Verhältnis zwischen Paulus und den Gläubigen in Philippi, das von gegenseitiger Wertschätzung und Liebe geprägt war. Einige weitere Merkmale sind:

  • Paulus nennt in kaum einem anderen Brief den Namen des Herrn Jesus (in verschiedenen Ausdrücken) relativ gesehen so häufig wie gerade in diesem Brief. Ein besonderer Höhepunkt findet sich in Kapitel 2,5–11, der uns die gewaltige Selbsterniedrigung und den Gehorsam Christi einerseits und die großartige Erhöhung durch Gott andererseits zeigt.
  • Paulus zeigt, wie wichtig jeder einzelne Gläubige ist (Kap 1,1.4.7.7.8; 4,21.22). Die Lehre über die Versammlung finden wir in andere Briefen. In diesem Brief geht es um jeden einzelnen Gläubigen.
  • Paulus spricht wiederholt von Freude (Kap 1,4.25; 2,2.29; 4,1) und davon, sich zu freuen (Kap 1,18.18; 2,17.18.28; 3,1; 4,4.4.10) bzw. sich mitzufreuen (Kap 2,17.18) und guten Mutes zu sein (Kap 2,19). Er tut das vor dem Hintergrund seiner eigenen Haft und der schwierigen Umstände der Philipper.
  • Paulus erwähnt mehrfach die Gemeinschaft, und zwar die Gemeinschaft am Evangelium (Kap 1,5) und an der Gnade (Kap 1,7). Er spricht von der Gemeinschaft des Geistes (Kap 2,1), der Gemeinschaft der Leiden (Kap 3,10) und der Gemeinschaft im Geben und Nehmen (Kap 4,15). Paulus schreibt an anderer Stelle darüber, dass wir die „Einheit des Geistes“ bewahren sollen (Eph 4,3). Im Philipperbrief geht es mehr um die praktische Einmütigkeit, die natürlich auch durch den Heiligen Geist bewirkt wird.
  • Paulus nennt verschiedene Tage, die mit dem kommenden Reich verbunden sind, nämlich den Tag Jesu Christi (Kap 1,6) und den Tag Christi (Kap 1,11; 2,16). Er zeigt, wie unser Verhalten heute mit diesem zukünftigen Tag korrespondieren soll.
  • Paulus spricht über den Heiligen Geist, und zwar über die Darreichung des Geistes (Kap 1,19) und die Gemeinschaft des Geistes (Kap 2,1) sowie den Gottesdienst durch den Heiligen Geist (Kap 3,3).

10. Einteilung des Briefes

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diesen Brief zu gliedern. Der Kapiteleinteilung des Briefes folgend, ergibt sich folgende Möglichkeit, die uns helfen kann, die Gedanken besser zu erfassen:

Kapitel 1: Christus als Inhalt und Zweck für unser Leben!

Leitvers: „Denn das Leben ist für mich Christus „ (Kap 1,21). Wenn das so ist, dann ist Christus das alles durchdringende Element unseres Lebens. Er wohnt in uns und füllt uns aus. Das christliche Leben besteht darin, für Ihn zu leben und vollständig von Ihm kontrolliert zu werden. Wer so lebt, wird anderen davon berichten und die Botschaft von Ihm weitersagen.

  • Verse 1.2: Grußwort
  • Vers 3–11: Dank und Bitte des Paulus
  • Verse 12–17: Die Verbreitung und Verteidigung des Evangeliums
  • Verse 18–26: Leben oder Tod
  • Verse 27–30: Motivation zu einem würdigen Verhalten

Kapitel 2: Christus als Vorbild für unser Leben!

Leitvers: „Denn diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christus Jesus war“ (Kap 2,5). Wenn das so ist, dann werden wir in der gleichen Art und Weise denken, reden und handeln, wie Er es als Mensch auf der Erde tat, als Er sich freiwillig so tief erniedrigte. Wer so lebt, löst alle Konflikte und stellt sich seinen Mitgeschwistern als echte Hilfe zur Verfügung.

  • Verse 1–4: Motivation zur richtigen Gesinnung
  • Verse 5–11: Das Beispiel Christi – seine Erniedrigung und Erhöhung
  • Verse 12–16: Motivation zu einem zeugnishaften Verhalten
  • Vers 17.18: Das Beispiel des Paulus
  • Vers 19–24: Das Beispiel des Timotheus
  • Verse 25–30: Das Beispiel des Epaphroditus

Kapitel 3: Christus als Ziel für unser Leben!

Leitverse: „Eins aber tue ich: vergessend, was dahinten, und mich ausstreckend nach dem, was vorn ist, jage ich, das Ziel anschauend, hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in Christus Jesus“ (Kap 3,13.14). Wenn das so ist, dann verliert alles, was die Erde uns noch bieten kann, ihren Reiz. Wer so lebt, ist ein zielorientierter Christ.

  • Verse 1–3: Warnung vor falscher Lehre
  • Verse 4–7: Das vergangene Leben des Paulus
  • Verse 8–16: Das gegenwärtige Leben des Paulus
  • Verse 17–21: Das Bürgertum des Christen und seine Erwartung

Kapitel 4: Christus als Kraft und Stärke für unser Leben!

Leitvers: „Alles vermag ich in dem, der mich kräftigt“ (Kap 4,13). Wenn das so ist, dann suchen wir unsere Hilfsquellen nur noch bei Ihm allein. Wer so lebt, hat genug für alle Lebensumstände.

  • Verse 1–9: Sieben Motivationen zu einem hingebungsvollen Leben
  • Verse 10–20: Die Gabe der Philipper
  • Verse 21–23: Schlussworte

Fußnoten

  • 1 H. Smith: The Letter to the Philippians
  • 2 Es gibt Ausleger, die diesen Gebetsort mit einer Synagoge verbinden wollen. An keiner anderen Stelle im Neuen Testament gibt es darauf jedoch einen Hinweis, so dass wir ziemlich sicher davon ausgehen können, dass es in Philippi keine Synagoge gab.
  • 3 Es ist sicher, dass einer dieser Mitarbeiter Silas war. Er wird namentlich genannt. Obwohl Timotheus nicht ausdrücklich erwähnt wird, macht der Zusammenhang deutlich, dass er sehr wahrscheinlich mit dabei gewesen ist (vgl. Apg 16,3 mit Apg 17,4). Lukas, der Verfasser des Berichts der Apostelgeschichte, wird ebenfalls zu den Reisebegleitern gehört haben. Allerdings wurden nur Paulus und Silas inhaftiert (Apg 16,19).
  • 4 Typische Lehrbriefe sind die Briefe an die Römer, an die Kolosser und an die Epheser. In diesen drei Briefen haben wir die klassische Einteilung in einen Lehrteil am Anfang und einen praktischen Teil am Ende. Im Philipperbrief findet sich eine solche Einteilung nicht.