Betrachtung über das zweite Buch Mose (Synopsis)

Kapitel 1-4

Betrachtung über das zweite Buch Mose (Synopsis)

Als allgemeinen und charakteristischen Gegenstand haben wir im zweiten Buch Mose die Errettung und Befreiung des Volkes Gottes und dessen Aufrichtung als ein Volk vor Ihm, ob unter dem Gesetz oder unter der Regierung Gottes in Langmut - vor einem Gott, der, nachdem Er sie so zu Sich geführt hatte, für Sein treuloses Volk sorgte. Allerdings durften sie nicht in Seine Gegenwart treten, sondern Er bereitete ihnen einen Weg, sich Ihm in einer gewissen Entfernung zu nähern, obwohl sie versagt hatten. Der Vorhang war aber nicht zerrissen. Gott trat nicht zu ihnen hervor, noch konnten sie zu Gott hineingehen. Dies ist von der allergrößten Wichtigkeit und charakteristisch für den Unterschied gegenüber dem Christentum. Gott trat in Christo in Liebe in die Mitte der sündigen Menschen, und der Mensch ist in Gerechtigkeit zu Gott hineingegangen, und dazu ist der Vorhang von oben bis unten zerrissen. Das Gesetz forderte vom Menschen das, was er als ein Kind Adams sein sollte; das Leben wurde als eine Folge des Haltens des Gesetzes hingestellt, und es gab einen Fluch für ihn, wenn es nicht gehalten wurde. Zuerst hatte die Beziehung Gottes zu Seinem Volke in der Gnade bestanden; das blieb aber nicht so, und das Volk hat dies nie mit Einsicht erfaßt, noch begriff es die Gnade so wie solche, die sie als Sünder notwendig brauchten. Laßt uns den Lauf dieser göttlichen Unterweisungen betrachten.

Zuerst haben wir die geschichtlichen Umstände, die sich auf die Gefangenschaft Israels beziehen - die Verfolgungen, die dieses Volk ertragen mußte, und die Oberaufsicht der Vorsehung Gottes, die auf den Glauben der Eltern des Kindleins Mose antwortete und auf diese Weise die Ratschlüsse Seiner Gnade ausführte, die nicht nur das Leben des Knaben bewahrte, sondern ihn in eine hohe Stellung am Hofe des Pharao versetzte. Das, was auf Erden getan wird, tut Er Selbst. Er bereitet alles im voraus, wenn für den Menschen noch nichts zu sehen ist.

Obwohl aber die Vorsehung dem Glauben antwortet und so handelt, um die Vorsätze Gottes auszuführen und den Wandel Seiner Kinder zu überwachen, ist sie nicht die Führerin des Glaubens, obwohl Gläubige, denen es an klarem Licht mangelt, es manchmal so auffassen. Der Glaube Moses wird darin gesehen, daß er, als er im Mannesalter war, alle Vorzüge der Stellung aufgab, in die Gott ihn durch Seine Vorsehung gesetzt hatte. Die Vorsehung mag das geben (und oft tut sie das), was die Diener Gottes in vieler Hinsicht als Gefäße für ihr Werk gestaltet; sie kann aber nicht ihre Kraft in dem Werke sein. Diese zwei Gesichtspunkte sollten nicht verwechselt werden. Sie gibt das, was, wenn es aufgegeben wird, von der Echtheit des Glaubens und von der in der Seele wirkenden Kraft Gottes zeugt. Dies wird gegeben, damit es aufgegeben werden mag. Dies ist ein Teil der Zubereitung. Dieser Glaube wirkte durch Zuneigungen, die ihn an Gott fesselten und folglich auch an das Volk Gottes in Seiner Bedrängnis, und er erwies sich nicht in mancherlei Hilfe und Erleichterungen, die er ihnen in seiner Stellung wohl hätte verschaffen können, sondern er veranlaßte ihn, sich mit diesem Volke einszumachen, weil es Gottes Volk war. Der Glaube hängt Gott an und schätzt das Band, das zwischen Gott und Seinem Volk besteht, und will daran teilhaben; deshalb denkt er nicht daran, von oben herab zu begünstigen, als ob die Welt über das Volk Gottes Gewalt hätte oder imstande wäre, ihnen zum Segen zu sein. Weil dies Glaube ist, empfindet er, daß Gott Sein Volk liebt und daß Sein Volk Ihm teuer ist - es sind die Seinigen auf Erden, und gerade durch die Liebe versetzt sich der Glaube in die Lage, in der sich Sein Volk befindet. Das ist es, was Christus tat. Der Glaube folgt Ihm nur in Seiner Laufbahn der Liebe nach, wie groß die Entfernung, in der er wandelt, auch sein mag.

