Das Reich Gottes und das Reich der Himmel

Kapitel 3

Kapitel 3: Aspekte

Ein Thema kann von verschiedenen Standpunkten aus betrachtet, bzw. mit verwandten Bereichen in Beziehung gesetzt werden. Dadurch verschiebt sich der Fokus und führt zu unterschiedlichen Perspektiven, obwohl der Gegenstand ein und derselbe ist.

Genau das trifft auch auf das Königreich zu, das immer als die eine und unveränderliche Regierung Gottes angesehen werden muss, egal von welcher Seite es betrachtet wird. So kann das Reich einmal in seiner Beziehung zu seinen dispensationalen Rahmenbedingungen studiert werden. Ein anderer Blickwinkel ist der Charakter und Zustand des Personenkreises, der angesprochen wird. Diese Darstellung führt zu den vier Bezeichnungen des Reiches, denen wir in der Schrift begegnen: „Reich Gottes“; „Reich der Himmel“; „Reich des Sohnes“ und „Reich des Vaters“.

Es scheint nicht der Fall zu sein, dass diese unterschiedlichen Bezeichnungen auf irgendeine wesentliche Differenz hinweisen. Weder was die Konstitution noch was den Charakter des Reiches betrifft. Vielmehr geht es darum die verschiedenen Anwendungen so vorzustellen, dass die Aspekte, unter denen das Reich entfaltet wird, in einen Zusammenhang mit den entsprechenden äußeren Verhältnissen und Personenkreisen zu bringen. Wird es deshalb in einer allgemeinen und umfassenden Bedeutung der Welt präsentiert, wird von dem Reich Gottes gesprochen. Geht es um die dispensationale Sicht in Verbindung mit den Juden, ist es das Reich der Himmel und wenn es um die Heiligen der jetzigen Haushaltung geht, wird es das Reich des Sohnes, bzw. das Reich des Vaters genannt, wodurch ein besonderes Verhältnis zum Ausdruck kommt.

Die Begriffe „Reich Gottes“ und „Reich der Himmel“ (die grundsätzlich gleichbedeutend sind) werden in den Evangelien deshalb oft wechselseitig benutzt, wie wir gleich sehen werden.

In der ersten Spalte mit der Überschrift „Reich der Himmel“ zitiere ich Verse aus dem Matthäusevangelium, wogegen in der zweiten Spalte, unter „Reich Gottes“, Stellen aus dem Lukas- und Markusevangelium gegenübergestellt werden.

Reich der Himmel Reich Gottes
Von da an begann Jesus zu predigen und zu sagen: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen (Mt 4,17). Jesus kam nach Galiläa, predigte das Evangelium des Reiches Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe gekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium (Mk 1,14.15).
Glückselig die Armen im Geist, denn ihrer ist das Reich der Himmel (Mt 5,3). Glückselig ihr Armen, denn euer ist das Reich Gottes (Lk 6,20).
Ich sage euch aber, dass viele von Osten und Westen kommen und mit Abraham und Isaak und Jakob zu Tisch liegen werden in dem Reich der Himmel (Mt 8,11). …wenn ihr Abraham und Isaak und Jakob und alle Propheten sehen werdet in dem Reich Gottes, euch aber hinausgeworfen. Und sie werden kommen von Osten und Westen und von Norden und Süden und im Reich Gottes zu Tisch liegen (Lk 13,28.29).
Geht aber hin, predigt und sprecht: Das Reich der Himmel ist nahe gekommen (Mt 10,7). Und er sandte sie aus, das Reich Gottes zu predigen und die Kranken zu heilen (Lk 9,2).
Wahrlich, ich sage euch: Unter den von Frauen Geborenen ist kein Größerer aufgestanden als Johannes der Täufer; der Kleinste aber im Reich der Himmel ist größer als er (Mt 11,11). Unter den von Frauen Geborenen ist kein größerer Prophet als Johann der Täufer; der Kleinste aber im Reich Gottes ist größer als er (Lk 7,28).
Aber von den Tagen Johannes' des Täufers an bis jetzt wird dem Reich der Himmel Gewalt angetan, und Gewalttuende reißen es an sich (Mt 11,12). Das Gesetz und die Propheten waren bis auf Johannes; von da an wird das Evangelium des Reiches Gottes verkündigt, und jeder dringt mit Gewalt hinein (Lk 16,16).
Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Weil es euch gegeben ist, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu erkennen, ihnen aber ist es nicht gegeben (Mt 13,11). Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen (Lk 8,10).
Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Reich der Himmel ist gleich einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte (Mt 13,31). Wem ist das Reich Gottes gleich? … Es ist gleich einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und in seinen Garten warf (Lk 13,18.19; Mk 4,30.31).
Ein anderes Gleichnis redete er zu ihnen: Das Reich der Himmel ist gleich einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Maß Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert war (Mt 13,33). Wem soll ich das Reich Gottes vergleichen? Es ist gleich einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Maß Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert war (Lk 13,20.21).
Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel eingehen (Mt 18,3). Wer irgend das Reich Gottes nicht aufnimmt wie ein Kind, wird nicht dort hineinkommen (Lk 18,17; Mk 10,15).
Jesus aber sprach: Lasst die Kinder und wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen, denn solcher ist das Reich der Himmel (Mt 19,14). Lasst die Kinder zu mir kommen und wehrt ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes (Lk 18,16; Mk 10,14).
Wahrlich, ich sage euch: Schwerlich wird ein Reich in das Reich der Himmel eingehen (Mt 19,23). Wie schwer werden die, die Vermögen haben, in das Reich Gottes eingehen! (Lk 18,24; Mk 10,23.24).

