Betrachtung über Johannes (Synopsis)

Kapitel 11

Betrachtung über Johannes (Synopsis)

Wir kommen jetzt zu dem Zeugnis, das, in Antwort auf die Verwerfung Jesu, der Vater von Ihm ablegt. In diesem Kapitel wird die Macht der Auferstehung und des Lebens in Seiner eigenen Person dem Glauben vorgestellt. Allein es handelt sich hier nicht einfach darum, dass Er verworfen ist, sondern der Mensch wird als tot betrachtet und Israel desgleichen; denn es ist der Mensch in der Person des Lazarus. Die Familie in Bethanien war gesegnet; sie nahm den Herrn in ihrer Mitte auf. Lazarus erkrankte, und alle menschlichen Liebesgefühle des Herrn mussten naturgemäß dadurch in Tätigkeit gesetzt werden. Martha und Maria fühlen dieses und lassen Ihm sagen: „Der, den du lieb hast, ist krank.“ Allein Jesus bleibt da, wo Er ist. Er hätte, wie bei dem Hauptmann oder bei dem kranken Kinde im Anfang dieses Evangeliums, nur ein Wort sprechen können, um Lazarus gesund zu machen; aber Er tat es nicht. Er hatte Seine Macht und Seine Güte geoffenbart, indem Er den Menschen, so wie er auf der Erde sich findet, heilte und ihn von dem Feinde befreite, und zwar in der Mitte von Israel. Doch dies war jetzt keineswegs Sein Zweck, weit davon entfernt! – noch war es die Grenze dessen, was Er zu tun gekommen war. Es handelte sich um die Gabe des Lebens, um die Auferweckung dessen, was vor Gott tot war. Das war der wirkliche Zustand Israels; es war der Zustand des Menschen. Deshalb lässt Er den Zustand des Menschen unter der Sünde vorangehen und sich in der ganzen Schrecklichkeit seiner Wirkungen hienieden offenbaren und erlaubt dem Feinde, seine Macht bis zum äußersten auszuüben. Nichts blieb übrig als das Gericht Gottes; und der Tod an und für sich überzeugte den Menschen von der Sünde, indem er ihn dem Gericht entgegenführte. Ein Kranker kann geheilt werden, aber gegen den Tod gibt es kein Heilmittel. Als Mensch hienieden ist es um ihn geschehen: nichts bleibt übrig als das Gericht Gottes. „Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht“ (Heb 9,27). Deshalb heilt der Herr bei diesem Anlasse nicht. Er lässt das Übel bis zum äußersten, bis zum Tode gehen; das war der wahre Platz des Menschen. Ist aber Lazarus entschlafen, dann geht Jesus hin, um ihn aufzuwecken. Die Jünger fürchten die Juden, und zwar mit Recht; aber der Herr, der auf den Willen des Vaters gewartet hatte, fürchtet Sich nicht, diesen zur Ausführung zu bringen. Für Ihn war es Tag. Wie groß auch Seine Liebe für das Volk sein mochte, so musste Er es doch sterben lassen (es war wirklich tot) und auf die von Gott bestimmte Zeit warten, um es wieder aufzuwecken. Musste Er, um dies zu vollbringen, Selbst sterben, so übergibt Er Sich Seinem Vater.

