Die christliche Gemeinschaft

Schlußwort

Wir sind nun am Ende unserer Beschäftigung mit dem Thema „Gemeinschaft“ angelangt. Wir haben gesehen, daß jedes Kind Gottes durch die neue Geburt und den Heiligen Geist zur Gemeinschaft mit Gott berufen und befähigt ist. Sie schenkt uns ein gemeinsames Teil mit dem Vater und mit Seinem Sohn, unserem Herrn und Heiland Jesus Christus, und führt zu tiefer innerer Freude und zum Frieden des Herzens, aber auch zur Lösung von allem, was der Heiligkeit und dem Licht Gottes, in der sie genossen wird, widerspricht. Die Gemeinschaft mit Gott, der Liebe ist, kann nur in Seinem Licht richtig genossen werden.

Diese Gemeinschaft ist nicht auf das persönliche Leben des einzelnen beschränkt, sondern führt auch zu einer Gemeinschaft der Kinder Gottes untereinander, die im täglichen Umgang, im Dienst für den Herrn, ganz besonders aber an Seinem Tisch ihren Ausdruck findet, wo wir unsere Gemeinschaft mit Seinem kostbaren Blut und Seinem geopferten Leib, aber auch die Einheit Seines geistlichen Leibes bekunden.

Jede Art von Gemeinschaft hat sowohl eine innere als auch eine äußere Seite, die zusammen das Bild wahrer Gemeinschaft ergeben. Gerade die äußere Form der Gemeinschaft wird jedoch nicht immer richtig verstanden, sondern manchmal unterschätzt oder unterbewertet, was sehr zu unserem geistlichen Schaden ist.

Wenn wir unser persönliches Glaubensleben im Licht der biblischen Belehrungen über die Gemeinschaft betrachten, stellen wir fest, wie wenig wir ihnen doch entsprechen, wie schwach oft das Bewußtsein und der Genuß dieses kostbaren Geschenks bei uns ist, und wie oft wir - wenn auch nur äußerlich - mit Dingen in Gemeinschaft stehen, von denen wir uns fernhalten sollten. Doch ist es ein Trost, daß die Gemeinschaft mit unserem Gott und Vater und mit unserem Herrn uns immer wieder offensteht. Auch ist es nicht so, daß jede Abweichung und jede Sünde die Gemeinschaft sogleich völlig zum Erliegen kommen läßt, sondern daß zunächst das Maß und der Genuß unserer Gemeinschaft eingeschränkt wird. Ein wenig so ist es ja auch in der Ehe oder einer guten Freundschaft, wo die Gemeinschaft von beiden Seiten „gepflegt“ und erhalten werden muß. Im Unterschied zu diesen Beispielen kann unsere Gemeinschaft mit Gott nur von unserer Seite gestört werden. Aber so wie einander liebende Ehegatten und gute Freunde bemüht sind, jede noch so kleine Störung der Gemeinschaft zu beheben, so möchten auch wir uns ein zartes Gewissen erhalten, damit wir vor dem Abgleiten aus der engen Gemeinschaft mit dem Herrn bewahrt bleiben.      

« Vorheriges Kapitel