Es ist nicht schwer zu erkennen, dass es sich bei den gegenübergestellten Paaren um Parallelstellen handelt, die sich auf dieselben Begebenheiten und Belehrungen unseres Herrn beziehen. Damit können wir schlüssig begründen, dass der Begriff „Reich der Himmel“ und „Reich Gottes“ in bestimmten Fällen synonym gebraucht wird und in den obigen Versen genau dasselbe bedeutet. Deshalb stellen wir fest, dass es um ein und dieselbe Sache geht, nämlich dem Reich. Der einzige Unterschied besteht in der Art und Weise, in der es betrachtet wird. Einmal geht es um seine Natur, ein anderes Mal um seine Wesenszüge oder Absichten. Es bleibt jedoch immer wahr, dass es nur verschiedenartige Aspekte ein und desselben Reiches sind.

Das Reich Gottes

Geht es um das Reich Gottes so scheint das Reich von seiner breitesten und allgemeinsten Seite her beleuchtet zu werden. Dieser Blickwinkel umfasst die vollständige Regierung Gottes durch alle Zeitepochen hindurch. Das ganze Reich Gottes entspringt hier der unendlichen Liebe Gottes, der es durch seine Weisheit, Liebe und Macht persönlich erhält. Diese Seite schließt alle Formen und Entwicklungen seiner Regierung durch die komplette Geschichte der Gläubigen mit ein.

In seiner ganzen Tragweite umschließt es alle anderen Aspekte: Das Reich der Himmel, das Reich des Sohnes und das Reich des Vaters. Es ist ein gattungsmäßiger Begriff, aus dem alle anderen abgeleitet werden und ihren Ursprung haben.

Dadurch wird klar, dass die allgemeinere Bezeichnung „Reich Gottes“ austauschbar mit den anderen Begriffen verwendet werden kann (siehe die Beispiele weiter oben), weil das Allgemeinere das Spezielle mit einschließt. Was in bestimmten Fällen also von dem Reich Gottes gesagt werden kann, trifft genauso auf das Reich der Himmel zu, obwohl das Gegenteil nicht immer gesagt werden kann, auch wenn die Bedeutungen beider Begriffe an sich gleich sein mag.

Außerdem wird das Reich als Reich Gottes, in allgemeiner Weise den Reichen der Menschen auf dieser Welt gegenübergestellt. „Dein, HERR, ist das Königreich, und du bist über alles erhaben als Haupt“ (1. Chr 29,11). „Dein Reich ist ein Reich aller Zeitalter und deine Herrschaft durch alle Geschlechter hindurch“ (Ps 145,13; Dan 3,33).

Unter den verschiedenen Begriffen, die benutzt werden, um die Regierung Gottes zu beschreiben, wird der des „Reiches Gottes“ am häufigsten gebraucht. Das ist besonders dann der Fall, wenn das Wort „Königreich“ oder „Reich“ allein steht - sowohl im Alten wie auch im Neuen Testament.

Das Reich der Himmel

Wird von dem Reich der Himmel gesprochen liegt die Betonung auf der regierenden Macht des Reiches, die ihren Ursprung im Himmel hat und damit himmlische Charakterzüge trägt, obwohl sie auf der Erde ausgeübt wird. Im Gegensatz zu irdischen Herrschern ist es die Regierung Gottes vom Himmel aus über die Erde. „Der HERR hat in den Himmeln festgestellt seinen Thron, und sein Reich herrscht über alles“ (Ps 103,19). „Die Himmel herrschen“ (Dan 4,23). „Der Gott des Himmels wird ein Königreich aufrichten“ (Dan 2,44).