Lasst uns jedoch die Tiefen dieser Lehre noch etwas weiter ergründen. Der Tod ist eingetreten, und er muss seine Wirkung äußern. Der Mensch ist wirklich im Tode vor Gott, aber Gott tritt in Gnade ins Mittel. Zwei Dinge werden in unserer Geschichte dargestellt. Jesus hätte heilen können. Der Glaube und die Hoffnung der Martha und Maria wie auch der Juden gingen nicht weiter. Nur erkennt Martha an, dass Er, als der von Gott begünstigte Messias, von Ihm empfangen würde, um was irgend Er Ihn bitten möge. Allein den Tod des Lazarus hatte Er nicht verhindert, wiewohl Er ähnliches oft und selbst für Fremde getan hatte, ja, für jeden, der es wünschte. Der zweite Punkt war dieser: Martha wusste, dass ihr Bruder auferstehen werde am letzten Tage; aber so wahr dies auch sein mochte, so änderte doch diese Wahrheit nichts an der Sachlage, gab auch keinen Trost. Wer wollte einen Menschen vertreten, der durch das Gericht über die Sünde gestorben war? Auferstehen und vor Gott erscheinen, das war keine Antwort auf den Tod, der durch die Sünde gekommen ist. Beides war wahr: Christus hatte oft den sterblichen Menschen von seinen Leiden im Fleische befreit, und – es wird eine Auferstehung stattfinden am letzten Tage. Allein diese beiden Tatsachen waren wertlos angesichts des Todes. Indes, Christus war da; und Er ist, Gott sei Dank, die Auferstehung und das Leben. Weil der Mensch tot ist, so ist zuerst von der Auferstehung die Rede. Aber Jesus ist die Auferstehung und das Leben in der gegenwärtigen Macht eines göttlichen Lebens. Und beachten wir, dass das Leben, das durch die Auferstehung kommt, von alledem befreit, was der Tod in sich schließt, und es dahinten lässt 1 – die Sünde, den Tod, kurz alles, was dem Leben angehört, das der Mensch verloren hat. Indem Christus für unsere Sünden gestorben ist, hat Er ihre Strafe, ja, sie selbst getragen. Er ist gestorben. Alle Macht des Feindes, alles was er über den sterblichen Menschen vermag, das ganze Gericht Gottes – alles das hat Er getragen, und Er ist daraus hervorgegangen durch die Macht und in der Macht eines neuen Lebens in Auferstehung, das Er uns mitteilte so dass wir im Geist Lebende aus den Toten sind, wie Er ein Lebender aus den Toten ist. Dies wird bezüglich des Leibes wahr von uns sein, wenn wir sterben (denn wir werden nicht alle sterben), oder – im Falle wir nicht sterben – wenn wir verwandelt werden. Aber durch die Mitteilung des Lebens Dessen, der aus den Toten auferstanden ist nach der Macht des in Ihm wohnenden Lebens, hat Gott uns mit Ihm lebendig gemacht, indem Er uns alle unsere Vergehungen vergeben hat.

Jesus offenbart hier nur, dass die göttliche Macht, die dieses bewirkte, in Ihm war; denn wie wir wissen, war Er noch nicht für die Sünde gestorben; aber es war diese gleiche Macht in Ihm, die geoffenbart wurde. Der Glaubende wird auferstehen, selbst wenn er gestorben ist – und der Lebende, der an Ihn glaubt, wird nicht sterben. Christus hat den Tod besiegt; die Macht hierzu lag in Seiner Person, und der Vater gab Ihm Zeugnis davon. Lebt man noch, wenn der Herr diese Macht ausübt, so wird man keineswegs sterben; denn in Seiner Gegenwart existiert der Tod nicht mehr. Ist man bereits gestorben, bevor Er sie ausübt, so wird man leben; denn vor Ihm kann der Tod nicht bestehen. Die ganze Wirkung der Sünde auf den Menschen ist durch die Auferstehung, als Macht des Lebens in Christo betrachtet, völlig zerstört 2. Er übte diese Macht im Gehorsam und in der Abhängigkeit von Seinem Vater aus, weil Er Mensch war und vor Gott wandelte, um Seinen Willen zu tun; aber Er ist die Auferstehung und das Leben. Er hat die Macht des göttlichen Lebens inmitten des Todes eingeführt, und der Tod ist durch sie vernichtet; denn im Leben ist der Tod nicht mehr. Der Tod war das Ende des natürlichen Lebens für den sündigen Menschen; die Auferstehung ist das Ende des Todes, der demgemäß nichts mehr in uns hat. Es ist unser Gewinn, dass, nachdem der Tod alles getan hat, was er tun konnte, er nun ein Ende genommen hat. Wir leben in dem Leben 3, das ihn zunichte gemacht hat, und treten aus alledem heraus, was mit einem Leben verbunden sein konnte, das nicht mehr existiert. Welch eine Befreiung! Christus Selbst ist diese Macht; Er ist es für uns geworden in Seiner Auferstehung.

