Kann ein Christ verloren gehen?

Der Heilige Geist

Kann ein Christ verloren gehen?

Schließlich hat Gott auf alles, was Er in Seinem Sohn Jesus Christus zur Errettung verlorener Sünder getan hat, das Siegel des Heiligen Geistes gedrückt. „Nachdem ihr geglaubt habt, seid ihr versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung, der das Unterpfand unseres Erbes ist“ (Eph 1,13; vgl. 2. Kor 1,22). Ein Siegel ist eine endgültige Bestätigung von autorisierter Seite. Alle, die das Evangelium des Heils geglaubt haben, empfangen den Heiligen Geist, der nun mit ihrem eigenen Geist bezeugt, dass sie Kinder Gottes sind (Röm 8,16). Er will uns in die ganze Wahrheit einführen und auf unserem Glaubensweg leiten (Joh 16,13; Röm 8,14; Gal 5,18). Zwar können wir Ihn betrüben und in Seiner Wirkung praktisch sogar auslöschen (oder: unterdrücken, dämpfen) – was sehr ernst ist –, aber die Versiegelung bleibt bestehen (Eph 4,30; 1. Thes 5,19). Der Herr Jesus hat gesagt: „Ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Sachwalter geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt“ (Joh 14,16.17). Dieser göttliche Sachwalter (oder: Fürsprecher, Tröster, Beistand) wird also nie von uns genommen werden. Christus ist unser Sachwalter bei dem Vater im Himmel, und der Heilige Geist (der „andere Sachwalter“) in uns ist unser Sachwalter auf der Erde. Das sind zwei wunderbare Tatsachen des christlichen Glaubens!

Der Heilige Geist wohnt heute jedoch nicht nur in jedem einzelnen Erlösten, sondern Er hat bei Seinem Kommen auf die Erde alle Gläubigen zu einem Leib, der Versammlung Gottes, getauft und zusammengefügt (Apg 2; 1. Kor 12,13; Eph 4,4). Jeder Erlöste empfängt den Heiligen Geist und wird dadurch ein Glied an diesem Leib, der die Gesamtheit aller Kinder Gottes umfasst. Die Versammlung als Leib Christi stellt uns die Einheit aller Erlösten mit Christus als Haupt und untereinander als Glieder vor. Zugleich bilden sie als „lebendige Steine“ gemeinsam einen „heiligen Tempel im Herrn, … in dem auch ihr mitaufgebaut werdet zu einer Behausung Gottes im Geist“ (Eph 2,21.22; vgl. 1. Kor 3,16; 1. Pet 2,5). Niemals wird der Heilige Geist von uns weichen; niemals kann ein Glied am Leib Christi „abgeschnitten“ werden, und niemals kann ein lebendiger Stein aus dem Haus Gottes ausgebrochen werden. Die Ausdrucksweise der Heiligen Schrift ist unmissverständlich. Den Heiligen Geist zu verlieren, ist unmöglich, auch wenn manche Gläubige dies befürchten und dazu die Worte Davids in Psalm 51,13 anführen: „Den Geist deiner Heiligkeit nimm nicht von mir!“ Sie übersehen dabei, dass kein Gläubiger in alttestamentlicher Zeit den Heiligen Geist in sich wohnend besaß wie in der gegenwärtigen Zeit der Gnade. Immer wieder heißt es, dass Menschen mit dem Geist Gottes erfüllt wurden, dass Er über sie kam, ja sogar, dass er in ihnen war, nie aber, dass Er in ihnen wohnte (1. Mo 41,38; 2. Mo 31,3; 4. Mo 24,2).

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