Die Anwendung im Hinblick auf die Haushaltungen ist zweifach: Erstens geht es um die geistliche und unsichtbare Regierung Gottes in den Herzen der Gläubigen während der jetzigen Heilsperiode. Zweitens um die sichtbare Herrschaft Christi im tausendjährigen Friedensreich. In beiden Anwendungen wird die Regierung als vom Himmel ausgehend gesehen und deshalb das „Reich der Himmel“ genannt. Weil es also diesen besonderen Aspekt der Haushaltungen in sich trägt ist das Reich der Himmel eingeschränkter als das Reich Gottes, das sich auf alle Zeitperioden erstreckt.

Eine weitere Besonderheit ist die schwerpunktmäßige Präsentation des Reiches der Himmel an die jüdische Nation. Dies geschieht hauptsächlich in der Voraussicht auf ihre endgültige Errichtung auf der Erde, wenn sie  als Nation unter der Regierung ihres Messias wiederhergestellt sein wird. Als Folge davon finden wir den Begriff des Reiches der Himmel in keinem anderen Buch als dem Evangelium nach Matthäus, das sich bekanntlich besonders an die Juden richtet und jüdische Charakterzüge trägt.

Dennoch ist es wichtig zu beachten, dass, obwohl es einerseits diese besondere Anwendung auf die jüdische Nation hat, die Schlussfolgerung falsch wäre anzunehmen (wie es manchmal irrtümlicherweise geschieht), dass das Reich der Himmel selbst seinem Charakter nach jüdischer wäre.. Es handelt sich aus offensichtlichen Gründen nur um eine bestimmte Ausdrucksweise, in welcher das Reich den Juden vorgestellt wird.

Unter dem Aspekt des Reiches der Himmel hat es, als Ganzes gesehen, Bezug zu allen drei zeitlichen Phasen, d. h. zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, wobei die jetzige Phase in vielerlei Hinsicht der jüdischen Ordnung diametral entgegengesetzt ist. Lesen wir die Verse über das Reich der Himmel im Matthäusevangelium sorgfältig, stellen wir fest, dass sich mehr als die Hälfte auf die jetzige Zeitepoche beziehen, während die andere Hälfte auf die zukünftige Phase Bezug nimmt.

Sehen wir einmal von der Eignung des Begriffs „Reich der Himmel“ als Beschreibung der heute sichtbaren Regierung Gottes durch den vom Himmel herabgesandten Heiligen Geist ab, gibt es meiner Meinung nach sehr gute Gründe dafür, diese Bezeichnung auch dann zu benutzen, wenn es darum geht das Reich den Juden auseinanderzusetzen.

In Übereinstimmung mit dem abrahamitischen Bund waren sie belehrt worden auf ein irdisches Königreich der Segnung unter der Herrschaft des verheißenen Messias zu warten. Und genau danach sehnten sie sich, wenn sie den Tag erwarteten, an dem ihr König kommen würde, um auf dem Thron seines Vaters David zu sitzen und über sie als Nation auf der Erde zu regieren. Obwohl ihre Propheten den göttlichen Ursprung und Charakter des kommenden Messias (Christus) klar vorausgesagt hatten (Jes 9,6.7) scheinen sie diese wichtige Wahrheit beiseite geschoben zu haben, um ihre Gedanken mehr mit der irdischen Seite der messianischen Regierung zu beschäftigen, als mit dem himmlischen Charakter des Reiches.

Ein glanzvoller Fürst aus dem Haus und der Abstammung Davids und ein Prophet wie Mose von menschlicher Herkunft beherrschte die Gedanken vieler Israeliten, sodass sie immer wieder an das erinnert werden mussten, was die Propheten ihnen berichtet hatten, dass nämlich Christus, der Sohn Gottes, vom Himmel kommen würde, um ihr Erretter und König zu werden. Vielleicht können wir dadurch besser verstehen, warum unser Herr so oft davon sprach, dass er der von Gott dem Vater im Himmel Gesandte war. „Niemand ist hinaufgestiegen in den Himmel als nur der, der aus dem Himmel herabgestiegen ist, der Sohn des Menschen, der im Himmel ist“ (Joh 3,13). Johannes der Täufer bestätigt diese Seite der Wahrheit in Vers 31 desselben Kapitels: „Der von oben kommt, ist über allen; der von der Erde ist, ist von der Erde und redet von der Erde. Der vom Himmel kommt, ist über allen“ (Joh 3,31). Auch in den Briefen liegt die Betonung darauf, dass Jesus der Christus ist, „der zweite Mensch vom Himmel“ (1. Kor 15,47).