Martha, obwohl sie Jesum liebt und an Ihn glaubt, versteht dieses nicht und ruft ihre Schwester Maria, weil sie fühlt, dass diese den Herrn besser verstehen würde. Maria, die sich vom Herrn gerufen glaubt, eilt Ihm augenblicklich entgegen und wirft sich Ihm weinend zu Füßen. Hinsichtlich der Auferstehungsmacht Jesu hatte sie nicht mehr Verständnis als Martha, aber ihr Herz zerschmolz unter dem Gefühl des Todes in der Gegenwart Dessen, der das Leben hatte. Was sie sagt, ist mehr ein Ausdruck ihrer Not als eine Klage. Die Juden weinen mit ihr: die Macht des Todes lag auf ihrem Herzen; und Jesus nimmt teil daran in Seinem Mitgefühl. Er seufzte tief im Geiste und erschütterte Sich. Er seufzt vor Gott, Er weint mit den Menschen; aber Seine Tränen verwandeln sich in einen Seufzer, der, obwohl nicht in Worte gekleidet, das Gewicht des Todes ausdrückte, das Er völlig mitfühlte und durch diesen Seufzer der Liebe vor Gott brachte. Durch dieses Seufzen verwirklichte Er völlig die Wahrheit, und zwar in Liebe für diejenigen, die dem Übel, das Sein Seufzer ausdrückte, unterworfen waren. In Seinem Geiste brachte Jesus den Tod vor Gott als das Elend des Menschen, als das Joch, von dem der Mensch sich nicht befreien konnte, und Er fand Erhörung. Das Bedürfnis setzte die Macht des Herrn in Tätigkeit. Es war jetzt nicht Seine Sache, der Martha geduldig auseinanderzusetzen, was Er war. Er fühlte und handelte dem Bedürfnis gemäß, dem Maria Ausdruck gegeben hatte, indem ihr Herz durch die Gnade, die in Ihm war, sich öffnete.

Der Mensch kann mitfühlen – es ist der Ausdruck seiner Ohnmacht. Jesus aber geht ein in die Kümmernis des sterblichen Menschen, stellt Sich Selbst unter das Gewicht des Todes, das auf dem Menschen lastet (und zwar weit mehr als der Mensch selbst zu tun vermag), und nimmt sie samt ihrer Ursache hinweg. Und nicht nur nimmt Er sie hinweg, sondern Er führt auch die Macht ein, die fähig ist, sie hinweg zu nehmen. Das ist die Herrlichkeit Gottes. Wenn Christus gegenwärtig ist, wenn wir sterben, so sterben wir nicht zum Tode, sondern zum Leben; wir sterben, auf dass wir in dem Leben Gottes leben, anstatt in dem Leben des Menschen. Und zu welchem Zwecke? Damit der Sohn Gottes verherrlicht werde. Der Tod kam durch die Sünde, und der Mensch befindet sich unter der Gewalt des Todes. Allein dies hat nur Gelegenheit dazu gegeben, dass wir jetzt das Leben dem zweiten Adam, dem Sohne Gottes, gemäß besitzen, und nicht dem ersten Adam, dem sündigen Menschen, gemäß. Das ist Gnade. Gott ist in diesem Werke der Gnade verherrlicht; und es ist der Sohn Gottes, Dessen Herrlichkeit aus diesem göttlichen Werke mit vollem Glanze hervorstrahlt. Und beachten wir, dass hier nicht von einer im Zeugnis angebotenen Gnade, sondern von der Ausübung der Macht des Lebens die Rede ist. Selbst die Verwesung ist kein Hindernis für Gott. Warum ist Christus gekommen? Um dem toten Menschen die Worte des ewigen Lebens zu bringen. Von diesen Worten nun nährte sich Maria, während Martha diente und ihr Herz mit vielen Dingen beschwerte. Martha glaubte; sie liebte Jesum, nahm Ihn in ihr Haus auf, und der Herr liebte sie. Maria aber hörte Ihm zu. Deswegen war Er gekommen, und deswegen rechtfertigte Er auch ihr Verhalten. Das gute Teil, das sie erwählt hatte, sollte nicht von ihr genommen werden.

