Betrachtung über den Propheten Sacharja (Synopsis)

Kapitel 9-10

Betrachtung über den Propheten Sacharja (Synopsis)

Dieser letzte Gedanke gibt indessen Veranlassung, vieler demselben entspringender Folgen und damit verbundener wichtiger Ereignisse Erwähnung zu tun. Die beiden ersten Folgen sind, daß Israel in den Besitz des ganzen Gebietes gesetzt werden soll, welches Gott ihm gegeben hatte. Feinde von außerhalb würden kommen, aber Jehova Selbst würde Sein Haus beschirmen, und das Ergebnis dieses unmittelbaren Einschreitens Seinerseits würde sein, daß kein Bedränger sie mehr überziehen würde. Jehova hatte bereits Selbst in der Sache dareingesehen (V. 8).

Dieses unmittelbare Einschreiten Jehovas, der für Sein Haus ein Lager aufschlägt - es ist damit die Beschirmung der Stadt dem letzten Angriff der Assyrer gegenüber, den wir des öfteren in den Propheten angetroffen haben, gemeint -, hat nun notwendig zur Folge, daß im Zusammenhang mit den Ereignissen der letzten Tage des Messias gedacht wird. Diesen Gegenstand behandelt Vers 9. In demselben wird der Messias in Seinem persönlichen Charakter, als Messias, der König, dargestellt, jedoch in zwei verschiedenen Beziehungen. Aus diesem Grunde wird auch im Neuen Testament nur der Teil des Verses angeführt, der sich auf das erste Kommen Jehovas bezieht. Der König Zions kommt zu ihr. Er ist gerecht und bringt in Seiner Person Kraft und Rettung. Das ist der allgemeine Gedanke hier; es ist das, was Zion bedurfte und was in den letzen Tagen in Erfüllung gehen wird. Der Heilige Geist fügt dann noch die persönlichen Eigenschaften des Herrn hinzu, die Gesinnung, in welcher Er vor Israel hintrat, nämlich: demütig und auf einem Esel reitend. Es ist uns allen bekannt, wie sich dieses Wort bei Seinem ersten Kommen erfüllt hat.

Nachdem der Messias in dieser Weise vorgestellt ist, wird in dem Folgenden die endgültige Wirkung Seiner Anwesenheit angekündigt. Es bildet dies eine Fortsetzung zu dem in Vers 8 Gesagten, indem nun in Betracht gezogen wird, wer es ist, auf den hingewiesen worden. Er wird dem Krieg in Israel ein Ende machen, wird unter den Nationen Frieden herstellen, und Seine Herrschaft wird reichen bis an die Enden der Erde (wobei das Land Israel den Mittelpunkt Seiner Macht bildet). Nachdem Jehova um des Blutes des Bundes willen das Volk, d. h. den gläubigen Überrest, der dann die Nation ausmachen wird, befreit hat, wird Er ihnen für all ihre Bedrängnis das Doppelte zurückgeben und sie benutzen, um die Inseln der Nationen Seiner Macht zu unterwerfen. Die Kraft Jehovas wird mit ihnen sein und Sein Volk wie eine Herde retten. Auf das Gebet des Überrestes Seines Volkes hin, welches gleich einer Herde ohne Hirten umhergeirrt war und bei seinen Götzen vergeblich Hilfe gesucht hatte, will Er Segen über das Land ausgießen. Jehova wird Sich Seiner Herde, des Hauses Juda, annehmen, und es wird Kraft aus ihm hervorkommen. Juda wird wie Sein Prachtroß im Streite sein. Er wird Juda stärken und Ephraim retten. Jehova wird sie in solchen Scharen sammeln, daß es nicht Raum genug für sie geben wird. Er wird das Meer und den Strom versiegen lassen, um für sie einen Weg zu bahnen, und die Hoffart ihrer Feinde wird niedergeworfen werden. Sie werden in Jehova, ihrem Gott, stark sein und in Seinem Namen wandeln.

Bis zum Ende von Sacharja 10 wird in allgemeiner Weise der Segen angekündigt, welcher Juda und Ephraim krönen soll, wenn sie durch die Güte Jehovas wieder in ihr Land zurückgebracht sein werden.

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