Mose, Das zweite Buch – Bibel-Lexikon

Dieses Buch beschäftigt sich mit der Zeit vom Tod Josephs an, bis zur Errichtung der Stiftshütte. Unter den Oberthemen „Israel in Ägypten", „die 10 Plagen" und „der Auszug (Exodus)" werden diese Themen in den ersten fünfzehn Kapiteln betrachtet.

Kapitel 16

Nach dem Gesang am Roten Meer wurden die Israeliten in die Wüste Sur geführt, wo ihr Glaube durch das bittere Wasser in Mara auf die Probe gestellt wird. Danach wurden sie allerdings durch die lebendigen Wasser und den Schutz der Palmbäume in Elim erfrischt. Beides sind Beispiele für Erfahrungen in der Wüste. Mara spricht in erster Linie von der Erfahrung aus 1. Petrus 4,1. Dann, nachdem das Kreuz akzeptiert wird, wird Römer 5,3-8 die glückliche Erfahrung der Seele. Darauf folgt Elim - der Dienst der Gnade. Gott gab ihnen Brot vom Himmel, ein Vorbild der himmlischen Gnade in Christus, dem Brot des Lebens, um den Gläubigen in seinem Leben mit Gott auf der Wüstenreise zu erhalten. Neben den Wachteln, die Gott ihnen ebenfalls schickte, war das Manna täglich zu sammeln.

Kapitel 17

Mose schlägt den Felsen, aus dem Wasser hervorkommt - ein Bild vom Heiligen Geist - worauf der Kampf folgt: sie kämpfen mit Amalek (ein Bild von Satan, der versucht, gegen das schwache Fleisch des Gläubigen anzukämpfen: vgl. 5. Mose 25,18. Im Fleisch ist keine Kraft, aber in dem Geist). Der Kampf mit Amalek war ein anhaltender Kampf, da sie Gottes Rechte in seinem Volk angriffen.

Kapitel 18

Jethro bringt Mose, seine Frau und seine zwei Söhne. Er stellt ein Brand- und Schlachtopfer und er - ein Heide - isst mit den Israeliten. Es werden Richter ernannt, damit Ordnung und gerechtes Gericht im Volk Gottes herrsche: ein Bild vom Tausendjährigen Reich.

Kapitel 19 bis 24

In diesen Kapiteln findet ein Wechsel statt: bis zu diesem Punkt stand alles unter der Gnade, aber nun wird das Volk unter Gesetz gestellt und - ohne sich selbst zu kennen - sagen sie: „Alle Worte, die der HERR geredet hat, wollen wir tun." Bis Kapitel 24 folgen die zehn Gebote neben den verschiedenen Gesetzen, bis der Bund eingesetzt und mit Blut bestätigt wurde. Nachdem Mose alles vor den Ohren des Volkes gelesen hatte, antwortet es nochmals: „Alles was der HERR geredet hat wollen wir tun und gehorchen." Das Volk wurde mit Blut besprengt und Mose, Aaron, Nadab, Abihu und siebenzig Älteste stiegen auf den Berg: „sie schauten Gott und aßen und tranken." Sie traten in Beziehung zu Gott. „Und die Erscheinung der Herrlichkeit des HERRN war wie ein verzehrendes Feuer..."

Kapitel 25 bis 31

In dieser Zeit ist Mose auf dem Berg: er blieb dort 40 Tage und erhielt von Gott das Muster der Stiftshütte sowie alle damit in Verbindung stehenden Anweisungen.

Kapitel 32

Während Mose auf dem Berg ist, bittet das Volk Aaron, unter dem Vorwand, man wisse nicht, was Mose geschehen sei, ihnen Götter zu machen, die vor ihnen hergehen, worauf das goldene Kalb gemacht wurde. Daraufhin droht Gott damit, das Volk zu vernichten. Mose jedoch fleht für das Volk und bittet Gott, sich an Abraham, Isaak und Jakob zu erinnern. Als Mose das Kalb sieht, zerbricht er die zwei Tafeln des Gesetzes: das Volk hatte das Gesetz schon gebrochen. Das Kalb wird zerstört und die Götzendiener getötet.

Kapitel 33

Gott sagt, dass er einen Engel mit ihnen senden werde, anstatt selbst mit Israel zu gehen, weil es ein hartnäckiges Volk war. Mose stellt das Zelt außerhalb des Lagers auf und solche, die den HERRN suchten, gingen dort hinaus. Siehe auch Hebräer 13,12.13. Dieses „Zelt der Zusammenkunft" war ein provisorisches, da die Stiftshütte noch nicht gemacht war. Mose fleht weiter für das Volk und wird ihr Mittler. Nachdem alles verdorben ist, handelt Gott in seiner Souveränität und erzeigt sich gnädig gegenüber wem er will - eine Souveränität, die Erbarmen sowohl gegenüber Heiden als auch Juden beinhaltet (Rö 9,14.15). Gott verheißt, gnädig zu sein, so dass nun Barmherzigkeit zum Gesetz hinzugefügt wird.

Kapitel 34

Die zwei Gesetzestafeln müssen erneuert und in die Lade gelegt werden (vgl. 5. Mo 10,1-3). Gott selbst stellt sich als „HERR, Herr Gott" vor, sein Name in Verbindung mit Israel, doch mit Hinzufügung der Kennzeichen von Gnade und heiligem Gericht. Mose bleibt nochmals 40 Tage auf dem Berg und als er wieder herabkommt strahlt sein Angesicht. Der Sabbat wird ihnen nochmals neu vorgestellt als das Zeichen dieses neuen Bundes von Barmherzigkeit und heiligem Gericht; aber Barmherzigkeit wird schlussendlich über das Gericht triumphieren (Ps 135,13.14; und Psalm 136).

Kapitel 35 bis 40

Dem Volk wird es ermöglicht, freiwillige Opfergaben zu geben und Gott gibt einigen besondere Geschicklichkeit für das Werk. Die Stiftshütte wurde fertiggestellt und aufgebaut: die Arbeiten endeten damit, dass die Priester geheiligt und bekleidet wurden. „Und die Wolke bedeckte das Zelt der Zusammenkunft und die Herrlichkeit des HERRN erfüllte die Wohnung." Aufgrund der Wolke war es Mose nicht möglich, in das Zelt der Zusammenkunft zu gehen. Damit bekommt die Wolke eine Signal- und Leitfunktion: wenn sie sich erhob, dann brachen sie auf, und wenn sie sich nicht erhob, verweilten sie in ihren Zelten. So hatte Israel Gott als Herrn in ihrer Mitte. Wie wären sie gesegnet worden, wenn sie in der Lage gewesen wären, den Bund zu halten, unter den Gott sie gestellt hatte und den sie versprochen hatten zu halten ohne zu wissen, was ihre gefallene Natur in Wirklichkeit war: es war eine Prüfung des Menschen unter Gesetz.

Schlussbemerkungen

Zusammengefasst zeigt das zweite Buch Mose die Erlösung der Israeliten aus der Sklaverei. Sie wurden in Beziehung mit Gott gebracht, die durch ein Priesteramt aufrechterhalten werden sollten. Gott führte sie und wohnte in ihrer Mitte.

 


Verweise auf diesen Artikel

Exodus