Wie viele Gründe hätten Mose dazu bewegen können, in der Stellung, in der er sich befand, zu bleiben, und das sogar unter dem Vorwand, mehr für das Volk ausrichten zu können, das würde aber bedeutet haben, sich auf die Macht des Pharao zu stützen, anstatt das Band zwischen dem Volke und Gott anzuerkennen. Es könnte eine von der Welt gewährte Erleichterung ergeben haben, nicht aber eine durch Gott in Seiner Liebe und Macht vollbrachte Errettung. Mose wäre viel Ungemach erspart geblieben, er hätte aber seine wahre Herrlichkeit verloren; dem Pharao wäre geschmeichelt, und seine Gewalt über das Volk Gottes wäre anerkannt gewesen; und Israel wäre in Gefangenschaft geblieben und hätte sich auf Pharao gestützt, anstatt Gott in den kostbaren und sogar herrlichen Beziehungen Seines Volkes mit Ihm anzuerkennen. Gott wäre nicht verherrlicht worden. Doch alle menschliche Überlegung und jede mit den Wegen der Vorsehung verbundene Überlegung würde Mose dazu bewogen haben, in seiner Stellung zu bleiben; der Glaube bewog ihn dazu, sie aufzugeben. Alles wäre wirklich verdorben gewesen.

Dann macht sich Mose mit dem Volke Gottes eins. Vielleicht wurde er von einer gewissen natürlichen Tätigkeit, und von den unbewußten Gewohnheiten einer Kraft, die nicht ganz und gar von oben war, begleitet; es ist aber die erste Ergebenheit, auf die der Heilige Geist als die gute und wohlannehmbare Frucht des Glaubens hinweist 1. Dieser Glaube hätte Gott aber völliger unterwürfig sein und seinen Ausgangspunkt in Ihm allein und im Gehorsam Seinem ausdrücklichen Willen gegenüber haben sollen. In diesem Falle haben wir ein Beispiel dafür, wie der Herr oft handelt. Die Entfaltung der eifrigen Energie der Treue wird zugelassen, das Werkzeug wird aber für den Augenblick beiseite gestellt, auf daß der Dienst direkt und vollständig von Gott abhängen sollte. Sogar bei Jesu gab es etwas Ähnliches, außer daß es in Ihm keine falsche Berechnung und keinen Irrtum gab, noch daraus herrührende Wege der Vorsehung, um Ihn von diesen Dingen zu befreien. Die Vollkommenheit der inneren Lebenskraft handelte bei Ihm stets in dem Bewußtsein dessen, wer Sein Vater war, und zugleich unterwarf Er Sich Seinem Willen in den Umständen, in die Er Ihn sittlich gebracht hatte. Bei den Schriftgelehrten im Tempel erscheint der Herr aber als Sohn, und dann war er, Joseph und Maria bis zu dem von Gott festgesetzten Zeitpunkte und Wege untertan, in beiden Lagen war Er gleicherweise vollkommen. Mose, furchtsam sogar inmitten der Treue und von der Macht erschreckt, die ihm, vielleicht unbewußt, eine gewisse Gewohnheit verlieh, um energisch zu handeln (denn man fürchtet das, woraus man seine Kraft schöpft), und abgestoßen durch den Unglauben derer, zu denen ihn seine Liebe und seine Treue getrieben hatten, „denn sie verstanden ihn nicht“, floh in die Wüste; in bezug auf die Tatsache selbst ist dies ein Vorbild vom Herrn Jesu, von dem Volk, das Er liebte, verworfen.