Als der Herr kommt, geht Martha Ihm aus eigenem Antriebe entgegen; wenn Er aber von der gegenwärtigen Macht des Lebens zu ihr redet, so zieht sie sich zurück. Wir fühlen uns, obwohl wir Christen sind, unbehaglich, wenn wir unsere Unfähigkeit erkennen, den Sinn der Worte des Herrn oder dessen, was die Seinigen uns sagen, zu erfassen. Martha fühlte, dass dies eher die Sache Marias war als die ihrige. Sie geht weg, ruft ihre Schwester und sagt ihr, dass der Lehrer (beachten wir den Namen, den sie Ihm gibt) gekommen sei und sie rufe (V. 28). Ihr eigenes Gewissen war für sie die Stimme Christi. Maria steht alsbald auf und geht zu Ihm. Sie hatte nicht mehr Verständnis als Martha; aber ihr Herz schüttet seine Bedürfnisse zu den Füßen Jesu aus, da wo sie Seine Worte gehört und Seine Liebe und Gnade kennen gelernt hatte; und Jesus fragt nach dem Wege zur Gruft. Für Martha, die stets mit den Umständen beschäftigt ist, „riecht ihr Bruder schon“.

Später, als Martha diente und Lazarus unter den Tischgästen war, salbt Maria den Herrn in dem Bewusstsein dessen, was vor sich ging; denn man ratschlagte, Jesum zu töten. Ihr Herz, durch die Liebe zu Ihm belehrt, fühlte die Feindschaft der Juden; und ihre Liebe, durch ein tiefes Dankgefühl getrieben, verwendete für Ihn das Kostbarste, was sie hatte. Die Anwesenden tadeln sie, aber Jesus stellt Sich wieder auf ihre Seite. Ihr Tun war vielleicht nicht vernunftgemäß, allein Maria hatte die Lage Jesu verstanden. Welch eine Unterweisung!

Wie gesegnet war diese Familie in Bethanien, wo das Herz Jesu, insoweit dies auf Erden möglich war, eine Erquickung fand, die Seine Liebe annahm!

Noch ein anderer Punkt mag hier erwähnt werden. Der Heilige Geist hat einen Vorfall aufgezeichnet, in dem der augenblickliche, aber strafbare Unglaube des Thomas durch des Herrn Gnade zugedeckt wurde. Es war nötig, denselben mitzuteilen; allein der Heilige Geist hat auch Sorge getragen, uns zu zeigen, dass Thomas den Herrn liebte und von Herzen bereit war, mit Ihm zu sterben (V. 16; Joh 20,24–29). Es gibt noch andere ähnliche Beispiele. Paulus sagt: „Nimm Markus und bringe ihn mit dir, denn er ist mir nützlich zum Dienste (2. Tim 4,11). Armer Markus! Diese Bemerkung war notwendig um deswillen, was sich in Perge zugetragen hatte (Apg 13,13; 15,36- 41). Barnabas hat den nämlichen Platz in der Liebe und dem Andenken des Apostels, ungeachtet ihres Streites. Wir sind schwach – Gott verbirgt es nicht vor uns; allein Er überkleidet die Schwächen Seiner Diener mit dem Zeugnis Seiner Gnade. Mit welch einer Liebe haben wir es zu tun! Aber ach! auch mit welch einem Hass! Denn in diesem Evangelium sehen wir den entsetzlichen Widerstand des Menschen gegen Gott. Kajaphas, als Hoherpriester das Haupt der Juden, beantragt den Tod Jesu, weil Er dem Lazarus das Leben wiedergegeben hatte; und von diesem Tage an verschwören sie sich wider Ihn. Jesus widersteht ihnen nicht. Er war gekommen, um „Sein Leben zu geben als Lösegeld für viele“; und Er geht voran, um das Werk zu vollbringen, das Seine Liebe in Übereinstimmung mit dem Willen Seines Vaters unternommen hatte, wie groß auch immer die List und Bosheit der Menschen sein mochten. Das Werk des Lebens und des Todes, das Werk Satans und Gottes standen einander gegenüber. Allein die Ratschlüsse Gottes mussten in Gnade erfüllt werden, worin auch die Mittel bestehen mochten. Jesus widmet Sich dem Werke, durch das sie in Erfüllung gehen sollten. Nachdem Er daher die Macht der Auferstehung und des Lebens in Sich Selbst gezeigt hat, finden wir Ihn, wenn die Zeit dafür gekommen ist, wieder ruhig an dem Orte, zu dem Sein Dienst Ihn führte. Aber Er geht nicht mehr in derselben Weise wie früher in den Tempel. Er geht zwar hin, allein die Frage zwischen Gott und dem Menschen war moralisch schon entschieden. Der Platz Jesu ist jetzt bei dem Überrest, da wo Sein Herz Ruhe fand – in dem Hause zu Bethanien.

