Botschafter des Heils in Christo 1875

Gedanken, gesammelt aus Vorträgen von George Vicesimus Wigram - Teil 6/18

Der Glaube muss Energie zeigen. Es würde ein fruchtloses Beginnen sein, über die Herrlichkeit nachzudenken, ohne die Gewissheit zu besitzen, dass Christus uns bestimmt hat, dort eingeführt zu werden. Der Glaube wird mich stets vorausblicken und nach dem Ziel laufenlassen. Was nützt ein Gefühl für Christus, wenn es nicht das Herz von der Welt trennt? Es ist ein großer Unterschied, ob ich sage: „Ich kenne das Kreuz“ oder ob ich sage: „Ich habe den Gegenstand gefunden, dessen ich mich vor der ganzen Welt rühmen kann, während mein Herz mit Bewunderung und Freude erfüllt ist.“ Gott Hat in dem Kreuz seines Sohnes den einzigen Weg gesehen, auf welchem Er Sünder segnen konnte.

Es ist sehr gesegnet, in den einzelnen Briefen die verschiedenen Gedanken des Geistes Christi in Bezug auf die Ankunft des Herrn zu sehen. In dem Brief an die Epheser stellt der Herr sich selbst eine herrliche Kirche, die weder Flecken noch Runzel hat, als seine Braut dar. Im Philipperbrief sehen wir arme Geschöpfe, welche in ihren niedrigen Körpern seufzen; Christus wird in ihnen wirken und den Leib der Niedrigkeit in einen verherrlichten Leib umwandeln. Dann finden wir im Kolosserbrief ein mit Christus in Gott verborgenes Leben, das mit Ihm in Herrlichkeit offenbart werden soll. In kurzer Zeit wird Er, der unser Leben ist, und wir mit Ihm zurückkommen. Endlich in 1. Johannes 3 ist die durch Christus bewirkte Verwandtschaft von Kindern zu dem Vater dargestellt: Er wird sie als seine Kinder behandeln, sie werden Ihn sehen und Ihm gleich sein, und Er wird sich ihnen zeigen, wie Er ist.

Die Heiligen, welche bereits heimgegangen sind, genießen noch nicht die vollkommene Segnung, haben aber einen gewaltigen Schritt vorwärts gemacht. Die Stellung der Gläubigen wird nicht durch den Tod verändert. Sie warteten, während sie hier unten waren – sie warten auch jetzt noch in der Gegenwart des Herrn in einem besonderen, herrlichen Zustand. Es gab niemals einen solchen Gedanken in Verbindung mit dem ersten Adam, dass die Seele an einem Platz und der Körper an einem anderen sein sollte. Bei der Steinigung des Stephanus sehen wir, wie der Herr unmittelbar die Seele zu sich nimmt; und so ist es auch mit allen Geliebten, die in Jesu entschlafen sind. Dieses tröstet das Herz, wenn es über die entstandene Lücke betrübt ist und die Bitterkeit fühlt, welche in der Wegnahme jener von der Erde liegt. Der Tod ist eine bittere und demütigende Sache, da durch ihn allen Plänen ein Ende gemacht wird und alle natürlichen Bande gelöst werden; und doch ist in ihm etwas verborgen, das die Heiligen nicht erfahren haben würden, wenn sie nicht von der Erde in die Gegenwart des Herrn gegangen wären, und das ist die Erfahrung des ganzen Mitgefühls, das der Herr an den Tag legte, als der Tod kam und sie hinwegführte.

Der Herr selbst wird kommen, um sein Volk zu sich aufzunehmen. Es ist unaussprechlich köstlich, den Herrn in dieser Handlung zu sehen – zu sehen, wie Er, der Sohn des Menschen, sich vom Thron des Vaters erhebt, und wie Er, der Überwinder des Grabes, die Leiber der in Ihm Entschlafenen dem Staub des Todes entreißt. Die ganze Herrlichkeit ist jetzt in Ihm verborgen, aber bald wird sie offenbart werden. Der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf Herniederkommen, und der gesegnete Klang seiner Stimme wird von allen den Seinen gehört werden, mögen ihre Leiber schon in Staub zerfallen sein oder noch hienieden wandeln.