Zwischen diesem Vorbild und dem Josephs besteht ein Unterschied. Joseph (als getötet) nimmt die Stellung Jesu ein, wie Er zur Rechten des höchsten Thrones über die Nationen erhöht ist, und schließlich empfängt er seine Brüder, von denen er abgesondert gewesen war. Seine Kinder sind für ihn ein Zeugnis seiner Segnung zu jener Zeit. Er nennt sie: Manasse („denn Gott“, sagt er, „hat mich vergessen lassen meine ganze Mühsal und das ganze Haus meines Vaters“) und Ephraim („denn Gott hat mich fruchtbar gemacht in dem Lande meines Elends“). Mose stellt uns Christum als von Seinen Brüdern abgesondert dar 2, und obwohl Zippora (wie auch das Weib Josephs) als ein Vorbild der Kirche gelten könnte, als die Braut des verworfenen Erretters während der Zeit seiner Trennung von Israel, so werden doch, was sein Herz und seine Gefühle betrifft (die in den Namen, die er seinen Kindern gibt, zum Ausdruck kommen), diese durch den Gedanken der Trennung vom Volke Israel beherrscht: seine brüderlichen Zuneigungen sind dort - seine Ruhe und sein Land sind dort. Überall sonst ist er ein Fremdling. Mose ist das Vorbild Jesu als des Befreiers Israels. Er nennt seinen Sohn Gersom, d. h. „Fremdling daselbst“; „denn“, sagte er, „ein Fremdling bin ich geworden in fremdem Lande“. Jethro stellt uns die Nationen dar, unter die Christus und Seine Herrlichkeit getrieben wurden, als Er von den Juden verworfen wurde.

Endlich aber blickt Gott auf Sein Volk, und Er gibt nicht nur den Glauben, der sich mit Seinem Volke einsmacht, sondern Er entfaltet die Kraft, die sie errettet. Dieser Mose, der als Fürst und als Richter verworfen wurde, muß jetzt inmitten Israels und der Welt als ein Fürst und ein Erretter erscheinen.

Stephanus gebrauchte diese zwei Beispiele, um die Gewissen des Synedriums ihrer ähnlichen und noch größeren Sünde im Falle Christi zu überführen.

Gott - der Mose scheinbar in der Macht seiner Feinde gelassen hatte, ohne seinen Glauben anzuerkennen - tut Sich ihm nun kund, wo er allein ist, um ihn zu senden, Israel zu erretten und die Welt zu richten.

Als praktische Lebensgeschichte betrachtet, ist dieses Entsenden Moses in die Wüste und sein langes Verweilen dort voller Unterweisung. Gott zeigt Sich uns als Der, der die Hoffnung des Fleisches vernichtet und seine Kraft demütigt. Aus dem adoptierten Sohne eines Königs macht Er unter dem Schutz eines Fremdlings einen Hirten, und dies vierzig Jahre lang, bevor er das Werk Gottes unternehmen kann, und zwar damit das Werk ein Werk des Gehorsams und die Kraft die Kraft Gottes sei; die Hoffnung Moses und die Zuneigung seines Herzens mußten sich diese ganze lange Zeit abwartend verhalten. Keine menschliche Lösung war zu sehen.

