Botschafter des Heils in Christo 1864

"Dem Glauben ist alles möglich"

In Markus 9 zeigt uns das Wort einen Menschen, dessen Sohn einen stummen Geist hatte. In einer rührenden Weise drückt der arme Vater seine Betrübnis aus, – durch Worte, welche ein Herz verraten, das zwar durch das Gefühl seiner Bedürfnisse aufrichtig gemacht, aber doch sehr schwach im Glauben ist. Er teilt den elenden Zustand seines Kindes; und sein Herz liefert ein treues Gemälde von dem Zustand des Überrestes, von dem Glauben, welcher wegen des Unglaubens, unter dem er begraben lag, ertragen zu werden benötigt war. Israel war nicht besser, als das arme Kind. Nun war die alles vermögende Kraft anwesend: nichtsdestoweniger gab es eine andere Schwierigkeit. War Glauben vorhanden, um diese Kraft zu benutzen? – „Wenn du kannst“, sagt der arme Vater zu Jesu. – Dieses: „Wenn du kannst“ – erwidert der Heiland, – „hängt von deinem Glauben ab; wenn du glauben kannst, so ist alles möglich.“ – Der Vater – ein Mensch aufrichtigen Herzens – ruft mit Tränen: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ – Er offenbart Ihm mit Aufrichtigkeit seinen wahren Zustand, und nimmt für das ihm Mangelnde seine Zuflucht zu der Güte Jesu.

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