Wir können jetzt verstehen, wie wichtig und bedeutsam es war, die Aufmerksamkeit der Juden (die so sehr mit der irdischen Herrlichkeit des Reiches beschäftigt waren) auf den himmlischen Charakter des Reiches zu lenken und zu betonen, dass die Regierung Christi sowohl was die jetzige christliche Haushaltung betrifft als auch was die zukünftige Herrschaft auf der Erde angeht, eine durch und durch göttliche Regierung vom Himmel aus ist. Im Licht dieser Bemerkungen fällt es uns nicht schwer anzuerkennen, dass die Darstellung der Regierung Gottes als Reich der Himmel den Juden gegenüber angemessen war, ganz besonders im Hinblick auf die noch zukünftige Phase, dem tausendjährigen Reich.

Das Reich des Sohnes

Wird das Reich von dieser Seite aus betrachtet, nimmt der Herr Jesus Christus, der Sohn Gottes, seinen Platz als souveräner Herrscher über das Königreich ein, das ihm vom Vater übergeben worden ist. Die Betonung liegt auf dem königlichen Charakter seiner zukünftigen Regierung über diese Erde. Nur drei Stellen, die diesen Aspekt beleuchten (Eph 5,5; Kol 1,13 und 1. Thes 2,12), beziehen sich nämlich auf die jetzige christliche Phase des Reiches, während alle anderen auf seine zukünftige Herrschaft Bezug nehmen.

Ein sehr markantes und unverwechselbares Kennzeichen dieser Darstellung des Reiches ist die Tatsache, dass fast alle Schriftstellen, die sich mit diesem Aspekt befassen, Gläubige bzw. Heilige, direkt ansprechen, die einmal an seiner herrlichen Regierung Anteil haben werden, wenn er wiederkommt, um sein Königreich auf der Erde zu errichten.

Ein besonderer Zug dieses Aspekts ist die Entfaltung der wunderbaren Liebe Christi, die ihre Freude daran findet den Herrn mit den Seinen im Hinblick auf seine zukünftige Herrschaft zu vereinen.

„Und ich bestimme euch, wie mein Vater mir bestimmt hat, ein Reich, damit ihr esst und trinkt an meinem Tisch in meinem Reich und auf Thronen sitzt, um die zwölf Stämme Israels zu richten“ (Lk 22,29.30). „Denn so wird euch reichlich dargereicht werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus“ (2. Pet 1,11). „Wer überwindet, dem werde ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen“ (Off 3,21).

Das Reich des Vaters

Unter diesem Blickwinkel wird das Reich von dem Herrn Jesus ganz besonders den Jüngern des Vaters vorgestellt, weil es stets das Reich Gottes, des Vaters ist, über das Christus als König und Verwalter (wiederum durch den Vater) bestimmt worden ist. Auch hier geht es um die zukünftige Errichtung des Reiches. In den wenigen Stellen, die sich mit dieser Seite beschäftigen (vier, um genau zu sein) und die alle einen eindeutigen Bezug auf das tausendjährige Reich haben, ist es das besondere Anliegen unseres geliebten Herrn, seine Jünger auf die großartige Sicherheit ihrer Teilhaberschaft mit ihm in der kommenden Herrlichkeit des Reiches hinzuweisen, wenn sie in derselben Beziehung zum Vater stehen werden wie er selbst. Dann werden sie eine Aufgabe als Assistenten in seinem Reich und dem Reich des Vaters besitzen. Es wird die Erfüllung von Johannes 20,17 im Millennium sein: „Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott“.

Die angesprochenen vier Stellen finden wir im Matthäus- und Lukasevangelium: „Unser Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt werde dein Name; dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde“ (Mt 6,9.10; Lk 11,2). „Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in dem Reich ihres Vaters“ (Mt 13,43). „Ich sage euch aber: Ich werde von jetzt an nicht von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis zu jenem Tag, wenn ich es neu mit euch trinke in dem Reich meines Vaters“ (Mt 26,29). „Fürchte dich nicht, du kleine Herde, denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben“ (Lk 12,32).

Wir haben bereits gesehen, dass der Vater in seinen ewigen Ratschlüssen und Absichten seinen Sohn, den Herrn Jesus Christus, zum souveränen Herrscher oder König über sein Reich während einer bestimmten Zeitperiode ernannt hat (Lk 22,29). Im Zusammenhang damit können wir einen zusätzlichen Gedanken anfügen, den wir in 1. Kor 15 lesen. Wenn sich alle Absichten Gottes erfüllt haben werden - eine kurze Zeit nach dem Ablauf des tausendjährigen Reiches - und die irdische Regierung des Herrn zum Ende gekommen sein wird, wird das Reich Gott, dem Vater übergeben werden. „Dann das Ende, wenn er das Reich dem Gott und Vater übergibt, wenn er weggetan haben wird alle Herrschaft und alle Gewalt und Macht. Denn er muss herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat. … Wenn ihm aber alles unterworfen sein wird, dann wird auch der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei“ (1. Kor 15,24-28).

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