Gott aber war jetzt im Begriff, Sich unter dem Namen Jehova zu offenbaren. Er war mit den Vätern unter dem Namen: Gott, der Allmächtige, in Beziehung getreten. Das war es, was sie brauchten, und dies war Seine Herrlichkeit während ihrer Pilgrimschaft. Jetzt nimmt Er einen Namen in Beziehung zu Seinem Volke an, der eine beständige Beziehung zu ihnen bedeutet und in der Er, da sie in Ihm Selbst aufgerichtet ist, in Ihm, welcher Derselbe ist gestern, heute und auf ewig, in Treue das vollbringt, was Er in Gnade und in Verheißung begonnen hatte, indem Er die ganze Zeit zeigte, was Er in Langmut und in Heiligkeit in Seiner Regierung inmitten Seines Volkes ist. Für uns nennt Er Sich Vater, und Er handelt uns gegenüber gemäß der Macht dieses gepriesenen Namens für unsere Seelen 3.

Jehova ist aber nicht der erste Name, den Er bei Seinen Mitteilungen an Sein Volk durch die Mittlerschaft Moses gebraucht. Zuerst stellt Er Sich als solcher dar, der Sich um ihrer Väter willen für sie interessiert, deren Gott Er war. Er sagt ihnen, daß ihr Geschrei Ihn erreicht hätte; Er hatte ihr Elend gesehen, und Er war herabgekommen, um sie zu befreien. Ein ergreifender Ausdruck der Gnade Gottes! Daraufhin sendet Er Mose zu Pharao, um sie aus Ägypten heraufzuführen.

Aber wehe! wenn sich die fleischliche Energie nicht mit dem Gehorsam vermischt und wenn nichts anderes als diese Energie da ist, dann ist es etwas Armseliges für das menschliche Herz. Die fleischliche Energie, mit der Mose den Ägypter erschlagen hatte, war jetzt weg, und wo Gott Mose beruft, um der Errettung Seines Volkes willen nach Ägypten zu gehen, da macht Mose Einwände. Daraufhin gibt Gott ein Zeichen, um zu zeigen, daß Er mit ihm sein wird, ein Zeichen aber, das sich erst nach dem Gehorsam Moses erfüllen sollte und das ihn kräftigen und dessen er sich erfreuen sollte, wenn er gehorcht haben würde.

Mose macht noch immer Schwierigkeiten, auf die Gott in Gnade antwortet, bis diese Schwierigkeiten nicht mehr Schwachheit sind, sondern eher zum Wirken seines Eigenwillens im Unglauben werden. Dazu neigt nämlich Nachsicht bei Schwachheit. Bei der Sendung, die Gott dem Mose anvertraut, tut Er Seinen Namen „Ich bin“ kund. Gleichzeitig aber, während Er kundtut, daß Er ist, der Er ist, nimmt Er für immer als Seinen Namen auf Erden den Namen des Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs an: ein wichtiger Grundsatz in bezug auf die Wege Gottes. „Ich bin“ ist Sein eigener eigentlicher Name, wenn Er Sich offenbart; in bezug aber auf Seine Regierung der Erde oder auf Seine Beziehung zu ihr ist Sein Name, d. h. der, unter dem alle Geschlechter Seiner gedenken sollen: der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Dies gab Israel - jetzt unter diesem Namen von Gott besucht und aufgenommen - einen außerordentlichen Platz.

