Manna – Bibel-Lexikon

Bedeutung des Namens
Mánna (oder Man) = Der Name Man-hú bedeutet: „Was ist das?"

Die Nahrung, die den Israeliten während der vierzig Jahre ihrer Wüstenwanderung auf so wunderbare Weise vom Himmel aus zugeführt wurde. Der Name bedeutet „Was ist das?", weil sie nicht wussten, was es war. Es fiel jeden Morgen außer am Sabbat und musste früh gesammelt werden, sonst zerschmolz es. Wurde es einen zweiten Tag aufbewahrt, brachte es Würmer hervor, außer bei der doppelten Menge, die am Tag vor dem Sabbat gesammelt wurde und die auch am nächsten Tag noch gut war. Die gesammelte Menge sollte durchschnittlich ein Gomer (ca. 4 Liter) pro Person betragen. Dabei sammelten einige mehr und andere weniger. Sie maßen mit dem Gomer: „Da hatte, wer viel gesammelt hatte, nicht übrig, und wer wenig gesammelt hatte dem mangelte nichts, sie hatten jeder nach dem Maß seines Essens gesammelt" (2. Mo 16,18).

Folgende Erklärung wurde dazu durch die Rabbiner gegeben: Mehrere aus einer Familie gingen hinaus, um das Manna aufzusammeln. Wenn es nach Hause gebracht und bemessen wurde, ergab sich eben ein Gomer für jeden. Die wahrscheinlichere Erklärung ist, dass durchschnittlich ein Gomer der Anteil für jeden war, wobei einige mehr und andere weniger brauchten. Deshalb sammelte jeder „nach dem Maß seines Essens", entsprechend dem, was er seines Wissens nach benötigte. So hatte jeder genug und nichts wurde verschwendet. Der erste Teil des Absatzes wird in (2. Kor 8,15) zitiert, um zu zeigen, dass der göttliche Grundsatz der Gleichheit befolgt werden sollte. Aus diesem Grund sollte eine Sammlung für die armen Heiligen durchgeführt werden, damit der Überfluss einiger helfe, die Not anderer zu lindern.

Das Manna hörte auf, sobald die Israeliten den Jordan überquert hatten und von dem alten Korn des verheißenen Landes aßen. Von dem Manna wird gesagt, dass wie Koriandersamen war und in seinem Aussehen dem Harz Bedolach glich. Es wurde in Mühlen gemahlen oder im Mörser zerstoßen, danach in Pfannen gebacken oder zu Kuchen verarbeitet. Es schmeckte wie Kuchen mit Honig (2. Mo 16,31), später jedoch, nachdem das Volk den Genuß an ihm verloren hatte, wie frisches Öl (4. Mo 11,6-9). Das Volk aber murrte, weil es nichts anderes als Manna zu essen hatte.

Das Manna ist ein Bild von Christus selbst, dem Gegenstand des Wohlgefallen Gottes, und von der himmlischen Gnade hier auf der Erde: der Himmlische inmitten irdischer Umstände. Er ist nun die himmlische Gnade für die Seinen, sodass ihnen Gnade für die Wüstenreise dargereicht wird. Wenn sie unter dem Blickwinkel gesehen werden, dass sie sich im Land befinden, beinhaltet dies der Stellung nach das Mitsitzen in den himmlischen Örtern in Christo und den Eintritt ihr himmlisches und ewiges Teil im Geist. Christus in Herrlichkeit, der Mittelpunkt des Ratschlusses des Vaters, ist ihre Speise, bildlich dargestellt im alten Korn des verheißenen Landes. Die Christen, deren Herz nicht mit Gottes Absichten in Einklang ist, werden des Mannas überdrüssig und sehnen sich nach anderer Speise, ebenso wie die Israeliten es taten (2. Mo 16,15-35; 5. Mo 8,3.16; Jos 5,12; Neh 9,20; Ps 78,24; Heb 9,4). In Offenbarung 2,17 verspricht der Herr, dem Überwinder in der Versammlung in Pergamus von dem verborgenen Manna zu essen zu geben. Damit ist die kostbare, verborgene Gemeinschaft mit ihm selbst gemeint, der in der Herrlichkeit als der gekannt wird, welcher hier auf der Erde gelitten hat.


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Nahrungsmittel