Fußnoten

  • 1 Christus hat in Gnade menschliches Leben angenommen, und in diesem Leben nahm Er die Sünde auf Sich. Die Sünde gehört sozusagen diesem Leben an, in dem Christus keine Sünde kannte; aber Er stirbt - Er gibt dieses Leben auf. Er ist der Sünde gestorben; Er hat mit derselben abgeschlossen, mit ihr getan, indem Er mit dem Leben abgeschlossen hat, dem sie angehörte. Auferweckt durch die Macht Gottes, lebt Er in einem neuen Zustande, wo die Sünde keinen Zutritt hat, indem sie mit dem Leben, das Er verließ, zurückgelassen worden ist (Röm 6,3-10). Der Glaube führt uns in diesen Zustand ein durch die Gnade. Man hat behauptet, dass diese Gedanken das göttliche und ewige Leben, das in Christo war, entkräfteten; doch das ist nichts als eine unnütze und böse Spitzfindigkeit. Selbst wenn ein unbekehrter Mensch stirbt oder sein Leben ablegt, so hört deshalb doch das Leben des inneren Menschen nicht auf zu existieren. Alle leben für Gott, und das göttliche Leben in Christo konnte nie aufhören oder einer Verändern unterliegen. Er hat dieses Leben nie abgelegt, sondern in der Macht desselben legte Er Sein Leben ab, so wie Er es hier als Mensch besaß, um es wieder zu nehmen in einer ganz neuen Weise in der Auferstehung jenseits des Grabes. Jene Spitzfindigkeit ist sehr böse.
  • 2 Dies bezieht sich selbstverständlich auf die Heiligen, denen das Leben mitgeteilt ist. Dieselbe göttliche Macht wird freilich auch bezüglich der Gottlosen ausgeübt; aber es ist klar, dass bei ihnen weder die Mitteilung des Lebens von Seiten Christi stattfindet, noch dass sie (wie die Schrift sagt) mit Ihm auferweckt sind. Die Spitzfindigkeit, auf die ich hingewiesen habe, bestätigt (ganz unwissentlich, wie ich gern zugebe) die verderbliche Vernichtungslehre, als ob der Mensch durch das Ablegen des Lebens oder durch den Tod oder durch das Ende des natürlichen Lebens überhaupt aufhöre zu existieren. Ich mache darauf aufmerksam, weil diese Form von schlechter Lehre jetzt sehr verbreitet ist; sie verkehrt das ganze Wesen des Christentums.
  • 3 Beachten wir, welches Bewusstsein der Apostel von der Macht dieses Lebens hatte, wenn er sagt: „Damit das Sterbliche verschlungen werde von dem Leben“; und betrachten wir unter diesem Gesichtspunkte die ersten fünf Kapitel des zweiten Briefes an die Korinther.
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