In Abraham hatte Gott erstmalig einen herausgerufen, als erstem gab Er ihm Verheißungen. Er war der erste, der öffentlich berufen wurde, sich von der Welt abzusondern, so daß Gott Sich sein Gott nannte. Er nennt Sich niemals der Gott Abels oder Noahs, obwohl Er natürlich im allgemeinen Sinne der Gott eines jeden Heiligen ist. Der Glaube selbst wird hier erstmalig als der Weg der Gerechtigkeit bezeichnet. Beim Richten der Schlange hatte Gott in Eden den endgültigen Sieg des verheißenen Samens angekündigt. In Abel hatte Er gezeigt, was eine wohlannehmbare Opfergabe von einem Sünder war - nicht die Früchte seiner Mühe unter Gericht, sondern das Blut, das die Gnade Gottes ihm gegeben hatte und das seiner Not entsprach. Das begründete eine Gerechtigkeit, in welcher der stand, der durch das dargebrachte Opfer zu Gott kam, und von der er selbst ein Zeugnis hatte, und die durch seine Opfergabe, d. h. durch Christum Selbst, gemessen wurde 4. In Henoch sehen wir einen klaren und absoluten Sieg über den Tod und ein Entrücken von der Erde weg, da Gott ihn nahm; in Noah ist es die Errettung durch Gericht, als die Welt gerichtet wurde. Dann begann eine neue Welt und ein Aufheben des Fluches der Erde durch den lieblichen Geruch des Opfers, und es wurde ein Bund errichtet, um sie vor irgendeiner zukünftigen Vernichtung durch Wasser zu bewahren. Nach dem Gericht über Babel haben wir aber in Abraham einen, der aus der Welt, die jetzt anderen Göttern huldigt, herausgerufen und in eine abgesonderte und unmittelbare Beziehung zu Gott gebracht wird, und es werden ihm Verheißungen gegeben - eine Person, dazu berufen, der Gegenstand und der Bewahrer der Verheißungen Gottes zu sein. Das gab ihm einen ganz besonderen Platz. Gott war sein Gott. Als Erbe der Verheißungen hatte er einen von der ganzen Welt abgesonderten Platz bei Ihm. Er ist die Wurzel aller Erben der Verheißungen. Christus Selbst kommt als Same Abrahams, der auch der Vater aller Treuen in bezug auf die Erde ist, Israel ist die verheißene Nation unter diesem Titel. Was die Erwählung betrifft, sind sie Geliebte um der Väter willen. Folglich würde Gott sie jetzt in diesem Namen, als Seinem ewigen Gedächtnis, erretten. Gleichzeitig sagt Gott voraus, daß Pharao das Volk nicht ziehen lassen würde, Er nimmt aber deutlich den Boden Seiner Autorität und Seiner Rechte auf das Volk ein und Seiner rechtmäßigen Forderung an Pharao, daß er sie anzuerkennen hat. Auf seine Weigerung hin, dies zu tun, würde er durch die Macht Gottes gerichtet werden.

Mose erhebt immer noch Einwände, und Gott gibt ihm wieder Zeichen, bemerkenswerte Zeichen. Die zwei ersten scheinen mir in ihrer Art Vorbilder zu sein, das erste von der Sünde und ihrer Heilung; das zweite von der Macht, die satanisch geworden ist, zurückgenommen und zum Stabe Gottes wird, und sie stellt dann das dar, was erfrischt, was von Gott kommt, und was Gericht und Tod geworden war. Wir müssen hier aber den Unterschied beachten zwischen dem, was Mose gegeben wurde, und dem, was in Ägypten geschah. Hier in den zwei persönlichen Zeichen ist erstens Wiederherstellung (der Aussatz wird geheilt), und dann wird die Macht, vor der Mose floh, zum Stabe Gottes in seiner Hand. Daß das Wasser zu Blut wird, ist einfach Gericht. In Ägypten wurde das erste nicht gefunden, er handelte dort für Gott, es gab aber eine viel weitere Entfaltung der letzten beiden Zeichen. Die persönliche Heilung, d. h. die Beseitigung der Sünde, gab es überhaupt nicht, Aber Macht vernichtet alle Entfaltung der satanischen Macht völlig, und die angebetete Quelle des Reichtums für das Fleisch und die Welt wurde für sie zum Tod und Gericht. Mose aber weigerte sich immer noch, und der Zorn Jehovas entbrannte wider ihn, doch handelt Er in Gnade, doch auf eine für Mose demütigende Weise, dem Er nun Aaron, seinen Bruder, zugesellt, den Er schon dazu vorbereitet hatte und der ihm aus Ägypten entgegenkam, denn die Torheit Seiner Kinder, während sie zu ihrer Schande und zu ihrem Verlust gereicht, führt zu der Erfüllung der Vorsätze Gottes.