Die in Christus Gestorbenen werden „zuerst“ auferstehen. Ich möchte um alles in der Welt dieses Wörtchen „zuerst“ nicht unbeachtet lassen, weil es gerade das in sich schließt, was ich immer an dem Herrn gewähre, nämlich, dass Er seine Liebe zuerst und besonders da offenbart, wo sich Schwachheit Zeigt. Einer solchen besonderen Liebe bedarf ich, und mein Herz bedarf ihrer in meiner Schwachheit.

Welch ein Gedanke, dass der Herr Jesus einen jeden der Seinen zu finden wissen wird, um ihn aus dem Staub des Todes aufzuerwecken! Er wird die Erde zwingen, das, was in sie niedergelegt, wieder abzugeben. Er wird einem jeden einen Leib der Herrlichkeit geben und jedes Herz in seine eigene Gegenwart und Herrlichkeit versetzen. Die höchste Stellung, die wir erdenken können, besitzt der Sohn des Menschen in der Herrlichkeit des Vaters, und wir sehen diesen Sohn des Menschen sich erheben und von dieser Höhe herniedersteigen, hernieder in den Staub, wo es Satan erlaubt ist, die einzelnen Teile der Körper derer, welche in dem Herrn entschlafen sind, zu trennen. Ein jeder von ihnen gibt durch seine Auferstehung Zeugnis, dass Er die Auferstehung und das Leben ist. Jeder einzelne wird auf das erste Wort von Ihm, dem Erstgeborenen aus den Toten und dem Erstgeborenen vieler Brüder, aus dem Staub des Todes hervorgerufen, um ewig bei dem Herrn zu sein. Dieses ist es, was für meine Seele so unendlich lieblich, so göttlich und vollkommen der Gnade entsprechend ist. Was wäre es, wenn Gott seinen Sohn zum Haupt über alle Dinge gesetzt und nicht die Herzen seines Volkes für diesen Herrn selbst gebildet hätte? Wenn Er plötzlich die Tore des Himmels geöffnet hätte, so würde ich doch in allem, was ich dort erblickt, nicht das gefunden haben, was ich in dem Wort finde: „Für immer bei dem Herrn.“ Der Gedanke, dass ich den Herrn sehen und für immer bei Ihm sein werde, durchdringt meine Seele. Ach! ist es möglich, dass der Herr, der mich von der Zeit an, wo Er mir das Leben gab, mit einer solchen Geduld und Liebe getragen und mich mit einer so heiligen Sorgfalt überwacht hat, sagen kann: „Du wirst mir entgegengehen?“ Und – mehr als dieses – Er wird herniederkommen, um mit mir in der Luft zusammen zu treffen 1 Ja, diese meine Augen werden Ihn sehen, diese meine Ohren werden Ihn hören, Ihn, der mich liebte und sich selbst für mich hingab, und der diesen letzten Ausdruck seiner Liebe gegen diejenigen richtet, welche Ihm der Vater vor Grundlegung der Welt gegeben hat. Was wusste der sterbende Räuber von dem Paradies? Nichts, aber er wusste, dass er bei Ihm sein würde, dem er seine Seele für die Ewigkeit anvertraut hatte. Es liegt mir nichts daran, wo ich bin, wenn ich nur bei Ihm bin; alles ist in diesem „bei Ihm“ eingeschlossen; und das ist es, was wir in dem Zwischenzustand sein werden, ausheimisch von dem Leib und einheimisch bei dem Herrn. Wenn ich meinen Körper verlasse, so wird es nur sein, um bei Ihm zu sein, bei Ihm, der die immer sprudelnde Quelle aller der Segnungen ist, die sich jetzt über meine Seele ergießen. Das neue Jerusalem würde ein armseliger Platz ohne Ihn sein. Was wäre ohne Ihn der ganze Glanz der himmlischen Herrlichkeit? Für mich gibt es nur die eine Sache – ich werde für immer bei Ihm sein.

Bin ich glücklich? Ich bin es nur, weil Christus mich liebt und weil Er glücklich ist. Welcher Mensch, der eins mit dem Herrn gemacht ist, wird sagen: „Ich bin nicht gesegnet, wenn Christus es ist?“

Das Volk Gottes mag ein wenig die Wasser des finsteren Stromes des Todes zu schmecken haben, aber Christus – vergessen wir es nicht – stieg bis auf den Grund desselben hinab und stand wieder auf und lebt in Ewigkeit.

