Kommt, folgt mir nach

Berufen mit heiligem Ruf (Mk 2,13-17)

„Und er ging wieder hinaus an den See, und die ganze Volksmenge kam zu ihm, und er lehrte sie. Und als er vorüberging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zollhaus sitzen, und er spricht zu ihm: Folge mir nach! Und er stand auf und folgte ihm nach“ (Mk 2,13-15).

Levi sitzt an seinem Zollhaus. Sein Name bedeutet „zugetan“. Aber bis jetzt war er es nur seinem irdischen Beruf gegenüber. Es war ja auch ein einträgliches Geschäft, die Pacht, Zölle einzunehmen. Da wurde man reich dabei, und welcher Mensch kehrt dem Mammon und der Welt von selbst den Rücken! Nur einer kann ihn lösen und frei machen, der Herr.

Da ging jemand vorüber. Er sieht Levi an und spricht zu ihm: „Folge Mir nach!“.

Mehr hat Jesus nicht gesagt (Mt 9,9; Lk 5,27). Und Levi erhebt sich von seinem Platz und folgt dem Herrn nach. Levi verlässt alles und folgt diesem Ruf. Ohne ein Wort zu verlieren, ohne zu fragen „wohin?“ und „warum?“, ohne zurückzublicken. Jemand anders kann doch seine Stelle einnehmen und „reich“ werden. Levi hat jetzt etwas Besseres gefunden. Der Herr hat ihn für immer ergriffen. Tief in das Herz war dieses Wort gedrungen, der Ruf: „Folge mir nach!“, und ein Friede ist bei ihm eingekehrt, den er vorher nicht kannte. Er weiß, dass er auf dem richtigen Weg ist, dem Herrn nach. Und er kennt Ihn so gut und liebt Ihn so sehr und hat Ihn doch eben erst gesehen. Es fällt ihm leicht, alles zu verlassen; er ist dankbar, dass er es darf.

„Und es geschah, dass er in seinem Haus zu Tisch lag; und viele Zöllner und Sünder lagen zu Tisch mit Jesus und seinen Jüngern, denn es waren viele, und sie folgten ihm nach. Und als die Schriftgelehrten und die Pharisäer ihn mit den Sündern und Zöllnern essen sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: [Warum] isst [und trinkt] er mit den Zöllnern und Sündern? Und als Jesus es hörte, spricht er zu ihnen: Nicht die Starken brauchen einen Arzt, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder“ (Mk 2,15-17).

Und was er noch sein eigen nennt, dem Herrn will er es zur Verfügung stellen: er lädt Ihn in sein Haus ein, dort, auf dem besten Platz, den Levi hat, soll der Herr ausruhen.

Ein großes Mahl will er Ihm bereiten und allen seinen Jüngern mit Ihm. Und wie schön, auch seine eigenen Freunde, die vielen Zöllner und Sünder, alle will er dazu einladen. Sein Glück ist ja so groß, er lebt ein neues Leben.

Jesus, der Heilige, der Retter, hat ihn von seiner Sündenlaufbahn weggeholt. Er wird auch seine ehemaligen Freunde nicht fortschicken. Das will er ihnen sagen, wie ihn der Herr gefunden und zur Nachfolge gewonnen hat. Auch sie will er zu Ihm führen, und sie sollen Ihm nachfolgen. Er will nur des Herrn „Levi“, das heißt Ihm „zugetan“ sein. Die Zöllner und Sünder kommen auch. Sie sehen und hören und liegen mit ihm zu Tisch, sind glücklich, verlassen alles „und folgen ihm nach“. „In Freuden werdet ihr ausziehen und in Frieden geleitet werden“ (Jes 55,12).

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