Botschafter des Heils in Christo 1877

Gedanken

Es ist nötig, sowohl an die Macht, die für uns ist, zu denken, als auch an die, welche gegen uns ist. Wenn ich die Macht, die für mich ist, nicht erkenne, so habe ich keine Ruhe, weil ich stets fühle, wie wenig ich fähig bin, den Umständen, die um mich her sind, zu begegnen: ich werde aufgeregt, anstatt sie zu beherrschen, bis ich erkannt habe, dass ich eine Macht, die für mich und über den Umständen ist, besitze. „Wenn Gott für uns ist, wer wider uns?“ Wenn dies Bewusstsein mich erfüllt, so vermögen auch die hinderlichsten Umstände mich nicht zu erschüttern.

Ich muss in der Tat zuerst gelernt haben, dass Gott über allem und für mich ist, oder ich bin ganz unfähig, mit ruhigem Herzen durch diese versuchungsvolle und feindselige Welt zu gehen. Je mehr ich die Natur und die Absicht der Macht, die gegen mich ist, erkenne, desto weniger werde ich durch ihren Angriff überrascht und darauf unvorbereitet sein; und je mehr ich die Kraft meines Feindes entdecke, desto mehr werde ich auf meine Hilfsquellen in Gott rechnen. Wer den Feind als gering betrachtet, rechnet auch auf geringe Hilfe; wer ihn aber in seiner wahren Kraft und Gewalttätigkeit anschaut, schaut und rechnet auf eine entsprechende Hilfe von Gott und empfängt sie.

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