Der Christus, den wir kennen, ist ein lebender Christus, stets beschäftigt mit dem Werk seiner Gnade. Vielleicht beauftragt Er uns mit irgendeiner Botschaft, indem Er uns ins Herz gibt, mit dem Wort der Wahrheit zu einem Sünder zu gehen, der unter der Last seiner Sünden seufzt. Wir werden uns dieses Auftrages entledigen, ohne uns irgendwelcher Kraft bewusst zu sein, bis wir durch die Wirkung finden, dass der Herr uns als ein Band gebraucht hat, welches Ihn mit einem Volk auf Erden verknüpft. Und ebenso geschieht es, dass Worte des Trostes oder der Wahrheit über die Lippen eines Heiligen gerade zu demjenigen gehen, der ihrer bedarf.

Welch ein Christus ist Er! Wie wacht er darüber, uns zu segnen. Wenn irgendein Gegenstand die einzige Sorge deines Herzens ist, glaubst du dann, dass diese Sorge für dich halb so groß sei, als du es für den Herrn bist? Es ist nicht denkbar, dass sein Auge heute nicht auf einem jeden von uns geruht hätte. Wir können ein wenig davon verstehen, wie Er auf uns blickt, auf uns, die wir Ihm vom Vater gegeben sind, für welche Er alles, was Er für sie unternommen, vollkommen vollbracht hat und welche die Gegenstände der ganzen Zuneigung seines Herzens sind. Ach! dieser Christus hört so gern, dass sein Volk von Ihm und für Ihn redet! Er erwartet, dass es hienieden etwas von Ihm zu sagen hat und ein praktisches Zeugnis für Ihn ablegt. Er hat etwas zu tun für uns, und Er wird dieses deutlich denen offenbaren, welche in Wahrheit seine Diener sind. Dem Johannes hatte Er es offenbart, und ebenso verhält es sich jetzt mit uns. Wenn du vielleicht ein Wort von dem Herrn sprachst und bei einer Stelle der Schrift verweiltest, kam da nicht Christus dir zu Hilfe? Du wusstest nicht wie, aber es war Christus. Er ist immer bereit, der Schwachheit seiner Diener zuvorzukommen und ihnen Kraft zu geben, um von Ihm zeugen zu können.

Es ist sehr gesegnet, die Niedrigkeit eines Kindes in Heiligen zu gewähren wie Johannes und Paulus, wie sie bei jedem Schritt auf ihrem Weg durch Christus aufrecht gehalten werden – zu sehen, wie Christus durch unsere Niedrigkeit Gelegenheit nimmt, um die außerordentliche Gnade zu zeigen, die mit seiner göttlichen Herrlichkeit verbunden ist. Wir denken an seine Herrlichkeit und nicht an seine Gnade in dieser Herrlichkeit; alles, was den Herrn charakterisiert, ist Gnade.

Alles hängt von Ihm selbst ab, sei es nun, dass Er den Glauben aufrechterhält oder Lob hervorbringt.

Wir bemerken in dem Himmel einen Menschen und können sagen: „Das ist Jehova, der Gott–Heiland.“ Welch eine Höhe von Herrlichkeit zeigt sich in der Erlösung, die verbunden ist mit dem im Fleisch offenbarten Gott! Christus, zur Rechten Hand Gottes, empfängt von Ihm alles, was sein Volk bedarf. Nicht allein war Er während seines Wandels hienieden, als der Mann der Schmerzen, ein Diener, nein, Er ist es auch jetzt noch in der Herrlichkeit, indem Er alle die Pflichten erfüllt, die Ihm übertragen sind. Es genügt für mich, zu wissen, dass ich schwach bin und keine Weisheit habe, aber dass es dort in der Gegenwart Gottes einen Menschen gibt, der bestimmt ist, für Schwache Sorge zu nagen. Für Paulus und Johannes war es durchaus keine Frage, ob sie in ihrer eignen Kraft wandeln sollten.