Welcher Art die Macht des Erretters auch sein mag, es ist erforderlich, daß die Beschneidung bei dem gefunden werde, der sich für die Errettung interessiert und der als Werkzeug der Errettung gebraucht wird; denn der Heiland-Gott ist ein Gott der Heiligkeit; es geschieht in Heiligkeit, und indem die Sünde gerichtet wird, daß Er errettet; und da Er in Heiligkeit handelt, duldet Er keine Sünde in denen, die Mitarbeiter für Ihn sind, mit denen Er in Berührung ist; denn Er kommt im Gericht von Seinem Platze hervor. Für uns handelt es sich darum, der Sünde tot zu sein - um die wahre Beschneidung; unser Mose ist ein Blutehemann der gegenüber, die es mit ihm zu tun hat. Im Kampf wider Satan kann Gott das Fleisch nicht gebrauchen. Er kann es Selbst nicht dulden, denn Er ist an Seinem Platz zu Gericht. Auch Satan möchte Macht über das Fleisch haben, und zwar zu Recht; deshalb tötet es Gott Selbst, und dies ist für uns auf dem Kreuze getan worden, wo Der, welcher Sünde nicht kannte, für uns zur Sünde gemacht worden ist (vgl. Röm 8, 3). Und es ist Sein Wille, daß dies auch in uns vollbracht werde. Dies ist von denen wahr, die die Versammlung ausmachen, sie können sich für tot halten. Wir tragen stets das Sterben des Herrn Jesu am Leibe umher 5. In einer Weise wird es beim Gericht am letzten Tage augenscheinlicher wahr sein, wo der Herr mit allem Fleisch rechten wird und wo Er Sich mit denen einsmachen wird, die geistlich an der Gemeinschaft der Leiden Christi nicht teilgenommen haben, was der Platz des Christen ist. Gott wird Jerusalem durch den Geist des Feuers reinigen.

Fußnoten

  • 1 Hebräer 11,24-26. Dies ist oft bei den Kindern Gottes der Fall; treu in ihren Grundsätzen und Wünschen, sind sie mit dem eigenen „Ich“ und seiner Kraft nicht zu Ende. Das ist fürwahr immer der Fall, bis das „Ich“ restlos gerichtet und erkannt und sozusagen von Christo verdrängt wird, so daß einfach der Wille Gottes getan wird. Die Welt ist aber immer stärker als die Kraft des Christen nach dem Fleische.
  • 2 Sinnbildlich kam er zu den Seinigen, und sie verwarfen ihn (siehe später). Stephanus betont das moralisch (Apg 7); und so ist Christus von Seinen Brüdern in der Welt abgesondert, bis Er in Macht zurückkehrt.
  • 3 Vergleiche Matthäus 5 und Johannes 17. Sein Name im Tausendjährigen Reich ist: der Höchste. Siehe den interessanten Zusammenhang dreier dieser Namen in Psalm 91. Der Name Vater wird in den Psalmen nicht gefunden: der Sohn hat ihn geoffenbart. Die anderen drei sind mit der Erde und mit der Regierung der Welt verbunden. „Vater“ gibt uns bei Gott den Platz von Söhnen und stellt uns in dieselbe Beziehung zu Gott, in der Christus Selbst bei Ihm steht, und wenn die Zeit kommt, sollen wir Ihm gleich und Erben Gottes sein.
  • 4 Man beachte in Hebräer 11, daß es sich nicht um die göttliche Gabe des Christus für uns handelt, sondern darum, daß man im Glauben durch Ihn zu Gott kommt.
  • 5 In Kolosser 3 finden wir das Urteil Gottes über den, in dem Christus ist (vgl. Röm 8,10); in Römer 6 betrachtet es der Glaube so; in 2. Korinther 4 wird es praktisch verwirklicht. Gott prüft den Glauben, um die Seele in ihm zu festigen. Siehe 2. Korinther 1 und 4.
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