Kommt, folgt mir nach

Erhört! (Lk 2, 25-35)

„Und siehe, in Jerusalem war ein Mensch, mit Namen Simeon 1; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels; und der Heilige Geist war auf ihm“ (Lk 2,25).

Simeon war eine Freude für Gott und soll für uns ein Vorbild sein. Der Heilige Geist lenkt unsere Augen auf ihn: „Und siehe.“ Dann fährt er fort: „Dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels.“ Ein herrliches Zeugnis! Befinden wir uns nicht in ähnlichen Zeiten? Ist es nicht dunkel um uns her? Erheben nicht Unglauben und Gottesfeindschaft ihr Haupt?

Möchten auch wir Felsen in der Brandung sein, Licht in der Finsternis, wie einst Simeon, der umringt von Ungerechtigkeit gerecht war, inmitten der Gottlosigkeit gottesfürchtig blieb. Warten auch wir auf den Trost der Kirche, auf den Trost unserer Herzen!

„Und von dem Heiligen Geist war ihm ein göttlicher Ausspruch zuteil geworden, dass er den Tod nicht sehen solle, ehe er den Christus des Herrn gesehen habe. Und er kam durch den Geist in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um mit ihm nach der Gewohnheit des Gesetzes zu tun. Und er kam durch den Geist in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um mit ihm nach der Gewohnheit des Gesetzes zu tun, da nahm auch er es auf die Arme und lobte Gott und sprach: Nun, Herr, entlässt du deinen Knecht, nach deinem Wort, in Frieden; denn meine Augen haben dein Heil gesehen, das du bereitet hast vor dem Angesicht aller Völker: ein Licht zur Offenbarung für die Nationen und zur Herrlichkeit deines Volkes Israel. Und sein Vater und seine Mutter verwunderten sich über das, was über ihn geredet wurde. Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und Aufstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird - [aber] auch deine eigene Seele wird ein Schwert durchdringen -, damit die Überlegungen vieler Herzen offenbar werden“ (Lk 2,26-35).

Wer sich durch den Geist leiten lässt, wird stets in Pfaden der Gerechtigkeit wandeln um seines Namens willen (Ps 23,3) und „Jesus sehen“. Auch hier, tief im Herzen Simeons, finden wir den brennenden Wunsch, Christus zu sehen.

Immer dringlicher, herzlicher wird das Verlangen in den heutigen Tagen, den Herrn zu sehen. Wir stehen am Vorabend großer Ereignisse, die ihre Schatten weit voraus werfen. Wer ein Ohr hat zu hören, nimmt schon das dumpfe Donnergrollen heranziehender Gerichte wahr. Wir aber sagen:

„Wer an Ihn glaubt,
erhebt das Haupt
und schaut Ihm froh entgegen,
Er kommt im reichsten Segen.“

Wir wandeln im Dunkel der letzten Zeiten als Kinder des Lichts (Eph 5,8) mit dem Blick nach oben, „um Jesus zu sehen.“

In Frieden wird Gott uns dann entlassen von dieser Erde, in Frieden ziehen wir dann heim, freudig den Schauplatz des Fluchs und der Gerichte verlassend, und unsere Augen werden sich weiden im Anschauen unseres Heiles, unseres Herrn Jesus. Der Herr ist endlich gekommen, und unser und des Heiligen Geistes Flehen ist dann erhört.

Fußnoten

  • 1 Simeon bedeutet: der Erhörte
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