Christus hat für einen jeden Heiligen einen besonderen Dienst. Wir wollen oft etwas tun, bevor es Zeit ist; aber das ist nimmer der Weg Christi. Er erwartet, dass wir auf Ihn blicken, um das Wort, welches Er uns zu sagen hat, zu empfangen; und wir zeigen dadurch, dass Er eine lebende Person ist. Wir können nicht die Herzen derer sehen, mit welchen wir sprechen, aber Er kann es; Er kennt jeden Gedanken des Herzens, und wir müssen auf Ihn blicken, um uns durch Ihn leiten zu lassen. Wenn du mit Christus als deinem lebenden Herrn wandelst, so wirst du finden, dass Er dich in allen Dingen leitet. Er hat die völligen Gefühle eines Menschen und tritt in die unsrigen ein.

Wie wenig schätzen unsere Herzen die Dinge gemäß ihrer Verwandtschaft mit Christus! Wie gering auch achten wir die Christen im Vergleich mit dem Wert, den sie vor Christus haben! Wir sollten um Christi willen alles Gute lieben, und nicht allein wegen des Taus, der zu unserer Erfrischung von demselben rinnt.

Nicht eher, als bis Christus den Platz des geschlagenen Felsen eingenommen hatte, konnten wir von einer im Himmel geöffneten Quelle reden. Nicht allein ist Er die Quelle des lebendigen Wassers, sondern Er konnte sagen: „Ich und der Vater sind eins; wer mich gesehen, hat auch meinen Vater gesehen.“ Er nahm nicht eher die Stelle einer Quelle, von der die Wasser ausflössen, ein, als bis Er zur Rechten des Vaters saß. Und nicht nur das, sondern in Ihm ist auch das Licht des Lebens. Das Leben, welches wir besitzen, kommt zu uns von dem Sohn des Menschen. Er setzt uns mit sich in Verbindung, und zwar in Dingen, welche Er als Menschensohn empfangen hat. Als Sohn Gottes sitzt Er auf dem Thron Gottes. Das ist natürlich nicht mein Platz. Gott hat Ihm aber als Sohn des Menschen einen Thron gegeben, und dort kann ich bei Ihm sein. Er kann mir nicht die Herrlichkeit geben, welche Er bei dem Vater von Ewigkeit her hatte, aber Er kann sagen: „Die Herrlichkeit, welche du mir gegeben, habe ich Ihnen gegeben.“ In diese Herrlichkeit kann Christus sein Volk versetzen, aber nicht in die Herrlichkeit Gottes, in welcher Er der Gegenstand der Anbetung ist.

Christus sagt niemals, dass mein Fleisch die Welt überwinden kann, aber wohl versichert Er diesen Sieg dem Glauben. Der Glaube ergreift das, was der Herr ihm darbietet, und durch denselben werde ich Sieger sein. Nur der Glaube an das Wort, das Christus uns offenbart, verleiht uns den Sieg, und außer demselben nichts.

In Übereinstimmung mit seiner göttlichen Herrlichkeit als Sohn Gottes ist Er ein Geber, und nichts ist Ihm so groß, dass Er es nicht spenden könnte. Er gibt auf die erhabenste Weise und in einem Maß, das seiner göttlichen Herrlichkeit würdig ist. Er ist in seiner eigenen Ewigkeit; Er kennt die Geheimnisse Gottes und wendet sich zu mir, einem armen, mit einem Meer von Schwierigkeiten kämpfenden Geschöpf und sagt: „Blicke auf jenen Baum dos Lebens inmitten des Paradieses Gottes: wenn du überwindest, so sollst du von seinen Früchten essen.“ Kann ich mir eine so herrliche Verheißung entgehen lassen? Dann wieder: „Du leidest und bist berufen, durch Trübsale zu gehen; aber halte Glauben bis ans Ende, und ich will dir eine Krone des Lebens geben.“

Wer anders als der Herr kann eine Krone des Lebens geben und all ihren Glanz um unsere Stirnen leuchten lassen im Angesicht des Schattens des Todes? Und was ist der Tod des Körpers im Vergleich mit dieser Krone des Lebens und der Gewissheit, nicht erreicht zu werden durch den zweiten Tod? Wenn ich mein Haupt auf das Kissen lege und hingehe in die Herrlichkeit zum Herrn, oder wenn ich wie Stephanus hinaufsteige, sterbend unter den Würfen der Mörder, nun wohlan, was ist das für ein Tod? O! es ist nicht der zweite Tod: Christus reicht mir die Krone des Lebens dar und schützt mich vor dem zweiten Tod. „Ich werde ihm ein weißes Steinchen geben;“ Christus gibt mir einen neuen Namen, dessen Bedeutung niemand kennt, als der Herr selbst und der, welcher ihn empfängt (Off 2,17). Zwischen Ihm und mir wird in der Herrlichkeit ein Geheimnis bestehen, in das sich niemand einmischen kann.

Selbst die Fehler und Gebrechen der Kirche, wie beklagenswert sie sind, bieten der Liebe Christi Gelegenheit dar, ihre ganze Süßigkeit zu offenbaren. Er, dereinst der Mann der Schmerzen war und bald der Mann der Freude sein wird, wartet jetzt, sitzend zur Rechten Gottes, als der Mann der Geduld – drei sehr verschiedene Charaktere, die sich in Christus vereinigen. In Christus hienieden – dem Kind in der Krippe – verachtet und verworfen und mit Leiden bekannt, sehen wir den Mann der Schmerzen; und doch zeigt sich unseren Blicken nirgendwo eine größere göttliche Herrlichkeit, als gerade auf dem Kreuz. Und aus welchem Zustand bin ich durch dieses Kreuz herausgerissen, und wohin hat es mich gebracht? Und wo ist Christus jetzt, dessen Tod dies alles zu Wege gebracht hat? Die Antwort ist: „Zur Rechten Gottes“, wo Er, als der Mann der Geduld schon nahezu 3000 Jahre auf die Offenbarung der Herrlichkeit, sowie auf sein Volk wartet, welches die Frucht seines Dienstes ist. Und womit beschäftigt Er sich jetzt? O, seine Antwort wird lauten: „Ich bin mit euch in der Herrlichkeit beschäftigt und nehme an allen euren Schwierigkeiten den innigsten Anteil. Richtet daher eure Blicke zu mir empor, öffnet mir eure Herzen und sagt mir alles! Als der gute Hirte bin ich um jedes einzelne meiner Schafe besorgt, verbinde seine Wunden und heile jeden Riss und jede Verletzung seiner Haut.“ – Aber dann ist es ein sehr gesegneter Gedanke, Ihn, der hienieden in Wirklichkeit der Mann der Schmerzen war, dort oben als den Mann der Freude zu sehen, „gesalbt mit dem Öl des Frohlockens über seine Genossen!“ – Jedoch werden wir wegen der Leiden der gegenwärtigen Zeit, die wir durchzumachen haben, oft an Ihn, als den Mann der Schmerzen erinnert. Sammle einmal alle deine Leiden, worunter du je geseufzt hast, und dann wende dich zu Ihm, dessen Herz im tiefsten Weh brach, und klage deine Schmerzen und alles, was dich niederdrückt, dem Herzen dessen, der zu dir sagt: „Gibt es wohl ein Leiden, das dem meinigen gleichkommt?“ Doch Er wird einmal auch der Mann der Freude sein. Ist der Gedanke an die Freuds Christi süß für dein Herz? Denkst du gerne daran, dass kein Antlitz so schön, kein Herz so glücklich und in seiner Freude so vollkommen sein wird, als das seinige? Nichts gleicht seiner Schönheit! Die ganze Herrlichkeit dort wird nichts anderes sein als die Fassung dieses Edelsteins. Und sein neuer Name wird auf dich geschrieben werden; sicher, das sollte uns ein wenig Geduld geben auf der Reise durch diese Wüste, wenn wir durch die Rauheit des Weges auf die Probe gestellt werden. Er ruft uns zu: „Fasse Mut, nur noch eine kleine Weile, und ich werde meinen Namen der Freude auf dich schreiben.“ Es wird die Freude aller Ihm von Gott gegebenen Kinder sein, dass sie im Vaterhaus sind; aber der auf sie geschriebene neue Name wird die Freude Christi sein.

Bist du des Trostes bedürftig? Nichts kann so viel Trost verleihen, als der Gedanke an die Ankunft Christi. Wir mögen vielleicht jetzt während der Nacht Trübsale zu erdulden haben, aber Freude – eine Fülle von Freude – wartet unser an jenem Morgen, wenn wir Ihn sehen werden, wie Er ist – eine Fülle von Freude, wenn wir Ihm gleich und für immer bei Ihm sein werden (Fortsetzung folgt).

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